:lupe:So viele Orakel!
Ich habe (mal wieder) eine etwas abweichende Meinung und werde damit (mal wieder) nicht den großen Beifall bekommen... :biggrin:
Egal.
Die Ursache des Dilemmas liegt, wie hier schon im Grunde erkannt wurde, 15 Jahre in the Memories. Ein bißchen sind wir selber schuld - aber wer will das Schwert über unsere Profi-fußballerischen Wendenaivlinge ernsthaft brechen...
Ich bin letztlich immer für klare Worte. Wenn man den heutigen Ist-Zustand betrachtet, muß man auch den Anfang sehen. Die Wiedervereinigung war eigentlich ein Anschluß - weiß eigentlich jeder - mit allen Konsequenzen, nur genau daß mag dann keiner mehr hören. Ich mag weder die ewiggestrigen (N)Ostalgiker, noch die weichspülende Kuschelfraktion, für die der ganze Ost-West-Konflikt gar keiner ist. Und das obwohl im Osten der Lohn durchschnittlich 20 % weniger, der Urlaub kürzer, die Arbeitszeit länger, die Rente niedriger und die Arbeitslosigkeit wesentlich höher ist... Es ist wie es ist!
Und das ergibt sich eben dann daraus: Die wirtschaftliche Situation im Osten ist derartig beschissen, daß ein "gehaltvolles" Sponsoring im Fußball nur noch in Hochburgen stattfindet. Da kann auch der DFB nix dran ändern!
Womit sich der Kreis schließt: Es geht nicht nur darum, die (auch für den "Rest" Deutschlands) profitablen Jugendabteilungen im Osten weiter zu fördern, sondern dem gesamten Vereinsfußball wieder auf die Beine zu helfen. Wirtschaftliche Voraussetzungen kann hier, wie gesagt, der DFB kaum schaffen. Aber Rahmenbedingungen!
Ich will niemanden nerven: Aber die für einige leidige ***-Geschichte ging eben, wie von mir an anderer Stelle erwähnt, letztlich wesentlich weiter, BFC hin oder her: Es war schon interessant, daß die DFL und nun auch im Widerspruch zu ihrer ersten Meinung der DFB hier bei ihrer "Bundesliga-Regelung" geblieben sind. Ein fader Beigeschmack bleibt.
Genau deswegen ist der Zwanziger für mich ein ganz großer Heuchler: Er kratzt sich am Kopf und meint, man müsse was für den Ost-Fußball tun! Die Anerkennung der DDR-Titel in dieser Form wäre da ein Anfang gewesen, die Interessen der Vereine aus der Ehemaligen ernsthaft wahrzunehmen. Vielleicht hätte das das Problembewußsein geschärft; zum Beispiel dafür, daß aus dem gesamten Gebiet der neuen Bundesländer eben nicht nur einer, sondern zwei (egal ob aus einer oder aus zwei Staffeln!) die Chance erhalten in die Regionalliga aufzusteigen und damit ein Fenster für den Profifußball bekommen. Das wäre doch eine echte Hilfe, und sie würde nicht mal was kosten! Nur ein bißchen administrative Arbeit.
Dazu käme aus meiner Sicht die Einführung einer Bundesliga-Reserveliga, damit diese (wirtschaftlich!) unattraktiven Amas aus den Oberligen und vor allem Regionalligen verschwinden. Das ist Wettbewerbsverzerrung per se und so würden die Buli-Vereine auch gezwungen, ihren Spielerbestand radikaler zu beurteilen, statt ihn irgendwo zu parken. Entweder oder! Viele gute Spieler hätten dann Chancen in anderen Vereinen und profitieren würde letztlich der Fußball insgesamt!
Ich weiß, von "denen" ließt es ja doch keiner...
Aber das Leben geht weiter....