Auswärtsfahrten machen Spaß – vor allem, wenn am Vorabend ein 30. Geburtstag gefeiert wurde und man am nächsten Morgen etliche Probleme hat, Farben und Umrisse korrekt zu erkennen. Da ich mir aber den Spielbericht mit rudiriot teilen wollte, sah ich der Tour nach Chemnitz gelassen entgegen. Rudi sah das ähnlich, schlief er wohl auch um 10 Uhr noch den Schlaf der Ungerechten. Mit 4 Bussen ging es um kurz vor 9 dann endlich auf den Weg gen Süden. Das letzte Mal war ich vor ca. 20 Jahren in der Stadt am Nordrand des Erzgebirges, mein Patenonkel Volkmar hatte damals allerdings verpasst, mir das „Dr.-Kurt-Fischer-Stadion“ zu zeigen. Ein Manko, was nun endlich beseitigt werden sollte.
Ohne funktionierende Musikanlage (nur Radio ging noch sporadisch) gings mit Frank am Steuer erstmal Richtung Plus, wo das Minus von Biervorräten im Bus schnell beseitig wurde.
In Köckern dann die Gewissheit – mein kongenialer Berichtspartner lag noch in der der Horizontalen. Naja, da ihm das das erste Mal passierte, drück ich noch mal ein Auge zu. Irgendwann gings dann runter von der Autobahn und über die Landstraße weiter. Zwischen Klein Hastenichgesehn und Oberuntergurgel wurde dann in einem Norma ein CD-Abspielgerät erworben, welches fortan am Busfahrermikrofon fröhlich vor sich hindudelte. Ohne weitere Probleme kamen die Busse in Chemnitz an und wurden direkt an den Gästeeingang geleitet. Strahlender Sonnenschein und recht gutgelaunte Ordner versüßten das Gesamtbild, dazu gabs Vollbier in dem schicken Stadion. Ein Fässchen Selbigens gewannen unsere 03-Damen Eva, JKG, Brita und Claudia beim Elfmeterschießen gegen Fans vom Chemnitz vor dem Spiel, der einzigen Torschützin Claudia noch mal ein großes „Hut ab“. Nur knapp wurde 1:2 verloren…dann gings aber auch schon los. Dutzende Ballons und ein Transpi „Farbe ins Spiel bringen“ begleiteten unser Team auf den Weg aufs Grün. Die letzten Ballons waren noch nicht mal geplatzt, da Pfiff Schiri Stark schon das erste Mal und zeigte auf den Punkt: Lange hatte Baumann im 16er umgesenst. Das Komische war – ich machte mir keine Sorgen. Und Marian Unger, dieser Teufelskerl, bestätigte mein Gefühl, den Elfer von Boltze parierte er in der rechten unteren Ecke (3.). Wahnsinn!
Chemnitz trotzdem nicht konsternierend, weiter trugen sie Angriff um Angriff vor das Babelsberger Tor. Glück hatten die Gäste, als ein Kopfball von Kellig an den rechten Pfosten klatschte. Erst nach knapp 20 Minuten der Spitzenreiter mit einem Angriff: Weidlich flankt nach vorn, der Ball wird weitergeleitet auf Hartwig, dieser wird zwar von Sieber gestört, aber Jule Prochnow steht goldrichtig und schiebt durch die Beine von Klömich zur Führung ein (20.). Kurz darauf wieder der CFC, diesmal ging ein Schuss aus 18 Metern an den rechten Pfosten – meine Güte, hat Babelsberg in dieser Saison Dusel. Nach 30 Minuten wieder ein schneller Angriff des CFC über die linke Seite, Weidlich wird überlaufen, die Flanke kommt in den Strafraum, Kellig trifft aus Nahdistanz – doch ein Pfiff störte seinen Torjubel, Schiri Stark entschied auf Abseits (31.). Vor der Pause noch je eine Chance für die Teams, erst der CFC mit einer Flanke, die die 03-Abwehr nicht sofort rausschlagen kann, Weidlich klärt vor Unger. Dennis leitete auch die letzte Möglichkeit vor dem Halbzeittee ein, seine Flanke wird in den Strafraum geköpft und Jimmy Hartwig prüft Klömich mit einem Drehschuss.
Beide Trainer wechselten zur Pause, bei uns kam Juan Oumari für Dennis Danso Weidlich, Gerd Schädlich nahm den unglücklich agierenden Sieber raus.
Chemnitz auch in Hälfte Zwei wieder sofort am Drücker, nach einem Freistoß zieht Müller aus 30 Metern ab, Unger kann den Gewaltschuss parieren (46.). Und weiter ging es auf das Tor von Unger zu, Boltze scheitert nur knapp am hinausgeeilten Keeper der Nulldreier (56.). Nach einer Stunde und mehr als 600 Minuten ohne Gegentor (1:1 gegen Wilhelmshaven am 2. Spieltag) passierte dann allerdings das, was sich angedeutet hat. Chemnitz schlägt einen Freistoß von der rechten Seite in den Strafraum, Wilke steigt unbedrängt hoch in die Luft und köpft aus drei Metern durch die Beine von Unger zum mehr als verdienten Ausgleich ein. Wie würde Nulldrei reagieren? Die Antwort: mit Engagement. Nut 60 Sekunden nach dem 1:1 wird Frahn von links geschickt, mit herrlicher Ballmitnahme rast er auf Klömich zu und im letzten Augenblick bekommt Wilke noch die Töppen zwischen Ball und Netz und klärt zur Ecke. Kurz darauf wieder unser Team über die linke Seite: Frahn bekommt den Ball im Strafraum, dreht sich brasilianisch um die eigene Achse, Klömich pariert vor die Füße von Ergidi, und der drischt das Leder in die Maschen. (68.). Der CFC nun mit wütenden Angriffen über Sonnenberg und Schlosser, dessen Freistoß kann Unger in der 80. mit einer Glanzparade abwehren. Babelsberg rettete sich über die Zeit und bleibt weiter an der Spitze der Tabelle. Chemnitz zeigte eine mehr als couragierte Leistung und sollte, wenn sie an die Leistung gegen Babelsberg anknüpfen können, bald die unteren Regionen der Tabelle verlassen.
Die Rückfahrt verzögerte sich etwas, weil angeblich Polizeibeamte die Busse der Gästefans durchsucht hatten. Erstmal auf dem Asphalt gab es dann eine Party, die kurz am Lutherplatz in Babelsberg kurz unterbrochen wurde – natürlich nur, um in Kneipen und dem Archiv dann bis in die Morgenstunden fortgesetzt wurde.
Danke Nulldrei.
Chemnitzer FC: Klömich – Liebers, Baumann, Emmerich (77. Förster), Schlosser, Müller, Sieber (46. Reinhardt), Sonnenberg, Boltze (70. Bachmann), Kellig, Wilke
SV Babelsberg 03: Unger- Surma, Weidlich (46. J. Oumari), Mauersberger (83. Müller), Lange (74. Moritz), Hartwig, Frahn, Prochnow, Ergirdi, Civa, Laars
Tore: 0:1 Prochnow (20.)1:1 Wilke (63.) 1:2 Ergidi (68.)
Nulldreier: ca. 200
Gelb: Schlosser, Müller, Reinhardt - Hartwig
Schiedsrichter: Stark
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