Nun gut, möchte ich ihn mal in Worte fassen, den Kick vom Samstag.
Es ließ sich eigentlich ganz gut an das Duell gegen die Reserve. Klar, das 3:0 aus dem Hinspiel durfte man nicht als Maßstab nehmen, nur hatten die Jungs nach diesem Auftritt gegen die Bundesligareserve gegen Bremen doch Einiges wieder gut zu machen. Ok, dass es keine 10.000 werden würden war klar, aber die 5800 (wenn ich nicht irre) waren dann doch leicht enttäuschend. Naja, nass war es nicht, obwohl Regen angesagt war...also ab an die AF und sich das Derby mal reinziehen.
Das Spiel selbst fing dann auch gleich mal ganz passabel an: 2 Chancen in den ersten Minuten für Union. Erst war es Benyamina (in leicht abseitsverdächtiger Position) und dann Spork, der praktisch alleine auf den Hertha-Keeper zu lief und den Ball am langen Pfosten vorbeischob. Soweit, so gut. Nur leider ließen es die Rot-Weißen bei diesen Möglichkeiten bewenden und die "Gäste" kamen immer besser ins Spiel. Nun erinnerte mich das Spiel immer mehr an das gegen Bremen II. Der Gegner ließ Ball und Gegenspieler laufen. Wiegesagt, sah alles nett aus, nur das Tor machten die Nachwuchs-Herthies eben nicht. Bis dann Kevin Prince Boateng (ja genau der :wink:) Göhlert übersprintete, in den Strafraum zog, und der so freundlich war und ihn kurz am Tirkot festhielt. Boateng lag, Gagelmann zeigte auf den Punkt. Der Rest war Formsache. Ganz sicher verwandelt, Glinker verladen. Bei den Hausherren war kein Bemühen zu erkennen noch vor der Pause (wie etwa gegen Erfurt) etwas zu bewegen. Deshalb schnell in die zweete Hälfte.
Und, oh man, war das ein Kick unserer Jungs. Da wurde dem Ball nicht entgegen gegangen, sondern man blieb stehen und ein Hertha-Spieler lief einem dazwischen. Viel zu wenig Einsatz auf Seiten des 1.FC Union. Da war kein Biss, keine Motivation zu erkennen. Die fehlende Motivation mischte sich dann noch mit einer Reihe haarsträubender Fehlpässe. Schrecklich das Ganze. Folgerichtig erzielten, die ballsicheren Gäste nach einer schönen Kombination über 2, 3 Stationen das 2:0 durch K.P. Boateng. Danach, eine Minute später, dann endlich mal wieder ein Eckball für Union. Und siehe da, sie konnten es doch noch. In der Mitte schien Schulz völlig blank zu stehen und köpfte das Runde ein. Ab diesem Tor schien dann auch der Einsatzwille ein gewisses Hoch zu erfahren, um es mal vorsichtige zu formulieren. Man tat zumindest mal wieder was und schaute sich das nicht mehr aus sicherer Entfernung an. Vielleicht sollte man auch noch Glinker hervorheben, der gegen irgendeinen Herthaner, der plötzlich alleine vor ihm auftauchte bravorös parierte. Wie auch immer, der Anschluss war geschafft, irgendwie, und nun ging man also Risiko. Kurz vor dem Eckball zum Anschlosstor war bereits, für mich erstaunlich früh, "Texas" für den enttäuschenden Wunderlich ins Spiel gekommen. Außerdem brachte Schreier noch Rogoli für Göhlert. Die letzten Minuten waren da schon angebrochen. Wieder flogen immer wieder lange Bälle richtung Hertha-Strafraum. Gegen Bremen noch wirkungslos, gegen Hertha dann tatsächlich mal erfolgreich. In wortwörtlich aller letzter Sekunde erzielte Stuff (der so eine langen Ball endlich mal bekam) noch im Fallen den Ausgleich. Sperrte den Gegner vom Ball weg und zog dann ab. Ein Aufsetzer, also nicht wirklich einfach so ein Ding zu halten. Insgesamt vielleicht glücklich, egal, 2:2, Punktgewinn. Das ist die wichtigste Botschaft. Endlich Puntkspielpause. Und die brauchen die Jungs auch dringend.
1. FC Union Berlin: Glinker, Göhlert (84. Rogoli), Stuff, Bergner, Schulz, Bönig, Wunderlich (66. Teixeira), Spork, Streit , Benyamina, Patschinski
Hertha II: Stuhr-Ellegaard - Schorch , R. Müller, Wallschläger, J. Boateng - C. Müller (62. Frahn), Hube, Lukimya-Mulongoti , Ebert, - K. Boateng, Covic (84. Steinwarth)
Zuschauer: 5.776
Schiri: Peter Gagelmann (Bremen)
Tore: 0:1 C. Müller (Elfmeter/37.), 0:2 Kevin Boateng (63.), 1:2 Schulz (67.), 2:2 Stuff (90.)