Erst Babyglück, dann drei Punkte
„So sehen Sieger aus“ riefen die zahlreichen Greif-Fans nach dem 2:0 beim Ligakonkurenten Motor Eberswalde durch das Westendstadion. Die Erleichterung über diesen Sieg war in allen Gesichtern des Torgelower SV Greif hinterher zu sehen. Denn lange, sehr lange, taten sich die Greifen gegen den Tabellenvorletzten schwer.
Erst eine tolle Vorarbeit von Einwechsler Alexander Allert und der erfolgreiche Abschluss von Stürmer Daniel Pankau zum 1:0 nach 82 Minuten brachte die Gäste auf die Siegerstraße. Bis dahin verteidigte Motor das 0:0 aufopferungsvoll mit viel Kampf - allerdings auch mit versteckten Fouls. In der Offensive waren die Würstchenstädter jedoch völlig harmlos. Trotzdem agierten die Vorpommern besonders in der ersten Spielhälfte unnötig nervös und leisteten sich einfache Abspielfehler. „Damit kann ich nicht zufrieden sein“, bestätigte auch Greif-Trainer Eckart Märzke später in der Pressekonferenz das schwache Auftreten seiner Jungs zu Beginn. Nach dem Seitenwechsel besserte sich die Szenerie ein wenig. Die Torgelower versuchten Druck aufzubauen, doch an der Strafraumgrenze der Gastgeber war Schluss. „Die standen sehr kompakt“, wusste Torjäger Daniel Pankau. „Die Truppe hat gut gearbeitet. Leider haben wir uns bei den Gegentoren aber individuelle Fehler geleistet“, blickte Motor-Coach Andreas Lübbehusen auf die beiden Gegentore zurück. Beim entscheidenden zweiten Tor der Greifen hatten die Motor-Kicker längst ihre Abwehrarbeit aufgegeben. Ein Konter besiegelte schließlich den ersten Auswärtsdreier für die Vorpommern. Robert Sikorski vernaschte erst zwei Eberswalder und schloss dann überlegt zum umjubelten Siegtreffer ab. Die Reaktion seiner Mitspieler war dann die kollektive „Babygeste“ , denn der polnische Goalgetter wurde unter der Woche stolzer Papa eines gesunden Mädchens Namens Natalia. Glückwunsch !!!! „Wir haben heute ein schlechtes Auswärtsspiel gezeigt und trotzdem gewonnen. Das ist schon verwunderlich“, erklärte Eckart Märzke. Andreas Lübbehusen war aber auf seine Mannen nicht böse, denn die Eberswalder füllen zur Zeit ein großes Latzarettzelt. „Ich nehme meine Mannschaft in Schutz. Mehr geht derzeit leider nicht“, so Lübbehusen. Was in den nächsten Spielen für die Greifen möglich ist, wird sich indes zeigen. Im nächsten Spiel erwarten die Vorpommern Spitzenreiter SV Babelsberg 03 im Spartakusstadion, die am letzten Freitagabend ihre erste Saisonpleite daheim gegen Tennis Borussia (1:3) „einfuhren“. „Gegen Babelsberg haben wir nichts zu verlieren“ schweifte Greif-Trainer Eckart Märzke seinen Blick schon einmal eine Woche voraus.
Torgelow: Marcin Markiewicz - Robert Jager- Thomas Wegner
(54. Alexander Allert), Daniel Scheinhardt, Enrico Latzkow - Pawel Trzaska - Cem Efe (88. Philipp Harder), Vincent Lipp, Radek Koziel - Robert Sikorski, Daniel Pankau, (89. Volker Bernstein)
Tore: 0:1 (82.) Daniel Pankau; 0:2 (88.) Robert Sikorski
Schiedsrichter: Norman Herzberg (Berlin)
Zuschauer: 247 (ca. 100 Greif-Fans)
Gelbe-Karte: Falk (29./ F); Stelse (78./ F); Sasse (80./ F) - Wegner (23./ U); Pankau (41./ F)
Rote-Karte: Stelse (84./ Spielerbeleidigung eines Torgelowers ("Kanacke") ) - Allert (83./ grobes Foulspiel)
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