Und nun der Bericht des FC Greif Spree:
[SIZE="16"]FC Schönberg 95 – TSV Greif[/SIZE]
Greif Spree auf großer Reise
Am Vorabend wurde noch mal alles telefonisch besprochen: Berlin-Hauptbahnhof sollte der Ort und 9:15 die Zeit des Treffpunktes sein. Mit dem 9:25 Uhr Zug Richtung Wismar sollte es über Bad Kleinen nach Schönberg (Meckl.) gehen.
Pünktlich um 9.10 Uhr stand ich auf der Matte, die anderen waren noch nicht da. Nur kurze Zeit später kam der Anruf – sie hätten die Bahn verpasst und würden sehr spät kommen. Also kurz ein Gespräch mit dem Schaffner geführt, der meinte, dass er vielleicht eine Minute rausholen kann – mehr aber nicht. Auf die Frage, was er machen würde, wenn ich auf das Gleis springe und den Zug ein wenig aufhalte, holte er mit seinem Funkgerät 3 Securityleute aufs Gleis – auch wenn ich nie vorhatte den Bahnsteig zu verlassen.
9:25 der Zug zur Abfahrt bereit und es waren die ersten Geräusche des restlichen FC Greif Spree zu hören. Allerdings befindet sich der S-Bahnhof im oberen Bereich des Hauptbahnhofes und Gleis 7 lag im untersten Teil. Wie der Zufall es so wollte, sahen die 9 verspäteten Gäste noch den abfahrenden Zug und so war das Ärgernis gleich noch größer.
Nun mussten erstmal alle Verbindungen geprüft werden, um noch pünktlich zum Spiel zu kommen. Hierbei waren die Schalterangestellten keine Hilfe, da sie meinten es gäbe keine Möglichkeit, nicht mal irgendwie Bimmelbahnen Richtung Rostock. Schließlich hätte es uns schon geholfen, halbwegs in die Richtung zu kommen. Die nächste Möglichkeit nach Bad Kleinen war der IC um 10:25. Allerdings macht uns hier der Preis einen Strich durch die Rechnung: 300€ wollte man von uns haben. Dabei wirbt die Bahn doch damit, dass Bahnfahren billiger als Autofahren sei. Unsere Wochenendtickets hatten wir ja auch schon gekauft. Es blieb uns nun nur die Möglichkeit mit dem RE um 11:25 Uhr nach Schönberg zu fahren, um wenigstens noch die zweite Halbzeit zu erleben.
2 Stunden und etliche Bier später saßen wir dann endlich im Zug und fuhren in Richtung Schönberg. Die Fahr nach Bad Kleinen sollte 2,5 Stunden dauern, also wurde es sich im Zug gemütlich gemacht und die Greif Spree Zaunfahne aufgehängt. Einige Bier wurden vernichtet und so standen wir gegen 14.00 Uhr auf dem Bad Kleinener Bahnhof. Das einzig positive an dieser Verbindung war wohl die Wartezeit von nur 4 Minuten. Ab hier sollte uns dann der Live-Handy-Ticker auf dem Laufenden halten, damit wir wenigstens kein Tor verpassen. Während unserer halbstündigen Fahrt nach Schönberg klingelte allerdings nicht ein einziges Mal unser Telefon – wenigstens hatten wir kein Tor verpasst.
Um 9:36 erreichten wir den Schönberger Hauptbahnhof – also sind wir schnellstmöglich (wir mussten immerhin Trommel, Bier etc mitschleppen) Richtung Stadion und konnten an der Kasse den Schlusspfiff der ersten Halbzeit hören. An der Kasse die nächste Überraschung – auch wenn wir erst zur zweiten Halbzeit kamen, mussten wir den vollen Preis von 5,00€ bezahlen. Schade Schönberg, das ist nicht fanfreundlich! Allerdings ist man bei 221 (davon rund 45 Torgelower, 10 FC Greif Spree’ler eingeschlossen) vermutlich auf jeden Euro angewiesen. Unser erster Halt war der Bierstand gegenüber der Tribüne, an dem wir uns erstmal ein kühles Bier genehmigten – mehr als kühl war es aber nicht wirklich. Gestärkt ging es auf die Tribünenseite, um sich mit den anderen Greiffans zu treffen. Lächelnd wurden wir von den 35 mitgereisten Fans begrüßt und wenig später ging auch schon die zweite Spielhälfte los.
Wenig Anlass zur Freude ließ das Spiel, denn wir sahen eine schwache Greif-Elf, die gegen ebenfalls schwache Schönberger einen Punkt erkämpfte. Hier half des Öfteren der Fussballgott, der den Westmecklenburgern an diesem Tag nicht hold war. Ein torloses Unentschieden bei einem direkten Konkurrenten war alles, was die Greifen erreichten – man kann es auch so sehen, dass man gegen einen stärkeren Gegner nicht verloren hat. Wir haben nicht zwei Punkte verloren, sondern einen gewonnen!
Nach dem Abpfiff erfolgte das standardmäßige Abklatschen mit der Mannschaft, bevor wir das Stadion verlassen haben. Da wir 1,5 Stunden Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges hatten, ging es erstmal in die „Innenstadt“ – ein Sky erweckte unsere Aufmerksamkeit. Hier wurde der Biervorrat aufgefüllt, um die Rückfahrt genusstechnisch zu untermauern. Langsam ging es wieder Richtung Bahnhof, bis wir im Zug nach Bad Kleinen saßen. Die Rückfahrt war entspannt, allerdings fragte man sich, wieso man sich diese Strapazen antut und 6 Stunden Zug fährt und von 9.00 Uhr bis 20:30 Uhr auf den Beinen ist, um 45 torlose Spielminuten zu sehn. Aber wir wären wohl nicht der FC Greif Spree, wenn wir nicht solche Touren machen würden.
Pünktlich erreichten wir den Berliner Hauptbahnhof und hier trennten sich unsere Wege. Mittwoch wird es wohl das nächste Wiedersehen geben, wenn im Office wieder gemeinsam Champions League geguckt wird.
So far, AdmiralSpree
Bilder gibt es in der Bildergalerie des TSV Greif (Link).