SF Johannisthal II vs. SpVgg Hellas Nordwest 3:1 (1:0)
Aufstellung:
Wolter - Preuß, Peters, Daeumlich (78. Min Lehmpuhl), Fleischmann (8. Min Hantel) - Müller, Rogge, Weishoff, Friese - Gawrisch, Guss (78. Min Robrahn)
Tore:
1:0 Gawrisch (23. Min), 2:0 Guss (55. Min), 3:0 Guss (74. Min), 3:1 Peters ET (88. Min)
Es war der letzte Heimspielsamstag für die Johannisthaler Reserve in der Hinrunde der Spielzeit 2011/ 2012. Nach dem Erfolg am letzten Wochenende bei Makkabi II traf man nun auf die Spielvereinigung Hellas Nordwest, welche sich klammheimlich auf den 8. Tabellenplatz geschlichen und somit nur 2 Punkte Rückstand auf die an Stelle 5 platzierten Hausherren hatte.
Das Spiel unter Flutlicht am Segelfliegerdamm begann gemächlich und beide Teams wussten nicht so wirklich was mit dem jeweiligen Ballbesitz anzustellen. Der erste Aufreger war dann die Verletzung von Fleischmann, sodass Trainer Dörre schon in der 8. Minute auswechseln musste. Der gebrachte Hantel fügte sich allerdings sofort gut ein und erledigte seine Aufgabe auf der rechten Defensivseite mehr als ordentlich. Die ersten fußballerischen Highlights setzte dann Jo’thal II mit jeweils einem Schuss aus dem Rückraum von Friese (15. Min) und Müller (22. Min), welche jedoch noch das Ziel verfehlten. Dann folgte ein Tor zum Zunge schnalzen. Weishoff führte in der 23. Min den Ball auf halbrechter Position und schickte Guss, welcher seinen Verteidiger einfach stehen ließ. Guss passte dann flach an den 5’er des Feinds und “Gawa” Gawrisch lupfte den Ball gefühlvoll zur 1:0 Führung ins Tor.
Nur drei Minuten später dann die Riesenchance auf 2:0 zu erhöhen. Guss und Weishoff fahren einen Konter, Guss passt im richtigen Moment auf Weishoff, doch dieser scheiterte mit einer “Rückgabe” am Gästekeeper. Vor der Pause gab es dann noch zwei Einschussmöglichkeiten für Guss nach jeweils guter Vorarbeit von Weishoff.
Das 1:0 war schlichtweg zu wenig, da man sich der eigenen Anfälligkeit für das ein oder andere Gegentor durchaus bewusst war. Die Truppe setzte allerdings schon recht früh nach. In der 55. Minute markierte “Gussi” das 2:0. In Gerd Müller-Manier drehte er sich flink mit Ball auf der Stelle und nagelte die Murmel unter die Latte. Sieben Minuten später kam dann der Gegner zum ersten Mal richtig gefährlich vor den Kasten, aber Wolter konnte stark parieren. Die Vorentscheidung fiel dann in der 74. Minute als erneut Guss nach zweifacher Drehung mit der Pieke ins Tor traf. Das 3:1 war dann nur noch Makulatur und hätte auf jeden Fall verhindert werden können.
Für den Eklat des Spiels sorgte dann mal wieder ein Gästespieler. Sichtlich genervt von der robusten Spielweise der Heimmannschaft ließ sich der Spieler Ali Kiyak mit der Nummer 10 in der 65. Minute hinreißen und schlug Gawrisch mit der Hand absichtlich ins Gesicht. Pech für die Johannisthaler, dass der Schiedsrichter diese Aktion nicht gesehen hatte. Im Anschluss hatte er einige Mühe, die Gemüter wieder zu beruhigen, aber der Täter kam natürlich ungestraft davon. Um den ganzen dann noch die Krone aufzusetzen, äußerte sich Kiyak dann noch verbal während des Spiels dazu, warum er Gawrisch geschlagen hatte: Nachdem er erneut robust aber regelkonform vom Ball getrennt wurde, folgte die übliche beleidigende Tirade auf Türkisch und dann sagte er in Richtung Bank: "Da braucht ihr euch nicht wundern, wenn sowas [der Schlag ins Gesicht] passiert." Ist das zu fassen? Legitimiert es jetzt also jeden Spieler, der auch mal unsanft vom Ball getrennt wird, seinen Gegenspieler zu schlagen?! Mir hängt der ganze Mist von wegen "Temperament" und "mehr Verständnis wegen schwieriger sozialer Umstände" zum Hals raus. Sollen die sich doch in ihrer eigenen Liga bespucken, schlagen usw.! Solche Spieler müssen strafrechtlich verfolgt werden und gehören nicht auf einen Fußballplatz.
An gleicher Stelle muss allerdings noch anerkennend erwähnt werden, dass Gawrisch trotz der offensichtlichen und vorsätzlichen Tätlichkeit ruhig blieb und keine Anstalten machte, sich zu revangieren!
Trotz der zuletzt unschönen Szenen gegen Friedenau II und jetzt auch wieder gegen Hellas Nordwest wünschen die Sportfreunde allen Lesern eine besinnliche Weihnachtszeit und man sieht/ liest sich wieder in der Rückrunde.
Semmel