Teuflische Zuschauer und viel Schnee
Die vierfache Anzahl an Zugfahrern und die fünffache im Gästeblock. So könnte die Bilanz der Optik-Reisenden im Vergleich zum Punktspiel vor vier Wochen gegen Babelsberg lauten. Am Ende zählt aber nur, dass die 03er ins Halbfinale des Brandenburgischen Fußballlandespokals eingezogen sind.
Zunächst übernahmen die Gäste die Initiative. Doch Christian Kienle, Dejan Kljaic und Lars Leppek vermochten es nicht, Optik in Führung zu bringen. Der erste Schuss in Richtung Rathenower Gehäuse wurde nach 18 Minuten registriert. Karim Benyamina zog ab, doch weit vorbei. Den Abschlag erlief sich Christian Kienle, der sofort auf Lars Leppek passte. Dessen Schuss parierte wieder Markus Jurzik. Beide Trainer mussten dann zeitig wechseln. Während Heiko Bengs sich den Oberschenkel haltend vom Platz humpelte, bekam Daniel Babetzki bei einem Rettungsversuch der Rathenower Abwehr einen Pferdekuss von Mannschaftskollege Daniel Gassel. Nach 27 Minuten gab es die einzige umstrittene Szene: Guido Block schlug einen Freistoß vors Potsdamer Gehäuse. In der Mitte wurde Tim Berger nach Meinung der Optik-Fans im Strafraum zu Boden gerissen. Der Pfiff des Unparteiischen blieb jedoch aus. Nach gut einer halben Stunde bekamen die Landeshauptstädter das Match in den Griff. Zunächst vergab Karim Benyamina freistehend. Den anschließenden Eckball köpfte Enrico Röver ins Netz. Kurz vor der Halbzeit trat Patrick Moritz einen gefährlichen Freistoß, der sein Ziel knapp verfehlte.
Die zweite Halbzeit konnte erst mit Verzögerung angepfiffen werden. Dicke Rauchschwaden aus dem Babelsberger Fanblock behinderten die Sicht aufs Spielfeld. Als es dann endlich weiterging, stand Christian Kienle auf links frei. Seinen Schuss parierte Markus Jurzik. In der 51. Minute fiel mit dem 2:0 die Entscheidung. Florian Greve setzte sich auf der rechten Seite durch. Seine scharfe Hereingabe vollendete Karim Benyamina. Auf der Gegenseite trat Guido Block einen gewaltigen Freistoß. Aus 35 Metern zog der Routinier kraftvoll ab. Doch wieder fehlten ein paar Zentimeter. Im immer dichter werdenden Schneetreiben verflachte die Partie, Chancen wurden seltener. 20 Minuten vor Schluss fuhr Karim Benyamina einen Konter. Im richtigen Moment lief Gökhan Aydin aus dem Tor und nahm dem Stürmer den Ball vom Fuß. Rathenows letzte Gelegenheit hatte Dejan Kljaic. Dessen Schuss aus spitzem Winkel erreichte jedoch auch diesmal nicht das Ziel. Kurz vor Ende bekamen die Filmstädter einen Freistoß an der Strafraumgrenze. Mit einer Glanzparade gegen Florian Greve verhinderte Gökhan Aydin eine höhere Niederlage.
Beide Trainer waren sich am Ende einig, dass der SVB verdient gewonnen hatte. „Am Ende war es ähnlich wie im Punktspiel.“ meinte Ingo Kahlisch. „Allerdings haben wir uns in den ersten 20 Minuten viele Möglichkeiten erarbeitet. Aber wir brauchen nicht jammern. Wenn wir kein Tor machen, können wir auch den Spitzenreiter nicht bezwingen.“ Das bestätigte auch Babelsbergs Coach Peter Ränke, um hinzuzufügen: „Guter Fußball war bei diesem Verhältnissen natürlich nicht möglich. Aber wir haben es hinter uns und gehen nun ohne Nachholespiele in den Rest der Saison.“ Das gilt auch für die Gäste, die laut Aussage ihres Trainers nun „13 Endspiele“ haben.
SV Babelsberg 03: Jurzik - Kindt, Tretschok, Laars, Bengs (25. Benthin), Grossert – Schwanke, Greve, Moritz – Benyamina (87. Lau), Röver (77. Okuyama)
FSV Optik Rathenow: Aydin – Block – L. Leppek, Szabo, Gassel – Keck, Kumovic (60. Doumbia), Berger, Babetzki (27. Puhlmann) – Kienle (60. Midzaiti), Kljaic
Schiedsrichter: Fleske (Schönow), großzügiger Leiter, hatte die Partie jederzeit im Griff
Zuschauer: 666, etwa 15 Rathenower