20.03.06 Sport Bild
Schiedsrichter Merk gesetzt, Fandel darf hoffen !
Ganz entspannt reisen Dr. Markus Merk und Herbert Fandel am morgigen Dienstag nach Frankfurt, wo bis Samstag der Vorbereitungslehrgang der FIFA für die WM stattfindet. "Die Tage sind prall gefüllt, aber ich gehe sie locker an", sagt Merk, Deutschlands Schiedsrichter Nummer eins.
Fandel kommt nur zum Zug, wenn der Weltverband bereit ist, zwei Leute aus einem Landesverband zu nominieren: "Ich kann dies nicht beeinflussen, versuche, mein Bestes zu geben und nehme es dann, wie es kommt." Hoffnung macht ihm Andreas Werz, der in Frankfurt für Medienarbeit zuständige Mann der FIFA: "Für die WM wird in erster Linie nach Leistungskriterien entschieden."
Auf die 44 Unparteiischen warten umfassende Tests im körperlichen wie im theoretischen Bereich. Und sie werden auf die neuen Regelauslegungen vorbereitet, die der International Board Anfang März beschlossen hat. Merk findet sinnvoll, dass diese bereits bei der Weltmeisterschaft umgesetzt werden: "Die WM ist eine weltweite Plattform. Danach wissen alle, wie wir Schiedsrichter künftig das Regelwerk interpretieren sollen." Neu ist die Gelbe Karte für alle, die nach einer Spielunterbrechung absichtlich den Ball spielen, obwohl dieser in Besitz des Gegners gehört. Dies wurde bei der U-20-WM 2005 getestet und teilweise übertrieben, weil auch derjenige Gelb sah, der seinem Gegenspieler den Ball zupasste, damit dieser zum Beispiel einen Freistoß ausführen konnte. Weiterhin fordert der Board, "strikt gegen rücksichtsloses Spiel und Simulation" vorzugehen. Ob die FIFA wirklich die Rote Karte für klare Schwalben verlangt, wird der theoretische Unterricht in Frankfurt zeigen.
Thomas Roth
Dann wollen wir mal Herrn Fandel die Daumen drücken