Stadienneubauten zu DDR- Zeiten

zu aktuellen Stadionneubauten (weltweit) guckst du mal bei Stadionwelt nach

Zu nem Neubau kann ich nix sagen, aber zu nem fortwährenden Ausbau. Als ich 1984 das erste mal an den Quenz kam, waren die Ränge teils noch Wälle. Dann wurde immer weiter ausgebaut, mit Stufen, auf bis zu 15.000 Plätze. Dann kamen 1986 die neue Tribüne und die Anzeigetafel. Später die Flutlichtmasten, die ja eigentlich nach Cottbus sollten. Und in den 90ern noch eine hochmoderne Tartanbahn. Alles in allem nicht so spektakulär wie ein Neubau, aber eine stete Entwicklung zu einem der schönsten Stadien im Osten.

Zitat

Später die Flutlichtmasten, die ja eigentlich nach Cottbus sollten.

und genau hier is die geschichte darüber interessant...(warum erst nach CB, dann nach BRB,...)
so jörg, leg los (und bitte ausführlich )

Im Clubecho ist übrigens die Geschichte des EGS nachlesbar. Fotos (u.a. vom Bau und der Eröffnung) gibts auch...

2 Fotos von ca 1985 sowie einen informativen Text zum Babelsberger KarLie findest du hier unter der Rubrik 'Stadion'.

Bei weiteren Fragen, schick mir ne PN. :wink:

Warum die Masten nach Brandenburg kamen? Nun, Stahl war damals einfach erfolgreicher als Energie. Stahlwerks-Präsident Lauck machte in Berlin ein wenig Druck, und dann kamen die Masten nach Brandenburg. Diese waren übrigens ausreichend für ein Stadion von 25.000 - 30.000. Das Stahl-Stadion sollte entsprechend ausgebaut werden, man hatte schließlich große Pläne und auch das Geld, diese zu verwirklichen. Am Ende kam die Wende dazwischen, der Rest ist bekannt.

Auch in Sömmerda war großes geplant. Es sollte ein komplett neues Stadion für ca. 20000 Zuschauer entstehen. Der Verein wollte mit Macht in die OL aufsteigen und hat auch etliche Abwerbungsversuche (auch bei höherklassigen Vereinen z.B. RW Erfurt) erfolgreich durchgeführt.Dank des Trägerbetriebes Robotron war Geld kein Problem. Das Stadion sollte in Fertigbauart erstellt werden. Die Verträge mit den Baufirmen waren schon unterschrieben. Dann kam die Wende und von Robotron kein Geld mehr. Und die ganzen Planungen waren hinfällig.

In Hütte stand wohl auch schon fest, dass die Gegengerade überdacht wird, wenn sich Stahl zwei Jahre in der Oberliga hält. Das haben sie ja eigentlich sogar geschafft. Verdammte Wende!

Fotos von Sportanlagen waren sicherlich den "Profis" vorbehalten, und die haben auf ihren Fotos das copyright. Ob ein Hobbyfotograf (sofern es überhaupt einen gab) Fotos für dieses Forum herausrückt? Wer weiß, ob überhaupt einer angemeldet ist. Die dürften ja alle älter als die meisten von uns sein.

Zitat

Original von BRB-Jörg
Warum die Masten nach Brandenburg kamen? Nun, Stahl war damals einfach erfolgreicher als Energie. Stahlwerks-Präsident Lauck machte in Berlin ein wenig Druck, und dann kamen die Masten nach Brandenburg. Diese waren übrigens ausreichend für ein Stadion von 25.000 - 30.000. Das Stahl-Stadion sollte entsprechend ausgebaut werden, man hatte schließlich große Pläne und auch das Geld, diese zu verwirklichen. Am Ende kam die Wende dazwischen, der Rest ist bekannt.

Richtig. Es ging darum, dass die Masten nach BRB sollten, weil BRB im Europapokal war und diese dort eher gebraucht wurden!

Meinst Du sowas.....

stadien.weltjugend.jpg

schick mir mal deine email addy per pn wenn du magst, legende!

.... ein schönes Stadion im Herzen Potsdams. Früher Bezirkshauptstadt, jetzt immerhin Landeshauptstadt und selbsternannte Sportstadt. Das "Ernst-Thälmann-Stadion" wurde an der Stelle des zerstörten und abgerissenen Schlossen erbaut, teilweise wurden die Trümmer des Schlosses in den Wällen verarbeitet. Zur BUGA 2001 beschlossen die Stadtoberen der Sportstadt den Abriß des neben dem Karli einzigen Fußballstadions in Potsdam.
Und nu isses weg :cry:

Das allerbitterste daran - als "Ersatz" für das Stadion gilt ein (Schul)Sportplatz mit Kunstrasen und einer Spielfläche von knapp 90x45 Metern. Auf diesem darf sich der Kreismeister 2006 im nächsten Jahr in der Landesklasse austoben. Und im übrigen ohne Funktionsgebäude - die Gelder dafür wurden "umgeleitet". Schließlich war BUGA und die war viiieeeeeeeeel wichtiger.

Und jetzt hat die Stadt Potsdam weder Geld noch ein Stadion. Und auch der Luftschiffhafen wird nach Abreise der Ukraine nach der WM-Vorrunde wieder zurückgebaut.

Als 1970 der erste Fußball-Beschluß des DFV die Betriebssportgemeinschaften schwächt und die Klubs entscheidend stärkt, wird in Leipzig Leutzsch der schon fest geplante Stadionumbau gestoppt. Dabei lagen die Pläne schon fertig in der Schublade. Die alte Tribüne sollte abgerissen und durch eine neue, die gesamte Längstseite umfassend, ersetzt werden.
Das Haus sollte weg, auch dort war eine Tribüne geplant. Wie ein großes >U< hätte das Stadion nach dem Umbau ausgesehen. Für später war sogar noch die Aufschüttung des Dammes gegenüber der Anzeigetafel geplant. Durch einen Tunnel wären die Autos hinter der Tribüne gefahren. Die Gärten hinter dem Damm hätten dem neuen Bauwerk weichen müssen, die Elguwa hatte die Grundstücke bereits aufgekauft. Auch die erste Rasenheizung der DDR sollte in Leutzsch entstehen.
Und das ganze hätte gekrönt werden sollen von einer Flutlichtanlage, da man in Leutzsch längerfristig auch wieder mit Europapokal-Spielen rechnete. Nur die fehlende Stahlbilanz ließ einen Bau noch nicht zu.
Da jedes Gramm Material nach Plan und Bilanzen zugeteilt wurde, scheiterte das Projekt auch daran. Nach dem Fußball-Beschluß hatte der Fußball-Club Carl Zeiss Jena, der ebenfalls Flutlicht beanspruchte, die besseren Karten. Der Stahl ging nach Jena, in Leutzsch konnte man das Projekt abblasen.
So steht heute in Thüringen die Flutlichtanlage, die eigentlich über Leipzig-Leutzsch strahlen sollte.

So, da will ich mal hoffen, jemanden was neues berichtet zu haben.

Bilder vom Architekten habe ich leider nicht bekommen, die besagte Schublade auch schon leer :wink:

Wer das Stadion im Leipziger Westen kennt, kann sich so ungefähr ausmalen wie das hätte ausgesehen.