Optik vor der Linse
Am Sonntag trifft der BFC Dynamo im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ab 13.30 Uhr auf den FSV Optik Rathenow. Unter Führung des legendären Geschäftsführers und Trainers Ingo Kahlisch ist die Truppe aus dem Havelland wieder optimistisch in die Saison gestartet. Trainer Kahlisch ist seit dem Sommer vor der Wende beim Verein, der damals noch BSG Motor Rathenow hieß. So eine Zeitspanne ist schon einmalig. In der neuen Saison musste man, auch verletzungsbedingt, bisher einige Rückschläge einstecken. Kapitän Jerome Leroy fiel mit einem Mittelfußbruch aus. Leon Hellwig, wichtig für die Mannschaft, laborierte zuletzt an einer Leistenzerrung und Kevin Adewumi stand ebenfalls nicht zur Verfügung. Kurzfristig begann auch noch Aydogdu ein Studium in der Türkei und verließ den Verein. Umso beachtlicher dass man zuletzt dem 1.FC Lok ein 2 : 2 abtrotzte, was heftig bejubelt wurde. Ein Unentschieden gab es außerdem gegen den SVB 03, einen 3 : 0-Auswärtssieg in Halberstadt. Gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter Viktoria hielt man sich beim 0 : 2 wacker, nur gegen Auerbach und Fürstenwalde wurde es deutlich. Wir tun sowieso gut daran, immer mit einem guten Gegnertag zu rechnen, denn 11 Gegentore haben wir schon schlucken müssen. Bei Optik gab es über 10 Abgänge, u.a. ging Nikola Jürgens zur VSG, der als erster versprach zu bleiben. Die einzige Stammkraft, die ging, war Bilbija. 7 Spieler kamen an die Havel, zwischen 19 und 23 Jahre alt. Mit Salif Dramé kam jemand aus Luxemburg, der dort beim Meister gespielt hat und der Deckung Halt geben soll. Immer wieder betont Altmeister Kahlisch: "Anders als mit Arbeit/Schule/Studium plus Fußball geht es bei uns eben nicht ... es geht für uns knallhart um den Klassenerhalt." Bis jetzt hat er immer wieder Wege gefunden, das zu schaffen.
Bei uns gab es mit dem Auswärtssieg in Chemnitz auch einen emotionalen Höhepunkt zu erleben. Wichtig fand ich besonders unsere Defensivleistung. In der Schlussphase gab es zwar einige Chancen für den CFC, im Großen und Ganzen wurde aber gut verteidigt. Sicher hätte man vorher alles klar machen können, fast müssen, aber in der Regio brauchen die Stürmer eben ein paar mehr Chancen. In den letzten Spielen haben wir eine Menge Möglichkeiten erarbeitet, es darf gerne so bleiben. Benjamin Förster hat zuletzt einige vertan, gegen Optik darf er es besser machen. Mit Bolyki gibt es auch wieder eine Alternative, falls es weiter hakt. Neuzugang Stutter bekam seine ersten Einsatzminuten, was mich etwas beruhigt, denn bei transfermarkt.de war er noch mit Hüftproblemen notiert. Es hätte mich irritiert, wenn der 19.Mann im Kader krank bei uns angefangen hätte. Andererseits bekommt man dann manchmal Fußballer, die man im gesunden Zustand nicht bekommen hätte. Trainer Benbennek wollte den Ausfall von Kapitän Pollasch über eine gute Mannschaftsleistung ausgleichen, was Mittwoch gelang. Diese Einstellung und Konzentration sollte man möglichst über alle Spiele ausdehnen, vielleicht könnten wir uns dann weiter oben festkrallen.
Zum Sonntagspiel sind ein paar "Erleichterungen" angekündigt. Alle Fans dürfen jetzt über die eigentliche BFC-Seite eingelassen werden und man darf u.a. im Bereich der Imbissbuden etwas essen, wenn die Abstände eingehalten werden. Schön wäre es, wenn die Protestler, die die Corona-Maßnahmen ablehnen, trotzdem den Gastgeber unterstützen würden und den Weg zum Exer finden.
Der Kurier hat sich nochmal gemeldet, der Trainer erhofft einen Sieg.
Ich war heute nicht unbedingt vom Einsatz aller Kandidaten überzeugt, einige ließen Reserven erkennen. Nach der Beendigung aller Stationen wurden 7, 8 Herren zum Laufen gebeten, Garbu lief lange vorneweg. Die anderen "rollten" sich etwas aus bzw. entspannten die Muskulatur. Vielleicht gibt es am Nachmittag eine härtere Einheit.
Vielleicht stellt Benbennek dort nichts um, weil die sich weiter einspielen soll. Das Problem ist die Sechserposition, auf der Pollasch und Zickert fehlen, sowie die hinter den Spitzen. Philipp Blume könnte im defensiven Mittelfeld einspringen und der junge Krasniqi möglicherweise für Garbuschewski. Der ist eigentlich kein Ballverteiler, aber Breitfeld ist das eigentlich auch nicht. Wenn wir mit Mittelstürmer antreten, kann das nur Bolyki sein, selbst wenn der kaum 90 Minuten durchstehen wird. Egal wie der Trainer entscheidet, wichtig wäre das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft und ihre totale Einsatzbereitschaft. Die muss sich auf das Spiel beschränken und die Beurteilung des Schiedsrichters außen vor lassen. Wir haben nicht nur durch dämliche Fouls, sondern auch durch Meckern schon genug Kartons kassiert.