© Leipziger Volkszeitung vom Montag, 14. Februar 2005
Wann steigt Norbert Pflippen ein?
Das duftet nach großer weiter Fußball-Welt. Norbert Pflippen, Spielerberater, PR-Profi und lebende Kontaktbörse, ist heiß auf Leipzig, heiß auf den FC Sachsen! "Ich stehe zur Verfügung, will helfen, den Verein und diese herrliche Stadt nach vorne zu bringen", sagte uns der Karriere-Planer von Lukas Podolski, Torsten Frings und vielen anderen Assen gestern.
"Ich warte nur noch auf ein Signal von Gerald Wagener." Der ist entschlossen das Zentralstadion an sich zu reißen, will schnell einen hochklassig kickenden Hauptmieter aufbauen. Dazu notwendig: Geld und Knowhow. Kohle hat der 44-jährige Sportmanager selbst, die intimen Einblicke eines Fußball-Insiders soll sein Spezi, 58, liefern.
Ein Treffen zwischen Pflippen und Sachsen-Chef Rolf Heller fand statt. Dabei wurde über die Position des Trainers, den Abstand zu Jena, die Zusammensetzung des Kaders und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit debattiert. Pflippens Ferndiagnose: Über Coach Wolfgang Frank wird in Leutzsch nicht diskutiert, den sofortigen Aufstieg kann man in die Tonne kloppen - und auf diversen Positionen besteht Handlungsbedarf. Dass der Chef der in Mönchengladbach ansässigen "ans sport GmbH" ("wir kennen jeden Spieler in Europa") kein Blatt vor den Mund nimmt, lässt sich an dieser Aussage ablesen. "Alle Trainer werden am Erfolg gemessen. Bei zehn oder zwölf Punkten Abstand nach oben sind Fragen erlaubt." Wolfgang Frank, der passende Antworten parat haben dürfte, hat keine Berührungsängste. "Ich kenne Herrn Pflippen seit Jahren, kann nichts Negatives sagen."
Frage an Wagener: Wann kommt das Signal an Pflippen? "Es kommt!" In diesem Fall wird die Autonomie der Sachsen beschnitten. "Wer Geld gibt, will auch mitbestimmen", hat Heller erkannt. "Wir werden aber genau darauf achten, dass die Interessen des Vereins gewahrt werden."
Pflippen hat übrigens Osterfahrung. Anfang der 90er Jahre verschaffte er dem FC Magdeburg einen Trikotvertrag (Jägermeister), düsten die FCM-Spieler im nagelneuen Opel Corsa statt im ausgelutschten Trabi zum Training. Diesem eher halbherzigen Intermezzo soll nun eine ganz andere, formvollendete Geschichte folgen. "Wenn Gerald Wagener und ich etwas zusammen machen, wollen wir gewinnen", so "Pflippi".