SV Bad Kleinen - Kröpeliner SV 47 3:2 (1:1)
Torfolge:
1:0 Niemann (36.)
1:1 Bonk (44.)
1:2 Bonk (47.)
2:2 Kuß (52.)
3:2 Namyslack (71.)
Aufstellung (KSV): Retzlaff - Steinke, Blödorn, Johannisson, Bonk, Ewald (75. Stubbig /85. Rot), Hinzmann, Abshagen, Stechow, Hausburg, I. Schultz
Kampflose, Saftlose Verlierer
Bad Kleinen: Kampf; Kröpelin: Krampf
Nach den zuletzt gezeigten Partien im Pokal und in der Liga wollte der KSV am 4. Spieltag endlich den ersten Dreier unter Dach und Fach bringen. Der Gegner, Bad Kleinen ist genauso schlecht gestartet und wollte ebenfalls den ersten Heimsige seit fast einem Jahr feiern. Es versprach also ein spannendes Spiel zu werden.
In den ersten 10 Minuten übernahmen die Kröpeliner sofort das Kommando und versuchten ein schnelles Tor erzwingen. Der Ball lief gefällig durch die Reihen und auch wurde eng am Mann gestanden, so das der Gastgeber erstmal nur reagieren konnte. Das änderte sich alles schlagartig nach einem Platzverweis für den Gastgeber in der 10. Minute. Auf einmal gab es einen unerklärlichen Bruch im Spiel der Gäste und die Gastgeber kompensierten den fehlenden Mann durch hohe Laufbereitschaft und Motivation untereinander.
Anders die Kröpeliner: Fehlpässe im Spielaufbau, Raumdeckung in der engeren Verteidigung, das Mittelfeld wurde durch "langen Hafer" gar nicht in das Spiel einbezogen. So war es leicht, für die Gastgeber immer besser ins Spiel zu kommen. Trotz Rückenwind schafften die Kröpeliner in der 31. Minute durch Bonk den ersten Torschuss aus der 2. Reihe. Zuwenig, um zu zeigen, das die drei Punkte mitgenommen werden sollten. Den Schuss hielt der Keeper allerdings prächtig.
5 Minuten später passierte das, was sich ankündigte: ein Bad Kleiner Spieler setzte sich auf engstem Raum gegen 4 KSV Akteure durch und überwand auch Keeper Retzlaff, welcher wieder den verletzten Schalke vertrat, zum 1:0. Die Moral des Gastgebers stimmte und beim KSV wurde der Frust großer. Kein Aufmuntern sondern anmeckern war das Ergebnis. In der 40. Minute konnte sich wieder der gegnerische Keeper auszeichnen, als dieser einen Hausburg-Kopfball nach Musterflanke von Ewald zur Ecke lenken konnte. Fast mit dem Pausenpfiff dann doch das 1:1 durch einen Sonntagsschuß von Bonk in den Winkel. Dann ging es in die Kabine.
Dort prangerte Coach Piotrowski das schlechte Defensivverhalten, aber auch das fehlende Zusammenspiel an, welches in Halbzeit 2 unbedingt verbessert werden sollte.
Und es lief dem Schein nach alles für den KSV: Bereits in der 47. Minute erzielte Bonk nach abgefälschten Schuss das 2:1. Besser hätte es nicht laufen können, aber nun trat wohl die Selbstsicherheit ein, denn nur 5 Minuten später stand es 2:2. Wieder setzten sich 2 Spieler gegen 5 KSV-Akteure durch, begonnen im Mittelfeld, vollendet im Sturm. Dieses Tor brachte den Gastgebern noch mehr Motivation, als eh schon vorhanden war. Der KSV war jetzt völlig von der Rolle, schrie sich an, meckerte und vergaß das Fußballspielen. Die Gastgeber zeigten wie es laufen sollte, selbst bei Fehlpässen baute man sich gegenseitig auf, belobigte gut gelungenen Aktionen. Was die Kröpeliner den vielen mitgereisten Fans aber anbot, war einfach nur peinlich und blamabel und hatte mit Landesliga nichts zu tun.
Wenn es schon spielerisch nicht läuft, sollte doch wenigstens der Kampf Vorhandensein bzw. ein so genannter "Teamgeist", denn Normalform erreichte keiner. Aber selbst davon war nichts zu spüren.
Aber damit noch nicht genug, genau nach 61. Minuten in Unterzahl erzielten die couragiert zu Werke gehenden Gastgeber mittlerweile völlig verdient die 3:2 Führung (71.). Nun lief beim KSV nichts mehr zusammen. Lange Bälle flogen den Stürmern um die Ohren, die allesamt abgefangen wurden. Bonk hatte zwar zwei gute Einschussmöglichkeiten, aber diese wurden nicht genutzt. Eine weitere gute Chance hatte Hausburg in der 75. per Kopf, welche ebenfalls nicht genutzt wurde. In der 85. Minute erhielt dann Stubbig und der gegnerische Torwart Rot nach Foulspiel bzw. Tätlichkeit.
Also 9 gegen 10. Es musste ein Feldspieler ins Tor, aber auch das konnten die Kröpeliner nicht nutzen. Zu hektisch wurden die Angriffe abgeschlossen. Hinzmann scheiterte noch mit einem Lattenknaller, Hausburg am Außenpfosten, aber dann war der Sieg für die Unermüdlich kämpfenden Gastgeber unter Dach und Fach und das hochverdient.
So verlor der KSV nach mehr als indiskutabler Leistung völlig verdient gegen 80 Minuten in Unterzahl spielende, kämpfende Gastgeber, das erste von drei 6-Punkte-Spielen. Verlieren kann man solche Spiele, aber die Art und Weise ist entscheidend. Wenn es spielerisch nicht läuft, muss wenigstens der Wille ersichtlich sein. Dieser fehlte total. Man kann sich nur bei Trainer, Funktionären und vor allem bei den Zuschauern für diese Leistung entschuldigen, obwohl das Auftreten unentschuldbar ist. Mit dieser Einstellung wird der KSV es ganz schwer haben, die Klasse zu halten. Hoffentlich ein Warnschuss zur rechten zeit, denn noch ist die Saison relativ jung. Aber immer nur Beschönigungen zu betreiben ist auch der falsche Weg, es muss endlich mal reagiert werden. Den Kredit, welchen sich die Kröpeliner nach den zwei guten Spielen erarbeitet haben ist sofort aufgebraucht. Chance zur Rehabilitation haben die Schusterstädter im nächsten Heimspiel gegen den Grevesmühlener FC.
weitere Info´s: http://www.ksv47.de
@ Ingebocker
@ E.Mielke
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