Lokalsport Pasewalk
Artikel vom 27.02.2009
Eiszeit zwischen TSV Greif und Vorwärts
Von Thomas Krause
Torgelow. Das Tischtuch zwischen dem Torgelower SV Greif und dem FC Vorwärts Drögeheide scheint endgültig zerschnitten. Greif-Präsident Dietrich Lehmann kündigte gestern an, dass die „einvernehmliche Zusammenarbeit“ zwischen beiden Vereinen beendet sei. „Der FC Vorwärts Drögeheide ist ab sofort ein Verein wie jeder andere für uns, mit allem was dazu gehört“, sagte er.
Lehmann reagierte damit auf die plötzliche Ablehnung der Fusion seitens des FC Vorwärts Drögeheide. In einem Brief hatte Vorwärts-Chef Ingo Nitzke dem TSV Greif in dieser Woche mitgeteilt, dass die Mehrheit des Vereins vorerst gegen einen Zusammenschluss sei (der Nordkurier berichtete). In dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt, räumt der FCV zwar die Notwendigkeit einer Fusion ein, bezweifelt aber die Umsetzung einer künftigen Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt und Achtung. Hinreichende Ereignisse in der Vergangenheit als auch in jüngster Gegenwart würden von Nichtachtung bis hin zur Arroganz gegenüber Spielern und Verantwortlichen der Mannschaft des FC Vorwärts Drögeheide zeugen, heißt es in dem Brief weiter.
Für Dietrich Lehmann ist das Schreiben des FCV-Vorstandes ein Unding: „Der TSV Greif wird plötzlich als der Bösewicht dargestellt, das lassen wir uns nicht bieten.“ Der FC Vorwärts sei mit Fusionsabsichten auf den TSV Greif zugekommen. In vielen Gesprächen habe man dann eine Vereinbarung erarbeitet, bei der Vorwärts der Gewinner gewesen wäre. „Wir hätten die Verbandsligamannschaft beispielsweise materiell so ausgestattet, dass sie künftig auch höherklassig hätte spielen können“, sagte der Greif-Präsident. Dass die Vereinbarung, die am
20. Januar von Vertretern beider Vereine unterzeichnet wurde und bei Zustimmung der Vorwärts-Mitglieder wirksam geworden wäre, plötzlich nichts mehr wert sei, verärgere ihn sehr.
Auch Großsponsor Hermann-
Josef Taterra war bei einigen Verhandlungsrunden dabei und ist ebenso erstaunt, dass der Verein die Fusion plötzlich nicht mehr will. „Die Vorgehensweise des FC Vorwärts ist doch sehr irritierend. Wir hätten den Verein mit offenen Armen empfangen. Der TSV Greif hat alles offen und sehr transparent dargelegt“, sagte der Gießerei-Geschäftsführer. Man habe sogar schon über die sportlich-strategischen Ziele der Verbandsliga-Elf diskutiert und dabei festgelegt, dass die Zweite künftig immer eine Liga unter der ersten Mannschaft des TSV Greif spielen sollte. Der plötzliche Rückzieher sei nicht nachzuvollziehen. „Vor diesem Hintergrund muss man auch ernsthaft fragen, ob es Sinn macht, dass die Stadt Torgelow einem Verein mit drei Fußballteams eine Flutlichtanlage hinstellt“, so Taterra.
Beim Torgelower SV Greif habe der Vorstand inzwischen beschlossen, die zweite Mannschaft ab sofort so auszustatten, dass sie die Qualifikation in die Landesklasse schafft und dort nächste Saison gleich in die Landesliga durchmarschiere. „Dazu gehört auch, dass wir Spielern von Nachbarvereinen Angebote machen werden“, sagte Dietrich Lehmann. Zudem überdenke man die Personalie Robert Sikorski noch einmal. Der polnische Stürmer ist bis zum Sommer an den FC Vorwärts ausgeliehen. „Wir werden den Transfer prüfen“, kündigte der Greif-Präsident an.
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© Nordkurier.de am 27.02.2009