ZitatOriginal von guenter
1 In der 30. Minute irritierte mich eine Stadiondurchsage an die Tribünen-Sitzer rechts vom Stadionsprecher: "Wir sind hier beim BFC und nicht beim Parteitag. Solche Sprüche wollen wir hier nicht hören." Schon bezeichnend, dass ein Stadionsprecher, der vorher nicht nur den türkischen Botschafter und Vertreter des türkischen Sportministeriums sondern auch zwölf Vertreter des BFV, darunter den BFV-Präsidenten Bernd Schulz, und NOFV als Gäste auf der Tribüne begrüßt hatte, eine derartige Durchsage machen musste.
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2 Die Durchsagen des Stadionsprechers wirkten schon fast verzweifelt. Die BFCer feierten ihren Punkt, und der BFC-Präsident Weinkauf schreibt bestimmt gerade mehrere Entschuldigungsschreiben an die Verbände, die türkische Botschaft und unseren Verein aufgrund des unmöglichen Verhaltens einiger BFC-Fans.
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3 Übrigens: Folgendes Zitat des BFC-Spielers Jörg Lenz stammt aus der heutigen Stadionzeitung: "Ich finde die Kreativität unserer Fans einfach geil, wie zum Beispiel die Fladenbrotaktion oder wenn sich Fluchttore wie durch Geisterhand öffnen, wünsche mir aber bei Heimspielen auch so eine zahlreiche Unterstützung wie bei so manchem Auswärtsspiel." Ist der Mann wirklich so strohdumm, dass er derartigen Aktionen auch noch den Segen gibt?
Manchmal muß man einfach Farbe bekennen und auch mal zu einem Beitrag Stellung nehmen, der eigentlich ignoriert werden sollte.
Zu 1: Es ist bemerkenswert, daß ein Stadionsprecher anwesenden Gästen zeigt, wie schnell ein Verein auch auf den Schwachsinn mancher Anwesender reagiert und sich deutlich dagegen engagiert.
Den positiven Ansatz hier umzudrehen, zeugt von einer perfiden Bösartigkeit, die einem vorbildhaften Jugendleiter nicht gerade gut zu Gesichte steht.
Zu 2: Einen motivierten Stadionsprecher als "verzweifelt" darzustellen ist derartig subjektiv und stimmungsheischend, daß man sich eigentlich nur noch an den Kopf fassen muß.
Daß sich der Präsident eines Vereines dazu veranlaßt fühlt, möglicherweise Entschuldigungsschreiben zu verfassen, zeugt von Anstand. Sogar dann, wenn "Fans" mit Fans wirklich nicht zu tun haben. Aber Anstand ist wohl nicht überall bekannt ...
Zu 3: Vor Jahren gab es die ALDI-Tüten-Aktion in München, im letzten Jahr die Fladenbrot-Aktion mit überlagertem und nicht mehr verwendbaren Broten, die bei türkischen Hänfdlern aufgekauft worden waren - der Tierpark freute sich anschließend über neues Futter. Es steht natürlich Aktivisten jeglicher Coleur frei, daraus jetzt mit dem passenden Rassismus-Ansatz oder Verweis auf Koran und sonstwas Stimmung zu machen. Creativ bleibt es bei aller verbogenen Demagogie trotzdem.
Die "von Geisterhand" geöffneten Fluchttore im Mommsen-Stadion überhaupt zu erwähnen, zeugt erneut von Blindwütigkeit beim Autor - zeigte sich doch gerade bei diesem "Vorfall", das friedliche Fans auch friedlich feiern können. Was aber argumentativ in keinster Weise zur Denke eines wackeren Antifaschisten an der Kampflinie gegen den Bolschewismus paßt.
Den möglicherweise unbedarften Forum-Usern sei noch mitgeteilt, daß sich die BFC-Fans in unnachahmlicher Art und Weise von den speziell zum Spiel gegen den Verein aus Kreuzberg angereisten Dumpfbacken distanzierten - aber diese Gesänge/Sprechchöre hat der gute Günter Hartmann natürlich geflissentlich überhört ... sie waren ja auch nicht mit der gebotenen Gastfreundschaft auf türkisch ...