Die junge Mannschaft der SG Glienick war von Beginn an darauf bedacht gegen die so schwach in die Saison gestarteten Gäste aus Gussow das Spiel zu machen und war entsprechend offensiv aufgestellt. Das Bild auf dem Platz war zunächst ein anderes. Die Gäste setzen die Gastgeber früh unter Druck und stellten im Mittelfeld geschickt die Räume zu. Das Gussower Forechecking führte dann auch zur verdienten Gästeführung. Tischer setze abermals gut nach und spielte zu Hofmann ab, der zuerst am Verteidiger hängen blieb, dem Keeper aber im zweiten Versuch keine Abwehrchance lies (8.). Viktoria auch danach weiter mit Vorwärtsdrang gegen die bis dato unsicher wirkende Glienicker Defensive. Göse traf kurz nach dem Führungstreffer nur den Pfosten. Weitere Angriffsaktion wurde nicht konsequent ausgespielt oder überhastet abgeschlossen. Nach 25 Minuten nahmen dann die Gastgeber, auch bedingt durch nachlässige Deckungsarbeit von Viktoria, immer mehr das Zepter in die Hand. Die SG versuchte immer wieder über die Außenpositionen ihr Heil, fand aber zunächst im stark haltenden Gäste-Torhüter Lehne ihren Meister. Erst kurz vor dem Pausenpfiff gelang der SG Glienick der, inzwischen hoch verdiente, Ausgleich. Wieder einmal konnte man über die Außen durchbrechen und der am lange Pfosten gänzlich allein gelassene Glienicker Verteidiger, lies sich diese „Einladung“ nicht entgehen (45.).
Nach der Pause bestimmte die Heimmannschaft klar das Geschehen, ohne jedoch wirklich klare Torchancen zu produzieren. Gussow stand tief und konzentrierte sich aufs Verteidigen.
In der 60. Minute ging die SG dann doch in Führung. Ein etwas verunglückter Abstoß von Lehne, kam über die unverständlicherweise völlig entblößte linke Gussower Seite postwendend zurück. Nachdem die Gäste einfach zu passiv verteidigten, hatte Glienicks 10er aus Nahdistanz keine Mühe zu vollstrecken. Die Gastgeber agierten im Anschluss ideenlos. Gussow kämpfte energisch und arbeitete fast ausnahmslos mit lang herausgeschlagenen Bällen. Das Spiel wurde zerfahren und häufig durch Freistöße unterbrochen. Einige der Entscheidungen von Schiedsrichter Noro Schwarz (Mellensee) erschienen zumindest sehr fragwürdig. Aber auch diese Standardsituation wusste Lehne im Gussower Tor stets zu vereiteln. Ein Standard auf der anderen Seite führte dann schließlich zum glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich. Ein von Grahn getretener Freistoß landet beim aufgerückten Philipp (neben Lehne bester Gussower) der mit langem Bein den Glienicker Torwart tunnelt (87.).
Fazit: Ein Unentschieden, das beiden Mannschaften nicht viel weiterhilft, aber zumindest den Aufwärtstrend bei den Gästen bestätigt.
P.S. Vielen Dank an den tollen Stadionsprecher der SG Glienick, der in der 1. Kreisklasse eine echte Rarität darstellt.
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