Hertha BSC - FSV Mainz 05 1:1

  • Nach langer Abwesenheit sollte es mal wieder zum Fussball gehen.
    Zum leichten Einstieg wurde dazu die Partie der Hertha gegen den FSV ausgewählt.
    Für Hertha war ein Sieg quasi Pflicht, für Mainz wäre auch ein Punkt ok. Deutlich macht das ein Satz von Arne Friedrich von vor dem Spiel, der die Mainzer "auffressen" wollte.
    Nach einem sinnlosen Quiz mit einem Mann aus dem schönen Dorf Firlefanz (ernsthaft) in der Nähe von Oranienburg und der Vorstellung des Herthavalentinstagsblumenstrauß (damit macht man jeder Frau eine Freude 8) ) sollte endlich das Spiel losgehen:


    Ich erwartete keine flüssigen Kombinationen der Hertha. aber zumindest Kampf hätte man erwarten können. Nichts war in der ersten Halbzeit davon zu sehen. Das Spiel der heimschwachen Hertha gegen die auswärtsschwachen Mainzer plätscherte vor sich hin.
    Mainz versuchte es immer wieder mit der aus Dortmund bekannten Methode: Alle Bälle auf Koller, der in diesem Fall Bance hieß. :thumbsup: Darauf konnten sich die Hauptstädter ganz gut einstellen, zumindest bis zur 37. Minute. In dieser wurde ein Mainzer in der Nähe des Strafraums gefoult, doch der gute Schiedsrichter Brych ließ den Vorteil laufen. Die Mainzer hatten eigentlich keine Lust weiterzuspielen, wollten lieber den Freistoß. Irgendwann beschloss dann der ballführende Spieler doch mal zu flanken. Diese Flanke landete bei, na klar, Bance, der den Ball volley in Maschen schoss. Sehr schönes Tor.
    Danach war Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die Berliner gleich, dass sie auch anders konnten, begannen nun zumindest ein wenig zu fighten und ließen einige schöne Kombinationen erkennen. Der Ausgleich fiel jedoch durch eine Standardsituation:
    Die hereingebrachte Ecke wird auf den neben den Pfosten stehenden Ramos verlängert, der nur noch einnicken muss. Gut einstudiert und umgesetzt.
    Jetzt waren nur noch die Berliner am Ball, die, durch ihre Fans animiert, jetzt zu mehr und mehr Chancen kamen. Immer wieder war es der gut aufspielende Ramos der den Abschluss suchte, aber entweder scheiterte er an Heinz Müller, der Latte (wie in der 78. Minute) oder an sich selber.
    So blieb es bis zum Schluss beim Remis, was für die Herthaner zu wenig ist. Die Mainzer, das merkte man auch nach dem Abpfiff, waren trotz der Führung nicht unzufrieden.


    Das Stadion war mit 36700 Zuschaucher in etwa zur Hälfte gefüllt. Die Berliner supporteten bis zum 0:1 und nach dem 1:1 ganz nett, waren jedoch dazwischen relativ ruhig und begrüssten ihre Mannschaft mit einem Pfeikonzert zum zweiten Abschnitt.
    Die 400-500 Mainzer (schwer zu schätzen) wussten größtenteils durchlustige Verkleidungen zu gefallen, schafften aber auch das eine oder andere Mal Wechselgesänge auf die Beine zu stellen.

  • Endlich mal wieder ein Spielbericht! Das lässt die Vorfreude auf grüne Wiesen und einen reibungslosen Saisonablauf auch in tieferen Ligen steigern. Zu Hertha kann man wohl nicht mehr sagen, nur dass N und H momentan scheinbar noch schlechter sind, insofern besteht weiterhin Hoffnung!

  • Bemerkenswerte Statistik klang heute mal wieder durch: das letzte mal, dass Hertha gegen einen Gegner gewann, der nicht Hannover 96 ist, das war am 12. Mai in Köln. Es ist eher erstaunlich, dass die Hoffnung immer noch besteht.


    PS Hübscher Bericht!

  • Endlich mal wieder ein Spielbericht! Das lässt die Vorfreude auf grüne Wiesen und einen reibungslosen Saisonablauf auch in tieferen Ligen steigern. Zu Hertha kann man wohl nicht mehr sagen, nur dass N und H momentan scheinbar noch schlechter sind, insofern besteht weiterhin Hoffnung!


    Bei N ist allerdings noch Potenzial... :). Jedenfalls mehr als bei Hertha...

  • Schade für Hertha, auch wenn es evtl. noch reichen könnte. Ich finde, dass Hertha kein Gesicht mehr hat, früher gab es wenigstens die Diven Marcelinho, Pantelic und Voronin oder die Kämpfer Covic, Sverisson und Simunic, heute sehe ich da 11 Mannen ohne Charakter, aber vielleicht werden wir eines besseren belehrt!?


    Babelshopper - vielen Dank für den Bericht aus dem Oly, da war ich schon lange nicht mehr.

  • Babelshopper:
    Guter Bericht, ich hab´s genauso gesehen.


    Trotzdem sieht es für mich realistischerweise immer noch nach Abstieg aus, auch wenn wir inzwischen die doppelte Punktzahl wie in der Hinrunde auf dem Konto haben. Immerhin sind es nur noch sieben Punkte bis zum Nicht-Abstiegsplatz (wenn Freiburg noch verlieren sollte), vor kurzem waren es noch sieben bis zum Relegations-Platz. Trotzdem haben sich die meisten unter Aufholjagd was anderes vorgestellt, in meinen Augen hat Hertha sechs Punkte gegen Bochum, Gladbach und Mainz liegengelassen. Das sich trotzdem der Rückstand verkürzt hat liegt vor allem an den Patzern der Teams direkt vor Hertha. Aber um mal den Spruch von St. Effenberg abzuwandeln: "Die anderen sind zu blöd, um drinzubleiben." Zumindest scheint es aktuell so auszusehen.
    Nächste Woche liegt ein Mehr-als-Sechs-Punkte-Spiel in Freiburg an, aber selbst da hilft es immer nur wieder, wenn auch die direkten Gegner entsprechend verlieren sollten.

    "Fehlentscheidungen sind das Kostbarste, das der Schiedsrichter dem Fußball geben kann." W. Kralicek

  • Immerhin sind es nur noch sieben Punkte bis zum Nicht-Abstiegsplatz (wenn Freiburg noch verlieren sollte)


    Ist so eingetreten.
    Sollte noch irgendwas gehen, dann aber auch nur, weil sich alle anderen noch bescheuerter anstellen.


    Was mir in den letzten Tagen auch auf die Nerven geht, sind die Aussagen der Verantwortlichen.
    Funkel redet davon, dass so ein Schuss wie von Bance normalerweise Richtung Anzeigetafel geht (ok, der trainiert Hertha, das mag für seine Mannschaft sogar zutreffen) und sobald Preetz eine Frage gestellt wird, die auch nur im Ansatz von der zweiten Liga handelt, kommt von ihm ein "damit beschäftige ich mich nicht". Entweder lügt er oder er ist unprofessionell.
    Das ist so als wenn jemand sich nur noch mit einer Hand an der Klippe festhält, und auf die Frage hin was denn passieren würde, wenn er runterfällt, sagt: "Damit beschäftige ich mich nicht!"