Ostgipfel und Ligareform (RL + OL)

  • Zitat

    Original von svh
    Ich weiß noch immer nicht, ob das Ding vom DFB zu Ende gedacht wurde (besonders mit den 2. Mannschaften). Aus den besten 8 oder 9 der beiden Regionalliga-Staffeln (ohne Zweitvertretungen) und den Absteigern aus der 2. Bundesliga ergibt sich die neue 3. Bundesliga.


    Ich denke, die haben das noch nicht zu Ende gedacht. Vor allem: Was passiert mit den Zweitvertretungen der Drittligisten??? Die könnten, sofern die es sich leisten können, ja auch in der 4.Liga spielen, wenn die es sportlich packen. Ich glaube, diese 3gleisige Regionalliga überlebt nur ein paar Jahre. Irgendwann werden die Vereinsvertreter, die eine Reservemannschaft ins Rennen schicken, einsehen, daß sie eh fast nur noch unter sich sind und gründen dann doch eine extra-Nachwuchsliga. Vielleicht wollen die DFB-Oberen das auch so, das die Proficlubs von selbst drauf kommen und ihnen nix aufgezwungen wird...

  • Von den Proficlubs ist keine eigene Nachwuchsliga erwünscht. Man benutzt die II. Mannschaften als Puffer. So blockiert man Plätze und erschwert aufstrebender Konkurrenz das Aufwachsen.
    Karl-Heinz Rummenigge forderte sogar mal das alle II. der Profis in der RL (3. Liga) spielen müssten.
    Der jetzige Vorschlag schafft zumindest Platz in den dann finanziell lukrativen Bereichen.


  • Sehr gute Arbeit, hast Du nach gegenwärtigem Stand perfekt herausgearbeitet. Diese aktuelle Zusammenstellung sollte eine Diskussionsgrundlage sein.


    Wollen wir wirklich so eine Regionalliga, in der zwar keine Zweitvertretung aufsteigen darf, aber auch (man weiß ja, wie das geht), auch keine absteigen wird ? Und immer noch mehr dazu kommen werden ?


    Den "worst case" mal auf Deine Liga angewendet:


    Nord-Absteiger: Plauen, Nordhorn, Neuruppin
    Nord-Aufsteiger: St.Pauli II, Rostock II, Cottbus II


    Mitte Absteiger: Worms, Bonn, Verl
    Mitte Aufsteiger: Saarbrücken II, Wuppertal II, Bochum II


    Süd-Absteiger: Flieden, Heidenheim, Würzburg
    Süd-Aufsteiger: Hoffenheim II, Burghausen II, Eintr. Frankfurt II



    Wenn sich das so durchsetzen sollte, wird sich eine fast unüberbrückbare Spanne im deutschen Fußball ergeben zwischen "Profis" (Liga 1 bis 3) und den Amateuren, die eigentlich erst wieder ab Liga 5 (Oberliga) stattfinden können.


    Edit: Aber vielleicht ist ja genau das so gewollt ....

  • Zitat

    Original von Tony
    Von den Proficlubs ist keine eigene Nachwuchsliga erwünscht. Man benutzt die II. Mannschaften als Puffer. So blockiert man Plätze und erschwert aufstrebender Konkurrenz das Aufwachsen.


    Halte ich (bisher) für eine nicht gerechtfertigte Verschwörungstheorie. Aufstrebende Konkurrenz, die gut genug ist, schafft es trotzdem nach oben. Siehe Dresden, Jena etc. Die beste II.-Vertretung ist 7. geworden, also meilenweit von einer Blockade entfernt. Und selbst wenn sie einen der beiden oder gar beide Aufstiegsplätze einnehmen würde(n), würde immer ein "richtiger" Verein nachrücken.


    Aber Dein Eindruck könnte sich nach der Struktur-Reform natürlich verfestigen, wenn sich tatsächlich die wenigsten Vereine die neue 3gleisige RL leisten können und da nur noch die II. auftauchen. Wobei die Frage ist, wieviele Proficlubs sich eine II. in der RL leisten wollen/können. Da können wir noch von Glück reden, wenn es bei denen bleibt, die momentan in der RL spielen und solche wie Rostock weiterhin verzichten...

  • Auf der Staffeltagung der OL Nord letzten Samstag wurde auch über die Reform informiert.


    Die Einführung der neuen 3. Liga sowie der 3 darunter befindlichen Regionalligen scheint sicher zu sein.
    Unsicher ist noch, ob Oberligen darunter sein sollen. Der Ausschuss, der sich mit der Reform befasst, will 9 Oberligen, DFB-Prsident Zwanziger dagegen keine!
    Begründung für den Wegfall der Oberligen wäre, dass die stärkeren Vereine in die 3. bzw. neue RL sollen und dann eine länderübergreifende OL keinen so großen Wert mehr hat. Spiele auf Landesebene wären dann evtl. sogar interessanter als in einer solchen OL.


    Mit der Reform wird auch über die Zukunft der Zweitvertretungen der Bundesligisten diskutiert.
    Es gibt wohl Überlegungen eine deutsche Amateurmeisterschaft auszuspielen, so dass die Zweitvertretungen aus dem bisherigen Spielbetrieb ausscheiden würden. Auch der Ausschluss der Zweitvertretungen aus dem DFB-Pokal sowie ein eigener Pokal der Zweitvertretungen ist im Gespräch.

    100% Anti DFB
    100% für den "modernen" Amateurfussball!

  • Zitat

    Original von Rolex
    Unsicher ist noch, ob Oberligen darunter sein sollen. Der Ausschuss, der sich mit der Reform befasst, will 9 Oberligen, DFB-Prsident Zwanziger dagegen keine!


    8O 8O 8O :?: :?: :?:


    Wie soll das denn gehen?


    Wurde denn etwas zum Qualifikationsmodus für die neuen Ligen gesagt?

  • Wie das gehen soll?


    Na ganz einfach. Die Landesliga bleibt 5. Liga und alles was von oben runter kommt, wird bei uns z.B. in die Landesliga Sachsen integriert.


    Finde ich gar nicht so dumm die Variante.
    Allerdings frage ich mich warum man dann vor 6(?) Jahren erst die jetzige Struktur eingeführt hat. Denn bis auf die (eingeschobene) neue 3. Liga ist die Struktur dann wieder so ziemlich die selbe.


    :?: :?: :?:


  • Das wird aber ein schönes Gedrängel in den Landesligen. Und wie aus diesen 18 (?) Ligen die Aufsteiger in die drei Regionalligen ermittelt werden sollen, ist mir auch schleierhaft. Mal ganz zu schweigen vom riesigen Sprung aus der Landesliga in eine beinahe halb Deutschland umfassende Regionalliga.


    Für den Osten wäre der Verlust der zwei Oberligen (mit zwei Aufstiegern) nicht sehr vorteilhaft. Weiß nicht, was dir daran gefällt.

  • Eine starke Landesliga mit 18 Vereinen hat sicherlich ihr Flair.
    Der regionale Charakter wäre da mit Sicherheit gegeben und die Anfahrtswege wären auch für kleiner Vereine zu stemmen.
    Der Weg für frisches Blut in den Regionalligen wäre zumindest mal ungleich kürzer.


    4-5 Absteiger aus einer Regionalligastaffel.
    Schon hast Du Deine Auf- und Abstiegsregelung.
    Länder wo es meherer Landesligen gibt (z.B. Bayern) müssen dann eben eine Relegation spielen. Wo ist das Problem?


    PS: In der dunklen Zeit Deutschlands gab es mit den damaligen Gauligen schon mal ein ähnliches Model. Und es hat funktioniert.... Nur mal so.


    Das Argument mit den 2 Aufsteigern für den Osten kann ich da auch nicht nachvollziehen. Es könnten doch wohl 6 werden. (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Meck-Pomm, Berlin und Thüringen) oder verwechsel ich da was?

  • Die neun Oberligen darunter sind doch genau richtig, was hat Zwanziger bloß?? Der Sprung von der Landes- in die Regionalliga wäre viel zu hoch. Wer die Bezirksliga Leipzig kennt, weiß, was dann auf einen zukommt: Am Ende einer Saison steigt nicht der auf (bzw. nimmt an der Relegation teil!), der Meister geworden ist, sondern der, der genügend Geld in der Vereinskasse hat, um sich die neue Liga zu leisten. Wer das nicht hat und sich den Auftieg trotzdem nicht nehmen lassen will, darf ein Jahr später drei Ligen weiter unten nochmal anfangen.



    Zitat

    Das Argument mit den 2 Aufsteigern für den Osten kann ich da auch nicht nachvollziehen. Es könnten doch wohl 6 werden.



    :rofl: :lach:

  • Zitat

    Original von Rolex
    Begründung für den Wegfall der Oberligen wäre, dass die stärkeren Vereine in die 3. bzw. neue RL sollen und dann eine länderübergreifende OL keinen so großen Wert mehr hat. Spiele auf Landesebene wären dann evtl. sogar interessanter als in einer solchen OL.


    Das wäre dann zwar eine sehr überraschende Wendung, aber da hat olle Zwanziger nunmal Recht. Durch 3. Bundesliga und 3 Regionalligen wären die Oberligen ziemlich entwertet. In einer Regionalliga Nordost-Süd würden dann z.B. Vereine gegeneinander spielen, die in ihren jeweiligen Ländern zwar feste Größen sind, aber im Nachbarbundesland niemanden hinter dem Ofen vorlocken. Da ist eine Zuordnung in die Verbandsligen, welche direkt unter den Regionalligen angesiedelt sind, nur konsequent. Ein solcher Schritt würde die Verbandsligen deutlich aufwerten und die Sieger der einzelnen Verbandsligen würden dann halt Relegationspiele um den Aufstieg in die Regionalliga austragen. Ich finde die Idee garnicht mal so schlecht und es würde die ständige Abwertung der unteren Ligen endlich mal stoppen.

  • Sollen nicht die 2 Amateuren eine liga bekommen .


  • Bei den Infos, die ich habe, gabs nichts zum Qualimodus. Hängt ja auch alles noch davon ab, ob die 2. Mannschaften eine eigene Runde spielen und ggf. ob es noch Oberligen gibt.


    Gewitter: Es gibt doch jetzt schon Mannschaften, die von der Verbandsliga nicht in die Oberliga bzw. von der Oberliga in die Regionalliga aufsteigen wollen, obwohl sie sich sportlich qualifizieren können. Wenn es für die neuen Regionalligen Fernsehgelder gibt, ist man sogar besser dran als in den derzeitigen Oberligen.
    Und wenn man bedenkt, dass die größeren Vereine versuchen werden in die 3. bzw. RL zu kommen, wäre die OL dann eine Ansammlung von Vereinen, die nicht den großen Namen hat und nicht soviel Zuschauer mitbringt. Dann doch lieber einige Derbys auf regionaler sprich Landesebene.

    100% Anti DFB
    100% für den "modernen" Amateurfussball!

  • Zitat

    Original von NIKO - VFC
    Das Argument mit den 2 Aufsteigern für den Osten kann ich da auch nicht nachvollziehen. Es könnten doch wohl 6 werden. (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Meck-Pomm, Berlin und Thüringen) oder verwechsel ich da was?


    Sollte auf die Oberligen verzichtet werden, würden unterhalb der Regionalliga Nord (dieser Name ist jetzt häufig für Nord-Nordost zu lesen, weil daneben von einer Gruppe Mitte = West-Südwest und einer Gruppe Süd die Rede ist) 10 Ligen der jeweiligen Landesverbände spielen, die sehr unterschiedliche Größem hätten. Nach im Spielbetrieb stehenden Mannschaften wären dies:


    Niedersachsen 20.330
    Sachsen 6.043
    Schleswig-Holstein 4.872
    Sachsen-Anhalt 4.628
    Thüringen 3.822
    Brandenburg 3.575
    Hamburg 3.423
    Berlin 2.688
    Mecklenburg-Vorpommern 2.070
    Bremen 1.344


    Wenn man z.B. Niedersachsen 3 Aufstiegsrundenteilnehmer und den anderen jeweils einen gewährt, hätte man 3 Vierergruppen und mithin 3 Regionalligaaufsteiger. Das hieße, dass - außer das übergroße Niedersachsen - die Landesverbände im Schnitt alle 4 Jahre einen Aufsteiger stellen würden. In meinen Augen ist das zu wenig.

  • Die ganze Diskussion, ob nun Oberligen wie bisher oder gar keine mehr steht und fällt doch ganz einfach mit der Entscheidung über die Zukunft der Zweitmannschaften.


    Immerhin geht es darum, ob die 3 Regionalliga-Staffeln mit 54 Startplätzen durch (im absoluten Extremfall) die 54 Zweitvertretungen der 1. bis 3. Liga "verstopft" werden oder ob dort 54 Erstvertretungen spielen. Wird die Regionalliga zum Tummelplatz der Reserve- bzw. U23-Teams, dann sind die Oberligen wohl unverzichtbar, der Anreiz des Aufstieges von dort wird gleichzeitig immer weniger attraktiv, was wiederum Auswirkungen auf Sponsoren usw. hat.


    Sollte dies anders entschieden werden, würden schon allein durch das Ausscheiden der Zweitvertretungen ein Großteil der heute führenden Oberliga-Vereine automatisch in die dann dreigleisige Regionalliga nachrücken. Nur dann ist der Gedanke, die Oberligen "einzusparen", durchaus sinnvoll. Man nehme nur mal aus den beiden Nordost-Oberligen gedanklich die jeweils 3 oder 4 Spitzenteams heraus. Was dann noch bleibt, kann problemlos auch auf Verbandsebene spielen.


    Ich kenne mich zwar im Regelwerk nicht so gut aus, bzw. vermute, dass es für diesen Fall (noch) gar keine Regel gibt ... aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass man eine Regionalliga mit massig Zweitvertretungen an den Start gehen lässt. Was soll das für eine Liga sein, in der 50, wahrscheinlich eher 80 % der Teilnehmer nicht aufstiegsberechtigt sind ?


    Für mich indiziert der Gedanke von Zwanziger jedenfalls, dass das Problem erkannt wurde und die Zweitvertretungen (oder U23-Mannschaften) demnächst ihre eigene Meisterschaft nach Vorbild der A-Junioren Bundesliga ausspielen werden. Also durchaus auch in 3 Staffeln, nur nennt sich diese eben nicht Regionalliga und verbaut das Ligensystem in Deutschland, sondern läuft separat.


    Zu klären wäre noch der "Unterbau" dieser U23-Bundesliga, denn das Problem der Zweitvertretungen zieht sich ja bis ganz herunter in die Kreisklassen. Vielleicht werden auch dort Regionalligen installiert und der Rest einfach den jeweiligen Landesverbänden überlassen.

  • Zitat

    Original von Silesiosaurus
    Wenn man z.B. Niedersachsen 3 Aufstiegsrundenteilnehmer und den anderen jeweils einen gewährt, hätte man 3 Vierergruppen und mithin 3 Regionalligaaufsteiger. Das hieße, dass - außer das übergroße Niedersachsen - die Landesverbände im Schnitt alle 4 Jahre einen Aufsteiger stellen würden. In meinen Augen ist das zu wenig.


    Die Zahlen mal vernachlässigt, wäre solch eine Aufstiegsrunde ein Graus für alle Vereine. Wie lange soll das dauern, bis die Aufsteiger dann feststehen? Der Sprung von der Landes- auf die Bundesebene wäre wie gesagt schon riesig. Und dann spielt man womöglich die SOmmerpause durch (eine verhasste) Relegation...


    P.S.: Wie viele Landes/ Verbandsligen gibt es ingesamt?

  • Vergessen darf man auch nicht, dass es dann zwar für eine Landesliga relativ interessante Begegnungen gibt, die Liga aber dadurch entwertet wird, dass es nur noch um die Teilnahme an einer Relegation geht, statt um einen Aufstieg. Der Ligaspielbetrieb ist sozusagen Vorgeplänkel, das wirklich Wichtige sind die Relegationsspiele. Und das darf nicht sein!

  • Zitat

    Original von Frank_VFC


    Die Zahlen mal vernachlässigt, wäre solch eine Aufstiegsrunde ein Graus für alle Vereine. Wie lange soll das dauern, bis die Aufsteiger dann feststehen? Der Sprung von der Landes- auf die Bundesebene wäre wie gesagt schon riesig. Und dann spielt man womöglich die SOmmerpause durch (eine verhasste) Relegation...


    P.S.: Wie viele Landes/ Verbandsligen gibt es ingesamt?


    Insgesamt gibt es in Deutschland 21 Landesverbände, wobei mehrere Landesverbände jeweils einem Regionalverband angehören. Die Vereine sind jedoch nur Mitglied der Landesverbände, insofern sind die Landesverbände grundsätzlich viel wichtiger. Vielleicht sollte man mal die Regionalverbände auflösen und einige Zwergverbände, die Hinterlassenschaft der Besatzungszeit sind zusammenschließen (z.B. Nord- und Südbaden zu Baden oder LV Südwest mit Rheinland zu Rheinland-Pfalz etc.)


    Nord: Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein
    Nordost: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen
    West: Westfalen, Niederrhein, Mittelrhein
    RV Südwest: LV Südwest (Rheinhessen und Pfalz), Saarland, Mittelrhein
    Süd: Hessen, Bayern, Württemberg, (Nord-) Baden, Südbaden


  • Warum sollten Rheinland+ Südwest sowie Baden+Südbaden fusionieren? Aus Gründen der Größe bestimmt nicht, da müßte man diese Forderung an die ganze untere Hälfte stellen und es träfe den kompletten Nordosten.

  • Ich hatte mir der willkürlichen Entstehung einiger Landesverbände aus der Besatzungszeit argumentiert. Es gibt eigentlich nichts, was den die Trennung Badens in zwei Landesverbände rechtfertigt. Der Landesverband Südwest ist ein groteskes Beispiel, weil die Pfalz, Rheinhessen und sogar rheinische Gebiete an der Nahe darin zusammengeschlossen sind, die nicht zum Landesverband Rheinland gehören.
    Bei jeder politischen oder Verbandsgliederung sollte man etweder eine Nähe zu den aktuellen politischen Strukturen oder im Hinblick auf einen historischen Zusammenhalt der Bewohner des Gebietes beachten. Auch beim Fußball interssiert sonst niemanden bei zahlreichen Spielen, wer da eingetlich antritt bzw. wohin man mal wieder reisen muss.