Beiträge von delgado


    Die Regionalligisten blieben ja im Landespokal, da sind auch einige große Namen dabei. Und wenn den Drittligisten mehrere Runden geschenkt werden, ist das ohnehin kein fairer Wettbewerb mehr. Und manch kleiner Amateurverein ist mit der Organisation überfordert - hier in Berlin z.B. hat der BFC Dynamo deswegen fast immer Heimrecht.

    Allerdings sollte im DFB-Pokal die erste Runde Profis gegen Amateure sein, das macht sie interessant. Ich würde in der ersten Runde Freilose aussprechen für Europapokalteilnehmer (wegen der Mehrbelastung) und Drittligisten (die könnten zeitgleich einen Ligaspieltag abhalten). Das wären 28 Spiele (10x1.Liga + 18x2. Liga, jeweils gegen Landespokalqualifikant). In der 2. Runde (28 Sieger aus Runde 1 + 8 Europapokalteilnehmer + 22 Drittligisten = 58) kämen nochmal 6 Landespokalqualifikanten dazu, um auf 64 zu kommen. Aus den Landesverbänden also 34 statt 24 Teilnehmer, und diese erst ab Regionalliga abwärts - eine Aufwertung zugunsten des Amateurfussballs.

    Vier zusätzliche Spieltage für die Drittligisten - schwierig bei dem vollen Kalender. Ich finde, man sollte dann den Drittligisten ein Startrecht für den DFB-Pokal aussprechen. So wären sie vom Landespokal befreit, und könnten an diesen Terminen Ligaspiele abhalten.

    Der DFB-Pokal sollte dann um eine Runde erweitert werden, um die Amateurvereine nicht auszuschließen. Den dann 5 zusätzlichen Pflichtspielen stünden ausfallende Landespokalspiele entgegen. Das kann je nach Verband sogar die Saison verkürzen, in Berlin spielen die Drittligisten 7 Runden, in Sachsen-Anhalt 6.

    Heute sollen Pläne bestätigt worden sein, dass das Mommsenstadion als nächstes Stadion in Berlin drittligatauglich gemacht werden soll. ?( Sollte es also eine Berliner Mannschaft schaffen mit dem Aufstieg, müsste sie dort spielen.

    Da sieht man, welcher Verein die größte Lobby in der Politik hat. Der Mommsenfriedhof als 70er Jahre Leichtathletikanlage liegt geographisch ungünstig weit im Westen und nahe am Olympiastadion. Da kann man schlecht neue Zuschauer gewinnen, egal wer da spielen muss.

    Ich hätte die Trabrennbahn Karlshorst geschlossen, und die Haupttribüne zu einem reinen dritt- oder zweitligatauglichen Fußballstadion ausgebaut. Das läge für Dynamo, Altglienicke und mit Abstrichen Viktoria günstig.

    würde das aber nicht den unterschied zw. 1. und 2. liga noch weiter vergrößern?

    Der Unterschied ist ja fließend, wegen der hohen Gewichtung der Fünfjahreswertung gegenüber der Gleichverteilung. Schalke bekommt diese Saison fast so viel Fernsehgeld wie Fürth. Da müsste dann mehr Geld von 1.Liga oben nach 2.Liga unten verteilt werden.

    Man müsste die 2. Liga zweiteilen. Dann würden die Einnahmen für einen Profibetrieb reichen. Sie wären aber nicht so hoch, dass Erstligaabsteiger volles Risiko auf Aufstieg mit Erstligaetat gehen könnten. Aus der Regionalliga (dann dritthöchste) könnte so auch wieder jeder Meister aufsteigen.

    was wolltest du denn mit deinem post sagen?

    alle bl haben ihre eigenen interessen und wollen diese durchgesetzt wissen.

    Nur scheinen manche Vereine ihre Interessen und Möglichkeiten gar nicht ausschöpfen zu wollen. Was ist denn die Motivation für HSV, 1.FC Köln usw., weniger Geld einzunehmen, und die eigene Liga veröden zu lassen? Es wirkt, als hätte der FC Bayern Macht über fremde Präsidien, um ambitionierte Konkurrenten zu sabotieren.

    Vielleicht geht es um Macht? So ein Zertifikat ist schnell wieder entzogen, und die Vereine sind so erpressbar.

    Vielleicht will man aber auch im Jugendbereich erproben, was man später bei den Herren anwenden will: Die hermetische Trennung von Profi- und Amateursport.

    Da gerade der Finaltag der Amateure läuft, kam mir die Idee, das Pokalfinale von Brandenburg in Berlin abzuhalten. Das hätte einige Vorteile:


    - Kein Heimvorteil mehr für den Ausrichter. Infrage kommen ja vor allem Babelsberg, Cottbus, Luckenwalde, Fürstenwalde oder Rathenow, da ist eine Endspielteilnahme des Gastgebers wahrscheinlich, und ein unwillkommener sportlicher Vorteil.

    - Berlin ist geographisch und verkehrsinfrastrukturell das Zentrum Brandenburgs, daher sind mehr Zuschauer zu erwarten. Ideal wäre hier das Poststadion, fußläufig vom Hauptbahnhof entfernt.

    - Außer Babelsberg, liegt keines der größeren und modernen Brandenburger Stadien zentral. Das gilt auch für alternative unmoderne Stadien (Frankfurt, Brandenburg/Havel, Eisenhüttenstadt). Im Norden bietet sich gar kein Stadion an, daher kann man bei alternierenden Standorten nie das gesamte Land abdecken.

    - Eventuell wäre sogar eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Berliner Pokalfinale möglich. Das würde Kosten sparen, und wiederum mehr Aufmerksamkeit bringen. Entweder beide Spiele in einem Stadion, eines mittags und eines abends. Oder beide in benachbarten Stadien, das ginge dann aber nur im Jahnsportpark oder Olympiapark.

    UEFA rät Verbänden zu Saisonabschluss !


    Mmn alternativlos !!!

    Sehe ich genauso. Ein Abbruch wäre das Ungerechteste, weil die Qualifikationen zur nächsten Saison am Stärksten verfälscht würden. Organisatorisch entstünde ein Chaos wegen Auf-, Abstieg und Pokalqualifikationen, wenn jeder Verband einen eigenen Weg ginge. Außerdem würde es den Leistungssport als Ganzes herabwürdigen, wenn das Geschehen eines Jahres einfach annuliert würde. Da zögen sich sicherlich einige vom Sport zurück, wenngleich nicht sofort.

    Wenn man die Spielzeit auf 2x15 Minuten verkürzt, kann man mehrere Spieltage an einem Wochenende durchführen. Das würde etwas Zeit und Flexibilität verschaffen, damit die nächste Saison regulär stattfinden kann.

    "Beide Vereine arbeiten mit viel Engagement daran die Sporthalle in Zehlendorf am Samstag mit 200 Zusehern bis auf den letzten Sitzplatz zu füllen."
    Bringt doch nichts, weil man in dieser besch***enen Halle sitzend nur 2 Drittel des Spielfeldes sehen kann, und das auch nur durch Zaun und Gitter. Also werden wieder 50 Leute vorne am Geländer stehen, und die restlichen 150 sehen gar nichts.

    Absoluter Irrsinn, dass man einen sportlichen Absteiger Paderborn zulässt, und keinen der drei Relegationsverlierer. Mainz II kann ja auch noch hoffen, ob Frankfurt eine Chance hätte? Im Extremfall mehrerer Lizenzverweigerungen, spielt man dann eher mit 19 Vereinen, anstatt mehr Aufsteiger zuzulassen?

    Eine dreistaffelige 2. Liga als Ausweg, wo sich schon eine zweistaffelige 2.Liga (1974-1991) als Flop erwiesen hat?
    Kann man nicht vergleichen, heute ist das Interesse am Fußball größer, auch von Finanzinvestoren.


    Einen solcher Vorschlag würde im Ligaverband, dem Zusammenschluß der Lizenzvereine, sicherlich niemand zustimmen:
    - die Bundesligisten nicht, weil sie dann ständig von den Zweitligisten überstimmt werden könnten

    Die Stimmrechte kann man anpassen, z.B. Stimmrecht nur für jeden 3. 2.Ligaverein.


    - und die Zweitligisten nicht, weil eine dreistaffelige 2.Liga zwangsläufig auch eine Drittelelung ihrer Fernseheinnnahmen bedeuten würde
    Die Einnahmen würden gegenüber heute insgesamt steigen, weil man diese Liga mehrfach vermarkten kann. Z.B. Topspiele live bei sky, andere Livespiele in den Regionalsendern der ARD. Zusammenfassung der Top-Spiele bei Sport1, regionale Komplettzusammenfassung bei den Regionalsendern der ARD usw. Auch eine Einzelvermarktung der Liveübertragungen wäre denkbar, um die Traditionsvereine zu stärken. Die heutigen Zweitligisten würden etwas verlieren, alle anderen deutlich dazugewinnen. Die vielen Derbys würden die Zuschauerzahlen sogar steigern.


    Der DFB könnte, selbst wenn er das wollte, einen solchen Vorschlag auch nicht zustimmen, weil der Ligaverband bekanntlich eine Sperrminorität bei Strukturveränderungen besitzt.
    Die dreistaffelige 2.Liga würde von der DFL betrieben, also ein Machtgewinn für die großen Vereine gegenüber dem Verband. Der Verband wiederum wird die Pleiteligen los und stärkt seine höheren Amateurligen (3.Liga dann in 6-8 Staffeln, gerne auch mit Amateurmeisterschaftsrunde).

    Dieser Vorschlag löst zwar das Aufstiegsproblem. Allerdings spielen dann viele Zweitvertretungen in dieser zweistaffeligen 4. Liga. Die Vereine der 5. und 6. Ligen rücken noch ein Stück weiter weg von der Elite, und würden noch weniger Einnahmen und Interesse erhalten bei gleichen Kosten. Sportlich wäre diese Reform ein Fortschritt, weil Profi- und Amateurvereine besser getrennt wären. Aber viele Vereine könnten das nicht bezahlen.


    Das Problem liegt schon in der 2. und 3. Liga: Die zweieinhalb Aufstiegsplätze verführen zu überhöhten Etats. Nach wenigen Jahren verpassten Aufstiegs oder einem Abstieg ist der Verein praktisch hoffnungslos untergegangen. Eine dreistaffelige 2. Liga mit je nur einem Aufstiegsplatz würde zum verantwortungsvollen Wirtschaften zwingen.

    Bezüglich der Aufstiegsproblematik, fordern nun viele Fans und Funktionäre eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Mannschaften bei 5 Absteigern. Ich halte es aber für schwierig, 4 zusätzliche Spieltage unterzubringen, solange die 3.Liga wegen der Relegation mit der 2. und 1. Liga synchronisiert ist. Schon heute spielt man im Januar, obwohl nicht alle Plätze Rasenheizung haben. Außerdem wäre der starke Südwesten mit dem schwachen Bayern gleichgestellt. 6 Absteiger wäre definitiv zuviel.
    Da auch die 3. Liga wirtschafliche Probleme macht, und eine Fusion aus 3. und 4. Liga in der Vergangenheit gescheitert ist, bleibt nur eine Fusion aus 2. und 3. Liga. 3 Staffeln a 18 Mannschaften bei jeweils 1 Aufsteiger und 3 Absteigern, ohne Zweitvertretungen, unter DFL-Leitung. Wegen der vielen Derbys wäre diese Liga attraktiv für Zuschauer wie TV-Sender.
    Und so könnten die Staffeln aussehen:


    NORDOST:
    Union Berlin, Hannover, Braunschweig, Dresden, St. Pauli, Aue, Magdeburg, Kiel, Halle, Chemnitz, Erfurt, Rostock, Zwickau, Jena, Cottbus, Babelsberg, Oldenburg, Flensburg
    WEST:
    Düsseldorf, Bochum, Bielefeld, Duisburg, Lotte, Osnabrück, Wehen, Fortuna Köln, Münster, FSV Frankfurt, Paderborn, Viktoria Köln, RW Essen, Aachen, Wuppertal, Oberhausen, Meppen, Kassel
    SÜD:
    Stuttgart, Heidenheim, Kaiserslautern, Fürth, Sandhausen, Nürnberg, Würzburg, 1860, Karlsruhe, Aalen, Regensburg, Großaspach, Unterhaching, Mannheim, Elversberg, Saarbrücken, Offenbach, Ulm


    Südwest (wo man bei der letzten Strukturreform "vergessen" hatte, für Baden-Würrtemberg und Rheinland-Pfalz/ Saarland/ Hessen je eine eigene Regionalliga zu bilden): 1 Direktaufsteiger in die 3. Liga statt 2 Relegationasteilnehmer
    Nordwest statt bisherige Regionalligen Nord und West: 1 Direktaufsteiger in die 3. Liga
    Südost statt bisherige Regionalligen Bayern und Nordost: 1 Direktaufstieger in die 3. Liga (+ je 1 RL-Aufsteiger aus den NOFV- bzw. Bayernligen Nord und Süd)


    Dann wäre Südwest aber (immer noch) bevorteilt:


    RL Nord: 9.400 Vereine + RL West: 11.300 Vereine
    RL Südwest: 14.000 Vereine
    RL Bayern: 9.100 Vereine + RL Nordost: 9.600 Vereine



    Ich finde, auch die 3. Liga muss in die Überlegungen einbezogen werden. Schließlich fangen hier die finanziellen Probleme an. Heute hat Aalen einen Insolvenzantrag gestellt. In Chemnitz und Rostock musste die Kommune einspringen. In der 3. Liga verschulden sich die Vereine, da sie mit Amateureinnahmen Profibetrieb unterhalten müssen. Nach einem Abstieg in die Regionalliga ist Konsolidierung fast unmöglich, dazu müsste man gleich zweimal aufsteigen.


    Eine 3.Liga mit drei Staffeln, mit vielen Derbys, mit hohen Anforderungen an Infrastruktur, so dass Dorfvereine und Zweitvertretungen nicht so leicht reinkommen.