Wie schon in meiner Eilmeldung verbreitet: Der erste Dreier ist nach dem 6:2-Auswärtserfolg beim VfL Grün Gold Güstrow im Kasten.
Mit diesem Match gehen unsere D-Junioren in die noch junge Geschichte des FC Förderkader Rene Schneider e.V. ein. Falls ich richtig aufgepasst habe, dann sind das für unseren Verein die ersten Aufstiegsspiele.
Die Freude über den errungenen Kreismeistertitel war schon etwas abgeklungen. Denn was nützt uns die Trophäe wenn der Aufstieg nicht gelingt? Deswegen müssen noch mal alle Kräfte gebündelt werden um die selbst gestellten Ziele (Aufstieg, Pokalsieg) zu erreichen. In Güstrow sollte damit schon begonnen werden.
So begann ich mit meinem Spielbericht und in dieser Form sollte es auch weitergehen. Doch wie ich am Donnerstag mit einem Lied auf den Lippen durch das sonnige Berlin radelte kam mir Alfred Biolek entgegen. Passt jetzt vielleicht nicht so richtig rein oder doch? Mal sehen… Vor dem Hauptgang etwas Nachhilfe für die jüngeren Mitleser: Der olle Biolek ist ein berühmter Talkmeister und der Vater sämtlicher Kochshows, jedenfalls so ähnlich…
Was gehört alles zu einem genussvollen Fußballspiel? Man nehme zwei frischgebackene Kreismeister, einen gut ausgebildeten Schiedsrichter und eine gehörige Portion an Zuschauern (handgezählt knappe Hundert). Als Prise gehört auf jeden Fall etwas Lokalkolorit und sportliche Rivalität dazu. Um dieses Ensemble einem größeren Freundeskreis zukommen zu lassen, muss als Sahnehäubchen der örtliche Fernsehsender her.
Der Gastgeber-Chefkoch wollte dem FKRS die Aufstiegssuppe gehörig versalzen, aber wir hatten über den Tellerrand geschaut und seine vorgegebene Taktik erspäht: Lange das „zu Null“ halten und Verunsicherung stiften. Nix da, nach knapp zwei Minuten hatte sich das schon erledigt und das Ei war gebraten. Ganze 42 Sekunden brauchte der Förderkader um mit 1:0 in Führung zu gehen. Marvin Mihajlovic „schob“ auf der rechten Seite Moritz Reisberg an. Moritz ließ seinen Gegenspieler im Sprintduell stehen und flankte nach innen zu Christopher Knorr. Krüschi konnte in Ruhe den Ball annehmen, ließ mit einer Täuschung gleich zwei GGG-Akteure wie Porreestangen aussehen und vollendete. Nach dem Wiederanpfiff dauerte es nur 33 Sekunden bis zum 2:0. Moritz bekam den Ball (von wem?) und sah den besser postierten Marvin. Der scheiterte zwar knapp am GGG-Keeper, doch Moritz witterte die Gelegenheit und traf selber.
Das hatte die Gastgeber bis ins Mark getroffen. Von dieser schnellen Führung erholten sie sich erst zum Ende der ersten Halbzeit.
Der Förderkader nahm das Tempo raus und kochte das Ganze auf kleinerer Flamme. Trotzdem gab es immer wieder brenzlige Situationen vor dem GGG-Gehäuse. Das Thema ist aber von mir schon so oft erwähnt worden und staubtrocken wie ein alter Keks: Die Chancenverwertung.
Einmal langten die Förderkaderjungs aber noch mal so richtig hin. Ein gegnerischer Eckball wurde von Marvin am eigenen Strafraum abgefangen und der Alt-Güstrower sprintete los. An der Mittellinie bediente er Sturmpartner Moritz mustergültig. Der legte so richtig los und servierte den Ball dem mitgelaufenen Marvin förmlich auf dem Silbertablett. Marvin ließ nicht anbrennen und schlenzte den Ball eiskalt am herausstürzenden Torwart ins lange Eck. Die Gästezuschauer waren begeistert. Selbst Trainer Karsten Wenzlawski schnalzte mit der Zunge: „Das war Bilderbuchfußball!“
Die Gastgeber waren zumindest in der Chancenverwertung besser und nutzten kurz vor dem Pausentee eine von zwei Möglichkeiten zum 1:3-Anschlußtreffer.
Unser Trainer analysierte die kurzweilige Begegnung und warnte vor der erwarteten Güstrower Anfangsoffensive: „Die sind heiß wie Frittenfett! Passt bloß auf und lasst Euch nicht nervös machen!“ Aber unsere Jungs wollten sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen und unbedingt die 3 wichtigen Punkte einsacken.
Die Gastgeber kamen zwar engagierter zu Potte, aber so richtig brandgefährlich wurde es nicht. So brauchte der Förderkader nicht mal volles Rohr geben, Chancen waren trotzdem zur Genüge vorhanden. Stefan Schwarzhaupt bekam den Ball an der eigenen Strafraumgrenze, wurde nicht angegriffen und marschierte einfach nach vorn. Keine Ahnung, wie viel Meter er so mit dem Ball am Fuß zurücklegen konnte. Jedenfalls rannte und rannte er immer weiter, legte zu Tobias Schoknecht, der flankte scharf nach innen und die Pille wurde von einem Güstrower Abwehrspieler ins eigene Tor gelenkt: 1:4. Kurz darauf setzte sich Steffen Mosch auf der rechten Seite in Szene. Ganz in alter Rydlewicz-Tradition nahm er die gegnerischen Spieler aus und flankte direkt auf Moritz. Kurzer Reisbergkreisel und drin war das Runde: 1:5. Der sechste Einschlag ließ nicht lange auf sich warten: Ecke von der rechten Seite, unser Kapitän Paul Stein stieg hoch und traf mit einem sensationellen Kopfball zum halben Dutzend. Dit war schon janz schön abjebrüht… Ick hab mir uff jeden Fall köstlich amüsiert… Danach verflachte die Partie zusehends, der Gastgeber kam noch zum zweiten Tor. Aber was soll’s? Ein 2:6 ist und bleibt eindeutig.
Das angesetzte 9-Meterschiessen haben wir übrigens auch für uns entschieden
Fazit: Es war nicht das 5-Sternemenü wie gegen Hansa, aber biedere Hausmannskost würde ich es auch nicht nennen. Jetzt hab ich es: Es war reichlich Pfeffer drin, von den gesamten 60 Minuten aber eher medium… Wir sind trotzdem sehr zufrieden, denn andere Mannschaften können durchaus auch kicken. Und die letzten Tage der Saison 2008/2009 sind noch hart genug. Der FC Pommern Stralsund hat sein Spiel mit 3:2 gegen den FSV Kühlungsborn gewonnen. Also noch haben wir nix erreicht.
Wir wünschen dem VfL Grün Gold alles Gute in der Aufstiegsrunde. Das gilt natürlich auch für den FSV Kühlungsborn und den FC Pommern. Nur nicht gegen uns...
Was gibt es noch? Ein Biolek-Zitat: „Durch das Fernsehen wird kein Mensch, aber wahrscheinlich viel Geist getötet.“ Also ihr Völker der Welt: Weg von der Glotze, die Wahrheit liegt eh auf dem Fußballplatz!
In diesem Sinne: Spiel FÜNF von FÜNF mit Sieg abgehakt
Bilder vom ersten Aufstiegsspiel gibt es auch: Einfach hier klicken
Mannschaft heute: Lars Schwedt, Steffen Mosch, Paul Stein, Stefan Schwarzhaupt, Marvin Mihajlovic, Tobias Schoknecht, Christopher Knorr, Moritz Reisberg, Dominique Natasaputra, Phillip Frommhold, Nils Löwe
Und niemals vergessen: