FSA reduziert bis 2010 Ligen auf Landesebene

  • Auf dem Verbandstag des FSA wurde ein neues Modell der Spielklasseneinteilung vorgestellt. Dabei sollen die Ligen auf Landesebene wegen anstehender Kreisreformen und natürlich knapper Kassen reduziert werden.


    Hier die wichtigsten Änderungen:


    Die Verbandsliga bleibt als Pufferliga der höheren Ligen bestehen.
    Die Landesligen werden schrittweie von 3 auf 2 und die Landesklassen von 9 auf 6 bis 2010 reduziert.
    Es wird keinen radikalen Schnitt geben.
    In der Saison 2005/06 und 2006/07 gibt es erstmals 4 Absteiger aus den Landesligen und Landesklassen, so dass man auf eine Staffelstärke von 14 statt bisher 16 Mannschaften kommt. Nur im letzten Jahr vor der endgültigen Reduzierung, also 2009/10 wird es in allen Landesligen und Landesklassen 5 Absteiger geben.
    In der Saison 2010/11 soll dann mit je 16 Teams in 2 Landesligen und 6 Landesklassen gestartet werden.

  • Die Reduzierung der Ligen dürfte sicherlich etwas mit dem Bevölkerungsrückgang zu tun haben, denn die geburtenschwachen Jahrgänge (1990 und später) spielen dann alle in den Herrenmannschaften, und viele von den jüngeren werden aus Gründen des Arbeitsplatzes das Land möglicherweise noch verlassen. Das nenne ich eine nachvollziehbare perspektivische Planung.

  • Zitat

    Original von Stadtfelder
    Die Reduzierung der Ligen dürfte sicherlich etwas mit dem Bevölkerungsrückgang zu tun haben, denn die geburtenschwachen Jahrgänge (1990 und später) spielen dann alle in den Herrenmannschaften, und viele von den jüngeren werden aus Gründen des Arbeitsplatzes das Land möglicherweise noch verlassen. Das nenne ich eine nachvollziehbare perspektivische Planung.


    Sehe ich anders. Wenn wirklich die Spieler fehlen sollten müßten ja die Vereine sich vom Spielbetrieb abmelden. Somit würde eine natürliche Selektion erfolgen und auch eine Reduzierung. Jetzt einfach künstlich eine Reduzierung durchzuziehen ist m.E. nach nicht notwendig. Wo sollen denn diese Vereine hin wenn es weiterhin genügend Spieler gibt ? Das ist doch nur eine Verschiebung in die Kreisoberligen u. Ligen die dann unnötig aufgebläht werden. Kein Mensch kann mit Sicherheit sagen was in 6 Jahren Sache ist. Bisher sind ja alles nur Prognosen. Vielleicht ist bis dahin Sachsen - Anhalt ja aufgrund extrem gestiegener Ansiedlungen von Firmen etc. sogar Zuwanderungsland Nr. 1 8o

    1986 - 2015 = seit über einem viertel Jahrhundert der 1. FCM - Mein Verein


    Пусть всегда будет солнце!

  • Meiner Meinung nach hat es schon etwas mit dem Bevölkerungsrückgang und auch dem Mitgliederschwund in der Vereinen zu tun. Ich habe sogar ein paar Zahlen als Beleg hierfür.


    In Sachsen-Anhalt steht noch eine Kreisgebietsreform an, wo sich sicherlich mehrere Landkreise zu einem neuen Gebilde zusammenschließen werden. Diese neuen Landkreise werden sich nicht 2 oder 3 Kreisfachverbände mit eigenständigen Ligen halten. Bei einigen Landkreisen sieht es schon jetzt recht "bescheiden" aus bei den Mitglieder- bzw. Vereinszahlen.


    Hier noch ein paar Mitgliedszahlen für Sachsen-Anhalt:


    Im Jahr 2004 hat der Fußballverband des Landes 104.764 Mitglieder, die in insgesamt 885 Vereinen Spielen.
    Zum Vergleich ... im Jahre 2000 waren es noch 123.145 Mitglieder in 938 Vereinen.
    Die Anzahl der Vereine sagt jedoch noch nicht sehr viel über den Spielbetrieb aus. Hier muss man auch die Anzahl der Mannschaften im Spielbetrieb sehen, da viele Mannschaften eine 2. oder 3. Mannschaft im Spielbetrieb haben. Die Anzahl der sogenannten "Reserve-Mannschaften" ist jedoch in den letzten Jahren stärker zurückgegangen, als die Anzahl der Vereine.


    Bei den Kreisen ist der LK Quedlinburg ein "Paradebeispiel" für den Mitgliederschwund und der Notwendigkeit einer Kreisreform und damit verbundenen Fusion einzelner Fußballkreisverbände.
    Gerade einmal 24 Mannschaften befinden sich im Seniorenspielbetrieb auf Kreisebene. Gespielt wird in einer Kreisliga und Kreisklasse. In der Kreislklasse spielen 10 Mannschaften, vo denen gerade einmal 4 (!) Mannschaften aufstiegsberechtigt zur Kreisliga wären. Auf Landesebene kommen da noch die 4 Landesklasse und ein Landesligavertreter hinzu. Das sind gerade einmal 29 (!) Mannschaften im Männer-Seniorenbereich, wovon 11 Mannschaften sogenannte 2. Mannschaften sind..
    Zum Vergleich: Aschersleben-Staßfurt 58, Bernburg 53, Köthen 49.
    Auch in diesen Landkreisen, wo es noch etwas mehr Mannschaften im Spielbetrieb gibt, sind in den letzten Jahren einige Mannschaften auf Dauer von der Bildfläche verschwunden, insbesondere 2. oder 3. Mannschaften.


    Ich könnte mir als Unterbau für eine Landesklasse in etwa folgendes vorstellen (Beispiel):
    Im Gespräch ist, dass die LK Aschersleben-Staßfurt, Schönebeck und Bernburg fusionieren. Alle drei LK haben bisher eine Kreisliga und Kreisklassen. Die Kreisligen und Kreisklassen könnten bei genügend Mannschaften im Spielbetrieb bestehen bleiben, jedoch unter einem Kreisfachverband. Dann könnte man sich eine Kreisoberliga anschaffen, wo immer die Aufsteiger aus den 3 Kreisligen spielen und die auch den oder die Aufsteiger zur Landesklasse stellen. Ich denke auch, dass die Qualität des Fußballs mit solchen Modellen angehoben wird. Es nützt doch dem Fußball im Allgemeinen nichts, wenn Mitgliederschwache Kreisligen Jahr für Jahr einen Aufsteiger zur LK stellen können und in anderen LK einige spielstarke Mannschaften aufgrund der Aufstiegsregelungen auf der Strecke bleiben.

  • @ BerndH


    Vielen Dank für die interessanten Fakten! Besonders erschreckend ist der Rückgang der Mitglieder von den Jahren 2000 bis 2004 (rund 15% in vier Jahren halte ich für sehr viel). Gestützt wird die These des Bevölkerungsrückgangs auch durch die wenigen Jugendmannschaften. Selbst in Kreisstädten gibt es Spielunionen von mehreren Vereinen, damit überhaupt im Jugendbereich eine Mannschaft zusammenkommt. Ich meine mich zu erinnern, dass beispielsweise die drei Weißenfelser Vereine (Schwarz Gelb WSF, 1. FC WSF und Rot Weiss WSF) sich auf Jugendebene bereits zusammengeschlossen haben, weil jeder Verein alleine keine Jugendmannschaft (oder zumindest keine mit einem ansprechenden Niveau) aufstellen kann. Der Bevölkerungsrückgang ist in den Jugendmannschaften schon angekommen und wird in den nächsten Jahren die Herrenmannschaften erreichen. Aus diesem Grunde sind die Überlegungen zu einer Reduzierung der Ligen nachvollziehbar.

  • Zitat

    Original von BerndH
    Meiner Meinung nach hat es schon etwas mit dem Bevölkerungsrückgang und auch dem Mitgliederschwund in der Vereinen zu tun.


    Gut da man ja von einem Bevölkerungsrückgang ausgehen muss werden wir um eine Reduzierung nicht umhin kommen.
    Trotzdem bin ich der Meinung das dies auf natürlichem Weg passieren sollte und nicht von oben festgelegt.
    Vereine die halt keine Spieler an sich binden können müssen sich dann halt abmelden. Und Vereine die ein gutes Umfeld und Perspektive bieten werden auch weiterhin ihre Spieler finden.

    1986 - 2015 = seit über einem viertel Jahrhundert der 1. FCM - Mein Verein


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  • Zitat

    gibt es Spielunionen von mehreren Vereinen, damit überhaupt im Jugendbereich eine Mannschaft zusammenkommt. Ich meine mich zu erinnern, dass beispielsweise die drei Weißenfelser Vereine (Schwarz Gelb WSF, 1. FC WSF und Rot Weiss WSF)


    nicht ganz. der fc weißenfels als vermeintliche nummer 1 der stadt ist im nachwuchs ´ganz schwach besetzt. deshalb hat man nur noch spielgemeinschaften (b, c, f-jugend mit schwarz gelb, a -jugend mit schwarz-gelb und leissling und d-jugend mit schwarz-gelb und großkorbetha).
    die unangefochtene nummer 1 im nachwuchs in der stadt und im landkreis ist der sv rot-weiß, der alle altersklassen besetzt hat, die d, e, und f-jugend sogar doppelt.


    ich weiß auch nicht, ob diese regelung gut oder schlecht ist. klar würde dies das nieveau der landesliga und der landesklasse anheben (es gibt da ganz schöne leistungsunterschiede innerhalb der ligen). aber man hätte z.b. auch längere anfahrtswege, die auch was mit kosten zu tun haben und das könnte kleineren vereine auch probleme bereiten...