Malchower SV - TSG Neustrelitz 1:1
Gerechte Punkteteilung in Malchow
Eine Serie riss für die TSG, eine andere geht weiter. Nach 6 siegreichen Punktspielen, oder, mit den Pokalspielen gerechnet, 8 Pflichtspielsiegen in Folge hat es beim Gastspiel in Malchow diesmal "nur" zu einem Unentschieden gereicht. Aber die Serie der ungeschlagenen Spiele bleibt damit bestehen.
Beim Spiel in Malchow konnte nach seiner abgesessenen Gelbsperre diesmal Marcus Rabenhorst wieder in der Abwehr aufgeboten werden. Auch Daniel Wahl konnte nach überstandener Krankheit wieder als Linksverteidiger spielen. Dafür nahm diesmal Dirk Rochow auf der Ersatzbank Platz - er konnte in der vergangenen Woche nicht trainieren.
Die TSG begann das Spiel recht druckvoll. Bereits in der 7. Minute prüfte Maurice Jacobsen den Torwart des Malchower SV. Maurice war rechts in den Strafraum eingedrungen, umspielte noch einen Gegner und schlenzte den Ball aus ca. 15 Metern auf das lange Eck. Tobias Werk im Tor der Malchower konnte aber gut parieren.
In der 15. Minute schießt Dennis Rehausen einen Freistoß aus ca. 18 Metern vom linken Strafraumeck aus scharf aufs Tor. Der Torwart kann den Ball nur abprallen lassen, bekommt diesen aber noch rechtzeitig unter Kontrolle, bevor Velimir Jovanovic vollenden kann.
In der 28. Minute dringt Maurice Jacobsen, der zusammen mit Dennis Rehausen auf den beiden Mittelfeldflügeln ein ganz starkes Spiel machte, rechts in den Malchower Strafraum ein. Seine Eingabe passiert den Torwart, es kommt aber keiner der Neustrelitzer Spieler an den Ball, um zu vollenden.
Im Gegenzug ergibt sich die erste Chance für Malchow. Ein MSV-Spieler kommt halbrechts im Strafraum zum Schuss. Dieser geht aber am langen Pfosten ins Aus.
In der 39. Minute noch eine nennenswerte Chance der TSG. Bei einer Flanke von links kommt Aymen Ben-Hatira aber nicht mehr richtig hinter den Ball, sodass sein Kopfball das Tor um rund 1 Meter verfehlt.
Das war auch die letzte nennenswerte Aktion der 1. Halbzeit. Die TSG in dieser 1. Halbzeit mit Chancenvorteilen. Die Malchower Mannschaft zu vorsichtig. Sie spielte sich bis zum TSG-Strafraum ganz gut durch, dann war aber aufgrund der recht guten Abwehrleistung der TSG auch Schluß und es ergab sich lediglich eine ernsthafte Torchance für Malchow in Halbzeit 1.
In der 2. Halbzeit begann Malchow druckvoller und erspielte sich dadurch auch Chancen. Die größte vergab man in der 50. Spielminute, als ein recht zweifelhafter Elfmeter vom Malchower Schützen weit über das TSG-Tor in den Nachthimmel geschickt wurde. Lediglich der Trainer des MSV, Sven Lange, schien diesen Elfer als berechtigt angesehen zu haben. Die Malchower Fans, die die Pressekonferenz verfolgten, sprachen in diesem Zusammenhang auch nur von einem "Geschenk" des Schiedsrichters Jan Seidel aus Hennigsdorf, der kurzfristig für den verletzten Marco Schibull angesetzt wurde. Dadurch, dass der Elfer vergeben wurde, konnte man aber zumindestens konstatieren, dass das Endergebnis des Spiels nicht durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters beeinflußt wurde.
Nach dem Elfmeter entwickelte sich wieder ein verteiltes Spiel. Die Malchower, bedeutend aggressiver als in der 1. Halbzeit, spielten recht gut mit.
In der 64. Minute dann das 1:0 für Malchow. Ein Freistoß aus ca. 30 Metern von der linken Außenlinie landet ohne Zwischenberührung im TSG-Tor. Dabei sah Robert Schelenz nicht allzu gut aus. Ohne genaueres zu wissen würde ich mal spekulieren, dass Robert in dieser Situation durch das Flutlicht irritiert war und deswegen neben den Ball griff. Mit tiefstehendem Licht hat Robert ja so seine Probleme, egal, ob es, wie beim seinerzeitigen BAK-Spiel, aus der Sonne oder wie beim jetzigen Spiel in Malchow, aus der Flut kommt. Aber ansonsten ist er schon ein Klasse Torwart, was er auch im weiteren Verlauf des Spiels unter Beweis stellen konnte, als er einen strammen Schuss eines Malchowers über die Latte lenkte oder als er gegen einen im TSG-Strafraum frei zum Schuss kommenden MSV-Spieler klärte.
Die TSG spielte nach dem Rückstand jetzt aggressiver nach vorn und in der 71. Minute konnten dann auch endlich die 200 mitgereisten Neustrelitzer Fans unter den 928 Zuschauern jubeln. Aymen Ben-Hatira traf zum 1:1. Er wurde links an der Strafraumgrenze angespielt, drang in den Strafraum ein, konnte mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler kurz abschütteln und nutzte diesen kleinen Freiraum zu einem unhaltbaren Schuss aus ca. 12 Metern in den rechten Dreiangel. Bereits 5 Minuten später hatte Aymen die nächste Chance auf dem Stiefel. Dennis Rehausen hatte sich wieder einmal auf dem linken Flügel gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt und schlug eine flache scharfe Eingabe auf Aymen, der ca 15 Meter vor dem Tor im Strafraum lauerte. Sein Direktschuß landete auf der Oberkante der Latte und sprang von dort ins Aus.
Im weiteren Verlauf des Spiels wogte dieses auf und ab und beide Mannschaften versuchten, den Siegtreffer zu erzielen. Dies gelang aber keiner von beiden, wodurch es zum letztendlich gerechten Unentschieden kam.
Leider sah Thomas Duggert in der Nachspielzeit noch die gelb-rote Karte, sodass er am kommenden Mittwoch beim Nachholspiel in Luckenwalde fehlen wird. Thomas hatte bereits in der 82. Minute die gelbe Karte bekommen. In der Nachspielzeit beging er dann noch ein taktisches Foulspiel im Mittelkreis, sodass die Strafe meiner Meinung nach schon in Ordnung ging. Anzumerken bleibt aber trotzdem die doch recht unterschiedliche Bewertung von Zweikampfsituationen durch den Schiedsrichter. Eine Minute vor der gelb-roten Karte schlug ein Malchower Verteidiger Dennis Rehausen von hinten die Beine weg, ohne dass er dafür die gelbe Karte sah. Wenn Schiri Seidel dafür keine gelbe Karte gibt, wann dann? Oder auch in der 2. Halbzeit: Ein Malchower Spieler springt mit voller Wucht in Aymen Ben-Hatira rein, sodass es ihn ziemlich durch die Luft schleuderte. Aymen wurde dabei auch recht deftig am Kopf getroffen. Auch dafür gab es nicht einmal eine Ermahnung. Dies sind 2 Beispiele für die doch recht gewöhnungsbedürftige Regelauslegung des heutigen Schiedsrichters. Letztendlich haben seine Entscheidungen des Spielausgang aber nicht in einer Art beeinflußt, dass schlussendlich ein "falsches" Ergebnis herausgekommen ist. Wäre der Elfmeter verwandelt worden, hätte dies schon eher sein können.
Insgesamt war es ein recht intensives, kraftvolles und von taktischen Zwängen geprägtes Spiel gewesen. Die Malchower stellten sich speziell in der 2. Halbzeit als ein sehr schnell umschaltendes, ballsicheres und physisch starkes Team dar, dass nicht umsonst im oberen Drittel der Tabelle angesiedelt ist.
Die TSG war in der 1. Halbzeit aufgrund der Chancenvorteile das bessere Team, hatte aber in der 2. Halbzeit mit den nun aggressiver auftretenden Malchowern zeitweise ihre Probleme, konnte sich nach dem Rückstand aber wieder festigen und ins Spiel zurückkämpfen.
Die statistischen Angaben sind soweit auch schon vermeldet worden, sodass ich hiermit den Bericht vom Auswärtsspiel in Malchow schließen möchte.