Oh ich liebe diese Tourplanungen, kaum hat man ein einigermaßen attraktives Programm sich zu recht gelegt, da kommt wenig später auch schon wieder die nächste Hiobsbotschaft, die alle Planungen wieder über den Haufen werfen lässt. Doch irgendwie war der Winter in diesem, noch jungen Jahr besonders hartnäckig und die Planänderungen des Urlaubs dieses Mal besonders umfangreich, manchmal auch recht ärgerlich, aber man musste es halt nehmen wie es kommt, ändern konnte man ja daran auch nichts.
So brachen dann nach und nach die „Eckpfeiler“ der Tour weg, der rumänische Verband verschob den Spielplan durch den anhaltenden Winter um eine Woche, so das das angestrebte Wochenende in Bukarest (samt Derby Steaua-Dinamo) nun für mich nicht mehr möglich war und die nun neu angesetzten Spiele an jenem Wochenende keine wirkliche Alternative darstellten. Ok, dies also erstmal verdaut und nach einem Alternativprogramm gesucht, als wenige Tage später mich dann eine Mail von TaliJan erreichte, „Bad news are still bad news“ stand da in der Betreffzeile und da war mir sofort klar, ohne diese Mail zu öffnen, was geschehen war: serbisches Pokalhalbfinale Roter Stern Belgrad-Partizan Belgrad auf unbestimmten Zeitpunkt verlegt, dafür an jenem Wochentag nun ein Nachholespieltag, mit kaum interessanten Paarungen, dazu noch alle Partien zur selben Zeit, so das nicht mehr als ein Spiel möglich wär. Ok, die Laune auf dem Tiefpunkt, guter Rat war teuer, viele Gedanken über Sinn und Zweck der weiteren Tourplanung verkehrten in der Datenautobahn, doch klar war für mich auch, selbst ohne die beiden großen angestrebten Derbies, fahre ich dennoch auf diese Tour, unvergessliche Erlebnisse wird es einige geben, da war man sich sicher, denn Länder wie Moldawien, Türkei oder auch Serbien versprechen einiges, also dann mal los, das Visum für Moldawien ist beantragt, Zugverbindungen, -fahrkarten usw sind gekauft, es ist Freitag der 18.März, es kann los gehen, schauen wir ob alles so gelingt wie geplant und welche Spiele nun gesehen werden.
So also Nachmittag am Berliner Ostbahnhof in den Zug gestiegen, welcher einen via Fulda nach München beförderte. Dort angekommen und noch ein wenig Zeit gehabt, ehe es per EuroNight gen Budapest gehen sollte, also nochmal kurz ins Internet geschaut um die Spielpaarungen für das Wochenende nochmals abzucheckten und siehe da, schon die erste Umplanung nötig. Heimspiel von BKV Elöre (2.Liga Ungarn) in Budapest abgesagt, na das geht ja gut los, so also schnell neue Zugverbindungen gesucht und gefunden und so hatte man für den Samstagnachmittag nun ein 2.Liga Spiel in Vác auf dem Plan, was recht locker von Budapest zu erreichen ist. So also dann in München in den recht vollen Zug gestiegen und im Halbschlaf dann über Salzburg und Wien um 9 Uhr pünktlich in Budapest-Keleti eingefahren. Also erstmal Geld getauscht (Merke: tausche in Budapest nie am Bahnhof Geld, die Umrechnungskurse sind dort dermaßen schlecht, das ein kurzer Weg nach ausserhalb zur Bank oder so, in jedem Fall vorteilhaft ist) und eine günstige Übernachtungsmöglichkeit ausfindig machen, da jedoch nach 90 Minuten anstrengender Suche nichts preiswertes gefunden, die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Vác wurde langsam knapp, nun gut, für 40€ war man dann dabei, leider teurer als geplant aber jetzt auch egal. Nun schnell noch den Ultrà-/Hooligan-Shop in Nähe des Bahnhofs Nyugati gesucht und nicht gefunden (später erfuhr man, dieser soll geschlossen worden sei) und dann als bald auch in den Nahverkehrszug zum ersten Spiel gestiegen, welcher etwa 25 Zugminuten in besagte Stadt benötigt.
19.03.05 – 2.Liga Ungarn
Dunakanyar Vác – Szolnoka MÁV FC 1:1
Városi stadion: 200 Zuschauer (keine Gäste)
Vor Ort dann angekommen und erstmal ein paar Schritte in Richtung Marktplatz dieser Kleinstadt getan, um dort auf dem Stadtplan das Stadion ausfindig zu machen, was nochmal etwa 15 Minuten Fußmarsch in Anspruch nahm, ehe man den Ground erreichte. Für 800 Forint war man dann dabei und konnte sich auf einer der rot/blauen Sitzschalen dies Spiel zu Gemüte führen. Das Stadion ist an sich ganz ok, Sitzschalen auf den Geraden und ein Stehplatzblock in der Kurve, für den Verein sicherlich ausreichend, die Anzeigetafel ging mehr schlecht als recht. Gästefans konnte man keine ausmachen und in der Kurve fanden sich etwa 25 Personen hinter der „Dunakanyar Ultrà“-Fahne ein, welche auch noch weitere kleinere Zaunfahnen dabei hatten. Zum Intro hatte sie dann eine richtig feine rot/blaue-Rauchshow vorbereitet, sehr dichte, farbige Rauchentwicklung, ich war sehr überrascht, hatte ich nicht erwartet, dies wußte zu gefallen. Danach jedoch gar nichts mehr aus Richtung Kurve, kein Support der Donaukurven-Jungs (Dunakanyar=Donaukurve), nichts. Das Spiel mehr schlecht als recht, 1:1 zur Halbzeit (so blieb es bis zum Schluß auch) und ich machte dann wieder auf den Weg zum Bahnhof, wollte ich doch den Zug noch erreichen, welcher mich pünktlich zum Heimspiel um 18 Uhr von Fradi bringen sollte.
19.03.05 – 1.Liga Ungarn
Ferencváros Budapest – Videoton FC Fehérvár 0:1
Üllöi úti stadion: 5500 Zuschauer (80 Gäste)
So also wieder am Bahnhof Nyugati in Budapest angekommen und nochmal schnell zum Hotel marschiert, ne Jacke musste geholt werden, wurde es doch empfindlich kalt sobald die Sonne vom Himmel verschwand. Dann also schnellstens wieder zur U-Bahn und pünktlich beim FTC an der Ticketkasse gestanden und Karte unterhalb der Haupttribüne erstanden, nochmal kurz einen Blick in den Fradi-Fanshop geworfen und dann rein ins Geschehen. Das Stadion macht schon was her, leider komplett mit grün/weißen Sitzschalen, ungewöhnlich wirkt der VIP-Bereich hinter dem Tor neben dem Gästesektor. Die Heimkurve war recht ordentlich gefüllt, Zaunfahnen der „Stormy Scamps“ und „Green Monsters“ inklusive, wo dann zu Beginn dahinter auch eine ordentliche Anzahl an gelben Fackeln das Spiel eröffneten, sehr schön. Die etwa 80 Gäste (eine Zaunfahne: „red-blue-army“) beschränkten sich erstmal auf´s anwesend sein und sangen dann auch das eine oder andere Mal, inklusive viel Armbewegungen. Hatten aufgrund der Masse aber wenig auszurichten gegen die Heimkurve, die sehr durchgängig, angeheizt vom Einpeitscher auf dem Zaun ihre Lieder zum besten gab, dazu viel Gehüpfe, Einklatschen usw. Im Spiel tat dich der gastgebende Tabellenführer (u.a. mit Marek Penksa, bekannt aus Dresden und Frankfurt) sehr schwer gegen die kompakt stehenden Gäste, die bei Konter stets gefährlich waren, jedoch vorerst kein Kapital draus schlagen konnten. Zur 80.Minute dann doch der Führungstreffer der Gäste und ein sehr feiner Torjubel des Videoton-Anhangs, welche nun gut abfeierten und dank dieses Auswärtssieges die ungarische Meisterschaft nun wieder offen ist. Völlig durchgefroren ging es dann wieder in die City und nach schneller Nahrungsaufnahme auch in die verdiente Nachtruhe. Am nächsten Morgen dann noch gut gefrühstückt und schon alsbald das Gepäck zur Aufbewahrung zum Bahnhof gebracht, sollte doch Anstoss bei Újpest schon um 11:20 Uhr sein und der angestrebte Zug nach Beograd erst kurz vor Mitternacht fahren. So also dann von Bahnhof Keleti per U-Bahn in den Stadtteil Újpest gefahren, vor Ort dann ohne Plan wo das Stadion sich befindet, da jenes auf keiner Karte die ich bei hatte mehr eingezeichnet war, liegt Ujpest doch sehr nördlich in der ungarischen Hauptstadt. So also ein paar Passanten befragt und man wurde auf die entsprechende Buslinie verwiesen, welche dann auch mich befördern durfte.
20.03.05 – 1.Liga Ungarn
Újpest FC – Kaposvári FC 1:1
Szusza Ferenc-stadion: 2100 Zuschauer (20 Gäste)
Vor Ort dann angekommen, das übliche Prozedur, Ticket gekauft, ein wenig ums Stadion geschlendert und alsbald jenes auch betreten. Sehr moderner Bau, komplett mit violetten Sitzschalen und vollständig überdacht. Am Stand der UVB noch ein Fanzine erworben und dann ging es auch schon los, im mit vielleicht 400 Mann gefüllten Hintertorsektor der „Ultrà Viola Bulldogs“ (sehr schicke Zaunfahne) ein paar Schwenker und Doppelhalter, dazu noch ein paar kleinere Fahnen am Zaun die politisch stark in die Richtung deuten, wo der Daumen links ist. Die Stimmung war nicht schlecht, jedoch sicher nicht überschäumend, der Gegner auch nicht allzu attraktiv und das Spiel auch dürftig. Interessant dann die Halbzeitpause, als die Eishockeymannschaft von UTE auf´s Spielfeld gebeten wurde, welche kürzlich den Erzfeind FTC nach 5 Spielen besiegte und alle Anwesenden samt Spieler im weiten Rund nun anfingen rumzuhüpfen und gleichzeitig irgendwas sangen (ungarisch ist halt nicht meine Stärke, hehe), was aber sicher mit dem Gegner aus dem Stadtgebiet Ferencváros zu tun hatte. Ok, 2.Hälfte dann und der Gast glich überraschend aus, was die etwa 20 Gäste auch mal veranlasste, sich von ihren Sitzen zu erheben, mehr kam von jenen dann auch wirklich nicht. Ok, dann war auch Feierabend und nach etwas Nahrung vorm Stadion in Form von FastFood ging es wieder in die City, wo man nun 11 Stunden die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges am Abend verbringen musste. Also erstmal zum Nationalstadion, dem Népstadion gefahren, wo man allerdings nicht hinein kam, gefahren, so blieb es also beim Blick von außen und weiter zum Stadion von MTK Budapest gefahren. Dort stand dann alles offen, ein paar Bilder geknipst und weiter zum nächsten Ground. Ok, dazu waren nur ein paar Schritte nötig, denn zwischen dem Stadion vom Zweitligisten BKV Elöre und dem von MTK liegt lediglich eine kleine Straße, quasi 2 Stadien/Tribünen direkt nebeneinander, das hat was. Die Tribüne vom BKV sieht sehr ansprechend aus, was auch das einzige an dem Stadion dann ist, da der Rest lediglich einem Sportplatz gleicht. Komischerweise verbot mir der Wachmann dann das fotografieren vom Ground, so das man also ein wenig um jenes schlendern musste, um folglich auf einen Baum zu klettern, damit ein Bild man von der Tribüne ergattern konnte. Keine Ahnung was da jemand gedacht haben muß, der mich da sah, wenn bekloppte Deutsche auf Bäume klettern um Fotos vom Sportplatz zu machen, hehe. Ok, dann noch ein wenig Zeit im Internet verbracht und den Sonnenuntergang an der Donau genossen (ick weiß, meine romantische Ader kann ich nicht verheimlichen, hehe). Dann wieder das übliche Wechselspiel, Internet und McDoof und dann war auch schon die Abfahrtszeit nach Beograd näher gekommen, also wieder den Rucksack geholt und auf den Zug gewartet, welcher dann aus nur 3 Wagen bestand, wovon auch nur ein Sitzwagen dabei war, aber vorerst war der Zug auch noch nicht so voll, was sich aber in Subotica, der serbischen Grenze dann änderte, so war richtiger Schlaf auch nicht mehr möglich, aber egal. Nach fast 7 stündiger Fahrt lächelte die Sonne durch das Abteilfenster und die Ausläufer von Beograd-City wurden sichtbar. Ein Blick zur Fahrtseite links lohnt sich besonders, wenn man mal die Slums sehen möchte, echt krass das ganze, für uns als verwöhnte Mitteleuropäer unvorstellbare Lebensumstände. Ok, dann die Save-Brücke überquert und pünktlich in Beograd eingefahren. Am Bahnhof erstmal Geld getauscht und die ersten Eindrücke aufgeschnappt, wo vor allem zu erst die verrußte Luft einem auffällt, dicht gefolgt von dem zum Teil chaotischen Verkehr auf den Straßen. So also erstmal ein Stück zu Fuß gelaufen, bergauf in Richtung Trg Slavija wo sich auch ein McD befindet (eröffnet 1988 als aller erstes in Jugoslawien), vorbei an der zerbombten Ruine der ehemaligen chinesischen Botschaft (stimmt das?) was für meine Augen das einzige sichtbare Überbleibsel der Bombenangriffe auf die Stadt während des Jugoslawien-Krieges war. Beim angesprochenen McD gefrühstückt und mit der Strassenbahn dann in Richtung Hotel gefahren. Was für eine krasse Bahn, rustikal würde diese noch sehr gelinde beschreiben, hehe. Ok, für 30 Dinar ne Fahrkarte beim Fahrer erworben und dann gut festhalten, Vollbremsungen bei dem Verkehr durchaus üblich, die Stadien von Partizan und Roter Stern (liegen ja unweit voneinander entfernt) wurden sichtbar und irgendwann hieß es dann aussteigen und siehe da, ohne Ortskenntniss fand ich sofort das versteckt liegende Hotel N (sehr zu empfehlen), guter Orientierungssinn allez, und man hatte auch sofort ein Zimmer für mich, also erstmal kurz die Beine lang gelegt und wenig später wieder in die Stadt, bzw zum Stadion von Roter Stern aufgebrochen. Dort ein Blick hinein geworfen, wow, was für ein geiler Ground, leider ist für diese Tour ja kein Spiel in jenem für mich zu sehen, aber das holen wir nach, dann noch ein wenig im Red Star-Fanshop gestöbert, aber ein wenig enttäuscht der Auswahl wegen und noch die Trophäensammlung bestaunt. Komisch war, das zwar der Weltpokal von 1991 zu sehen war, jedoch nirgends der Champions League-Pokal des Siegers von 1991. Warum auch immer, falls jemand ne Ahnung hat und mir da weiterhelfen kann, wäre ich sehr dankbar. Ok, dann am Tag noch ein wenig die Stadt kennengelernt, wo man echt an jeder Ecke und jedem 2ten Geschäft Schuhe erwerben kann, das fällt sofort auf. Am Straßenrand dann ein Plakat gesichtet, Agnostic Front-Konzert, leider erst am 28.03., aber da will man ja nicht mehr in Beograd sein, schade, hätte ja fast gepasst. Am nächsten Tag dann beim ordentlichen Frühstück im Hotel gesessen und siehe da, die Volleyball-Nationalmannschaft von Saudi-Arabien nächtigt auch hier, der Trainer scheint nen Jugoslawe zu sein und spricht mit seinen Betreuern englisch, ich also ihn gleich angesprochen ob sie denn zufällig ein Spiel hier hätten, aber leider war dem nicht so, bzw die Testspiele des Trainingslagers noch nicht terminiert. Dann also erstmal mich durch die Sportzeitung und der kyrillischen Schrift geforstet, aber irgendwie keine weitere Sportverantstaltung ausfindig machen können, so also dann das Stadion von Partizan inspiziert, leider kein offenes Tor für einen Zutritt gefunden, so halt noch etwas im Fanshop gestöbert und am Bahnhof dann schon mal nach den Reservierungen für die Fahrt am nächsten Abend nach Sofia geschaut. Die Dame am Schalter verneinte dann immer meine Frage nach dem Preis und ich wurde stutzig, ein Blick an die Abfahrtstafel, bzw an dem Zettel daneben verhieß nichts gutes, natürlich alles in kyrillisch, aber zumindest die Zugnummer und die Abfahrtszeit, sowie Sofia als Fahrtziel konnte ich schon erkennen. So also diesen Zettel dreist abgemacht (sorry an all jene die wegen mir die Info über den Zugausfall nicht wußten und umsonst warteten, aber was will man machen, man mußte ja irgendwie pünktlich zum bulgarischen 2.Ligaspiel kommen) und im Touristikbüro mir das ganze in englisch übersetzen lassen. Wie erwartet fiel der Zug ersatzlos aus, nun war guter Rat wieder teuer und irgendwie mußte man nun eine Busverbindung nach Sofia ausfindig machen, was im Laufe des Tages dann aber auch gelang. Den Rest des Tages dann wieder mit Sightseeing verbracht, muß zugeben, diese Stadt gefällt mir, versprüht einen gewissen Reiz und natürlich den Sonnenuntergang mit Blick auf Save und Donau beigewohnt, Romantiker allez, hehe. Am nächsten Morgen dann also auschecken aus dem Hotel und den Rucksack am Bahnhof zur Aufbewahrung gebracht, fuhr der Bus nach Sofia doch erst um 00:45 Uhr. Dann auch bald mit dem Bus zum Stadion von OFK Belgrad gefahren, denn der Länderpunkt Serbien sollte ja auch noch gemacht werden, denn um 14 Uhr stand ja statt dem Pokalderby, das Nachholespiel an.
23.03.05 – 1.Liga Serbien
OFK Beograd – FK Crvena Zvezda 0:1
Omladinski Stadion: ca. 5500 Zuschauer (3000 Gäste)
Vor Ort dann eingetroffen und schon eine Menge an Polizisten anwesend, also schnell rein ins Stadion und schauen was so alles geschieht. Da das Spiel so früh mitten in der Woche stattfand, konnte ich überhaupt nicht einschätzen was Roter Stern hier nun für einen Mob aufbieten würde. Etwas überrascht war ich dann schon, denn mindestens 2000 Rote fanden sich im Awayblock ein, dazu nochmal einiges an Leuten auf den Sitzplätzen. Der Zaun gut behangen: Delije, Belgrade Boys usw, auf Heimseite etwa 300 Leute mit „Blue Union“-Zaunfahne die sehr kompakt zusammen standen und auch sehr gut mit Support loslegten. Da sieht man gleich, was auch ohne große Masse und ohne Überdachung möglich ist, wenn mal jeder mitzieht. Die Antwort im Gästesektor war dann richtig geil. Eine kurze Ansage des Einpeitschers per Megaphone und dann zog da echt jeder mit, sei es Einklatschen oder Support, sehr sehr geil der erste Liveeindruck von Roter Stern, und das war nur ein recht normales Spiel, da bin ich ja mal auf´s Derby gespannt. In der Halbzeit wurde dann über die Zaunfahnen ein Spruch gehängt und rot-weiße Pappen verteilt. Diese waren dann, nachdem zuerst eine Blockfahne mit dem Roter Stern-Logo hochgezogen wurde die Umrandung von jener. Etwa 5 Minuten wurde dies schicke Bild dann empor gehalten (glaube bei uns undenkbar) als davor dann roter Rauch und Bengalen gezündet wurden, einfach nur noch geil. OFK konterte dies auch mit einer kleinen, sehr feinen Choreo. Zuerst wurden außen weiße Pappen gezeigt und gehalten und wenig später dies mit blauen Pappen ausgefüllt, die eine Herzform darstellten, sehr schick. Das Spiel? Naja, Crvena Zvezda gewann, aber die meiste Beachtung hatten dann doch die beiden Fankurven. Hab schon lange kein Spiel mehr gesehen, dessen 90 Minuten so schnell vergingen. Ok, dann ging es zu Fuß in die City und man vertrieb sich die Zeit bis zum Abend mal wieder mit dem üblichen, Internet usw, achso die Kassierin im Internetcafe an der Trg Slavija war nun nicht wirklich bezaubernd TaliJan, ok vielleicht war es ja nicht dieselbe wie vor einem Jahr, aber man weiß es nicht, hehe. Am Busbahnhof dann noch ein wenig abgegammelt und dann kam auch zur Abfahrtszeit um 00:45 Uhr ein Bus. Jedoch stand statt Sofia, da Skopje drauf, also den Busfahrer die Fahrkarte unter die Nase gehalten und er nickte ab, das wäre wohl mein Bus. Auf mein Einlenken das da was anderes vorn drauf steht, antwortete er irgendwas, jedoch verstand ich es nicht, da er kein Englisch oder so konnte. In diesem Moment stand dann ein weiterer Fahrgast neben mir und ich las auf seiner Fahrkarte als Ziel auch Sofia, juut nicht schlecht, wenigstens einer an dessen Fersen man sich heften kann, er meinte dann man müsse in Nis (liegt im Süden Serbiens) umsteigen, also gut, rein in den Bus und Augen zu. In besagtem Nis dann also umgestiegen und wenig später kam auch schon der Bus nach Sofia, also rein, breit machen und Augen zu. Aber denkste, komplett voll der Bus, die Heizung ging auch nicht wirklich und die Sitzreihen waren total eng, schlaflose Nacht allez. So fuhr der Bus dann quer durch die Berge (der ADAC-Tunneltest sollte dort mal lieber nicht Halt machen) und hielt dann auch in jedem Dorf um Leute aufzunehmen oder abzusetzen. An der Grenze zu Bulgarien war das zum Glück etwas mehr Platz, doch zogen sich die Kontrollen erstmal ein wenig in die Länge. Auf bulgarischem Boden dann also erstmal die Uhr eine Stunde nach vorn stellen und mal kurz die Augen schließen, denn schon wenig später, 10 Uhr am Morgen fuhren wir pünktlich in Sofia am zentralen Busbahnhof ein. Dort wartet auch schon Otsch, der zusammen mit seinem Zwickauer Kollegen MV ein paar Stunden früher aus Griechenland und Mazedonien kommend, die bulgarische Hauptstadt erreichte und auch schon eine Unterkunft klar gemacht hat, welche sich dann als dieselbe herausstellte, die man vor einem Jahr zusammen auch schon mit TaliJan belegte, ick bekam sogar dasselbe Bett wieder zugewiesen, hehe. So also kurz das Erfahrene ausgetauscht und in der Stadt wieder Agnostic Front-Plakate gesichtet, hier spielen sie also am 29.03., verdammt. Am Busbahnhof dann nach einer Verbindung nach Samokov, zum angestezten 2.Ligaspiel gesucht. Da die Busse für diese Verbindung von einem anderen Busbahnhof abfahren würden, lies man sich mit Taxi dorthin chauffieren und konnte wenig später den Kleinbus für die einstündige Fahrt besteigen.