Zwei Tage sind eine verdammt lange Zeit und so ist es auch bei ALLESFAHRER, bwp und mir. Denn immerhin kann an zwei ganzen Tagen, die zwischen dem Mittwoch-Spiel und dem gestrigen Kick lagen, verdammt viel passieren. Bevor wir uns aber darüber austauschen konnten, bat mich der Herr am Steuer per Telefon um Punkt 15.15 Uhr mit einem freundlichen „Na kommst Du nun mal endlich runter“ darum meine vier Wände zu verlassen. Natürlich ließ ich sofort alles stehen und liegen und eilte hinunter. Direkt vor der Haustür parkte bereits das Schlagermobil und nachdem bwp und ALLESFAHRER begrüßt wurden, ging es auch schon los. Über das Adlergestell und den Berliner Ring in Richtung A2. Auf den ersten Metern gestand die menschliche Eckfahne wieder einmal ein Training verpasst zu haben, aber das er trotzdem unbedingt Torschützenkönig seiner Liga werden will (das er das tatsächlich schaffen kann, spricht nicht unbedingt für das Niveau der Liga :wink:). Danach war bwp dran und erzählte von neuen beruflichen Perspektiven und das er keine Briefmarken mehr braucht und bald so richtig Wichtig ist. So verging die Zeit und wir erreichten Magdeburg. Natürlich hatte bwp als Beifahrer die Wegbeschreibung in den Händen und so verfuhren wir uns schon fast erwartungsgemäß. Nach einer Irrfahrt durch die Elbmetropole fanden wir nach einer Weile einen freundlichen Einheimischen und dieser brachte uns zurück auf den richtigen Pfad. Über die Leipziger Straße und Fermersleber Weg erreichten wird etwa eine Stunde vor Spielbeginn das Ziel unserer Reise. Natürlich bekamen wir durch den Fehler nur noch die Eintrittskarten mit den Nummern 4, 5 und 6 (3,50 Euro inkl. schönen Stadionprogramms) und somit ist der Ground nach Platzwartregeln nicht verwertbar.
Dafür ist es eine wunderschöne, aber auch verkommene Anlage. Besonders die Stehplatzränge auf der Gegenseite lassen das Fußball-Herz höher schlagen. Also ging es erstmal rüber und die Fahne wurde befestigt. Danach wurde die Stadionrunde beendet und das Bier und die Bratwurst am Stand auf der Hauptseite getestet. Nach Abschluss des Tests ging es wieder auf die Gegenseite und wenig später betraten die Teams den Platz. Zu dem Zeitpunkt befanden sich etwa 150-200 Zuschauer auf der Anlage, davon konnte man knapp 15 dem TSV Völpke zuordnen. Das Spiel selbst war nur auf dem Papier interessant. Immerhin empfing der Dritte den Zweiten der Verbandsliga Sachsen-Anhalt, aber davon war auf dem Platz wenig zu sehen. Es entwickelte sich ein emotionsloser Kick und so fing ALLESFAHRER wieder einmal mit einer Diskussion an. Unsere Gespräche über Politik und Fußball interessierten auch die Zuschauer um uns herum mehr als das Spiel, nur bwp wirkte wie immer unbeteiligt und versuchte uns nur ab und an mit diplomatischen Floskeln zu beruhigen. Wenig später war dann auch Pause und die Mannschaften zogen mit einem 0:0 in die Kabinen zurück.
Nach der Pause drängte der Gast aus Völpke etwas mehr auf das Führungstor, scheiterte aber immer wieder kläglich. ALLESFAHRER brauchte jedoch unbedingt einen Treffer um seine Serie von 44 Spielen ohne ein 0:0 fortzusetzen und war nun wieder mehr mit dem Geschehen auf dem Platz beschäftigt. Mit zunehmender Spieldauer wurde er immer nervöser und als keiner mehr daran dachte, schlug der Ball doch noch einmal ein. Ein Abwehrfehler in der Hintermannschaft sorgte dafür dass ein Preuße zwei Minuten vor dem Abpfiff an den Ball kam und von rechts unbedrängt in den gegnerischen Strafraum eindringen konnte. Seinen satten Schuss konnte der Schlussmann nur mit den Augen folgen und so brach Jubel unter den Magdeburgern Anhängern und bei ALLESFAHRER aus. Die enttäuschten Völpke-Anhänger verließen daraufhin das Stadion und als der Schiedsrichter das Spiel wenig später beendete, spielten sich Szenen wie bei einer gewonnen Meisterschaft ab. Alle umarmten sich und feierten ausgelassen den nun sicheren dritten Tabellenplatz. Juhu, und wenn sie diese Emotionen während der vorhergehenden neunzig Minuten gezeigt hätten, hätte ich auch was davon gehabt.
Wir packten die Fahne wieder ein und traten die Rückreise an. Dieter Thomas Kuhn und die Flippers liefen bei Tempo 300 im Radio, doch Gott erhörte meine Gebete und sorgte dafür dass ich trotz der Gesangseinlagen von bwp noch lebe. Am Ende der Fahrt verabschiedete ich mich und betrat wenig später wieder meine sicheren Wände. Nach einer Stunde Rated-X war mein Gehörgang dann auch wieder brauchbar und auf der heutigen Tour Richtung Leipzig sollte ich mir wohl besser Ohrstopfen einpacken.
Fazit: Schwaches Spiel, aber lohneswertes Stadion.
Magdeburger VIP-Logen.
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