So viel Pech geht doch gar nicht
Am 16.08.1997, also vor immerhin 3360 Tagen, gelang es den Greifen letztmalig, gegen Schönberg zu punkten (2:2 in Torgelow) und das gab für das heutige Spiel jede Menge Anlass für grün-weißen Optimismus. Genährt wurde dieser durch das beherzte Auftreten der Mannschaft, die von Beginn an das Geschehen eindrucksvoll an sich riss und die Gäste immer wieder in die Bredouille brachte. Der von Mehmet Ören eingesetzte Yuzuru Okuyama wurde zwar wenig fein gehalten, zwang Marcin Markiewicz aber trotzdem zu einer Glanztat (2.). Nach einem Urgast-Freistoß aus halblinker Position soll ein Schönberger angeblich abseits gestanden haben (6.) und bei einer grandiosen Rabenhorst-Flanke holte Markiewicz den folgenden Urgast-Kopfball zwar spektakulär von der Linie, aber es war wohl doch eher ein einfacher Ball (21.). Zwischenzeitlich kam Stefan Junge nach einer Ballstafette kurz vor Cem Efe ans Leder und Daniel Pankau verzog auf der linken Seite nach einem Trzaska-Zuspiel. In der 29. Minute versorgte Yuzuru Okuyama Christian Urgast mit einer Maßflanke und dieser hatte wie bei seinem Tor in der Vorwoche bei TB viel Zeit zum Schauen. Diesmal traf er dann jedoch nur den Innenpfosten und von dort sprang die Kugel zurück ins Feld. Und spätestens von jetzt an war es aus FC-Sicht eigentlich nur noch zum Verzweifeln:
Christian Urgast spielte super zu Mehmet Ören und dessen Kopfball über den herauslaufenden Keeper konnte durch einen Abwehrspieler geklärt werden (33.).
Ein Okuyama-Nachschuss landete genau in den Armen von Markiewicz (34.).
Christian Urgast wurde für alle außer dem heute in vielen Situationen überfordert wirkenden Herrn Weißenborn regelwidrig im 16er zu Boden gerissen und für seine zu Recht vorgetragene Beschwerde mit gelb bestraft (36.).
Chaos in der TSV Abwehr, Christian Urgast legte quer zu Daniel Köhn und der haute den Ball wenige Zentimeter über die Latte – weil er überlegt hatte, wie er selbst nach dem Spiel sagte (39.).
Daniel Köhn kam rechts nach schönem Einsatz im Mittelfeld frei zum Schuss – leider zu schwach.
Mehmet Ören spielte prima zurück zu Yuzuru Okuyama, doch der erwischte dieses Zuspiel nicht richtig.
Und glücklicherweise war Daniel Pankau bei seinem Schuss kurz vor der Pause ähnlich erfolgreich wie die Schönberger bisher.
Die zweite Hälfte begann mit einem absolut sehenswerten und durch keinen Gegenspieler provozierten Gehrke-Hechtsprung auf die Grundlinie und dann ging’s bis auf die 65. Minute, in der Daniel Pankau aus einem Gehrke-Pass zu wenig machte, genau so weiter wie in den ersten 45 Minuten: Schönberg spielte Katz und Maus mit den Torgelowern und dies waren die aussichtsreichsten Szenen:
Dicke Luft im 16er, aber kein Schönberger wollte abschließen (51.).
Yuzuru Okuyama drosch von rechts eine Flanke in den Strafraum, fand aber keinen Abnehmer (70.).
Mehmet Ören zog ab, der Keeper war blitzschnell unten (70.)
Mehmet Ören versuchte sich nach einer Okuyama-Ecke volley – vorbei (71.).
Marcus Rabenhorst zog aus der Distanz ab, vergeblich (75.).
Mehmet Ören traf nur den langen Innenpfosten und von dort rollte der Ball vor der Torlinie entlang (85.).
Ronny Müller aus der Drehung – über das Tor (88.)
Aufsetzer-Kopfball Ronny Müller nach einer Urgast-Flanke – genau auf den Torwart (90.).
Torgelow feierte am Ende den Punktgewinn wie einen Sieg und wer das Spiel gesehen hat, wird wissen warum.
Der hier sehr geschätzte Gästetrainer Eckard Märzke sah dann auch in der ersten Hälfte den lieben Gott auf seiner Seite und seine Pausen-Einschätzung, dass sich dies ändern würde, änderte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit grundlegend. Seine Mannschaft sei mit dem 0:0 mehr als gut bedient und man wolle unbedingt auch in der nächsten Saison um Punkte gegen Schönberg spielen. Thomas Gerstner hingegen war es leid, immer wieder von den Gästetrainern zu hören, dass sie Glück gehabt hätten. Positiv nähme er das „zu Null“ mit, war aber ansonsten von dem nur einen Punkt gegen einen harmlosen und nur punktuell gefährlichen Gegner bitter enttäuscht.
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Christian Urgast, Dinalo Adigo (61. Thomas Haese), Daniel Köhn, Nick Gritzan, Paul Manthey, Yuzuru Okuyama (85. Ronny Müller), Marcus Rabenhorst, Stefan Malchow, Serkan Rinal, Mehmet Ören
Torgelower SV Greif: Marcin Markiewicz, Vincent Lipp, Sergio de Luca (46. Sebastian Mahnke), Cem Efe, Radoslaw Koziel, Daniel Scheinhardt, Thomas Wegner, Robert Sikorski (46. Matthias Gehrke), Pawel Trzaska, Daniel Pankau (89. Philipp Harder), Robert Jager
Tore: -
gelbe Karten: Sebastian Mahnke, Daniel Scheinhardt – Christian Urgast, Daniel Köhn
Zuschauer: 221
Schiedsrichter: Andy Weißenborn