Tomasz, einen absoluten Höhepunkt hast Du zumindest nicht verpaßt. Inter lieferte nur durchschnittliche Stimmung ab und zeigte nur selten, zu was sie eigentlich in der Lage sind. Bei Basel beteiligten sich nur wenige an den Gesängen, was durch den frühen Rückstand noch verschärft wurde. Dafür zündeten sie ununterbrochen Bengalische Fackeln (zum Intro sicher 150) und feuerten Leuchtspurmunition aus allen Rohren, leider auch immer wieder in die Mailänder Zuschauerränge. Daraufhin hagelte es nach jedem Tor Flaschen aus dem Oberrang. Mindestens einem Baseler hat das eine fette Platzwunde eingebracht. Insgesamt 40000 Zuschauer, 5000 Baseler.
Beiträge von lguenth1
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Nobbi: Die 2. Mannschaft des CFC trägt fast alle Spiele im Sportforum aus, nur Hochrisikospiele gegen Dynamo oder Aue werden auf die Fischerwiese verlegt. Wenn gegen Eilenburg nicht im Sportforum gespielt würde, hätte ich das sicherlich mitbekommen. Genaueres gibt es auf der Geschäftsstelle (Telefonnummer sicher unter www.chemnitzerfc.de zu finden) oder, falls Du kein Telefon hast, mit einer Nachfrage im Forum unter www.cfc-fanpage.de .
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Kennst Du den Begriff "Ironie"?
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Greidie84: Findet unser Spiel bei Euren Amateuren demzufolge im JSP statt? Und welcher hohe Zuschauerandrang? 300 Chemnitzer und 500 Berliner sollte ein 5000-Mann-Stadion wohl problemlos fassen...
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Trotz einiger denkbarer Ausreden war die Leistung von Lok eine Offenbarung. Wahrscheinlich hatte ich zu viel erwartet, und an das gezeigte Niveau muß man sich jetzt einfach gewöhnen.
Gefallen haben mir bei Lok nur vier Spieler (Torwart, Nr. 7, Nr. 10, Nr. 14). Die Krönung war aber die Nummer 15. Lisiewicz wird in stillen Momenten sicherlich die ein oder andere Träne verdrücken, daß er solche "Spieler" aufstellen muß. Interessant wird auch sein, wieviele Karten der Hitzkopf mit der Nummer 5 in der Saison kassiert.
Wenigstens die Anfeuerungsrufe von Lok waren noch wie früher. Von "Jude, Jude" bis zum bewährten "Wir hassen die Türkei" waren alle liebgewonnenen Evergreens dabei :biggrin:. -
Auf Eurosport kam auch das Duell zwischen Argentinien und Serbien-Montenegro (6:0). Die erste Halbzeit, die ich vor dem Umschalten zu Banik angesehen habe, war ein Traum. Die Argentinier haben gespielt wie vom anderen Stern, weshalb ich vor lauter Begeisterung sogar vorm Fernseher geklatscht habe, was mir im Nachhinein etwas unsinnig vorkommt =).
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@ Lokist: Wir haben ganz offensichtlich ein unterschiedliches Schönheitsverständnis. Gerade die von Dir erwähnte "Chemnitz und Chelsea"-Fahne steht wie viele Eurer Fahnen für einen ganz anderen Stil, der mir eben nicht gefällt. Vielleicht ist es einfach eine Generationenfrage...
Eine Aussage über unsere Zaunfahnen habe ich übrigens nicht getroffen. Hehe, interessantes Thema. Ich bin bei Euren ersten Pflichtspielen garantiert dabei, wir können ja hinterher eine Zaunfahneneinzelkritik mit zeitlicher Zuordnung vornehmen :biggrin:. -
Spitzenspiel in Dänemark, Erster gegen Zweiter, der Sieger wäre mit sechs Punkten nach zwei Spielatgen dem Verfolgerfeld um Längen enteilt. Auf nach Midtjylland! Wohin? Selbst der eingefleischteste Freund Dänemarks dürfte unter dieser wilden Aneinanderreihung von Buchstaben keine ihm bekannte Stadt erkennen. Das liegt ganz einfach daran, daß es sich nicht um einen Ort, sondern um den Landstrich Mitteljütland handelt, was den Verein als Fusionsklub neueren Datums entlarvt. Ikast und Herning treten seit wenigen Jahren gemeinsam an, in Herning wurde ein neues Stadion aus dem Boden gestampft. Doch auch Herning dürfte nur den wenigsten ein Begriff sein. Selbst in den detailliertesten Reiseführern werden nur mühsam die Begriffe Textilstadt und Messestadt vermerkt.
Der Weg in die mit 30000 Einwohnern recht kleine Stadt entwickelte sich zu einer langwierigen Leistungsschau der deutschen Camping- und Caravanwirtschaft, die dank der Staus auf den Autobahnen Richtung Norden ihre Produkte in epischer Breite präsentieren konnte. Wer sich hier einzig auf die falsche Anstoßzeit im Kicker-Matchkalender verlassen hätte, hätte den Großteil des Spieles verpaßt.
Das brandneue Stadion in Herning ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man sowohl Fans als auch Bonzen glücklich machen kann. (http://www.stadionwelt.de/Stad…tjylland/Midtjylland.html) Angemessene 12500 überdachte Plätze bieten sowohl den Fußball hinter Glas, der bei den Schönen und Reichen so beliebt zu sein scheint, als auch Stehplätze auf einer kompletten Hintertorseite. Im Gegensatz zu deutschen Neubauten werden auch die Gästefans nicht wie der letzte Dreck in eine Stadionecke verbannt, sondern bekommen eine Hälfte der anderen Hintertortribüne. Eine Anlage wie aus einem Guß, gekrönt von elegant geschwungenen Flutlichtmasten, die als Beweis ihrer Schönheit scheinbar schon am frühen Nachmittag leuchten müssen.
7000 Zuschauern, darunter 400 aus Odense, wird dieses Spiel sicher noch lange Diskussionsstoff liefern. Denn der Führungstreffer des Gastes, der nach 11 Minuten erzielt wurde, fiel auf eine Art und Weise, die man wohl nur einmal in seinem Leben als Fan live im Stadion erlebt. Nachdem der Tormann aus Herning den Ball gefangen hat, will er das Spiel mit einem Abschlag fortsetzen. Doch in dem kurzem Moment, in dem der Ball zwischen Hand und Fuß unterwegs ist, stiebitzt ein Angreifer von Odense das Leder und schiebt es ins leere Tor. Sensationell. Der Torwart gerät natürlich in Rage, da laut dem Regelwerk beim Abschlag nur mit dem Kopf, nicht aber mit dem Fuß dazwischengegangen werden darf. Demzufolge hätte es eigentlich Freistoß wegen gefährlichen Spiels geben müssen. Allerdings hat der Schiri in unser aller Interesse das Fingerspitzengefühl bewiesen, hier nach der tatsächlichen Gefährdung zu urteilen, die schlicht und ergreifend nicht vorlag. Leicht panisch wurde ich bei dem Gedanken, wie leicht man so ein Traumtor verpassen kann. Der Tormann hat den Ball, man schaut kurz in die Kurve oder zur hübschen Dänin drei Reihen weiter unten, und schon ist es passiert.
Nach dem 0:1 wurde die gesamte erste Halbzeit ein regelrechtes Fußballfest. Schneller, technisch hochwertiger Tempofußball mit guten Torchancen auf beiden Seiten ließ keine Langeweile aufkommen. Auch die beiden Fangruppen waren immer wieder zu hören, ohne aber neue Maßstäbe zu setzen. Als Intro schwenkten die Herninger übrigens einige Schwenkfahnen im Innenraum, garniert mit einer Blockfahne und Bändern im Fanblock. Auf Odenser Seite wurde ab und zu ein Bengalo gezündet, was zu einiger Unruhe bei den Ordnern führte.
Die zweite Halbzeit war eher langatmig, bis nach einer Fehlentscheidung des Schiris ein FCM-Spieler an der Eckfahne von einem vollen Bierbecher getroffen wurde. Dies war der Auftakt zur großen Schlußoffensive der Gastgeber, die kurz danach einen Strafstoß zugesprochen bekamen, was die Gästefans nicht nur zu einer Bierbecherkanonade, sondern auch zu einem Bengalowurf in den Strafraum animierte.
Der Gefoulte, Mohamed Zidan, verwandelte selbst. Er hat sich ein Sonderlob verdient, da er seinem Namen alle Ehre machte. Der technisch herausragende, unheimlich schnelle Stürmer aus Ägypten hat in der letzten Saison schon 19 Treffer erzielt und führt nach zwei Spieltagen mit seinen drei Treffern erneut die Torjägerliste an. Mit seinen 22 Jahren wird er schon mit unzähligen europäischen Topklubs (Dortmund, Schalke, PSV, Besiktas, Juve, Monaco...) in Verbindung gebracht.
Kurz vor Schluß fiel tatsächlich noch der Siegtreffer für den FCM, was ein tolles Spiel abrundete und auch die Fans in Ekstase versetzte. Vorm Stadion sorgten nur die Kamele vom Circus Renz für Aufregung, die todesmutig in die abfahrenden Autos sprangen. Vielleicht waren sie nur verbittert, weil ihr Idol Zidan immer noch nicht in die ägyptische Nationalmannschaft berufen wurde und schon damit kokettierte, dann eben für Dänemark antreten zu müssen.
Die Rückreise wurde von einem Erlebnis der dritten Art begleitet. Eigentlich wollte ich nur die restlichen Kronen auf dem letzten Rastplatz vor der Grenze in Benzin investieren, erwischte aber die falsche Ausfahrt. Mich erwartete eine Szenerie, die mich an die bedauernswerten Menschen in der Stephen-King-Verfilmung Rhea M erinnerte, deren Welt von feindlichen, blutrünstigen Lastern übernommen wird. Denn die Ausfahrt führte zu einer unendlich großen Anlage, auf der sich tausende LKW versammelt hatten, aber keine Menschenseele zu sehen war. Alle Zapfsäulen der Tankstellen verhöhnten mich mit der Aufschrift Diesel, nur die schnellstmögliche Flucht aus diesem gruseligen Garten Eden konnte verhindern, daß ich den Rest meines Lebens damit verbringen muß, den Tanksklaven für herrische Laster mimen zu müssen.
Fazit: Sowohl den FCM als auch Zidan sollte man im Auge behalten, die Voraussetzungen für künftige Erfolge sind vorhanden. -
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Man muss aber auch sagen, dass die Stadien von Lok bisher nicht förderlich waren für fankulturelle Höhepunkte, sieht man von den recht guten Zaunsfahnen ab, da dürfte Lok sogar die Nr. 1 sein im Osten, tausendmal besser als Chemie, wo gerade mal die DIABLOS- Fahne heraussticht.
Gute Zaunfahnen? Bis vor kurzem war Lok der Verein, der wegen seiner üblen Zaunfahnen den meisten Spott auf sich zog. Es wurde jahrelang gerätselt, wann dort endlich die erste ansehnliche Zaunfahne auftauchen würde. Also nichts mit Nr. 1, auch wenn sich in letzter Zeit einiges getan hat.
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Die Störung der Schweigeminute durch die Unioner ist Dir wohl keine Erwähnung wert? :smile:
Fußballerisch würde ich das Spiel als Gebolze charakterisieren. Ich bin mir sowieso noch nicht klar darüber, ob ich neben Hertha/Ama. auch Union in die Reihe der Abstiegskandidaten aufnehmen soll. Einer der Unioner (Westpole?) hier im Forum hatte doch getönt, daß Mannschaften, die nicht einmal gegen die Amateure gewinnen würden, auch nichts in der Liga zu suchen hätten...
Verständlicherweise fehlt in Deinem Bericht auch die Schwärmerei über das wunderschöne Ausgleichstor. Allein dafür haben sich die 15 Euro Eintritt gelohnt. Außerdem wurde dadurch die schauspielerische Einlage des Unioners bestraft (Unterstellung!).
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Jep, waren mit 3 Mann dort.
@Jens(non-league.de): Also mindestens 8 andere Deutsche. Ähnliches ist auch bei anderen Spielen zu beobachten. Lies Dir doch mal Fenomens Bericht von Wroclaw - Opole im Forum vom Haller durch. Ehrlich gesagt finde ich es sinnlos, auf einen kurzen, nicht wertenden Gedanken von mir ein einziges Wort zu antworten. Durch ein paar zusätzliche Worte könnte vielleicht auch das Opfer Deiner Kritik erkennen, was Du eigentlich sagen willst.
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Wo hast Du denn gesessen? Brauchte man eigentlich ´ne Club Card um reinzukommen, hatte am Kassenhäuschen so komische Schilder gesehen, die ich jedoch nicht weiter entziffern konnte.
Links unten im Gästeblock, wo sich ein größerer deutscher Haufen zusammengeklumpt hatte, der offensichtlich komplett von der Corker Stimmung auf irische Seite gezogen worden war. Warst Du auch dabei? Hört sich ja fast so an, als wärst Du am Kassenhäuschen wieder umgekehrt, weil Du die Schilder nicht lesen konntest :smile:. Im Gästeblock brauchte man natürlich keine Club Card.
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Am Samstag begann die zweite Runde des UI-Cups, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Wir entschieden uns diesmal für das Spiel zwischen Nijmegen (Nimwegen), die in dieser Runde ihr Debüt gaben, und Cork City. Die Iren hatten in der ersten Runde überraschend Malmö ausschalten können.
Schon vor Beginn der Fahrt hatte ich mir vorgenommen, aufgrund meiner hohen Ansprüche an mich selbst bestimmte Worte möglichst nicht in einem Bericht zu verwenden. Wegen einer kleinen Episode ist mir das aber unmöglich. Immerhin habe ich aber die Möglichkeit, alle diese Begriffe in folgendem Satz unterzubringen: Da Teile unserer Reisegruppe einen Coffee Shop besuchen wollten, irrten wir durch Nijmegens grachtenlose Straßen, auf denen sich die teilweise die Fahrräder wie nach einer Sturmflut bis zum ersten Stock stapelten, bis der Käskopp, der am ehesten nach einem im Wohnwagen gezeugten Deichkind aussah und lief, als hätte er Holzpantinen an, uns den Weg ins dunkelste und freudloseste Gäßchen wies. Nachdem meine Kollegen diese Drogenhölle wieder verlassen hatten und wir glücklich vereint im Auto zum Stadion saßen, zeigte sich, daß nicht jeder Nachwuchsjunkie die holländischen Spezialitäten verträgt. Einem meiner Mitfahrer war nämlich nach einem halben Joint so unglaublich übel, daß er nicht nur stöhnend und jammernd im Auto umherschwankte, als wäre Dynamo Dresden gerade in die erste Liga aufgestiegen. Nein, er entschloß sich sogar, die nächsten Stunden, in die zufällig auch ein UI-Cup-Spiel fiel, im Auto zu verbringen und sich ausgiebigst auf die Rückfahrt vorzubereiten.
Fazit: Keine Macht den Drogen. Vielleicht wäre das was für den nächsten Fernsehspot. Ich könnte mir Andi Brehme und Lothar Matthäus auf einer großen Wiese vorstellen, die mit freundlichem, aber gleichzeitig mitfühlend-sorgenvollem Gesicht in die Kamera sagen: "Kinder, Hände wech von dem Zeuch. Sonscht werd ihr so doof wie mir und verpaßt unner Umständen den UI-Cup." Nur so können wir die Seuche stoppen! Ob diese Initiative Mayer-Vorfelder noch retten könnte?Zum Wesentlichen: Fußball gespielt wurde natürlich auch noch. Da die Mehrzahl der Deutschen ihre niederländischen Nachbarn nicht leiden kann und ich mich in diesem Punkt nicht unsolidarisch verhalten wollte, verfolgten wir das Spiel aus dem Gästeblock. Als alter Ire, der auch am Imbißstand mit seinen Englischkenntnissen protzen wollte, konnte ich erneut meine kulinarischen Wünsche nicht befriedigen. Woher sollte ich auch wissen, daß eine "Broodtje Worst" keine Bratwurst, sondern ein lappriger Hotdog ist? Außerdem werde ich mein Credo, im Ausland als konsequenter Wassertrinker aufzutreten, wohl notgedrungen aufgeben müssen. Denn nachdem ich meinen Wunsch nach etwas "water" geäußert hatte, verschwand die Verkäuferin kurz nach hinten, und ich hatte schon bezahlt, als mir bewußt wurde, daß man mir erneut nur Leitungswasser angedreht hatte. Wenn in Zukunft irgendwelche besoffene Kapitäne ihre Säureschiffe versenken, sollte dies bitteschön im holländischen Trinkwassereinzugsgebiet geschehen.
Im Block befanden sich dann etwa 200 echte Iren. Ihr werdet es nicht glauben: Keiner von denen wollte ein Wasser. Auch 4300 Niederländer waren im Stadion De Goffert, die im Gegensatz zu mir wußten, daß es sich nicht lohnen würde, das EM-Spiel um Platz 3 mit ihrer Nationalelf anzuschauen, weil dieses nämlich gar nicht stattfand. Die Musik im Stadion machten aber die Iren. Diese präsentierten sogar ein Intro aus 4 Schwenkfahnen. Die NEC-Fans hatten außer einem wunderschönen Regenbogen am Himmel hinter ihrem Block nichts zu bieten. Eigentlich kann man noch nicht einmal von Fans sprechen, da keinerlei Unterstützung für die eigene Mannschaft zu hören war. Nicht einmal die Zaunfahne einer größeren Gruppe war auszumachen. Wenn es hier jemals Fans gab, sind diese wohl bei der Renovierung des modernen, also versitzplatzten, Stadions mit eingemauert worden. Die "Rebel Army" von der grünen Insel dagegen sang ziemlich durchgängig und lautstark, trotz der etwas begrenzten Kreativität ein toller Auftritt. Sogar die Kinderchen im Familienblock nebenan ließen sich davon völlig begeistert mitreißen, weil sie so etwas in ihrem Städtchen anscheinend noch nicht gesehen hatten.Wer ganz wild auf die Höhepunkte des Spiels ist, kann sich diese als Video von www.eirways.com/citynet herunterladen. Es war ein 0:0 der unterhaltsamen Sorte. Cork hat aus einer sicheren Abwehr die Holländer das Spiel machen lassen und von Zeit zu Zeit für Gefahr vor dem gegnerischen Tor gesorgt. Die enttäuschenden Nijmegener, die übrigens vom bekannten Alt-Internationalen Neeskens trainiert werden, hatten erst in der 75. Minute ihre erste Chance, konnten aber im Schlußspurt immerhin noch einen Lattenknaller und einen traumhaften und ebenso traumhaft parierten Seitfallzieher verbuchen. Man kann ihnen aber zugestehen, daß sie stark ersatzgeschwächt waren und im Gegensatz zu Cork gerade erst das Training aufgenommen hatten. Cork ist die zweite Überraschung im Wettbewerb nicht nur zuzutrauen, sondern nach diesem beherzten Auftritt von Mannschaft und Fans auch zu wünschen.
Verblüffend war erneut die große Zahl von Deutschen im De Goffert. Findet in Europa auch noch Fußball ohne deutschen Besuch statt?
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In Genk folgte eine „Fancard-Zeremonie“ von grösserem Ausmass: Neben der Präsentation der Identitätskarte waren auch die Angabe von Adresse, Wohnort und Geburtsdatum zum Kauf eines harmlosen Stehplatztickets nötig.
Das lag vielleicht an der "harmlosen" Stehplatzkarte. Wir waren beim letzten Saisonspiel in Genk und mußten für die Tribünenkarten keine Fancards vorlegen. Allerdings war Heusden-Zolder offiziell gastgebender Verein.
In Nijmegen sind wir am letzten Wochenende auch wegen dieser ganzen Unsicherheiten mit den Fancards gleich in den Gästeblock gegangen. -
Jendrossek ist schon da und hat für nächste Saison unterschrieben. Und fangt bitte nicht an, an der Regionalligareife unserer Kicker zu zweifeln. Das Jammern darüber ist in unserem Forum so groß, daß ich mich immer gefreut habe, wenn ich mich hier davon erholen konnte :smile:.
Außerdem finde ich es eigentlich ganz gut, wenn der erste Spieltag frei ist. Das gibt uns mehr Zeit zum Einkaufen, Trainieren etc. Zudem wird der Spielfluß in der Saison nicht sinnlos unterbrochen. Und nach dem ersten Spieltag sind wir garantiert nicht auf einem Abstiegsplatz... -
Planungen laufen bei mir immer recht kurzfristig. Allerdings muß ich Dich enttäuschen, da ich aus Prinzip nicht mit einem Dresdner fahren würde. Das soll kein persönlicher Angriff auf Dich sein - im Gegenteil, Deine Beiträge hier und im Dynamoforum zeigen, daß Du absolut in Ordnung bist. Ich werde sicherlich nicht auf Dein Verständnis hoffen können, aber Fakt bleibt Fakt. Nimm es mir nicht übel.
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Wenn auch nicht ganz zeitnah geschrieben, kommt hiermit der leicht verspätete und viel zu lange Bericht zur diesjährigen UI-Cup-Hinrundenpartie.
La ville: Da Grevenmachers Sportplatz nicht ansatzweise europokalreif ist, fand die Partie zwischen der Mittelfeldmannschaft aus dem Großherzogtum und dem derzeitigen finnischen Tabellenführer im Nationalstadion der luxemburgischen Hauptstadt, dem Stade Josy Barthel, statt. Um schneller dort zu sein, hatte ich mir ein Auto geborgt, mit dem man auf der Autobahn nur selten überholt wird (Ein weiterer Grund könnte gewesen sein, daß mein eigentlicher Wagen nach dem letzten Versuch, Luxemburg zu erreichen, einen langen Heimtransport und einen neuen Motor bekommen hatte.). Deshalb war ich schnell genug vor Ort, um ein paar Worte zu Luxemburg verlieren zu können.
Der erfahrene Reiseleiter würde vielleicht von einem pittoresken, liebenswerten Städtchen schwärmen. Unser Weg führte uns über den Marktplatz, der von einem melodisch trällernden Chor besetzt war, durch die wegen des baldigen Nationalfeiertags schon mit Flaggen geschmückten Straßen hin zur wunderschönen Altstadt rund um das großherzogliche Palais, die unzählige kleine Gäßchen zu bieten hatte. Gekrönt wurde der Augenschmaus von den riesigen Verteidigungsanlagen der Stadt, die hoch über einem Fluß thronten und zum Weltkulturerbe gehören. Ich wünschte, ich könnte das mit einigen Fotos dokumentieren. Man merkt vielleicht, daß die architektonischen Zumutungen in so wunderschönen Örtchen wie Wattenscheid oder Krefeld bei mir den ein oder anderen Schaden hinterlassen haben...
Jedenfalls fiel es mir etwas schwer, rechtzeitig zum Stadion zurückzukehren. Einen Urlaub in Luxemburg kann ich nur jedem empfehlen. Dazu trägt auch die interessante Mischung der Einflüsse der großen Nachbarn Frankreich und Deutschland bei, die sich in der Mehrsprachigkeit in Luxemburg am deutlichsten manifestiert. Mit dem Letzeburgischen existiert sogar ein eigenständiger Dialekt.Les spectateurs: Als wir Stunden vorm Spiel das Stadion Richtung Stadt verließen, waren schon die ersten Fans von Grevenmacher eingetroffen, deren Kinder auf einem Gehweg Fußball spielten. Kurz nachdem wir an ihnen vorbeigelaufen waren, hörten wir hinter uns entsetzte Schreie, weil eines der Kinder dem Ball nachgelaufen war und dabei vom einzigen Auto auf der Nebenstraße überfahren wurde. Wahrlich kein schöner Anblick, aber ich glaube, daß die Verletzungen des Kindes relativ harmlos waren.
Das Szenario bei der Rückkehr war weitaus erfreulicher, da sich vorm Stadioneingang die Anhänger von Grevenmacher lautstark bemerkbar machten. Für sie war an diesem Tag ein kostenloser Bus in die Hauptstadt gefahren. Im Stadiongelände gab es Bratwurst, die tatsächlich als "Thueringer" angepriesen wurde, und das verkappte französische Leitungswasser, das ahnungslosen Deutschen unter dem Namen Vittel bekannt ist. Die Verkaufsstellen sind in die Tribünenrückseite der insgesamt recht modernen Anlage integriert. Im Stadion können 8000 Zuschauer anwesend sein, die aber nur Sitzplätze vorfinden.
Leider kamen nur wenige hundert zum Spiel gegen die Finnen. Darunter waren auch etwa 30 Skandinavier. Ob diese bei den europäischen Institutionen in Luxemburg arbeiten oder einfach mit den Spielern verwandt waren, ist mir nicht bekannt. Sie verstreuten sich auf einem Teil der Haupttribüne und waren fortan nicht mehr gehört oder gesehen. Ganz anders die Fans von Grevenmacher. Wer in Zukunft Tifo sagt, meint CS Grevenmacher. Etwa 25 Supporter hatten sich im Block neben der Haupttribüne eingefunden. Daß die Hälfte nicht älter als 12 Jahre waren und eine fette, hysterische, wie wahnsinnig schreiende Alte zum Mob gehörte, tat der Stimmung keinen Abbruch. Um diesen wilden Haufen zu koordinieren, brauchte man natürlich ein Megaphon, das anfangs von einem korpulenten Schreihals bedient wurde. Das Konzept bestand im folgenden darin, daß besagter Fettsack Sprechchöre in die Flüstertüte nölte, dabei aber immer wieder den gleichen Mist wiederholte (vergleichbar mit Aue). Die Kinder sangen nicht unbedingt mit, sondern trommelten auf circa 6 mitgebrachte Schlaginstrumente. So stelle ich mir Musikunterricht im Irrenhaus vor. Kein Wunder, daß mich die Lust packte, den Gröli samt Megaphon von der nächsten Brücke zu stoßen.
Ganz ansehnlich war hingegen die kleine Choreographie, die aus einer Blockfahne und jeweils zwei Bahnen links und rechts davon bestand. Nette kleine Sache, die in einem nicht vorhandenen vollen Block aber weit besser ausgesehen hätte als auf den leeren Sitzplätzen. Auch ein Spruchband hatten die Luxemburger gebastelt, dessen tieferer Sinn mir aber verborgen blieb.Le match: Von einem solchen Spiel sollte man nichts erwarten. Verblüffend war jedoch, daß die Luxemburger in ihren blauen Trikots am Anfang ordentlich Druck machten. Ich fand es sehr seltsam, daß die Fans von Grevenmacher, die ebenfalls blaue Trikots anhatten, keine dieser Chancen mit Beifall bedachten. Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, daß dies daran liegen könnte, daß es die Finnen waren, die in Blau spielten. Sind 30 Minuten Orientierungslosigkeit noch akzeptabel?
Letztendlich hatte Grevenmacher ein beachtliches 1:1 herausgeholt, was nach dem 0:0 im Rückspiel aber nicht reichte.Les Wessi-Hoppers: Die anwesenden westdeutschen Hopper lieferten Stoff für das in gewissen Kreisen gepflegte Bild vom westdeutschen Groundhopper. Es hatte sich nämlich ein großer Haufen eingefunden, der durch einen "GL 98"-Pullover und sein bäuerliches Aussehen als Kaiserslauterer Gesocks identifiziert werden konnte. Keiner von denen sah so aus, als könnte er seinen Namen richtig schreiben. Wenn das der harte Kern der Generation Luzifer war, sehe ich schwarz für die Pfälzer. Die drei anwesenden Freiburger machten hingegen einen guten Eindruck, weshalb wir das armselige Erscheinungsbild der oben genannten Bande einfach auf die inzestuösen Verhältnisse in der Pfalz schieben wollen.
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Na sowas. Ich hatte mir den Bericht von Grevenmacher gegen Tampere gespart, weil kein Bezug zum Nordostfußball vorhanden ist. War wohl nicht ganz korrekt :smile:. Wenn auch solche Spiele von Interesse sind, werde ich das in Zukunft - je nach Lust und Zeit - beachten (vielleicht schon nach diesem Wochenende).
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Nach den Diskussionen um Rostock würde mich schon mal die allgemeine Anteilnahme an diesem zu Unrecht ein Schattendasein führenden Wettbewerb interessieren. Ich hatte ja schon meine Begeisterung für diese im großen Fußball eigentlich zweitrangigen Spiele zum Ausdruck gebracht. Dieses Wochenende werde ich wohl leider nicht fahren können, weil bei Trnava (SLK) - Debrecen (UNG) das Auto schon voll ist (was irgendwie extrem demotivierend ist :biggrin:) beziehungsweise Grevenmacher (LUX) gegen Tampere hier in Chemnitz wohl nicht die Massen begeistert.
Planen andere auch Fahrten zum UI-Cup, oder freut man sich eher über EM, Sommerpause, Bier und Strand? Ich bin nach zwei Wochen Pause schon leicht frustriert :smile:.