MSV Pampow siegt gegen direkten Tabellennachbarn
Pampow (hack) Am 14. Spieltag spielte der MSV Pampow zu Hause gegen den Rostocker FC, gegen einen Gegner, der bislang noch nicht bezwungen werden konnte in den beiden Pflichtspielen. Das änderte sich nun gegen eine völlig dezimierte Mannschaft des Gegners. Zahlreiche Spieler fehlten ihnen. So musste Kay-Uwe Pittwehn von der eigenen Reservemannschaft noch am Morgen angerufen werden, dass die Mannschaft einen Wechsler hat. Aber auch die heimische Elf musste Ausfälle kompensieren. Rieling und Thomas fehlten wegen Krankheit bzw. Verletzung. Köhn, Hecht, Hasselmann und Brickwedde gingen mehr oder weniger stark angeschlagen in die Partie. Jedoch macht es sich erneut bemerkbar, dass auf alle im Kader Verlass ist.
1. Halbzeit: früher Doppelschlag des MSV
Nach kurzem Abtasten hatte Pönisch die erste Torchance. Nach einem Flankenball von der rechten Seite nahm er den Ball gekonnt runter, zog den Ball aber knapp am langen Pfosten vorbei (4.). Nach einer Flanke von Groth köpfte Pönisch den Ball ins lange Eck zum 1:0 (6.). Dann ging es immer wieder über die Außen, wie in der 12. Minute über Groth. Der zog nach einem entschlossenen Dribbling mal ab, Bochert parierte glänzend. Der Nachschuss ging aus 18 Metern von Hasselmann einen guten Meter am Tor vorbei. Aber auf den zweiten Treffer musste nicht lange gewartet werden. Der direkte Abstoß von Bochert kam auf Umweg zu Pittwehn, der als letzter Mann dribbelte und den Ball an Mittelstürmer Waack verlor und das Unglück schon kommen sah. Waack sah den ebenfalls frei vor dem Tor stehenden Brickwedde und bediente diesen, der nur noch einzuschieben brauchte zum 2:0 (13.). Nun ließ der MSV den Ball und Gegner gekonnt laufen. Die Bemühungen des RFC, vor allem durch lange Bälle wurden schnell zerschlagen und immer wieder abgefangen. Bei dem heimischen MSV sah das ganz anders aus. Die Mannschaft von Trainer Brauer/Hecht wirkten, wenn sie denn mal wollten, zielstrebiger. So kombinierten sie sich schön auf links nach vorne, nur das finale Anspiel auf Brickwedde war zu steil von Pönisch gespielt (24.). Aber wie man kommt eine Mannschaft, wenn schon nicht spielerisch, zu Torchancen – genau: durch Standardsituationen. Eine Ecke von Laudan wurde von Rosenkranz angenommen und aufs Tor geschossen. Grewe klärte aber unmittelbar vor der Linie den Ball für den geschlagenen Jahnke (29.). Zum Ende der ersten Halbzeit wurde die Partie immer ausgeglichener, allerdings blieben die großen Torchancen aus. So ging es konsequenterweise mit einer 2:0-Führung in die Pause.
2. Halbzeit: Rote Karte für Reis war ein Rück-, aber kein Niederschlag
Die zweite Halbzeit begann mit einem wahren Paukenschlag. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff fällt Ringo Scholz nach einem Halten von Mannschaftskapitän Mathias Reis theatralisch, als er merkt, dass er den Ball nicht mehr erreichen kann. Der Schiedsrichter pfeift Elfmeter und gibt Reis die Rote Karte, obwohl Drews auf gleicher Höhe stand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Patrick Telemann zum 2:1, obwohl Jahnke die Ecke geahnt hatte. Der Elfer war aber zu scharf und platziert geschossen (47.). Mit viel Wut in den Bäuchen der Spieler des MSV rannte man nun an auf das Tor von Jesse-Ben Bochert. Ein Drehschuss von Interimskapitän Grewe drehte sich noch knapp am langen Pfosten raus (51.). Momente später war Pönisch im direkten Zweikampf mit RFC-Kapitän Ebeling, der der letzte Mann in diesem Augenblick war. Der RFC-Kapitän kam zu spät und drückte Pönisch zu Boden. In dieser Situation maß der ansonsten sehr gute Schiedsrichter Florian Lechner mit zwei Maßstäben. Auch wenn sich diese Situation vor dem Strafraum abspielte, wurde auch hier eine klare Torchance verhindert. Der MSV ließ in der Folge nicht locker. Und als erneut Pittwehn patzte in der Abwehr des RFC, als er einen Ball rausschlagen wollte, aber nicht traf und den Ball mit der Hand wegschlug, gab es einen Handelfmeter. Den verwandelte Sebastian Drews sicher zum 3:1 (61.). Die in rot spielenden Pampower machen weiter Druck und provozierten leichte Abspielfehler der Rostocker, wie Witkowski, der 25 Meter vor dem Tor den Ball eroberte und auf Pönisch querlegte. Frei vor dem Tor scheiterte dieser aber am sensationell reagierenden Bochert (67.). Dann ging mal wieder Groth über die rechte Seite ab wie ein Zäpfchen, spielte denn Querpass aber nicht flach, sondern hoch auf Pönisch, der auch noch zu weit vorne stand und keinen Druck mehr auf den Ball brachte (71.). Nur eine Minute später war der MSV mit dem Glück im Bunde, als ein Schuss von Maletzke von Pfosten wieder raus klatschte (72.). Der MSV musste nun der geleisteten Arbeit in Unterzahl Tribut zollen und konnte nicht mehr das ganz hohe Tempo mitgehen. Die Rostocker spielten nun und der MSV verlegte seine Bemühungen aufs Kontern. Einen davon hätte Groth selber abschließen müssen, spielte aber einen Pass in den Rücken vom mitgelaufenen Köhn (82.). Bei einem schnell ausgeführten Freistoß von Maletzke musste Jahnke sein ganzes Können aufbieten, um den verdeckten Schuss zu halten (85.). Beim Schuss von Patrick Telemann war aber auch der gute Schlussmann des MSV machtlos, als die MSV-Deckung kopflos war und den Stürmer völlig unbemerkt im Strafraum stehen ließ (89.). Die Bemühungen der Gäste kamen jedoch zu spät, da der Schiedsrichter pünktlich abpfiff. Der MSV setzt somit seine Siegesserie fort und muss am kommenden Sonntag zum Greifswalder SV reisen, wo diese Serie fortgesetzt werden soll.
MSV Pampow: Jahnke – Grewe, Reis, Drews, Niemann – Groth, Witkowski, Hasselmann (70. Hecht), Pönisch – Brickwedde (80. Schwabe) – Waack (82. Köhn)
Trainer: Uwe Brauer
Rostocker FC: Bochert – Rosenkranz, Scharlau, Ebeling, Pittwehn (67. Grunwald), Laudan, Telemann, Scholz, Hantsch, Schleese, Maletzke
Trainer: Christopher Stoll
Tore:
1:0 Philipp Pönisch (6. Minute, Kopfball, Vorlage: Paul Groth)
2:0 Fabian Brickwedde (13. Minute, Rechtsschuss, Vorlage: Peter Waack)
2:1 Patrick Telemann (47. Minute, Foulelfmeter, Rechtsschuss, Vorlage: Ringo Scholz)
3:1 Sebastian Drews (61. Minute, Handelfmeter, Rechtsschuss)
3:2 Patrick Telemann (89. Minute, Rechtsschuss)
Schiedsrichter: Florian Lechner (Neuburg)
Gelbe Karten: Philipp Pönisch (15. Foulspiel), Sebastian Drews (56. Meckern) – Lennart Schleese (27. Foulspiel), Patrick Telemann (40. Foulspiel), Robert Hantsch (51. Foulspiel), Marcus Ebeling (56. Foulspiel), Christian Rosenkranz (59. Foulspiel), Carl-Friedrich Scharlau (64. Foulspiel)
Gelb-rote Karten: - / -
Rote Karten: Mathias Reis (47. Verhinderung einer Torchance) / -
Zuschauer: 158