Anschlusstreffer kam zu spät
Regen und steigende Temperaturen hatten dafür gesorgt, dass der Platz vom Schnee befreit wurde. Der nächtliche Sturm kümmerte sich erfolgreich um die dabei entstandene Nässe und im Ergebnis waren alle Befürchtungen um eine mögliche Spielabsage gegenstandslos - der Start in das Fußballjahr 2004 konnte unter erstaunlich guten äußeren Bedingungen über die Bühne gehen.
Im Spiel selbst war zunächst auf beiden Seiten jede Menge Sand im Getriebe. Bälle in die Spitze landeten zumeist beim Gegner und dieser schlug sie dann unkontrolliert aus der Gefahrenzone. Schönberg hatte außerdem so seine Probleme mit der Abseitsfalle der Gäste und so wurden Torraumszenen zur Mangelware. Lichterfelde bekam eine gute Gelegenheit durch Arepade Empere, der freistehend verstolperte und Marcel Salomo köpfte auf Schönberger Seite einen Koch-Freistoß über die Latte. In der 27. Minute dann ein Freistoß, getreten von Florian Greve. Der Ball segelte lang und hoch Richtung Tor und hätte eine leichte Beute für Stefan Junge werden können. Zum Entsetzen der Schönberger Anhängerschaft verschätzte sich Junge jedoch gründlich. Er sah das Leder wohl im Toraus und es stand plötzlich 0:1. Wenig später war Tim Felsenberg seinen Bewachern entwischt, traf aber das Tor nicht. Und da die Hausherren keine Mittel gegen das aggressive Pressing der Berliner fanden, blieb es bis zur Pause bei einem 0:1 Rückstand.
Die zweite Hälfte wurde besser. Schönberg kämpfte sich ins Spiel und machte Druck. Dies kam der Kontertaktik der Hauptstädter entgegen und in der 59. Minute machte Stefan Junge seinen Fehler aus der ersten Halbzeit wieder gut. Gegen den freistehenden Florian Greve war er blitzschnell abgetaucht und hielt seinen FC so im Spiel. Als dann aber Arepade Empere in der 62. auf der linken Seite durchbrach, war's dann doch passiert. Mit einem platzierten Schuss ins lange Eck erzielte Empere in seinem ersten Spiel dieser Saison das vorentscheidende 0:2. Trotzdem begann nun die beste Phase der Grün-Weißen. Christian Radom per Kopf nach einem Grudzinski-Freistoß und Hendrik Völzke mit einem gefühlvollen Freistoß scheiterten nur knapp. Auch der wohl schönste Spielzug der Partie über Hendrik Völzke, Oleg Golovan, Berkan Algan und Dino Iserhot war wegen einem großartigen Reflex von Matthias Hanauer nicht von Erfolg gekrönt. Dann drohte sogar das 0:3 - Dirk Jonelat verzog jedoch bei seinem Gewaltschuss. 5 Minuten waren noch zu spielen, da erwischte Christian Urgast einen Freistoß von Söhren Grudzinski mit dem Kopf und sorgte so für den Anschlusstreffer. Es lag sogar noch der Ausgleich in der Luft, aber in einer Verletzungspause beendete Gunnar Melms die Begegnung pünktlich.
Die Trainer waren sich darüber einig, dass die Punkte zu Recht nach Lichterfelde gingen. Bernd Erdmann gefiel, dass das Spiel entsprechend seinen Vorstellungen verlaufen war. Er bemängelte jedoch die Chancenverwertung und hätte gern höher gewonnen. Heiko Tegge fehlte in der ersten Hälfte der Enthusiasmus aus den Vorbereitungsspielen. Anerkennung gab's für die zweite Halbzeit, weil seine Jungs sich dort richtig reingehängt hatten.
Statistik
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Michael Koch (46. Berkan Algan), Marko Riegel, Marcel Salomo (46. Dino Iserhot), Christian Kollmorgen, Oleg Golovan, Söhren Grudzinski, Christian Radom, Hendrik Völzke, Stefan Malchow, Christian Urgast
Lichterfelder FC Victoria: Matthias Hanauer, Bastian Zenk (68. Ante Balic), Johannes Felsenberg, Ilter Senkaya (84. Christian Leitgeb), Tim Felsenberg, Arepade Empere (76. Serkan Türkkal), Florian Greve, Thorsten Redlich, Ali Kronbach, Dirk Jonelat, Savas Gündüz
Tore: 0:1 Florian Greve (27.), 0:2 Arepade Empere (61.), 1:2 Christian Urgast (84.)
Zuschauer: 291
Schiedsrichter: Gunnar Melms (Osterburg)
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