Alles anzeigenMit Verlaub, das wäre eine Scheißidee. Denn das entwertet die Landespokale doch komplett und zeigt dem echten Amateursport den Mittelfinger. Für den einen oder anderen 6. oder 7.-Ligist sind Dynamo, Zwickau oder Leipzig ein Saisonhighlight, bei dem man nicht vor den üblichen 100 sondern vor 1000 Zuschauern spielt.
In Sachsen ist das sowieso längst eine Farce, da der SFV den Dritt- und Viertligisten rundenweise Freilose einräumt, die dafür sorgen, dass da teilweise drei Spiele zum Pokalsieg ausreichen, während andere nach vier Siegen noch nicht mal dort sind, wo der Verband Prämien ausschüttet.
Und wenn dann die Amateurpokalsieger auch noch untereinander ne KO-Runde ausspielen sollen, bevor man auch nur auf das ganz große Los Bundesligist hoffen darf...
Ne, bitte nicht.
Die Regionalligisten blieben ja im Landespokal, da sind auch einige große Namen dabei. Und wenn den Drittligisten mehrere Runden geschenkt werden, ist das ohnehin kein fairer Wettbewerb mehr. Und manch kleiner Amateurverein ist mit der Organisation überfordert - hier in Berlin z.B. hat der BFC Dynamo deswegen fast immer Heimrecht.
Allerdings sollte im DFB-Pokal die erste Runde Profis gegen Amateure sein, das macht sie interessant. Ich würde in der ersten Runde Freilose aussprechen für Europapokalteilnehmer (wegen der Mehrbelastung) und Drittligisten (die könnten zeitgleich einen Ligaspieltag abhalten). Das wären 28 Spiele (10x1.Liga + 18x2. Liga, jeweils gegen Landespokalqualifikant). In der 2. Runde (28 Sieger aus Runde 1 + 8 Europapokalteilnehmer + 22 Drittligisten = 58) kämen nochmal 6 Landespokalqualifikanten dazu, um auf 64 zu kommen. Aus den Landesverbänden also 34 statt 24 Teilnehmer, und diese erst ab Regionalliga abwärts - eine Aufwertung zugunsten des Amateurfussballs.