Vor genau einem Jahr, am 19.11.2005 gewann unsere Elf in einem fesselnden, mitreißenden und packendem Spiel vor knapp 10.000 Zuschauern gegen Union mit 3:2. Ein ähnliches Feuerwerk war am heutigen Spieltag nicht zu erwarten, ging es doch in die beschauliche Hanne-Sobeck-Sportanlage , die grüne Heimat des heutigen Gegners, in dessen Reihen alte Bekannte namens Gatti und Civa aufliefen.
Mit 15minütiger Verspätung, ob durch Zuschauerandrang oder fehlenden dritten Unpartaiischen sei mal dahingestellt, piff der Schiri an. Sein Instrument sollte er am heutigen Tag noch öfter gebrauchen.
Der durch die Heimniederlage von Rostocks Zweiter am Samstag bereits feststehende Herbstmeister begann druckvoll. Keine Minute war vorbei, da spielt Mutsche einen herrlichen Pass auf Moritz, der zieht das Leder in den Strafraum, aus dem Hintergrund müsste Zenk schießen, Zenk schießt…Yesilyurt kann klären. Die Heimelf reagierte ruppig, viele Fouls bestimmten das Spiel. Der Aufpasser in schwarz-gelb hatte jede Menge zu tun und pfiff konsequent. Zenk war es, der in der 10. Minute nach einem schlechten Abschlag von Busch die Knöchel hinhalten musste um in höchster Not zu klären, der 10er der Weddinger sah nach dieser Attacke den ersten Karton des Spiels. Yesilyurt hatte nach elf Minuten die erste Möglichkeit durch einen abgefälschten Freistoß, Busch kann parieren. Neumann klärt kurz darauf spektakulär zur Ecke (der hätte auch im eigenen Netz sein können) und dieser ruhende Ball brachte Gefahr. Durch eine bestollte Sohle veränderte der Ball seine Ruheposition, ein grün-gelber zieht aus Nahdistanz ab, Busch steht richtig und klärt reflexartig, der Nachschuss zischt knapp links am Kasten vorbei. Durschschnaufen auf den Rängen war angesagt. Neunzehn Minuten nach Anpfiff ein Babelsberger Freistoß aus dem Mittelfeld auf die linke Seite, wo schon unser flinker Rotschopf wartete, mit dem Ball am Fuß eilte er Richtung Strafraum, die Berliner Hintermannschaft klärt zu Yaw (der ja zwei Tore versprochen hatte), doch er traf den Ball nicht richtig; somit hatte der mopplig wirkende Yesilyurter Schlussmann keine Mühe. Yesilyurts Nummer 8 konnte nach 25 Minuten über den halben Platz ohne Störung flitzen, sein Schuss ging links vorbei. Verärgert über seine fehlende Präzision ließ er seinen Frust an Ben-Hatira aus und riss ihn um. Da unser Stürmer sonst durch gewesen wäre, gab es als Belohnung den gelben Karton serviert. Den daraus resultierenden Freistoß aus 22 Metern setzte Mutsche an den Pfosten (26.) Mutschler auch kurz drauf wieder im Zentrum des Geschehens: sein wunderschöner Pass in den Strafraum erreicht Ben Hatira, der versucht es mit einer Täuschung, wird aber eine gefühlte Zehntelsekunde vorm Torschuss gestört. Yesilyurt vor allem durch ruhende Bälle gefährlich, ein Freistoß nach knapp einer halben Stunde verpasst nur knapp sein Ziel. Auch eine Kopfball nach einer Ecke ging nur knapp links vorbei (34.)…also an dieser Torausseite wird so schnell kein Gras mehr wachsen, so oft gingen am heutigen Tag an dieser Stelle die Bälle danaben. Kurz vor der Halbzeit tanzt Mutsche den 7er der Yesilyurter aus, dieser rutscht unglücklich weg und verletzte sich am Arm dermaßen, dass noch während der Halbzeitpause der Notarzt mit Blaulicht vorfahren musste – gute Besserung an dieser Stelle. Für ihn kam der schnellste Spieler der Welt, Krystian Prymula. Yaw hatte noch ne gute Gelegenheit für das erste Tor des Tages, aber sein Drehschuss nach Pass von Moritz geht links am Tor vorbei.
Auch nach der Pause der emsige Yaw mit Drang nach vorn. Ein Pass aus dem Mittelfeld erreicht ihn, er wird recht rausgetrieben, kann dennoch abziehen, doch haarscharf vorbei (48 .). Trainer Hodul war danach dermaßen aufgebracht, dass er einen Warnkegel auf das Spielfeld schleuderte. In der Bundesliga wird ein Trainer deswegen auf die Tribüne geschickt, da es an solcher in der Sportanlage fehlte, schickte ihn der Schiri einen Meter näher an die Osloer Straße hinter die Abgrenzungsstange. Aber er musste dort nicht lange stehen, bis er jubeln konnte. 180 Sekunden nach der Verbannung spielt Hartwig einen langen Ball auf Lukac, der flankt von rechts rein auf Ben Hatira und der schnippelt den Ball über den Yesilyurter Torwart ins Netz – saugeiles Tor.
Für ein nichtiges Foul sah Lukac gelb, Civas Freistoß darauf verpassen alle im Babelsberg Strafraum. Babelsberg vergab nun Chance über Chance, um den Vorsprung auszubauen. Moritz fängt den Ball im Mittelfeld ab, läuft, guckt, spielt steil auf Ben Hatira, der auf rechts durchstartet, aber von dort am langen linken Pfosten vorbeizog (69.). 2 Minuten später: Moritz flankt rein zu Mutschler, der zieht ab, aber der Weddinger Schlussmann ist grad noch dran. Sieben Minuten waren noch zu spielen, Busch schlägt den Ball weit vom Kasten weg, Ben Hatira verlängert per Kopf auf Hartwig, der schießt von rechts, aber wo sollte der Ball auch anders hingehen als links vorbei. Man man man. Yaw konnte sein Versprechen leider nicht in die Tat umsetzen, für ihn kam Littmann. Der 19er der Heimelf trat noch Moritz um und sah dafür die gelbe Karte…die Minuten wollten nicht so recht vergehen. Chancen weiterhin für 03 durch Mutschler nach Ecke (85.) und Lukac (86.), der ganz allein auf den Torwart zuläuft, seine mitgeeilten Mannschaftskameraden in der Mitte nicht sieht und natürlich links vorbeizieht. Das Spiel war schon in der Nachspielzeit, doch es wurde noch mal hektisch. Der Yesilyurter 11er trat Mutschler an der Seitenlinie brutal um und durfte danach den Platz verlassen. Mit dem ersten Ballkontakt von Grubert wurde abgepfiffen und weitere drei Punkte wurden auf das Konto „Aufstieg 2007“ gebucht.
Wenn das Tor heut 2 Meter näher zur Straße gestanden hätte, wäre dieses Spiel 3:5 für uns ausgegangen, aber drei Punkte sind drei Punkte. Ich tu jetzt noch fünf Euro ins Phrasenschwein und empfehle mich mit der Statistik zum Spiel.
Herbstmeister: Busch – Lukac, Rudolph, Laars, Neumann, Zenk, Moritz, Mutschler, Hartwig, Donkor (84. Littmann), Ben Hatira (90. Grubert)
Gelb: 8,10,18,19, Gatti – Lukac, Donkor
Rot: 11
Tor: Ben Hatira (51.)
Zuschauer: 522 (ca. 250)