6:0(2:0) - so lautete heute das Endergebnis im Stadion an der Rennbahnstraße. Wieder ein deutliches Ergebnis gegen einen Gegner, der unserer Mannschaft nicht annähernd das Wasser reichen konnte. Torchancen: Berliner Amateure - 0; SV Blau-Gelb - ungezählte.
Und genau darin scheint augenblicklich ein wenig (so merkwürdig sich das auch anhört) die Problematik für unser Team zu bestehen. Wir wissen mit einer derartigen Überlegenheit nicht wirklich etwas anzufangen. Wir hinken scheinbar vom Kopf her unserer eigenen sportlichen Entwicklung ein bißchen hinterher. Denn auch ein derart deutlicher Leistungsunterschied bedarf eines gewissen Verantwortungsbewußtseins jedes einzelnen Spielers, um diesen am Ende auch in Zahlen zu verdeutlichen. Der Grat zwischen Selbsterkenntnis und Selbstüberschätzung ist halt ein extrem schmaler. Besinnen wir uns auf das Wesentliche, sind wir fokusiert auf das Mögliche, haben wir unsere guten Szenen und können Gegner vom Format Grunewald oder Berliner Amateure förmlich gegen die Wand spielen (ohne abwertend über diese Teams zu sprechen).
Die heutige Partie war spätestens entschieden, als der Schiedsrichter beim Stande von 2:0 auf Strafstoß und Platzverweis für den Keeper der Amateure entschied. Über diese unsinnige Regelauslegung bezüglich der Verhinderung einer klaren Torchance zu diskutieren bringt wohl kaum etwas. Unser Spieler umkurvte halt den Torhüter und wurde von diesem zur Strecke gebracht.
Persönlich verstehe ich den Ärger der Amateure, halte doch auch ich diese Regelauslegung für komplett idiotisch. Ein Strafstoß ist in solchem Falle die gerechte und ausreichende Strafe. Basta.
Aber gut, wir von Blau-Gelb haben diese Dinge nicht bestimmt. Von daher sind sie uns auch kaum vorzuwerfen.
Ein wenig haben wir uns ja hernach auch zurückgehalten, indem wir das Resultat nicht in einen zweistelligen Bereich schraubten. Unsere erste großzügige Geste war der in direkter Folge verschossene Elfmeter. Das Auslassen bester Torgelegenheiten, vorwiegend im zweiten Spielabschnitt, die Fortsetzung.
Irgendwie scheint dies jedoch ein Teil unseres augenblicklichen Entwicklungsprozesses zu sein. Es wäre ja auch fast nicht vorstellbar, wenn wir in diesen Spielen unser wahres Leistungsvermögen komplett abrufen würden.
Schon so können wir über die Bilanz von 6 Punkten und 13:0-Toren aus den letzten beiden Partien nicht wirklich klagen. Daher geniessen wir für den Moment zwar die reinen Zahlen, vergessen aber nicht, daß wir danach streben sollten, unser Vermögen noch weiter auszuschöpfen.
Mit sportlichen Grüßen von der blau-gelben Rennbahn.