ZFC Meuselwitz stutzt Plauener Spitzen
Es gibt so Spiele, die gehen runter wie Öl. So ein wunderbares Erlebnis hatten 1665 Fans am Montag in der bluechip-Arena. Der ZFC Meuselwitz schlug den VFC Plauen mit 3:0 und zeigte dabei eine unglaublich starke kämpferische und auch spielerische Leistung. Mann des Tages war Matthias Großmann, der zwei Treffer selbst erzielt und eins vorbereitete. „Dieses tolle Match haben wir uns extra aufgehoben für den Tag der Deutschen Einheit“, jubelte der Mittelfeldmotor der Meuselwitzer.
Auf zwei Positionen hatte Trainer Damian Halata die Mannschaft gegenüber dem 0:0 von Halle geändert. Für Sebastian Miltzow stürmte Pavel Sedlacek. Im Mittelfeld bekam Mirko Kotowski eine Chance. Dafür saß David Kwiatkowski auf der Bank. Und die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr. In den ersten zehn Minuten hatten Weinert, Sedlacek und Dimter die Führung auf Fuß oder Kopf. Die favorisierten Spitzenstädter wirkten sichtlich überrascht und kamen nicht so recht ins Spiel. In der zwölften Minute dann die überfällige Führung des ZFC: Großmann hämmerte einen Freistoß fast von der Torauslinie ins kurze Eck. Torwart Jens Golle hatte nicht den Hauch einer Chance. Auch danach gaben die Meuselwitzer keinen Zentimeter des satten Grüns her. Plauen hielt nun dagegen und kam durch Stiefels Volley-Geschoss (16.) – Oliver Dix musste abklatschen lassen – zur ersten dicken Gelegenheit. Die Partie wurde immer besser und der ZFC hatte einige Male das 2:0 auf dem Fuß. Pavel Sedlacek per Kopf und Großmann zielten knapp daneben. Dann wie aus dem Nichts fast der Ausgleich. Manuel Stiefel (33.) hielt aus 25 Metern einfach drauf – Keeper Dix lenkte das Leder mit den Fingerspitzen an die Unterkante der Latte. Den herausspringenden Ball hatte Dix, nachdem sich Christian Reimann und Miroslav Rada gegenseitig beharkten, dann sicher. Dies war aber eher ein erneuter Weckruf für die Platzherren. Nun rollten einige verheißungsvolle Angriffe gen VFC-Tor. Bei einem doppelten Doppelpass zwischen Großmann und dem starken Rene Weinert (36.) fehlte etwas Präzision. Sieben Minuten später vernaschte Weinert zwei Gegenspieler, doch seine flache Eingabe fand keinen Abnehmer. Dann die dickste Chance: Sedlacek spielte Großmann frei,. Der lupfte das Leder über Keeper Golle, doch ein Rlauener Abwehrspieler klärte per Kopf vor der Linie. Fast mit dem Pausenpfiff hätte Sedlacek seine engagierte Leistung krönen können, fand aber in Golle seinen Meister. Einziger Wehrmutstropfen: Mike Baumann musste nach einer halben Stunde verletzt raus. „Er hat ein dickes Knie. Wie schwer die Muskelverletzung ist, bleibt abzuwarten“, sagte Trainer Halata.
Nun erwarteten die vielen ZFC-Fans eine stürmische Gästemannschaft, die ja immerhin in den vergangenen Jahren um die Oberliga-Meisterschaft spielte. Doch der ZCF behielt das Spiel weiter in der Hand – und wie. Sedlacek, Großmann und Rada hätten nach erneut schön über die Außenpositionen herausgespielten Angriffen den zweiten Treffer machen können. Doch es fehlten die berühmten Zentimeter. Dann lag der Ball in der 52. Minute im VFC-Tor: Keeper Golle hatte einen Rada-Schuss abprallen lassen und Sedlacek stocherte das Leder aus zwei Metern in die Maschen, stand dabei aber im Abseits. Der Uhrzeiger hatte sich danach nur zwei Mal um die eigene Achse gedreht, da war es passiert: Sedlacek hatte Großmann mustergültig freigespielt und „Großi“ behielt die Nerven. Erst ließ er Golle aussteigen, um dann ins leere Tor zum 2:0 zu vollenden. Die entgültige Entscheidung für die Halata-Mannschaft fiel 17 Minuten vor Schluss und wieder war Großmann beteiligt. Sein Pass in die Tiefe fand Sebastian Miltzow, der aus 14 Metern flach ins kurze Eck vollendete. Damit war der Widerstand der Gäste gebrochen. „Es ging einfach nichts. Meuselwitz war uns auch in dieser Höhe überlegen“, resümierte ein enttäuschter Reimann. Es hätte für die Spitzenstädter noch viel schlimmer kommen können, doch Mirko Graf (81.) verfehlte aus acht Metern knapp das Tor. Nach dem Spiel gab es nur zufriedene Gesichter. Damian Halata bescheinigte seiner Mannschaft eine kompakte Mannschaftsleistung. „Der Sieg war in dieser Höhe zwar nicht zu erwarten, geht aber vollkommen in Ordnung.“ Manager Klaus Dietze gab zu, das schönste Spiel gesehen zu haben, seit er hier aktiv ist. Auch Hubert Wolf, Präsident des ZFC, strahlte übers ganze Gesicht: „Das war spielerisch, kämpferisch die beste Leistung der Saison. Das war Fußball, wie ihn die Zuschauer sehen wollen.“ Lust auf mehr? Dann am kommenden Sonnabend in die bluechip-Arena kommen und den ZFC Meuselwitz im Thüringenpokal gegen Carl-Zeiss Jena unterstützen.
Aufstellung ZFC Meuselwitz: Dix - Baumann (32. Müller) - Bronec, Pinder, Rada - Kotowski, Großmann, Dimter, Weinert - Weiß (65. Miltzow), Sedlacek (73. Graf)
Aufstellung Plauen: Golle - Gillert, Hölzel, Dashi , Noll (75. Schuster) - Risch (58. Weigel), Schulze, Stiefel - Böhme (58. Fahrenholz), Reimann, Pannach
Torschützen: 1:0 Großmann (12.), 2:0 Großmann (54.), 3:0 Miltzow (73.)
Zuschauer: 1665
Schiedsrichter: Daniel Malter (Berlin)