Das Auf und ab der Herrenmannschaft des FC Förderkader René Schneider geht weiter. Nach dem zuletzt sehr starken Heimspiel gegen SKV Steinhagen mit tollen Kombinationen in höchstem Tempo, Passsicherheit und einfachem Spiel, folgte nun ein eher bescheidener Auftritt beim „Nachbarn“ des PSV Rostock II.
Die Vorzeichen vor diesem 8.Spieltag waren wie gemalt: Nicht nur die geographische Nähe der Sportanlagen, auch die des Tabellenplatzes, machten dieses Derby im Vorfeld zu einem besonderen Spiel. Die zweite Vertretung vom Polizeisportverein Rostock war bis dato noch ungeschlagen und saß dem FC Förderkader mit nur zwei Punkten Rückstand im Nacken. Bei guten äußeren Bedingungen, wollte der Liganeuling von Beginn an sein eigenes Spiel entwickeln, um so keinen Zweifel am Endergebnis aufkommen zu lassen.
Doch was die gut 50 Zuschauer in der ersten Hälfte zu sehen bekamen, war ein Klassiker:
Die eine Mannschaft rannte an und hatte die höheren Spielanteile, das gegnerische Team setzte auf überfallartige Konter. So entwickelte sich in den ersten 45 Minuten ein rassiges, temporeiches, wunderbar anzusehendes Kreisklassenspiel, dass so auch nicht alle Tage zu sehen ist:
Die in weißen Trikots angetretenen Gäste konnten immer wieder ein paar schöne Spielzüge zeigen, die entweder kläglich vergeben wurden, oder von dem herausragenden Schlussmann von PSV Rostock entschärft werden konnten. Die Hausherren ihrerseits warfen in der Defensive alles was sie hatten in die Wagschale und schafften es dabei auch noch offensiv gefährlich zu werden. So führten viele Unzulänglichkeiten des FCF in punkto Technik und Taktik dazu, dass der FC Förderkader froh sein konnte mit einem Unentschieden in die Kabine gehen zu können. Immer wieder musste der angeschlagene Torwart Florian Krause Kopf und Kragen riskieren, um sein Team vor einem Rückstand zu bewahren. Der PSV konnte in dieser Phase fünf bis sechs „Hochkaräter“ nicht für sich nutzen.
In der zweiten Hälfte wurde das Bild auch nicht viel besser. Immer noch gelang der U 23 längst nicht alles, jedoch war nun zu spüren, dass dem PSV zunehmend die Luft ausging. Die explosive Spielweise der ersten Halbzeit begann nun ihren Tribut einzufordern, sodass das Spielgeschehen immer weiter in die Hälfte des Polizeisportvereins verlagert werden konnte. Nach weiteren klaren Torchancen half dann der Gegner beim Führungstreffer des Ligaprimus mit, als eine Hereingabe von Radanke auf Kubitz den Kopf des Verteidigers fand und von da aus ins eigene Tor verlängert wurde. Der zweite Treffer fiel ebenso unglücklich aus Sicht des Gastgebers, als sie es nicht schafften, den Ball endgültig aus der Gefahrenzone zu schlagen. Wie ein Pinball „flipperte“ das Leder im Strafraum von PSV bis schließlich Pierre Malorny abzog und sein Schuss unhaltbar abgefälscht wurde und im Kasten einschlug.
Wer nun dachte, dass das Spiel nun endgültig entschieden worden war, sah sich getäuscht. Nach einem langen Ball aus der Abwehrreihe vom PSV ließ sich der Defensivverbund des FCF derart überrumpeln, sodass ein Stürmer keine Mühe mehr hatte den Anschlusstreffer zu erzielen. Jedoch blieb es bei diesem Aufbäumen, einzig die „Marineblauen“ hätten das Ergebnis höher schrauben können. Die mangelnde Chancenverwertung hatte allerdings 90 Minuten bestand und ein höherer Sieg wäre im Endeffekt auch unverdient gewesen.
Aus Sicht des FC Förderkader sollte die eigene Weiterentwicklung im Fokus stehen und das Dargebotene kritisch analysiert werden. Zum Glück besteht schon bald Gelegenheit zur Verbesserung, wenn am Mittwoch (28.10.2009, 19.00 Uhr) der Landesligist des SV Pastow zu Gast am Damerower Weg ist.
Slapstick am Rande notiert
:
An dieser Stelle kann man mit dem Vorurteil aufräumen die Kreisklasse würde nur Spiele auf unterstem Niveau mit viel Kampf und Krampf bieten. Wer Zeuge dieses Spiels war, wird dem Autor Recht geben, dass dem Zuschauer neben wirklich großem Sport (wie oben beschrieben), auch viel Unterhaltung geboten wurde:
Sei es der PSV eigene „Tulpengeneral“, der Kopf der Truppe, der es gerne beim Gegner nach einem Tunnel sprichwörtlich „klingeln“ lässt
, Spieler die ein- und nach ein paar Minuten wieder ausgewechselt werden, nebst komödiantischer Reaktion
, oder Akteure, die derart heißlaufen, dass sich sogar ihr Schuhwerk wegen „Materialschaden“ abmeldet
. Ganz nach dem Motto: „We love to entertain you“…
24.10.2009 8. Punktspiel 1.Kreisklasse (Staffel II)
PSV Rostock II - FC Förderkader RS 1:2 (0:0)
FC Förderkader:
Krause, Frett (60. Bleek), Schröder, Radanke, Mauersberger, Herter (60. Suarez (66. Napieralla)), P. Malorny, Kalweit, R. Malorny, Holtz, Kubitz
Tore:
0:1 (57.) M. Stephan (Eigentor)
0:2 (68.) P. Malorny
1:2 (81.) Dalk
en:
Kalweit, Suarez