Der 1. FC Magdeburg empfing nach Sachsen Leipzig und dem Halleschen FC nunmehr zum dritten Mal hintereinander eine Mannschaft mit Ambitionen für Höheres: Den VFC Plauen! Die äußeren Rahmenbedingungen waren auf trockenem Rasen und Sonnenschein trotz kühler Temparaturen (maximal 8 Grad) gut. Trotzdem wollten nach offiziellen Angaben nur 1.375 Zuschauer, davon rund 70 bis 80 Gästefans, diese Partie sehen (ich hatte aber rund 500 Zuschauer mehr geschätzt, aber beim Germerstadion fehlt mir noch etwas der Blick).
Nachdem durch Verzicht auf den Lizensierungsantrag beim 1. FC Magdeburg auch die theoretische Chance auf den Staffelsieg aufgegeben wurde, wurden in diesem Spiel neue Varianten in der Startelf probiert, denn mit Uffrecht und Sommermeyer war in der Anfangsformation nicht zu rechnen.
Die Gäste machten von Anfang an deutlich, dass sie auf Sieg spielen wollten und versteckten sich nicht. Reimann wird nach einer knappen Viertelstunde vor dem Strafraum gefoult. Den Freistoß hämmert Grund unter die Latte. Ein satter Schuss in die Torwartecke und deshalb sah der ansonsten sichere Person in dieser Szene auch nicht gut aus. Dies soll die Leistung des Freistoßschützen aber nicht schmälern, denn der war wirklich schulmäßig getreten.
Wer ein Aufbäumen erwartete, sah sich in der ersten Halbzeit vollständig getäuscht. Torchancen gab es bei der Heimmannschaft keine, und bei den Gästen auch nur wenig (Zapyshni scheitert aus halblinks mit einem Flachschuss an Person kurz vor der Pause). Plauen demonstriert auch anschließend seine Stärken in den Standards: Popa zirkelt den Ball nach der Pause gekonnt in die Torwartecke - da der Ball aber noch nicht freigegeben war, gab es an Stelle eines Tores nur die gelbe Karte. Der wiederholte Freistoß von ihm wurde dann um die Mauer, aber auch am Tor vorbeigezirkelt - war aber knapp und deshalb gut.
Der 1. FC Magdeburg wechselte bereits in der Pause den Flügelflitzer Woitha und Stürmer Banser für Uffrecht und Mensch (2 Defensivakteure) ein. Um die Defensive nicht vollständig aufzugeben, blieb der halblinke Neumann in der Abwehr und das Mittelfeld wurde nunmehr stärker von Kreibich, Plock und Sommermeyer dominiert. Bis zur 73. Minute blieb dies ohne sehenswerte Resultate, bevor Kreibich mit einem linken Hammer im Strafraum nur den linken Außenpfosten traf, und Woitha mit einer Flanke (endlich wieder Flügelspiel!!) auf Plock spielte, aber dessen Kopfball sein Ziel verfehlte. Ein steiler Paß auf Banser war zwar gut gespielt, aber Torhüter Golle war einen Schritt schneller als Banser (Originalton Heyne: "Banser muss dem Ball mehr entgegengehen."). Einige Eckbälle von rechts führen zwar zu gewonnenen Kopfballduellen, die aber nicht präzise auf Mitspieler verlängert wurden. In der Schlussminute lenkt Golle einen Freistoßhammer von Kreibich über das Tor.
Das war's! Plauen hat aus seinen wenigen Offensivaktionen ein Tor gemacht und zum Schluss in der Abwehr das Glück des Tüchtigen! Die Leistung der Gäste war ansprechend (wenn auch nicht überragend) und somit bleiben sie die einzige ernst zu nehmende Konkurrenz für den Tabellenführer aus Jena (der sich diesmal aber den Staffelsieg nicht nehmen lassen wird).
Für's Auge und für's Ohr gab es diesmal von beiden Fanblöcken nicht viel. Bei den Magdeburgern ist die Luft 'raus. Die 70 bis 80 Plauener feuerten ihre Mannschaft respektabel an.