In der Winterpause verstärkte sich Chemie mit Paul und L.Schmidt nochmals.
Im ersten Spiel des neuen Jahres konnte Chemie vorerst einmal die Position des "1.Verfolgers" klären: 2:0 gegen Bischofswerda. Am Wochenende danach jedoch wollte trotz klarer Überlegenheit gegen das dezimierte Inter einfach kein Treffer gelingen (0:0). Da sich Halberstadt gleichzeitig bei Schott Jena einen Riesen-Patzer erlaubte (0:1), blieb vorn alles offen.
Danach kam Chemie dann richtig in Fahrt: 15 Tore in 4 gewonnenen Auswärtsspielen, dazu ein sehr glücklicher Heimsieg (2:0) gegen Gera - dagegen nahmen sich B'werda und Halberstadt mit einem 1:1 gegenseitig die Punkte weg und Germania leistete sich Anfang April beim Nachholer in Brandenburg beim BSC 05 einen weiteren unerklärlichen Patzer (3:1). Plötzlich lag Chemie vor Ostern an der Tabellenspitze, mit 4 Punkten vor Halberstadt und 7 Punkten vor Bischofswerda! Doch auch im Leutzscher Holz wachsen die Bäume nicht in den Himmel: Chemie musste dem auswärtsstarken CZ Jena II ebenfalls Tribut zollen und kam am Gründonnerstag nur zu einem mühsamen 1:1. Somit reiste man mit nur noch knappen Vorsprung zum Gipfeltreffen nach Halberstadt, welches vom vorletzten Spieltag auf Ostermontag vorverlegt worden war. Dort zeigten sich die Leutzscher als ebenbürtig, das 0:0 entsprach dem Spielverlauf. Die Vorlage für den Schlussspurt, für die restlichen sieben Spiele war gegeben: Nur Siege würden zählen, bereits ein Unentschieden wird die Tabellenführung und damit wohl auch den Aufstieg kosten. Außerdem lauerte dicht hinter Halberstadt auch noch Bischofswerda. Schließlich legten alle drei Titelkandidaten einen grandiosen Endspurt hin, Chemie und Germania gewannen sogar alle restlichen Partien. Allerdings gab es auch sehr enge Spiele, besonders Plauen machte es den beiden führenden Teams sehr schwer und unterlag in Halberstadt und Leutzsch jeweils nur knapp mit 2:1. Der "Status Quo" von Ostern blieb letztlich erhalten: Bischofswerda blieb trotz einer Ungeschlagenserie in den letzten 14 Spielen (12 Siege und 2 Remis) Dritter. Chemie feierte hingegen nach dem letzten Sieg gegen den SV Schott ausgelassen die so sensationell errungene Staffelmeisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga, blieb dabei gar die letzten 17 Spiele (13 Siege, 4 Remis) ungeschlagen. Der hauchdünn geschlagene Favorit aus Halberstadt bekommt mit dem Duell gegen Rathenow um den Zusatzaufstieg eine zweite Chance.
Oberliga Nordost SÜD 2016/2017
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Chemie war nicht nur die Nummer eins auf den Platz sondern auch bei den Zuschauerzahlen. Im Durchschnitt kamen 1834 Zuschauer ins AKS. Das bedeutet Chemie hat die meisten Zuschauer aller Oberligamannschaften in Deutschland. Auf Platz zwei folgte der KFC Uerdingen mit 1718 Zuschauer...
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Spielverlegungen noch und nöcher
Wie schon aus der Landesliga gewöhnt, traf es Chemie auch in dieser Saison mit zahlreichen Spielausfällen und-verlegungen, darunter erneut zahlreiche nicht witterungsbedingte Terminverschiebungen. Nicht nur aus "fantechnischer" Sicht war das ein Ärgernis, sie grenzten teilweise an Wettbewerbsverzerrung:
Das sog. "Derby" gegen Inter vom 4.Spieltag erst am 31.Oktober statt, die beiden Spiele gegen Halberstadt, letzlich immerhin das Top-Duell um den Staffelsieg, arteten gar zur unendlichen Posse aus! Im Endeffekt brachten diese Verlegungen Vor- und Nachteile für Chemie:
Beispiel Inter-Chemie (1:0)- Velegung wegen Polizeikräftemangel: Inter war zum regulären Termin im September/Oktober etwas von der Rolle, holte in 5 Spielen nur 2 Punkte, bevor man mit Siegen gegen Bi'werda und Chemie erst Ende Oktober wieder sein wahres Leistungsvermögen zeigte. Der Nachholer gegen Chemie fand nur zwei Tage(!) nach dem regulären 10 St. statt - hierdurch viel den Leutzschern meines Erachtens ihr relativ hoher Altersdurchschnitt (ca.26 J.) auf die Füße: Jedem, der mal über längeren Zeitraum eine Sportart getrieben hat, wo auch die Ausdauer eine Rolle spielt, dürfte irgendwann mal schmerzlich klar geworden sein, dass man als Teenie od. auch mit Anfang 20 noch wesentlich schneller regeneriert, als mit Mitte 20 oder älter. Jedenfalls waren die jungen Burschen von Inter (Durchschnittsalter ca. 20 Jahre) in diesem Spiel lange Zeit wesentlich spritziger, gedanklich schneller unterwegs, als Chemie. Inters Trainer Backhaus hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er auf diesen Effekt setzt, und leider Recht behalten.
Beispiel Chemie-Halberstadt(Hinrunde): Wegen des Kirchentags Ende Mai'17 war frühzeitig klar, dass das Rückrundenspiel zwischen beiden Vereinen zu diesem Termin nicht in Halberstadt stattfinden konnte. Warum der NOFV nicht einfach das jeweilige Heimrecht- oder z.B. den kompletten 29.St. mit einem anderen Spieltag getauscht hat, ist mir ein Rätsel. Schließlich ist ja die zeitgleiche Austragung der jeweiligen Spiele des vorletzten und des letzten Spieltags vorgeschrieben. Stattdessen wollte der Verband das Rückspiel vom 29. St. bereits zum Termin des Hinspiels (Anfang Dezember) austragen und versuchte nun zunächst krampfhaft die Vorverlegung des Hinspiels. Nach mehreren Absagen war gar der 22.11.geplant, drei Tage nach dem Punktspiel Chemie-Merseburg und drei Tage vor dem Pokalviertelfinale Chemie-Lok! Dieser Belastung hätten wohl weder der Sportplatz noch die Mannschaft standhgehalten, zum Glück hatte der Wettergott ein Einsehen: Letzlich stieg das erste Spitzenspiel zwischen beiden Teams in Leutzsch doch erst Anfang Dezember, Chemie rettete mit einem Kraftakt im Schlusspurt nach 0:2 Rückstand noch ein Remis, ich glaube kaum, dass die Leutzscher vor dem Pokalderby dazu in der Lage gewesen wären.
Beispiel Halberstadt-Chemie(Rückrunde): Auch die Vorverlegung des Rückspiels spielte meines Erachtens letztlich eher den Leutzschern in die Karten: Nach einem weiteren Fehlversuch (Anfang Februar'17) stieg das ja laut Spielplan eigentlich erst für den vorletzten Spieltag vorgesehene Spiel der beiden Titelanwärter bereits Ostermontag. Chemie behauptete den knappen Vorsprung in der Tabelle mit einem leistungsgerechten 0:0, ein bissel hatte man auch den Eindruck, dass Halberstadt mit dem Spatz in der Hand zufrieden war und darauf setzte, die Leutzscher in den restlichen 7 Spielen noch von der Tabellenspitze kippen zu können. Diese Zuversicht hätte sich die Germania am vorletzten Spieltag mit Sicherheit abgeschminkt, sie hätten zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass sie für den Staffelsieg im direkten Duell alles riskieren müssen...ich mag gar nicht daran denken, da ja Germania offensichtlich auch eine sehr gute Spätform hatte.
Beispiele Chemie-Gera und Chemie-BSC Süd (jew.Rückrunde): In beiden Spielen traf Chemie jew. am Ende eine "englischen Woche" nach witterungsbedingten Nachholern auf ausgeruhte Gegner. Die Leutzscher waren deshalb nur teilweise in der Lage, ihre auf kraftaufwändigem Spiel basierenden Vorteile auf den Platz zu bringen, mit etwas Glück (vor allem gegen Gera!) gewann man dennoch (2:0 bzw.3:1). -
aber ich bin mir ziemlich sicher, dass kein sächsischer Club in die Nähe kommt.