In der MZ von gestern stand ein wunderbarer Bericht von den neuesten Beschlüssen des FSA. Ab kommende Saison sollen die Teilnehmer am Landespokal Startgebühren von 50-500 Euro zahlen. Wer sich sportlich für den Pokal qualifiziert hat und sich durch NIchtteilnahme die Startgebühren sparen will, dem drohen Geldstrafen und Sperren.
Hier der gesamte Text zum Thema:
Quelle: MZ-Web, 21.03.05
ZitatAlles anzeigenHalle/MZ/cka/fha/tkl. Die Fußball-Oberen des Landes haben am Wochenende in ihrem Beirat Neuerungen festgelegt. Eine davon kommt überraschend und stellt in Deutschland wohl ein Novum dar: Von den etwa 60 Teilnehmern am Landespokal verlangt der Fußball-Verband Sachsen-Anhalt (FSA) künftig Startgebühren. Ein Kreispokalsieger soll 50 Euro zahlen, Vereine ab Landesklasse 100 und Oberligisten sogar 500 Euro. Etwa 6 500 Euro sollen so zusammenkommen.
"Für den Halleschen FC und den 1. FC Magdeburg ist dies doch ein Klacks", meint Heinz Marciniak. Der Landesverbands-Chef sieht das Startgeld als Notwendigkeit: "Uns kostet die Ausrichtung des Pokal-Wettbewerbs mit allen Ausgaben für die Sicherheit im Jahr mehr als 10 000 Euro. Die Vereine haben auf der anderen Seite zusätzliche Zuschauereinnahmen."
Nun kann ein Oberligist sicherlich darauf spekulieren, Geld einzuspielen, Außenseiter wollen sich aber vielleicht die Startgebühr für ein aussichtsloses Unterfangen sparen. "Dann müssen sie eine Geldstrafe zahlen und werden gesperrt", droht Marciniak für eine Verweigerung mit Zwangsmaßnahmen. Ausgangspunkt der Geldbeschaffungs-Idee war die leere Kasse des Landesverbandes. Schon im Vorjahr konnte die Pleite nur durch Kredite und einen Lotto-Sonderzuschuss verhindert werden. Jetzt zahlt der FSA für eine neue Geschäftsstelle - der Auszug aus der alten im Magdeburger Ernst-Grube-Stadion war im Zuge des Umbaus der Arena zwangsläufig - 20 000 Euro Jahresmiete mehr.
Bei benachbarten Landesverbänden sorgt die Pokal-Gebühr für Kopfschütteln. "Bei uns gibt es so etwas nicht. Natürlich kann jedes Land separat entscheiden. Vielleicht bestehen in Sachsen-Anhalt finanzielle Besonderheiten", sagt Hans-Günter Hänsel, Geschäftsführer in Thüringen. Lutz Fichtner aus der sächsischen Zentrale ist erstaunt: "Was? Startgebühr? Ich will mich nicht bei einem anderen Verband einmischen", sagt er. Seine persönliche Meinung möchte er für sich behalten. "Sie können sie sich denken. Im Übrigen haben wir für den Landes-Pokal oddset als Partner gewonnen", so Fichtner. Die Thüringer werden ebenfalls vom Sportwetten-Anbieter unterstützt. "Wir nicht", sagt Marciniak.
Bei den Vereinen sorgt der Gebühren-Beschluss für Erregung. Torsten Ebeling, Geschäftsführer vom Oberligisten SV Dessau 05, meint: "Das kommt absolut überraschend. 500 Euro sind auch für einen Oberligisten eine ganze Menge Geld. Solche Summen einfach festzulegen ist befremdlich und nicht üblich. Ich glaube auch nicht, dass die Satzung des Landesverbandes das so hergibt." Klaus Wege, Präsident vom Landesklassen-Verein BSC 99 Laucha, der vor der Qualifikation für den Landespokal steht, ist sauer: "Wir haben doch schon reichlich Startgebühren für die Meisterschaft zu entrichten. In Magdeburg scheint man in argen Finanznöten zu stecken, wenn man sich so etwas ausdenkt."