Die alte Saison ist Geschichte, alle Blicke sind nach vorn gerichtet.
Hier kann und darf über den Lichterfelder FC gefachsimpelt werden.
Hier als "Einsteiger" ein Bericht des Trainers veröffentlicht in den halbjährlich erscheinenden Vereinsnachrichten. Lesenswert, wie ich finde:
Aufsteiger – Leider?
Wir leben in einer Selbstdarstellungsgesellschaft und kultivieren die Kunst, uns selbst zu vermarkten, gerade im Sport. Der Prototyp dieser Gesellschaft hat als obersten Wert Erfolg programmiert. Berühmtheit und Ansehen und die daraus resultierende wirtschaftliche Kraft und Macht gibt es aufgrund von Vorurteilen, übertriebenem Ansehen und konventioneller Bewunderung. Leider.
Wir, der Lichterfelder FC, haben in der vergangenen Saison erfolgreich versucht die imaginäre Wand zu durchbrechen und die allgemein üblichen Regeln des Leistungssports außer Acht zu lassen. Außer, dass wir den sportlichen Erfolg in den Vordergrund rücken und uns versuchen darüber zu definieren. Es ist uns gelungen. Ob wir nun Platz fünf, sechs oder sieben am Ende einnehmen – wen interessiert es? Nur die Chronisten, denn es gibt für solides wirtschaftliches Handeln, guter Spielkultur und einsetzen von jungen Akteuren keine Preisgelder, nicht mal für den guten Tabellenplatz am Ende der Serie. Leider.
Trotzdem sollten wir uns darüber freuen. Auch darüber, dass aktuelle A-Juniorenspieler wie Lars Vilsvik (15 Spiele), Niklas Neugebauer (5), Cihan Yilmaz (2) oder Hamdi Chamkhi (1) aus der zwar größten, aber leider nicht leistungsstärksten Jugendabteilung ihren Weg in die erste Mannschaft des Vereins gemacht haben und uns sicherlich weiter Freude bereiten. Auch die Leistungsentwicklung von Timo Bruckmann, Matthias Busse und Christian Preiß (7 Tore in 12 Spielen) können unseren eingeschlagenen Weg nur bestätigen. Aber auch die Leistungsträger, wenn auch viel zu lange verletzt, wie Matthias Kindt (Kreuzbandriß) und Kapitän Johannes Felsenberg (Meniskus-OP), Carsten Gebell, Ilter Senkaya, Daniel Prévoteau, Ilkan Senkaya (10 Tore bislang!) und Gökhan „Diego“ Senol haben uns viel Freude bereitet und gezeigt, dass sie ihren Platz durchaus in der Oberliga gefunden haben. Das es bei allen nicht nur nach vorne gehen kann ist bedauerlich, aber leider auch ein ganz normaler Prozess, der unterschiedliche Gründe hat, die anzuführen hier zu weit führen würde.
Bedanken möchte ich mich stellvertretend für meinen Co – Dirk Neumann für eine phantastische Saison bei unserem unermüdlichen Betreuer Bruno Borchert, der einfach einzigartig ist und in der kommenden Saison von Gerdchen König assistiert wird, bei unserer Physio Jelena Tosch, beim Teammanager „Pade“ Empere, bei den stets ein offenes Ohr habenden Platzwarten, beim Sicherheitsdienst um Chef Frank Dietz samt „Harry“ und den weiteren fleißigen Helfern, bei Lutz Bande und seiner Crew für stets gut gekühlte Getränke und leckeres Essen, bei allen Trainerkollegen bei der Platzorganisation und natürlich unserem Präsidenten Rainer Rotter, ohne dem nichts so gewesen wäre, wie es ist und hoffentlich sein wird.
Nochmal zum Anfang zurück. Was also tun, wenn nicht sinnlos leben und ruhmlos sterben? Aufsteigen! Aber wie? Durch die richtige Anwendung der vergleichbar wenigen finanziellen Mittel, durch die richtige Kaderzusammenstellung, durch wenig Verletzte, das Quäntchen Glück und Zufall und konsequenter Arbeit! Wenn Sie uns die Daumen drücken, ist uns schon viel geholfen.