Feiertagsgeschwächt reisten etwa 80 Babelsberger gen Ostsee um die Jungs aus dem KarLi verfolgen zu können. Empfangen wurden wir von miesem Dauerniesel und einem 120 Mann starken Ordnerblock. Sicherheits-Risikospiel, Klasse – ach ja, wir waren in Meck-Pomm. Einer der Ordner sagte mir wörtlich „Babelsberg ist böse!“, wo ich ihm nur beipflichten konnte;). Ein Glück war der Thalia-Express eine Stunde früher vor Ort, so fielen die 20 Minuten Kontrollen, Ordnergespräche und Personalienaufnahmen nicht weiter ins Gewicht. In meine nicht gerade kleine Tasche hatte dennoch niemand wirklich hineinsehen wollen…
Heiko Bengs, Sven Hartwig und Enrico Röver waren wieder im Kader, in der Anfangsformation änderte sich jedoch nur der Torhüter – Norman Becker stand wieder im Kasten.
Mit einem Auftakt nach Maß begann das Spiel, leider nicht für die „Guten“. Der Nachwuchspool der Rostocker Hansa bekam in der 6. Minute einen Freistoß zugesprochen, nachdem Grossert etwas wüst in eigener Strafraumnähe zu Werke ging. Zafer Yelen verwandelte eiskalt, nicht besonders platziert, Torwart Becker verharrte jedoch regungslos. Warum, wird wohl sein Geheimnis bleiben.
Babelsberg erhöhte daraufhin gleich einmal den Druck und in der 15. Minute die erste dicke Chance für Nulldrei. Moritz schickt Fabiano d. F. Santos rechts, der passt in den Strafraum quer, Froese lässt durch und Tretschok hält mit links drauf. Knapp rechts am Kasten vorbei. Nur wenig später köpft Mr. Championsleague am Gehäuse vorbei danach setzte sich Fricke zweimal in Action. Beide Male lässt er seine Gegenspieler stehen, der erste Schuss geht knapp vorbei und in der nächsten Chance kann Keeper Rickert einen versuchten Lupfer Frickes gerade so abfangen. Sehr schön herausgespielt, stark anzusehen und so ging’s weiter. Slavomir Lukac war der nächste im Bunde, der sich versuchen durfte. Er schlenzte scharf aus halblinker Position, die Finger des Keepers waren jedoch immer noch lang genug. Die Phase erinnerte jetzt an die erfolgreiche erste Halbserie der Saison. Vorbereiter der nächsten Chance war ein heute kämpferisch wie läuferisch sehr starker Georg Froese, er flankt und Moritz versuchte mit links so eine Art Volleylupfer – haarscharf daneben. Froese, eben noch Vorbereiter, versuchte es in Folge selbst, wie kurz zuvor Lukac mit einem Schlenzer aus halblinker Position. Latte! Mist! Eine gute halbe Stunde war jetzt gespielt und Babelsberg lag eigentlich gefühlt vorne… 2 notgedrungende, verletzungsbedingte Auswechselungen folgten und nahmen für den Rest der ersten Hälfte den Fluss aus dem Spiel. Während Babelsberg zu zehnt war, musste Becker sogar einmal in höchster Not klären. Das war’s dann aber mit Hälfte eins, einzig das Resultat und die Verletzungen passten nicht zum Spiel bzw. stimmten unglücklich.
Zu Beginn der zweiten Hälfte sah man wieder ein Bekanntes Problem der Nulldreier – keine richtige Zuordnung, womöglich fehlende Konzentration, irgend ein Part wird leider immer wieder verschlafen und führte in der 54. Minute folgerichtig, wenn auch etwas unglücklich, zum 2. Gegentreffer. Individuelle Fehler in der Abwehr(zu weit weg vom Gegenspieler, zaghafte Klärungsversuche) und Torschütze Nummer eins ist ebenso als Torschütze Nummer zwei zur Stelle. Ungewollt serviert, braucht er nur noch abzuziehen, der Ball berührt Keeper, Innenpfosten, rollt noch ein paar Zentimeter und kurz darauf hörte man den Anhang von Hansa II jubeln. Shit!
Babelsberg nun wieder hellwach, es fehlte zwar nach wie vor die spielerische Linie der ersten Hälfte, aber man besonn sich über den Kampf zurück zu finden. Waren in der Folge ein Freistoß und einige Ecken noch erfolglos, musste es in der 68. ein Freistoß von Tretschok mit traumhafter Vollendung durch Moritz richten. Schade, dass keine Kameras vor Ort waren. Rene T. hält aus etwa 26 Metern scharf drauf, Moritz rennt in den Strafraum, tippt den Ball volley nur noch einmal kurz an und das Ding schlägt über Keeper Rickert ein. Genial! Hoffnung!
Babelsberg jetzt weiter am Drücker, ohne dabei gefährlich zu werden und die nächste richtige Chance hatten aufgrund bekannter Abwehrmarotten die Hanseaten. Fast 5 Nulldreier kümmern sich um den ballführenden Spieler, der legt quer und sein Kollege hatte es Gott sei dank nicht so mit dem Zielwasser. Besser machte es dann aber sein schon bekannter Mitspieler Yelen. Mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze, fast in die Arme Beckers, stellte er den alten Abstand wieder her. Wie bei alten Freunden(es waren aber nicht Boris Becker und Eric Jelen) ließ Becker den Ball passieren und Nulldrei hatte nur noch 8 Minuten – sorry, Norman.
Doch die Babelsberger steckten nicht auf und so konnten sie in der 85. Minute gar erneut verkürzen. Ein Freistoss von Moritz kann Torhüter Rickert nur abprallen lassen und Slavo Lukac ist in bester Stürmermanier zur Stelle. 3:2, geht da noch was?
Nein, ging nicht mehr, nur Norman Becker durfte noch einmal beweisen, dass er da hinten nicht ganz zu Unrecht steht. Bei einem starken Schuss von Schwandt lenkt er dessen Schuss gerade zur Ecke, es war jedoch die letzte erwähnbare Aktion des Spiels.
Auf diesem Spiel lässt sich, entgegen der mehr als peinlichen Gesänge einiger Ultras, aufbauen. Das spielerische Vermögen aus Hälfte eins und der heute gezeigte Kampf machen Mut und Lust auf mehr. Trotz der Niederlage ist ein klarer Aufwärtstrend zu verspüren. Wenn man jetzt noch die Fehler konsequent angeht, ausmärzt, vielleicht auch mehr miteinander kommuniziert, ist mir um den Rest der Saison nicht bange!
SV Babelsberg 03: Rauch –Laars(38. Lücke), Grossert, Tretschok, Kindt – Santos(36. Hartwig), Moritz(MK), Lukac, Zenk – Froese, Fricke(76. Röver)
Tore: 1:0, 2:0, 3:1 (6., 54., 82. ) Zafir Yelen – 2:1 (68.) Moritz, 3:2 (85.) Lukac
gelbe Karten: – Laars, Moritz, Hartwig
Zuschauer: 350 (80 Babelsberger)[120 Ordner]