SF Johannisthal vs. SC Charlottenburg 1:4 (1:1)
Der Funke war nicht übergesprungen…
Noch am Freitag kurz vor dem Abschlusstraining der ersten Mannschaft sorgte ein Brand in einer nahegelegenen Lagerhalle für Aufregung in und um Berlin. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen und glaubt mir, ich hätte ein paar klasse Wortspiele, welche im Erfolgsfall „den“ ultimativen Bericht ergeben hätten, aber es kam anders…
In der Vorjahres-Saison trennte man sich nach Hin- und Rückspiel fairermaßen noch mit 4:4. Im jeweiligen Heimspiel kamen die Gäste gehörig unter die Räder. In der Spielzeit 2012/2013 hatten die Johannisthaler zuerst die Gelegenheit, ihre Gäste auf heimischen Platz zu verzaubern. Dem war auch so, wenn der Schiedsrichter nach 44 Minuten abgepfiffen hätte.
Die erste Hälfte begann vorerst verhalten von den Gastgebern. Die Gäste aus Charlottenburg schienen von deren Coach Upmeier gut eingestellt worden zu sein. Gute Zweikampfführung, frühes Pressing, das sah alles nicht so verkehrt aus, doch nach und nach erarbeiteten sich die „Kleeblätter“ die Platzhoheit. Im Angesicht der sich später ergebenden Niederlage muss ich erneut schmunzeln, wenn ich die Chancen der ersten Halbzeit, notiert in meinem Block, sehe. Bis zur vorzeitigen Führung von den Johannisthalern verzeichne ich sechs Chancen. Kiekebusch und Klawiter im Sturm agierten in der ersten Hälfte offensiv noch eher unglücklich, wobei Höwler in der 14. Minute mit einem Latten-Kopfball die beste Chance vergab. Kurz vor der Pause dann doch die verdiente Führung für die spielbestimmenden Hausherren. Das Sturm-Duo schlug zu. „Kieke“ schickte den agilen (wirklich) Klawiter mit einem Pass in Richtung Gäste-Strafraum und Letzerer mogelte den Ball mithilfe des Torwarts ins Gäste-Gehäuse. Das erlösende 1:0 kurz vor der Pause, hatten die „Kleeblätter“ alles richtig gemacht!? Leider nur fast… Eine Minute vor dem Pausentee schnappte sich Lucas Jokisch vom SCC (Seinerseits einer von drei Spielern, die sich ausweisen mussten, um spielen zu dürfen. Sicherlich alles regelkonform, versicherte mir auch der Schiedsrichter, aber gewohnt ist man solche Umstände eher aus der Kreisliga Z und Vereinen mit vielen „ü’s“ und „y‘s“ im Vereinsnamen.). Wie dem auch sei, Jokisch mit einem bestimmt 60 Meter Solo über den halben Platz und zum Schluss noch mit einem feinen, linken „Klebe“ zum Ausgleich.
Unentschieden zur Pause – sicherlich nicht das Wunschergebnis und dem Spielverlauf nicht entsprechend, aber es gab ja noch weitere 45 Minuten zu spielen. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte dann leider der Knackpunkt der Partie. In der 46. Spielminute ein eigentlich harmloser Freistoß für den SCC aus dem Halbfeld. Mit Schnitt in den Strafraum befördert fand der Ball leider den gerade eingewechselten Huth, welcher die Murmel tragischerweise wirklich sehenswert ins eigene Tor beförderte. Also kurz vor und ebenso kurz nach der Pause Gegentore für die Johannisthaler… In der Folge dann die Hausherren mehr oder weniger von der Rolle. Offensiv wollte nur noch wenig gelingen, wenn man Robrahn‘s oder Kiekebusch‘s Schüsse (57. & 60. Min) als Chance verbuchen will. Stattdessen rollte ein gefährlicher Konter nach dem anderen auf das Gehäuse von „Kowalle“. In der 58. Minute dann das 1:3 durch Keelan, welcher vorher noch, von Krämpfen geplagt, am Mittelkreis lag und Sekunden später dann den SFJ-Hüter überwand. Den vorentscheidenden „Matchball“ vergab dann Preikschat, als er in der 72. Minute vollkommen frei vor Kowalske auftauchte, aber links am Tor vorbei verzog. Trotz der Niederlage muss man so ehrlich bleiben, dass die rote Karte in der 80. Minute für den kurz zuvor eingewechselten Ruff überhart war. Die in allen Belangen seltsame Schiedsrichter-Assistentin wollte ein vorsätzliches Foul gesehen haben, was den Schiedsrichter zur roten Karte veranlasste, aber nun gut… Ein Aufbäumen der Platzherren fand leider nicht mehr statt und man musste in der 87. Minute noch das 1:4 als Schlusspunkt hinnehmen.
Warum der SCC gewonnen hat, wird er wohl selbst noch nicht so genau wissen, aber was die Chancenverwertung angeht, waren sie am Sonntag überragend. Nach einer guten Vorbereitung sind die Johannisthaler noch nicht richtig in Fahrt, sodass es am kommenden Wochenende bei Stern Marienfelde richtig schwer werden wird.