Original von Thomas
Die gibt schon, wenn man die Augen nicht vor der Realität verschließt. Um ein Beispiel zu nennen: Erarbeitet vom damaligen DFV-Generalsekretär Karl Zimmermann im Jahre 1985 unter dem Titel: "Zusammenstellung von Informationen zur Problematik der Schiedrichterentscheidungen und -verhaltensweisen im Zusammenhang mit den Spielen des BFC Dynamo, der SG Dresden und dem 1. FC Lok Leipzig in der Saison 1984/85" vom 3. Juli 1985. Archiviert in der Stiftung Archive der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, Berlin. Leske (mich jetzt bitte nicht gleich prügeln, seine Bewertung des BFC nach der Wende kann man getrost knicken, aber seine Zusammenstellung von Informationen über die Zeit vor 1990 ist sehr akribisch) hat die DFV-Studie in wesentlichen Auszügen in seinem Buch vorgestellt. In der Studie Zimmermanns (wie gesagt nicht Leskes) werden untersucht:
- die Verteilung von Gelben Karten in der Saison
(BFC 16, Dresden "als technisch beste und fairste Mannschaft unseres Landes" 45 (!), Lok Leipzig 31)
- die Verwarnungen von Leistungsträgern der bevorstehenden BFC-Gegner
(Zitat Zimmermann: "Wichtige Leistungsträger einzelner Vertretungen erhielten in ihrer letzen Begegnung vor dem Spiel gegen den BFC ihre 3. bzw. 6. Verwarnung" und waren somit gesperrt)
- die direkte Bevorteilung des BFC durch Schiedsrichter
(Zitat Zimmermann: "Insgesamt muss auf der Grundlage der Wettkampfbeobachtungen eingeschätzt werden, daß die Schiedsrichter den BFC Dynamo in ca. 10 Spielen mehr oder weniger stark bevorteilt haben."; die entsprechenden Spiele und Situationen werden konkret benannt)
- auffällige Schiedsrichter
(Benennung der Schiedsrichter, die am häufigsten an dikussionswürdigen Spielen beteiligt waren und Hinweis, dass für die Ansetzungen der Schiedsrichterkollektive der Vorsitzende der Schiedsrichterkommission, Heinz Einbeck, förderndes Mitglied des BFC, verantwortlich zeichnet)
- weitere Fakten des gezielten Einflusses auf die Schiedsrichter
(zusätzliche Beobachtungen und Auffälligkeiten, die einen gezielten Einfluss des BFC auf die Schiedsrichter nahe legen)
- Schlussfolgerungen
Hier macht die Studie Zimmermanns klar, dass durch die aufgezeigten Manipulationen der Schiedsrichter das Ansehen des Fußballverbandes und des BFC geschädigt werde, der Haß auf den BFC sich ständig steigere und sich auch in der Nationalmannschaft Spannungen ergäben. Weitere Schiebereien zugunsten des BFC würden bewirken "daß die Konkurrenz resigniert und den Kampf um die DDR-Meisterschaft erst gar nicht aufnimmt" (Zitat Zimmermann)