BSG CHEMIE LEIPZIG in der Landesliga Sachsen

  • Welche Truppe hat denn nun den Stern aus dem Pokal gekegelt ? ?(
    Bei diesen vielen Vereinen in Leipzig kann man schon durcheinander kommen. Einer geht pleite, ein anderer kommt wieder oder ein neuer ensteht. Nur etwas vernünftiges, außer das man versucht, aus dem momentanen Niemandsland zu entkommen, kommt nicht heraus.

  • Welche Truppe hat denn nun den Stern aus dem Pokal gekegelt ? ?(
    Bei diesen vielen Vereinen in Leipzig kann man schon durcheinander kommen. Einer geht pleite, ein anderer kommt wieder oder ein neuer ensteht. Nur etwas vernünftiges, außer das man versucht, aus dem momentanen Niemandsland zu entkommen, kommt nicht heraus.


    Die SG Leipzig Leutzsch (von den eigenen Fans weiterhin auch Chemie genannt) hat das Spiel gegen Roter Stern Leipzig im Sachsenpokal gewonnen. Für "Aussenstehende" war mein Beitrag da vielleicht doch etwas verwirrend. Da gebe ich Steffen gern Recht und gelobe Besserung. :rolleyes:

    "Hauds den Sachsen mal nieder, steht er uff immr und immr wieder."
    (Sächs. Volksweisheit)

  • und wer will kanns auch anders ausdrücken: Diejenigen, die sich eher als "links" bezeichnen (was auch immer der einzelne darunter versteht), hats größtenteils zur BSG gezogen, genauso die, die das Thema Traditionslinie BSG ernst genommen haben.


    Andere, die als "ihre" Tradition eher den FCS wahrnehmen, zogs oft mehr zur SGLL, dazu viele, für die die Abspalter der BSG die Totengräber des FCS waren, dazu konservativere, ältere Fans. Und hinzu kommt jede Menge braune Soße, die bei der SGLL aktuell mit offenen Armen empfangen wird und sich beim FCS breit machen konnte, nachdem die Duplos weg waren. (mehr dazu will ich hier gar nicht ausbreiten, der chemieblogger hat gerade zu den erschreckenden vorfällen am sonntag viel lesenswertes zusammengetragen)


    Das Derby im November wird jedenfalls lustig, schon weil man in Leutzsch inzwischen soweit ist, dass der Platzwart der SGLL BSG-Spielern in der Öffentlichkeit Prügel androht... :thumbsup:

  • Ja ,und hier gleich noch das vom Leipzig Fernsehen erwähnte
    Video dazu:


    http://vimeo.com/28640380


    Spannend, Spannend.


    Aber, hier geht es um die BSG Chemie, was andere Vereine gedenken abzuhalten,
    steht hier nicht zur Debatte.


    Das Pokalspiel gegen BW Crottendorf wurde mit 2:3 n.V. ( 2:2 (0:2))gewonnen.
    War etwas mühsam ,so wie Pokalspiele manchmal eben sind. Der Kunstrasen kam
    der BSG nicht gerade entgegen.Letztendlich war es egal, eine Runde weiter. :schal2: :happy:

  • Samstag gehts gegen Plauen 2 -eine normalerweise lösbare Aufgabe...


    [Blockierte Grafik: http://i53.tinypic.com/28qsv0o.jpg]


    ..wenn nicht der 1. Torhüter Daniel Lippmann verletzt wäre.
    Nicht das er nun viel besser als seine Vertreter halten würde oder keine Patzer macht (siehe in Markleeberg ;) ) , aber er kann der verunsicherten Abwehr lautstark den Rücken stärken , sie organisieren oder auch mal zusammenstauchen. Das vermisse ich noch bei seiner Vertretung .


  • Warum stellst du dann diese propagandistisch aufgemachte Video-Montage hier rein, wenn es nicht in diesen Thread gehört?
    Deine Scheinheiligkeit ist ja schon fast lächerlich.


    Aber wenn wir schon mal dabei sind - alles nichts Neues: bereits im Jahr 2000 gab es ähnliche Vorwürfe in Richtung FC Sachsen. Und von wem? Von s.g. Chemie Fans (womit sich der Kreis zurück zum Thema des Threads wieder schließt ;) ) beim Roten Stern:
    http://www.conne-island.de/nf/67/30.html


    Übrigens stammt der Spruch "Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher" aus der Zeit der "alten" BSG Chemie Leipzig (damit schließt sich der Kreis zurück zum Thema des Threads ernneut :D ) in den 80er Jahren. Viele der heutigen RSL- und BallSG-Anhänger werden diese Zeit nur aus Erzählungen kennen. Man kann sich sicherlich über die Sinnhaftigkeit von Fußballanfeuerungen und -gesängen trefflich streiten. Fakt ist, dass der Spruch einfach Tradition in Leutzsch hat und keinerlei nationalsozialistische oder gar rassistische Positionen verkörpern soll.
    Und genau dieser Spruch war es, der wirklich laut und für alle im Stadion hörbar als Wechselgesang zwischen Fanblock, Norddamm und Dammsitz durch den AKS hallte (nicht umsonst mußten in dem RSL-Videomachwerk die vermeintlich anderen Sprüche erst durch Untertitel "übersetzt" bzw. hineintransportiert werden). Dass ggf. auch andere Sprüche von vereinzelten Personen oder Grüppchen kamen, ist bei so einer brisanten Paarung kaum zu vermeiden. Selbst beim Länderspiel Deutschland gegen Österreich soll ja laut und deutlich "Schwuler DFB" skandiert worden sein. Auf die Konsequenzen für den DFB, dies nicht sofort mit Blockräumung oder ähnlichen Maßnahmen eingedämmt zu haben, warte ich noch heute.


    Für mich ist dieses nachträgliche Geschrei eine ganz üble Propagandamasche. Nicht zufällig hing ja zum Beispiel auch eine israelische Fahne deutlich sichtbar vor dem Gästeblock. Warum eigentlich? Gibt es beim RSL israelische Spieler? Es gab offenbar einige, wenige Dumpfbacken, die kein Verein gern in seinen Reihen sieht, die sich davon prombt zu doofen Sprüchen hinreißen ließen.


    Die vom RSL fast logischerweise zeitnah veröffentlichte Pressemitteilung http://roter-stern-leipzig.de/news577.html und die unisono von lokalen Politikern aus dem RSL-Umfeld medienwirksam und "völlig entsetzt" verbreiteten "Augen- und Ohrenzeugenberichte" bestätigen für mich das Gesamtbild. Wer Lust und Zeit hat, kann im Internet übrigens seit Jahren solche und ähnliche Pressemeldungen des RSL zu Fußballspielen finden. Interessant im vorliegenden Fall ist allerdings auch die Verquickung von Anhängern, Spielern und ggf. auch Funktionären der umbenannten BallSG Chemie (das Threadthema verfolgt uns auch hier weiter), von denen sich ja einige auch im Block des RSL befanden.
    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: http://www.leipzig-fernsehen.d…?ID=5843&showNews=1022404
    Sicher nicht zufällig wird hier erneut die Stadionfrage des AKS aufgewärmt. :cursing:

    "Hauds den Sachsen mal nieder, steht er uff immr und immr wieder."
    (Sächs. Volksweisheit)

    3 Mal editiert, zuletzt von Dahlner ()

  • Ich habe nur den LF-Bericht des Borsdorfers um das dort erwähnte Video ergänzt , mehr nicht.
    Deine Rechtfertigungen hätten nicht müssen sein, man glaubt dir auch so. :D
    Fakt ist , ich kenne die Sprüche von früher her noch,orginal im Stadion und garantiert montagefrei.
    Von daher..... Aber war Sonntag bestimmt alles ganz anders.
    Im übrigen, ich war noch nie beim Roten Stern und auch noch nie bei der SG und das wird auch so
    bleiben. Wie gesagt, hier geht es um die BSG, was eure Vereine sich zu sagen haben, ist mir persönlich
    Wursch wie das Torverhältnis von Schachtjor Saligorsk II.
    Der Thread hier heißt, BSG Chemie in der Landesliga, und nicht SG - RSL.das sollte auch so bleiben.Danke!

  • Stellungnahme zum Polizeieinsatz beim Auswärtsspiel in Heidenau


    Erneut muss sich die BSG Chemie Leipzig nach einem Auswärtsspiel mit den Schattenseiten von Polizeieinsätzen auseinandersetzen und erneut müssen wir klare, sogar noch klarere Worte finden um dies zu verurteilen.


    Schon auf der Hinreise wurden unsere Fans unverhältnismäßig von allen anderen Reisenden separiert und z.B. alte Frauen dazu gezwungen sich auf dem Bahnsteig neue Sitzplätze zu suchen. Dabei wurden sowohl den Fußballfans als auch den „normalen Reisenden“ suggeriert, dass jeder der einen grünen Schal mit sich führt, eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Bei der Begleitung im Zug und zum Stadion liefen vereinzelt Polizisten mit einem geöffneten Pistolenhalfter umher. Dies stellt nicht nur eine nicht zu verstehende Geste gegenüber den Fans dar sondern ist ein Sicherheitsrisiko, bei dem mit Gewissheit davon auszugehen ist, dass dies nicht mit den Vorschriften für die Beamten abgedeckt ist. Ist es Ziel der Polizei mit dem schnellen Ziehen einer Pistole auf unsere Fans zu reagieren?


    Bei der Ankunft in Heidenau wurden von der zuständigen Bundespolizei die Personalien aller mitgereisten Zugfahrer notiert. Begründet wurde diese Maßnahme mit Vorkommnissen bei den ersten Auswärtsspielen in dieser Saison. Welche das sein sollten, war den Betroffenen und unseren Vereinsvertretern ein Rätsel. Alle bisherigen Gastgeber können bestätigen, dass das Auftreten der Fans bei den letzten Spielen lautstark, aber friedlich war. Es gibt für dieses derart repressive Auftreten im Vorfeld eines Fußballspiels keinerlei Rechtfertigung oder Grundlage – entsprechend groß ist unsere Empörung über die Diffamierung unseres Anhangs und damit unseres Vereins.


    Das Spiel selbst verlief vollkommen vorfallsfrei. Die im Vorfeld erfolgte Kommunikation mit dem Leiter des Ordnungsdienstes und dem Heimverein bewährte sich erneut und sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Spiels an dessen Ende unsere Mannschaft ein 1:1 erkämpfen konnte.


    Nach dem Spiel warteten vor dem Stadion zahlreiche Anhänger des in der Nähe beheimateten Vereins Dynamo Dresden. Auch hier kam es trotz Drohgebärden dieser Personen maximal zu fußballtypischen Wortgefechten, aber nicht mal im Ansatz zu Auseinandersetzungen.
    Angekommen auf dem Bahnhof Heidenaus, warteten unsere Fans auf den Zug in Richtung Dresden. Beim Einsteigen in diesen, schubsten die eingesetzten Beamten die Chemie-Fans und drängten diese mit Gewalt in die Waggons. Dabei setzten die Polizisten ihren Mehrzweckeinsatzstock ein, verletzten damit mehrere Fans um anschließend Pfefferspray in die geschlossenen Abteile zu sprühen. Zu dieser Zeit waren etliche Personen im Zug anwesend, die mit dem Fußballspiel nichts zu tun hatten und von diesem ungerechtfertigten Einsatz in Mitleidenschaft gezogen wurden. Kinder und alte Menschen mussten unter Tränen den Zug verlassen.
    Auch beim Umstieg in Dresden war von einer deeskalierenden Begleitung keine Spur, so wurden unsere Fans unter gewalttätigen Druck auf den Bahnsteig gedrängt und von den Einsatzkräften beleidigt: „Bewegt euch ihr Penner!“. Beschwerden über diesen Umgangston wurden mit dem Ziehen von Teleskopschlagstöcken beantwortet. Das Geräusch beim Ausfahren dieser Waffe schafft eher Angst, als zur Befriedung einer ohnehin angespannten Situation beizutragen.
    Im Folgenden wurden unsere Fans geschlagen und getreten und dabei ein kleiner Junge durch einen Tritt am Knie verletzt und daraufhin durch eine bei unseren Fans befindliche Krankenschwester versorgt. Die darauf angesprochenen Einsatzkräfte kommentierten den Vorfall nicht mit einer Entschuldigung, sondern mit dem Hinweis, dass ja der Vater selbst an diesem Zustand schuld sei, da er seinen jungen Sohn mit zum Fußball nimmt. Dies zeigt eindeutig, dass den Polizisten ihr Verhalten zwar bewusst war, sie dies aber nicht als Fehlverhalten werten, sondern sich dabei noch im Recht sehen. Wir hoffen eindringlich darauf, dass sich sowohl das betroffene Kind, als auch sein Vater davon nicht beeindrucken lassen und der BSG Chemie weiterhin folgen werden. Es kann nicht Ziel der Polizei sein, kleinen Jungen ihr großes Hobby zu verbieten oder durch solch ein Verhalten das Generationenerlebnis Fußball zu zerstören. Ein sogenannter Szenekundiger Beamte aus Dresden setzte dem noch die Krone auf, in dem er auf eine Nachfrage wie folgt antwortete: „Im Stadion ward ihr noch so klein mit Hut und jetzt spielt ihr euch so auf...“. Auf diese rhetorische Missinterpretation aufmerksam gemacht, verließ er sofort und wortlos das Szenario. Es schien als wäre der Beamte enttäuscht darüber, dass das Spiel wenige Stunden zuvor noch problemlos ablief und sich unsere Fans selbstregulierend nicht von Störern provozieren ließen.


    Diese gesammelten Respektlosigkeiten sind in der Form und Masse nicht zu dulden.
    Solche Tage helfen nicht ein sich festigendes „Feindbild Polizei“ abzubauen oder auf eine deeskalierende Zukunft zu setzen. Darum verurteilen wir diesen Auftritt aufs schärfste. Die gesammelte Präsenz solcher Vorkommnisse in den letzten Wochen, lassen den Schluss zu, dass dieses repressive Vorgehen methodisch erfolgt um unsere Fans einzuschüchtern und ihnen strukturell zu schaden. Dies zeigt auch wie wichtig es ist, sich endlich der Problematik des fehlenden Fanprojektes anzunehmen und dies mit einem neuen, kritischen und unabhängigen Partner zu besetzen.


    Natürlich wissen wir, dass wir auch mit dieser Stellungnahme in der Praxis wenig ändern werden, aber es ist für uns eine Selbstverständlichkeit uns schützend vor unsere Fans zu stellen und unverhältnismäßiges Verhalten anzuprangern. Dies werden wir tun, bis endlich mehr Sensibilität bei den leitenden, ordnungspolitischen Stellen vorherrscht und auch dort Fehler eingestanden werden. Außerdem raten wir den Betroffenen Anzeigen zu erstatten. Die entsprechenden Namen der Einsatzleiter und diensthabenden Beamten liegen dem Verein vor und werden bei Bedarf weitergegeben. Generell werden wir uns als Verein mit unseren Fans intern beraten, ob und an welcher Stelle in Zukunft bei Spielen eine anwaltliche Begleitung gestellt werden kann, um entsprechend und nachdrücklich gegen polizeiliche Willkür vorzugehen.


    BSG Chemie Leipzig e.V.

  • Da ja hier ausgiebig darüber diskutiert worden war und der Spruch "Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher" zur Tradition der wahren BSG Chemie Leipzig (des 2-maligen Deutschen Meisters der DDR) gehört, hier noch folgende Information zum "Nachspiel" des Leutzscher Pokalsiegs gegen RSL:


    "Sportgerichtsverfahren gegen die SG Leipzig Leutzsch eingestellt


    Begründung des Gerichts (als Auszug)


    Soweit dem Verein weiter diverse Gesänge seiner Anhänger vorgeworfen wurden,
    ist das Sportgericht hiervon nicht ohne Restzweifel überzeugt. Nachdem der
    Verein in seiner Einlassung diese bestritt und sowohl der Schiedsrichterbericht
    als auch der Bericht des Sicherheitsbeauftragten unergiebig waren, wurden der
    dem Spiel beiwohnende Sicherheitsbeauftragte Mende sowie SR Rohland nochmals
    angehört. Sie haben indes die vorgeworfenen Gesänge (bis auf den insoweit
    nicht relevanten Gesang: „Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher“) nicht wahrgenommen.
    Soweit ein Internetvideo, was im Übrigen die Beteiligten nicht ins
    Verfahren eingeführt haben, mit vermeintlichen Auszügen des Spiels im Umlauf
    ist, konnte das Sportgericht dieses als Beweismittel nicht verwerten, da bereits
    unbekannt ist, ob es sich hierbei um eine echte (teilweise) Spielaufzeichnung
    handelt und Im Übrigen Zweifel an der Wertneutralität bestehen. Ohne weitere
    sehr kostenintensive Maßnahmen war eine Aufklärung nicht zu erzielen. Von daher
    war das Verfahren insoweit einzustellen."


    Quelle: http://www.sg-leipzig-leutzsch…pzig-leutzsch-eingestellt
    ;)

    "Hauds den Sachsen mal nieder, steht er uff immr und immr wieder."
    (Sächs. Volksweisheit)

  • Kommen wir mal wieder zu Chemie -die SGLL kann sich ja gerne einen eigenen Thread für Ihre Spieltage und Ihre zahlreichen Fans :rofl: eröffnen :verweis:


    Nach Kamenz (0:5) und Heidenau (0:0) erwartete die Chemiker am Sonntag in Görlitz der nächste Hochkaräter aus dem oberen Tabellendrittel-eben jene Görlitzer die zuvor sowohl Kamenz als auch Heidenau geschlagen haben.
    Am Ende eine von beiden Teams verdiente Punkteteilung -ein 0:0 der besseren Sorte :schal2:


  • Danke für die Glückwünsche aus Ahrensfelde :schal2: :)
    Am Wochenende ist die BSG mit einer schlechten Leistung (auch vom Schiriteam! :rotekarte: ) verdient aus dem Pokal gegen Heidenau ausgeschieden. :(
    Nun heißt es gegen Ernstthal zu einen 3er einzufahren.
    [Blockierte Grafik: http://oi52.tinypic.com/j5h93a.jpg]



    Und als Vorschau für den 26.11 ein Trailer zum Derby:

  • Quelle: Lvz-online.de/knipser


    Derby zwischen Chemie Leipzig und SGLL rückt näher – Leutzscher Prominenz drückt die Daumen
    Matthias Puppe
    Leipzig. Am kommenden Sonntagnachmittag erlebt Leipzig das wahrscheinlich ungewöhnlichste Derby seiner Ballsporthistorie. Ab 13.30 Uhr trifft mit den Landesligisten BSG Chemie Leipzig und SG Leipzig Leutzsch die entzweite grün-weiße Fußballseele im Alfred-Kunze-Sportpark zum ersten direkten Duell aufeinander. Hüben wie drüben gehörten die Beteiligten früher zum verendeten FC Sachsen. Aufgrund unterschiedlicher Ansichten über das künftige Wesen des Fußballs im Kunze-Sportpark und das Maß an Toleranz, dass mancher Fan-Verfehlung entgegengebracht werden sollte, jubelt und leidet man nun aber getrennt.
    Wie tief die Gräben zwischen den einstmals vereinten Lagern inzwischen sein müssen, lässt sich schon an den Sicherheitsvorkehrungen ablesen. Von einem entspannten Schwester-Bruder-Duell kann angesichts von erhöhtem Polizeiaufgebot, der doppelten Anzahl Security-Mitarbeiter und vereinzelter Fantrennung im eigentlich gemeinsam genutzten Stadion nicht die Rede sein. Seit Wochen schaukeln sich auch die Gemüter in den Internet-Fanforen heiß, obgleich hier kaum noch zu erkennen ist, was genüssliche Provokationen und tatsächliche Meinungsäußerung sind.


    Derweil hoffen namhafte Leutzscher Fußballanhänger, dass die Lunte am Leutzscher Pulverfass am Sonntag nicht erglimmt. „Ich wünsche mir, dass es friedlich bleibt und dass man bedenkt, wie Jahrzehnte lang unterschiedlichste Fans einem grün-weißen Verein die Daumen drückten“, erklärte etwa Clemens Meyer gegenüber LVZ-Online. Der mehrfach prämierte Leipziger Schriftsteller ist seit Jahrzehnten glühender Anhänger der Grün-Weißen und wird zumindest mit den Gedanken am Sonntag im Kunze-Sportpark weilen. „Leider kann ich da nicht, da ich seit einigen Tagen und bis kurz vor Weihnachten in Split bin. Sonst würde ich natürlich gehen, auch wenn es weh tut, dass es nun zwei grün-weiße Vereine gibt, von denen aber nur einer den richtigen Namen trägt“, sagte Meyer und fügte an: „Ich stehe, durchaus auch mal kritisch, hinter der BSG Chemie, der ich am Sonntag auch die Daumen drücke.“


    Ähnlich sieht das Lars Ziegenhorn. Der Chef des Leipziger Ramada-Hotels war bis zum Januar 2011 Vorstandssprecher des FC Sachsen Leipzig. „Ich drücke Chemie die Daumen. Allerdings hatte ich mich auch gefreut, als beide Vereine so gut in die Saison gestartet sind. Ich tippe auf ein 2:2“, sagte der 39-Jährige salomonisch und wünschte sich, dass es am Sonntag zwischen den Fanlagern ähnlich gütlich bleibt. Ebenso wie Meyer kann Ziegenhorn allerdings nicht selbst zum Spiel kommen: „Als der Spielplan heraus gegeben wurde, hatte ich mir den Termin noch fest notiert. Doch nun bin ich leider aus privaten Gründen verhindert.“


    Michael Breitkopf feierte einst als Chefcoach des FC Sachsen Leipzig zusammen mit Jamal Engel den Aufstieg in die Regionalliga. Sein damaliger Co-Trainer ist heute Vorstandssprecher der SG Leipzig Leutzsch und praktisch auch sein Arbeitgeber. „Als Technischer Leiter und Verantwortlicher für die Rasenplätze hoffe ich am Sonntag mit der SGLL“, sagte Breitkopf, der zudem die Bezirksliga-Elf der SG LVB trainiert. Breitkopf hat in dieser Saison schon Spiele von beiden Kontrahenten gesehen: „Die SGLL hat eine junge Truppe, die sehr dynamischen Fußball spielt. Da steht die BSG Chemie etwas hinten an, ist dafür aber kämpferisch stärker. Ich tippe deshalb auf ein Unentschieden“, sagte Breitkopf, der am Sonntag spontan entscheiden will, ob er ins Stadion geht.


    Für Hans-Jörg Leitzke steht dagegen fest, dass er dabei sein wird: „Klar werde ich hingehen.“ Die Stürmer-Legende koordiniert bei der BSG die Nachwuchsarbeit und hofft auf einen Sieg der seinen: „Hauptsache ist, dass Chemie drei Punkte holt, egal wie. Das wäre in der jetzigen Situation schon sehr hilfreich“, weiß Leitzke. Nach zwei Niederlagen in Folge ist das Team von René Behring auf Platz sieben der Landesliga-Tabelle abgerutscht. Dieser Trend soll am Sonntag aufgehalten werden.


    Das der Trend zur unveränderlichen Spaltung der Leutzscher Fußballszene in absehbarer Zeit aufgehalten werden kann, glaubt keiner der Befragten. „Es wird wohl noch länger zwei Vereine in Leutzsch geben – die Gräben scheinen einfach weitaus tiefer, als ursprünglich angenommen“, berichtet Lars Ziegenhorn. Der Hotel-Manager hält es aus wirtschaftlicher Sicht aber für unmöglich, dass zwei Vereine in der selben Liga über mehrere Spielzeiten hinweg in Leutzsch existieren können.
    Auch bei einem möglichen Aufstieg von einem der beiden Teams würde sich die Lage nach Ansicht von Michael Breitkopf nicht ändern: „Falls einer der Vereine aufsteigt, wird sich der Zuschauerschnitt vielleicht dort hin verschieben, aber das hilft auch am Ende auch nicht viel weiter.“ In gewisser Weise hätte man sich beim Neubeginn nach dem Ende des FC Sachsen ein Vorbild am rivalisierenden Ortsnachbarn in Probstheida nehmen sollen: „Lok Leipzig hat es eigentlich vorgemacht, wie es gehen kann. Aber daran sind wir meilenweit vorbeigeschossen.“

  • Quelle : L-iz.de
    Leutzscher Derby: Nach torlosem, friedlichen Spiel folgt eine dritte Halbzeit
    Sebastian Beyer
    27.11.2011


    Es war ein gemäßigtes Derby, was die Stimmung auf dem Spielfeld anging, von den Rängen machten Anhänger beider Vereine friedlich Stimmung. Abgesehen von ein paar Beleidigungen aus dem SG Leipzig Leutzsch Block. Nach Ende der Spielzeit folgte dann jedoch leider eine kurze dritte Halbzeit vor den Stadiontoren.
    Doch in den beiden Hälften zuvor erlebten 2.690 Zuschauer zwei Mannschaften die vorsichtig agierten um im Prestigespiel bloß keine Niederlage zu kassieren. Dabei waren die blütenweißen BSG Chemie Leipzig und die grünen SG Leipzig Spieler sich sehr ebenbürtig. Über die gesamte Zeit gesehen erarbeitete sich die BSG Chemie leicht bessere Möglichkeiten.
    Die erste davon bot sich nach vier Minuten. Christian Schmedtje im Tor der SG Leipzig konnte einen Steilpass auf Norman Lee Gandaa aber vor dem Stürmer erreichen. Ein einziges Mal zappelte der Ball an diesem windigen Novembertag im Netz, doch der souveräne Mario Wehnert hatte schon vor Mattias von der Weths Kopfball abgepfiffen, weil er in der zwölften Minute ein regelwidriges Aufstützen gut erkannt hatte. Abgesehen davon hätten die Tornetze auch im Schrank bleiben können.
    Die andere spektakuläre Szene der ersten Hälfte war eine Rangelei nach einem harmlosen Foul. Norman Lee Ganda und Alexander Bury bekamen sich in die Haare, beide Spieler sahen gelb. Die erhitzten Gemüter kühlten sich angesichts der Karten schnell ab, während das Spiel bis zur Pause zusehends ereignisärmer wurde. Die Gäste waren vor allem nach Standards gefährlich, eine Eckenvariante in der 42. führte fast zum Erfolg. Martin Rießbeck lief vom Elfmeterpunkt zum kurzen Pfosten und verlängerte den Ball bis zum hinteren Torpfosten, wo Gregor Spitzke den Kopf knapp am Ball vorbeistreckte. Daniel Lippmann wäre sonst wohl chancenlos gewesen.
    Die Fans behalfen sich mit Chorälen, von denen erstaunlich viele aus Richtung der SG Leipzig aus Beleidigungen gegnerischer Spieler bestanden. Besonders Norman Lee Ganda bekam wegen der Rangelei so einiges zu hören, aber auch der ganze Verein BSG Chemie wurde wiederholt beschimpft. Eine noch einigermaßen lustige Frotzelei wie „Ohne uns wärt ihr nicht hier“ in Anspielung auf die Pächter und Unterpächter Vereinbarung wurde schnell wieder von der beleidigenden Variante abgelöst. Eine klarere Absage an Bemühungen einiger Fans die beiden Vereine zu vereinigen kann es wohl nicht geben.
    Mit dem Wiederanpfiff trat dann die SG Leipzig Leutzsch besser auf. Energischer als zuvor gingen die Spieler dem Ball nach, Mario Schaaf drosch den Ball in der 55. Minute über Daniel Lippmanns Tor. Auch diese Bemühungen änderten allerdings nichts daran, dass der Eindruck von Stürmer Martin Rießbeck nach dem Schlusspfiff trifft: „Es wollte keine Mannschaft verlieren.“ Damit war BSG Chemie-Trainer Rene Behring nicht zufrieden. „Ich denke wir hatten die besseren Chancen und größeren Spielanteile, aber wir haben nicht genug daraus gemacht.“ Wobei das torlose Spiel auch den guten Abwehrreihen auf beiden Seiten anzurechnen ist. Ein Lob gab es auch von seiner Seite an das Schiedsrichterteam. „Es war so wie es sein soll. Mario Wehnert war fast immer unsichtbar.“
    In der Tat hatten der Spielleiter und die Assistenten gleich von Beginn an selbst kleine Fouls konsequent abgepfiffen und gaben so den Spielern zu verstehen, dass sie unnötige Härte nicht dulden würden. Damit waren sie wohl die einzigen Gewinner des Tages und lieferten eine tadellosen Leistung ab.
    Das war jedoch einigen offenbar egal. Trotz das bereits Stunden vor Spielbeginn die Polizei insgsamt einem guten Dutzend Personen deutlich gemacht hatte, dass sie nicht ins Stadion dürften, tauchten ab etwa der 70. Spielminute Hooligans am Stadiontor auf. Ein wenig herumstolzieren, ein bisschen rufen ein wenig provozieren. Gleich nach dem Spiel stürmten sie allerdings Richtung der Tore, die den Gang zu den Kabinen begrenzen. Hier fühlten sich dann Anhänger der BSG auf der anderen Seite des etwa 5 Meter breiten Sicherheitskorridors offenbar erstmals ernsthaft provoziert. Es flogen Steine und Böller, die Polizei schritt ein und räumte schließlich den Dammsitz von BSG-Anhängern.
    Bilder, wie sie der Leipziger und insebsondere der Leutzscher Fußball nicht braucht und dennoch auch in Zukunft zu befürchten sind.



  • Hey.


    Mein Eindruck von gestern: Eine Wiedervereinigung wird sehr sehr schwer. Wenn man sich angehört hat, was vor allem von Seiten der SGLL gestichelt wurde, aber auch die Äußerungen des Stadionsprechers vor dem Anpfiff dazunimmt und schließlich noch die Tatsache, dass nach dem Spiel auch noch beide Fangruppierungen aufeinander losgehen, dann kann man kaum glauben, dass diese beiden Vereine noch zusammenfinden werden.
    Und das wird wohl auch bedeuten, dass keiner der beiden Vereine eine Chance haben wird, noch mal weit nach oben zu kommen. Denn angesichts der Tatsache, dass da RB Leipzig und Lok Leipzig sind, wird wohl kaum für zwei weitere Vereine in höheren Fußballligen Platz sein.


    Gruß,
    Soran