Hier mein Bericht zum gestrigen Pokalspiel...
Hoher Auswärtssieg im Pokalderby
Die Voraussetzungen waren eindeutig: Teltow war der krasse Außenseiter, Babelsberg als Gastteam im eigenen Stadion der haushohe Favorit. Trainer Ränke hatte sein Team im Vergleich zu den Punktspielen umgestellt und schonte viele Akteure, so saßen u.a. Tretschok, Schwanke und Benyamina nicht mal auf der Bank, dafür spielte z.B. Laars und Okuyama von Beginn an. Auch Basti Rauch durfte mal wieder ins Tor, dafür blieb Jurzik draußen.
Von der ersten Minute an war klar, wer Herr im Haus ist. Babelsberg drückte vom Anpfiff an die Teltower in die eigene Hälfte, die nur gelegentlich vor den 1.124 Zuschauern (davon ca. 100 (?) aus dem Nachbarort) in Strafraumnähe der Babelsberger kamen. So dauerte es auch nur 420 Sekunden, bis Lücke selbige zwischen den Handschuhen von Schulze fand und zum ersten Tor für den Staffelsiegaspiranten einschob. Auch in der Folgezeit spielte 03 konzentriert und überlegen auf. Noch keine 8 Minuten waren vergangen, als Greve einen schönen Pass auf Oku spielte, dessen stramme Waden schafften es aber nicht ganz, das Leder zu erreichen. Spätestens nach 10 Minuten hätte es 0:2 stehen müssen. Eine Flanke von der rechten Seite klatscht auf die Geheimratsecken von Röver, von dort fliegt der Ball zu Lau, der aus 2 Metern in die Baumkronen hinter der Anzeigetafel vollendete. Teltow strauchelte, fiel aber nicht. Auch in der Folgezeit Chancen en masse von 03, ohne jedoch einen richtigen Wirkungstreffer zu landen. Vor allem Greve spulte in der 1. Halbzeit ein ordentliches Programm ab und war gefährlich durch Fernschüsse (12.) und Flanken. Auch Moritz war gefährlich und ließ altes Können aufblitzen: sein Freistoß aus der 16. Minute verfehlte das Tor nur um Zentimeter, der Ball strich am linken Dreiangel vorbei. Nach 18 Minuten die erste Chance von Teltow nach Vorarbeit von Matze Kindt: seine Kopfballrückgabe gerät etwas zu kurz und Rauch muß aus seinem gemütlichen Gehäuse rausflitzen um Schlimmeres zu verhindern. Babelsberg aber weiterhin überlegen, Chancen durch Lau (Kopfball, 22.) und Okuyama (33.) klärte jedoch der Teltower Schlussmann. Kurz vor der Pause dann noch ein Schuß des bisher einzigen Torschützen Lücke, aber Wenzel stand auf der Linie und rettete für seinen geschlagenen Hintermann.
Fazit zur Pause: lockeres Spielchen gegen einen überforderten Gegner, kritikwürdig die Chancenverwertung der Babelsberger, aber das ist ja auch nix Neues in letzter Zeit
Ohne zu Wechseln kamen die beiden Mannschaften zurück auf den Rasen des Karlis und es ging genauso weiter wie in der 1. Hälfte: nach einer weit getretenen Ecke von Moritz, der heute die Kapitänsbinde trug, flankt Lücke von der rechten Seite in den Strafraum, wo Henne Lau dem Leder die Stirn bietet und zum 0:2 einnetzt. Schulze sah in diesem Moment nicht sonderlich gut aus. Kurz danach wurde „2 Scorerpunkte-Mann“ Lücke sowie Röver vom Platz genommen, es kamen Busch und Warnick. Vor allem Erster gefiel in der Folgezeit. Mit seinen 19 Jahren vielleicht ein Mann für die Zukunft.
Weiterhin ein Spiel auf ein Tor, die nächste Bude war überfällig, spätestens nach der Chance in der 58. Min; Bengs’ Flanke von der rechten Seite wird von Henne wieder knapp übers Tor geköpft. Kurz darauf wars dann aber soweit, die „3“ blinkte an der Anzeigetafel: nach einem Foul an der linken Strafraumseite schnappt sich Moritz den Ball und zieht den Freistoß trocken über die Teltower Mauer - Latte, Pfosten, Tor! Schönes Ding.
Damit war die Entscheidung gefallen, die „der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ und „ein Spiel dauert 90 Minuten“ - Sätze verstummten, der Vizemeister hatte seine 1:6 Wette gewonnen und ich beanspruchte das Diktiergerät nicht mehr sonderlich. Peter Ränke nahm kurz darauf Moritz vom Platz und brachte Benthin, dafür ging der alte Abwehrrecke Bengs mit Kapitänsbinde am Oberarm in den Sturm neben Lau. Teltow hatte noch eine Chance durch André Kather, dieser fand aber in Rauch seinen Meister (72.), der nachfolgende Konter von 03 war noch schön anzusehen: Henne spielt Schulze aus und passt uneigennützig zu Busch, dem ein Tor heut mehr als gegönnt gewesen wäre, leider war dann aber wieder ein Rübchenstädter Bein im Weg.
Kurz nach der Einwechslung von Mikulin nahm sich Grossert ein Herz und zog mal eben aus 25 Metern ab und traf zum verdienten 4:0 für Babelsberg.
Doch was wäre das Spiel ohne ein Tor vom Bengser gewesen? „Heiko Bengs ist überall, Waschhaus - Speicher - Café Heider“ und mitunter auch im gegnerischen Strafraum: Nach Pass von Greve kann er sich auf der linken Seite die Ecke aussuchen und trifft zum Endstand von 5:0 aus Potsdamer Sicht. Damit war das Spiel auch schon so gut wie vorbei, erwähnenswert ist noch der Fallrückzieher von Henne Lau, 4 Minuten vor Schluß. Technisch weltklasse, leider knapp über die Latte.
Fazit: Babelsberg ein verdienter Sieger gegen den Landesligisten, einige schöne Aktionen waren zu sehen und auch die Leute aus der 2. Reihe können Hoffnung für die Zukunft machen. Teltow schied zu recht aus, hat aber als „Trostpflaster“ mittlerweile eine Partnerschaft mit Hertha BSC verkündet.
Teltower FV 1913: Schulze - Wünsche, Hecht, Wenzel, Stollaj, Michalske (ab 79. Röwekamp) , Hoehlich (ab 64. Fielitz), Weißfuß (ab 74. Mikulin), Jung, Gensigk, Kather
SV Babelsberg 03: Rauch - Bengs, Kindt, Lücke (ab 55. Busch), Moritz (ab 65. Benthin), Okuyama, Grossert, Röver (ab 55. Warnick), Greve, Lau, Laars
Tore: 0:1 Lücke (7. Min), 0:2 Lau (52. Min), 0:3 Moritz (62.Min), 0:4 Grossert (76. Min), 0:5 Bengs (83. Min)
Zuschauer: 1.124 Zuschauer
gelbe Karten: Wenzel, Hoehlich ; -
Schiedsrichter: Hegner