Diese elend lange Sommerpause...
... war gestern erndlich vorbei. Endlich wieder das Fiebern, Bangen und Hoffen. Endlich wieder der Wunsch nach Erfolgen, dem Gegner sportlich die Grenzen aufzuzeigen. Die Sehnsucht nach (einigermaßen) vollen Stadien und Support durfte auch nicht fehlen.
Mit diesem Kribbeln im Bauch ging es los. Das Wetter war nicht so dolle. Deshalb habe ich eine mobile und auklappbare Einmanntribünenüberdachung dabei gehabt. Die Südkurve geentert und allen möglichen bekannten Gesichter "Hallo" gesagt. Dann begann schon das Spiel. Wir Fans hatten uns gerade eingesungen, ehe ein gewisser Herr Toborg das 1:0 für die Gäste machte. Schlichter Kommentar meines Nebenmanns:"Wer heißt wie eine Biermarke, der muss gut sein". (kleine Anmerkung, das Gebräu heißt TUBORG Wie gut der war, mussten wir keine 5 Minuten später erfahren. Wieder stand er mutterseelenallein vor unserem Keeper. Wieder traf er das Tor und das Entsetzen auf den Rängen wurde noch größer. Klar, neue Saison, neue Hoffnung und nach 12 Minuten war eigentlich schon alles vorbei. Uns Bulgarenrumpelstielzchen hüpfte vor Wut an der Trainerbank hoch und runter. Hüpfen wollten außerdem nur die, nie zu hörenden, geschätzten 37 Ahlener Fans im Gästekäfig. Deren Truppe um den Ex-Erfurter Riesen Glöden stellte nun die fußballerischen Tätigkeiten ein. Rot Weiß nun besser und in der Folgezeit mit Chancen. Doch als in der 37. Minute der Anschluss fiel, hat man gespürt, wer heute als Verlierer vom Platz gehen sollte. Das waren nicht wir Erfurter. Schon eine Minute später klingelte es erneut im Gästetor. Kumbela hat die Lust auf Fußball in Erfurt wiedergefunden. Sein erstes Tor bedeutete den Ausgleich. Zufriedenheit machte sich breit im weiten Rund. Das Tempo wurde geringer, aber die Fans waren am ausrasten. Dann ging es auf die Pause zu. Wir hatten noch einen Angriff. Eigentlich nichts besonderes. Der Schuss von Brückner wurde abgeblockt. Aber als der Ball doch im Netz war, war der Jubel größer denn je. Mit Festtagsstimmung ging es in die Kabinen. Heraus kam ein stürmender FC Rot Weiß. Die Tore zum 4:2 und 5:2 waren schön anzusehen. Nun war man zusehends zufriedener und Rot Weiß wollte das Spiel eigentlich nur nach hause schaukeln. Aber dier Ahlener drängten. Nicht sehr erfolgreich, denn deren drittes Tor war ebenfalls ein Eigentor. Der Kapitän selber hats gemacht. Ahlen wollte jetzt mehr, aber einen Konter konnte unser Kumbela noch unterbringen. Er lief allein auf den Gästetorwart zu. Der machte die Kurze Ecke dicht. Aber als Kumbela abzog, machte er die Ecke seltsamerweise frei. Der Ball schlug genau dort im Tor ein und der Torwart machte eine betröppelte Figur. Zu "Tröppeln" hatte es in der zwischenzeit auch angefangen. Ein kleines Gewitter zog über den Steigerwald. Spielern und Fans war der Regenguss egal. Die ersten drei Punkte, glückliche Gesichter und Regennasse Fußballfans trotteten dem RWE-Fanfest in der Innenstadt entgegen.
In diesem Sinne
Sport FREI