Am gestrigen Sonntag gedachten die Sportfreunde Johannisthal einem kürzlich und unerwartet verschiedenen Freund des Vereins. Er war immer engagiert und hilfsbereit, wenn es um die Unterstützung der "Kleeblätter" ging. Wir wünschen der Familie Kraft, diesen schweren Verlust zu überwinden.
In tiefer Trauer,
SG Sportfreunde Johannisthal
SF Johannisthal II vs. TSC Friedenau II 4:3 (4:1)
Aufstellung:
Wolter - Preuß, Daeumlich, Semmelroth, Dankert - Müller (46. Min Peters), Lewandowski, Vogel, Guss (80. Min Hantel) - Weishoff, Bleisch
Tore:
1:0 Bleisch (12. Min), 2:0 Bleisch (21. Min), 3:0 Lewandowski (38. Min), 3:1 Schweighöfer (44. Min), 4:1 Schindelbeck (46. Min ET), 4:2 Göthe (62. Min), 4:3 Fetai (69. Min)
Schiedsrichter Burow und der Karneval in der Ramazotti-Arena...
Bunt und laut ging es gestern am Segelfliegerdamm zu. Aufgrund des schönen Wetters hatten sich auch ein wenig mehr als 5 Zuschauer auf den Platz verirrt und sollten ein echtes Spektakel erleben. 12 gelbe Karten, 1x Rot, 1x Gelb-Rot und schließlich 7 Tore gab es neben einer eklatant schwachen Schiedsrichterleistung von Rainer Burow (SFC Stern 1900) zu bestaunen.
Die ersten Spielminuten gehörten klar den Gästen, welche um einen geordneten Spielaufbau bemüht waren, aber den ersten Hochkaräter (8. Minute) hatten die Hausherren. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Semmelroth landet hinter der Friedenauer Abwehr, aber der zuletzt eiskalte Weishoff wartet zu lange und vertändelt den Ball. Nur vier Minuten später dann die Führung für die Johannisthaler. Weishoff setzt sich gut durch und legt den Ball mustergültig und uneigennützig quer auf Bleisch, welcher dann zum 1:0 verwandelte. In der Folge dann zwei weitere Riesen für Weishoff und die "Kleeblätter" (19. & 21. Minute), bevor dann das 2:0 fiel. Die Spieler Lewandowski und Bleisch (beide eigentlich für die 32'er aktiv) in der 21. Minute in schöner Koproduktion "Kuttel" auf Bleisch und die Führung konnte ausgebaut werden. In der 32. Minute hatte Letzterer dann sogar die Chance, den Hattrick zu komplettieren, aber der Gäste-Torhüter hielt den Freistoß stark. Nun war die 33. Minute gekommen und die Hektik begann. Zuvor sorgte Schiedsrichter Burow schon auf beiden Seiten für Unmut, als er klare Ecken verweigerte oder z.B. falsche Spieler verwarnt hatte. In der 33. Minute dann ein an sich harmloses Foulspiel an Semmelroth an der Mittellinie, dieser bleibt liegen, doch der Friedenauer Spieler bleibt auf dem Knöchel des liegenden Spielers stehen, beugt sich über ihn und steckte ihm noch ein paar unschöne Worte zu, welche übrigens bis zur Bank der Hausherren zu hören waren, aber komischerweise nicht beim 2 Meter entfernt stehenden Schiedsrichter Gehör fanden. Im Eifer des Gefechts steht Semmelroth hitzig auf, stößt dabei den Friedenauer Spieler zu Boden, welcher sich vor fiktiven Schmerzen wand. Für diese Aktion sahen Semmelroth später die rote und der Friedenauer Spieler die gelbe Karte. Beide Gelb oder beide Rot wäre meiner Meinung nach gerechter gewesen, aber das entscheiden ja bekanntlich andere. Die eigentlich Frechheit des Spiels und das, was die Emotionen überkochen ließ, leistete sich dann der Spieler Alexander Anisimo. Nachdem Semmelroth den Friedenauer Spiel zu Fall gebracht hatte, kam es zu einer Rudelbildung, wobei man wieder hätte ruhig auseinandergehen können, wenn da nicht noch der vorsätzliche Faustschlag von Anisimo gewesen wäre, der Lewandowski hart am Kinn traf. Eine bodenlose Frechheit, sodass mir hier beim Schreiben schon wieder die Zornesröte ins Gesicht steigt. Der Mensch gehört lebenslang gesperrt und hat nichts auf dem Fußballplatz zu suchen.
Johannisthal II nun fortan in Unterzahl tat sich schwer, wieder in den Spielfluss der vorherigen Minuten zu kommen. Nichtsdestotrotz konnte die Mannschaft noch vor der Pause auf 3:0 erhöhen, als es erneut die "32'er-Kombo" war, die die Gästeabwehr vernaschte. Bleisch mit der Hacke auf Lewandowski und der behielt vor dem Tor der Gäste die Nerven (38. Minute). Doch die erste Hälfte war noch immer nicht beendet und so kam Schweighöfer nach einem umstrittenen Freistoß für die Gäste völlig blank zum Abschluss und konnte den Anschlusstreffer in der 44. Minute erzielen. Aber auch das sollte es noch nicht gewesen sein, denn Gästespieler Schindelbeck belohnte uns noch mit einem blitzsauberen Eigentor in der Nachspielzeit, als er einen ungefährlichen Flugball von Preuß gekonnt mit dem Kopf in die Maschen verlängerte. Halbzeit.
Die Hausherren kamen ordentlich aus der Kabine, aber den Gästen war anzumerken, dass sie nochmals alles geben würden. Zwischenzeitlich dann mit drei Stürmern agierend, erspielten sie sich zumeist durch Bälle hinter die Abwehr Chancen. So musste Torwart Wolter schon all sein Können aufbringen, als er in der 60. Minute stark im 1-gegen-1 parierte, aber in der 62. Minute wurde auch er das Opfer des Schiedsrichters. Er machte wieder im 1-gegen-1 alles richtig, blieb lange stehen und mopste dann dem Stürmer den Ball von den Füßen. Er hatte klar und deutlich beide (!!!) Hände auf dem Ball, aber dem an der Mittellinie postierten Schiedsrichter Burow gefiel der Schrei beim Fallen des Stürmers anscheinend besser und zeigte auf den Punkt - Goethe hatte keine Probleme und schon stand es nur noch 4:2. Der Ärger um die erneute Fehlentscheidung des Schiedsrichters war noch nicht verflogen, da stand es auf einmal 4:3. In der 69. Minute gelingt dem Spieler Fetai ein ungewolltes Traumtor. Aus dem Gewühl an der rechten Strafraumkante piekt er das Ding genau in den Winkel und die Sportfreunde konnten nur den Kopf schütteln, weil man erneut verpasst hatte, den Ball ordentlich zu klären. Es waren also noch ein wenig mehr als 20 Minuten in Unterzahl zu spielen und die Gäste waren beflügelt vom Anschlusstreffer. Zuerst trat dann aber wieder Herr Burow in den Mittelpunkt. Wenn der Mann überhaupt so etwas wie ein schlechtes Gewissen besitzt, was ich angesichts seines selbstzufriedenen Abgangs vom Sportgelände bezweifle, dann sorgte er in der 78. Minute für numerische Gerechtigkeit auf dem Kunstrasen. Gäste-Spieler Fetai eben noch Torschütze bat nun auf Knien flehend um Gnade – ein Bild für die Götter. Nachdem er zuvor für eine Schwalbe Gelb gesehen hatte, wurde er nun selbst zum Opfer einer Schwalbe und musste wegen dem vermeintlichen Foul an Weishoff den Platz verlassen. Das Momentum war allerdings immer noch auf Seiten der Gäste und sie hatten in der 82. Minute eine Riesen-Chance auf den Ausgleich. Eine Flanke segelt auf den langen Pfosten, aus dem Kopfball-Duell resultierte ein Ball, welcher genau im Angel gelandet wäre, wenn nicht Teufelskerl Wolter noch mit den Finger pariert hätte. Nach weiteren wütenden Angriffen der Gäste hatte erneut Weishoff die Chance endgültig alles klar zu machen, aber er scheiterte wieder am Gäste-Keeper (90. + 3). Nach diesem bisher ereignisreichen Spiel kam nun der Höhepunkt. Wir schreiben die 95. Minute und es gibt Ecke für die Friedenauer. Alle Spieler befinden sich abgesehen vom ausführenden Schützen im Johannisthaler Strafraum. Auch den Torwart vom TSC hält schon lange nichts mehr in seinem eigenen Gehäuse. Der Eckball kommt halbhoch auf den ersten Pfosten, ein Pfiff, Gäste-Kapitän Göthe nagelt das Ding per Seitfallzieher in der Nachspielzeit unter die Latte ins Tor. Ausgleich für den TSC, die Gäste-Bank tost, jubelt, manche betreten sogar strahlend den Platz und wollen ihre eigenen Mannen umarmen, aber halt... Da war doch der Pfiff des Schiedsrichters. Adlerauge Burow hatte mal wieder was entdeckt. Dieser spitzfindige Tausendsassa wollte eine Torwart-Behinderung im 5'er gesehen haben und erkannte somit das Tor nicht an. Dies bedeutete also den 4:3 Endstand für die Hausherren!!!
Was ein Spiel auf Augenhöhe mit dem schlussendlichen Sieg für Jo'thal II. Nach der guten ersten Hälfte sicherlich nicht unverdient, aber für den aufopferungsvollen Kampf der Gäste hätte man sich über ein Unentschieden nicht beschweren dürfen. Ein fader Beigeschmack aufgrund der dargebotenen Schiedsrichterleistung von Sportskamerad Rainer Burow und der vorsätzlichen Körperverletzung von Alexander Anisimo bleibt trotzdem.
In der nächsten Woche geht es dann in den Volkspark Mariendorf zur zweiten Mannschaft vom TSV Helgoland.
Semmel