Mal ein Text der alles sagt:
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Wie weiter mir Dynamo? - Zu diesem Thema hatte die gesamte Geschäftsführung einschließlich Aufsichtsrat und Präsidenten am Sonnabendvormittag vor dem Spiel gegen die Borussia aus Wuppertal, zu einem Fanforum ins neue "Rundkino", den hässlichen Kristallpalast, geladen.
Trotz später Anreise am Freitagabend, machte ich mich als Einziger auf den Weg zu diesem vielleicht wegweisenden Treffen. Der Rest unserer kleinen Erfurter Gemeinschaft probierte schon das ein oder andere alkoholische Getränk in und um Dresden aus.Nach den Vorfällen um das LOK-Spiel hatte auch ich mir so meine Gedanken gemacht und sah mich bei dem, was die Geschäftsführung da so berichtete, bestätigt. Ralf Minge versuchte mit einer sehr, sehr bewegenden Ansprache noch einmal den Ernst der Lage klar zu machen. Bei der Mehrzahl der rund 200 anwesenden Fans hatte ich das Gefühl, dass diese wohl nicht so richtig wichtig erschien. Die Dynamo-Offiziellen versuchten das Ganze mit einem kleinen Film und einer Powerpoint-Präsentation zu untermalen. Es schien auch ein wenig als kleiner Augenzwicker in Richtung UD und ihrem Filmchen bei der MV zwecks der Umbenennung gedacht zu sein.
Ralf Minge, der meiner Meinung nach ein richtiger Groß-Ultra ist, versuchte den Dialog zu beginnen. Er wollte sich dabei aber auf 3 Punkte festlegen, besser gesagt 2. Er forderte „nur“
1.) das Ende der Gewalt, in jeglicher Form
2.) und die Vordergründigkeit des Sports und des respektvollen Umgangs miteinander.
Das berühmte Transparent, mit der Maas-Poblematik hing dabei im Saal an der Wand und ich wurde den Eindruck nicht los, dass es hier nur um die Person des Hauptgeschäftsführers ging. Den Spruch des besagten Plakats hatten sich die Namo-Verantwortlichen auf ein T-Shirt gedruckt. Wohl auch, um sich ein wenig selbst auf die Schippe und damit in die Pflicht zu nehmen, sich der Kritik anzunehmen und zu stellen. Dies war aber bei der scheinbaren "anderen Seite" nicht so richtig der Fall.
Nun ging es los. Es wurde diskutiert, angefeindet und rumgemotzt, warum denn diejenigen Stadionverbot bekommen haben, die dieses Teil gegen Union hochgehalten haben. Ob das die Form von Demokratie sei, die sich die GF vorstelle?
Bernd Maas, vielleicht etwas unglücklich und arrogant wirkend (wobei dieser ja persönlich angegriffen wurde) versuchte das Vorgehen auf das Nichteinhalten getroffener Regeln zu begründen. Dabei kam nun zur Sprache, dass es zwischen Ultras, Fangemeinschaft und anderen „Faninstutitionen“ feste, gegenseitig akzeptierte Vorgaben im Hinblick auf das Aufhängen von Transparenten gab. Diese wurden nicht eingehalten, wahrscheinlich auch wohlwollend und wissentlich und somit war das Handeln der GF irgendwo nachvollziehbar.
Um den Grund des Ganzen ging es aber auch nicht. Die Mehrheit maulte rum, dass sie ihr Plakat nicht aufhängen darf. Obwohl das ja grundsätzlich möglich ist.
Weiter wurde auf der Problematik Stadionverbote und ihrer Handhabung herumgeritten, wobei auch hier der Stein des ganzen Anstoßes nicht genannt wurde. Dabei war die Mehrzahl im Saal abermals der Meinung, dass die GF nur ihren Willen durchsetzen wolle. Es wurde darüber diskutiert, dass rund 100 schwarz gekleidete Leute nach dem Lok-Spiel von den Cops am Ackis festgenommen worden sind. Warum die jetzt Stadionverbot haben und was die denn gemacht haben? Nie, ja nie wurde einmal hinterfragt, WARUM und WAS die Leute bei Ackis machten? WIESO diese schwarz gekleidet da aufgelaufen sind, was ja seit dem autonomen schwarzen Block bei der globalisierungskritschen Bewegung als gewalttätige Gruppierung eingestuft wird. Außerdem ist der Sinn einer einheitlichen Kleidung, die erschwerte Identifizierung durch die Cops. Somit war ja klar, dass besagte Personen nicht wegen der zweiten Mannschaft oder Fassbier für 2 Euro da waren. All solche Fragen wurden nicht diskutiert.
Ein anderer beschwerte sich, dass Maas im Zusammenhang mit dem Stadionneubau, einmal Dynamo-Stadion und dann wieder Dynamo-Arena in Presseerklärungen verwendet. Über so einen unbedeutenden Scheiß wurde da gestritten. Er solle doch eine Erklärung abgeben und das Missverständnis aus der Welt schaffen! Einzig der Betreuer der dritten Mannschaft, der ja auch aufgrund seiner Prägung und Erfahrung als früher Hooligan gewissermaßen die „Gegenseite“ darstellte, konnte die GF in einigen Punkten für die Belange des ein oder anderen Ultras sensibilisieren. Aber im Grunde wurde der Ursprung der Gewalt immer gleich mit dem sozialen Punkt begründet. Was das mit Dynamo Dresden zu tun hat, wollte und konnte keiner sagen!
Am Ende wurde weiter gestritten, was und wie und wieso die Stadionverbote sollen? Dass Dynamo dabei deutschlandweit führend ist in punkto Stadionverbots-Anhörungskommission, dass diese neutral ist und keine Vereinsvertreter beinhalten und dies alles durch das Fanprojekt, also Fans für Fans, durchgeführt wird, interessierte nicht. Warum und wieso man verdächtigt wird, wurde auch nicht diskutiert. Dabei brüllte so ein Typ, nachdem er einen Schluck aus seiner Sternburger Flasche genommen hatte, dass dies typisch für die GF sei, die ja immer arrogant und ignorant wäre. Wenn hier einer arrogant ist, dann die Seite der Unbelehrbaren. Die GF hatte wirklich ernsthaft versucht, einen Kompromiss zu finden. Eine Lösung, damit alle weiter ihren lebhaften Verein mit lebhafter Fankultur haben - ABER OHNE Gewalt. Dies schien nicht der Wille zu sein. Immer und immer wieder wurden Einzelbeispiele herausgeholt, wurde sich an, im Gesamtkontext betrachtet, unwichtigen Dingen aufgehalten.
Herr Hensel ließ dann doch noch die Katze aus dem Sack und erzählte von konkreten Rückzugsplänen großer Sponsoren. Aber selbst dies wollte bei der "Gegenseite" nicht fruchten. Als Antwort kamen nur Sprüche wie " … der größte Sponsor sind wir Fans … ". Na gute Nacht!
Dies Konnte Herr Mulansky mit der Aussage, das die Fans nur ein Drittel der Einnahmen ausmachen, widerlegen. Wir sind nun mal nicht im Westen und außerdem kommen zur SGD nicht jedes Spiel 30.000 Zuschauer, so dass wir es uns leisten könnten, auf das Ganze zu pfeifen. Wenn selbst Radeberger austeigen will, sollte allen klar sein, dass es 5 vor 12 ist, um einmal die derzeit oft zitierte Phrase zu bemühen.
Abschließend wurde noch einmal die Problematik der Zaunsfahne angesprochen, die ja später dann zur offenen Provokation von UD im Stadion führte. Na klar ist es Wuppertal, na klar ist es nur der eine Block und na klar sind es ja die Ultras, und nicht irgendwelche Verrückten. Aber ist denn UD wirklich noch Herr der Lage?
Es wurde ausreichend begründet, dass die 1,20 m Höhe fester Grundsatz sind. Dass dies auch wegen der Sponsoren ist, weiß ein Fußballsachverständiger. Als offizielles Argument wird aber die Problematik der Knaller und Bengalowürfe, die sog. Ausschreitungen genannt. Somit kann der Sicherheitsbeauftragte der SGD nicht um eine Lockerung bitten, wenn immer die Leute, die am lautesten schreien, diese vehement ausnutzen und es zu Vorfällen kommt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Typen sogar ihrem "Schutzpatron", der zumindest immer irgendwie Verständis hatte, in den Rücken gefallen sind und seinen Kopf haben rollen lassen.
Angesichts der Vorkommnisse im Stadion, angesichts der Vereinbarung vor dem Spiel während dem Fangipfel könnte man sagen, dass das Fanforum ein absoluter Misserfolg war. Anderseits war ausdrücklich zu sehen, dass es der klare Wille der GF war, eine Lösung zu finden. Dass es ein ernst gemeinter Versuch war, den Störern die Hand zu reichen und gemeinsam für das Weiterleben von Dynamo Dresden zu kämpfen.
Nun bleibt der GF kein anderes Mittel mehr als hart durchzugreifen. Die Unterstützung der Mehrheit der Fans dürfte dabei sicher sein, denn schon lange haben die rund 80 bis 90% der eigentlichen Dynamo-Fans Gesänge wie "Dynamo Dresden Hooligans" oder " … Messer in Bäuchen … " satt. Wir alle wollen unsere SGD erfolgreich sehen. Wir alle geben immer alles und das Letzte. Jeder Fan, der ein richtiger Fan ist, und da gibt es bei Dynamo die meisten deutschlandweit, ist ein Ultra. Ob dies erkennbar ist, dass man sich für die SGD kloppt, dass man überall als Schlägerverein und ostdeutsche Bastion auffallen muss, ist mir daher eher nicht klar.
Dynamo Dresden Fans sind alle Ultras. Aber wir haben die Schnauze voll von der Gewalt, von den Represalien, die zwar auch polizeilich provoziert, den Ursprung aber im Drecksverhalten sog. Fans haben. Langfristig werden wir gewinnen, weil wir die Guten sind. Jetzt aber bedarf es einer harten Hand und eines dicken Fells. Wir Dynamofans werden immer singen. Dies tun wir nicht erst seit 1996!
In diesem Sinne: Für Dresdner Dynamo Fußball, für Leidenschaft auf den Rängen und auf dem Platz, für Bier, Bockwurst und Fischsemmel und für das große Ziel, dass dies ohne Gewalt abgeht. Schließlich geht es um Sport, um Fußball genauer gesagt.