ein streitbares spiel heute vor 3500 zuschauern imn leipziger plache-stadion. drei verschiedene überschriften liefen nacheinander vor meinem inneren auge ab, ich musste sie alle verwerfen - aber der reihe nach:
der name des linienrichters (der sportfreund nennt sich schweinefuß) sollte für weite teile der ersten halbzeit das einzige bleiben, was lok-fans laut lachen ließ. zwar waren die blauen den weiß-gelben oft einen schritt voraus - es war nur selten der entscheidende. gute chancen wurden kläglich vergeben (3. miniute, lok-stürmer läuft frei aufs tor zu um dann 10 meter drüber zu semmeln) oder vom torwart der jenenser zunichte gemacht.
auf der gegenseite half der torwart dagegen tatkräftig mit. nach 15 minuten segelt ein ball ins niemansland rund um den 16er. torwart oder verteidiger haben alle zeit der welt, den ball zu klären. doch der keeper stoppt, der verteidiger auch - es steht 1:0 für jena! danach bricht bei lok so einiges zusammen. das bisher taktisch durchgehaltene schema verschwimmt immer mehr, jena wird besser, auch weil lok die thüringer ins spiel kommen lässt. so kann nach 30 minuten einer der gäste auf rechts unbehelligt an den 16er laufen und abziehen. und da der torwart auch hier nicht wirklich eine gute figur macht (eigentlich machte er in dem moment gar nix um den ball abzuwehren), stand es 2:0.
jetzt entstand überschrift no !: heimdebakel für leipzig. denn die brachen jetzt komplett ein. 10 minuten lang wurde der aufstiegsapirant von den bubis aus jena in der eigenen hälfte eingeschnürt. lok trainer lisiewicz griff zum äußersten und wechselte nach 35 minuten zum ersten mal. aber lok zeigte genau die qualität, die das team bis in die oberliga gebracht hat: sie bissen. ohne jede spielerische ordnung wurde der ball mit purer willenskraft nach vorn gearbeitet. eine erste torchance kann der torwart noch abwehren. dann aber ein flanken-einwurf der lok-nr. 13 und im gewirr vor dem tor ist ein leipziger am schnellsten - 2:1.
die letzten 5 minuten drängt jetzt der gastgeber (so gut wies er halt kann) und wird "belohnt". abschlag(?) auf heusel, der legt auf schreiber ab und dem gelingt ein traumtor in den winkel. hätte allerdings nicht gelten dürfen, da heusel nen halben meter im abseits stand. - interessant, da ne minute vorher ein harmloser leipziger angriff abseits gepfiffen wurde, ders im leben nicht war - das tor hätte aber nicht gelten dürfen.
halbzeit zwei beginnt zerfahren. lok versucht jetzt etwas mehr sicherheit zu erlangen, die quirligen jenaer setzen aber immer wieder nadelstiche, mit denen die unsichere abwehr der leipziger nicht klar kam. vor allem jülich stolperte immer wieder in peinlichkeiten, der verletzte(?) kapitän krauß fehlt dort an allen ecken und enden!
nach vorn hat lok dagegen seine stärken. so auch beim 3:2, das nicht unbedingt erzwungen wird, aber doch halbwegs verdient ist. hier entsteht überschrift 2: lok kämpft sich zurück und verdient sich den sieg! jetzt beruhigt sich die partie aber keineswegs. lok hat keinerlei souveränität. ein geordneter sspielaufbau im mittelfeld ist eher glückssache, jeder jenaer ball nach vorn hat das potential durchzukommen. für den ausgleich brauchen die jenaer aber hilfe. ein harmloser ball von rechts wird vom leipziger unhaltbar ins eigene tor geleitet. ok, jeder spieler weiß, eingaben in die mitte gilt es zu verhindern. wenn aber köllner(?) den ball nur äußerst unkontrolliert abfälschen kann, dann sollte ers lieber lassen. mittig standen torwart und genug blaue...
nun denn, jetzt war eigentlich pberschrift nr 3 gefunden: lok: dusel und trotzdem verbockt! naja, es kam doch anders. denn lok wechselt ein, direkt danach wieder einer der hammer-einwürfe der nr 13, und der eingewechselte steht goldrichtig1 leipzig kocht. die letzten 10 minuten sind eine einzige nervenschlacht. die letzen 5 auch noch in malaysia-wetter, den nzum endspurt der oberliga-partie öffnet petrus alle schleusen, die greifbar waren. doch lok hält durch. 10 minuten lang können alle bälle wieder rausgeschagen werden. nach 91 minuten pfeift der schiri ab, lok siegt letztlich verdient, hätte sich aber auch über eine niederlage nicht beschweren dürfen. souverän geht nämlich anders.
fazit: lok hat mit unbedingtem willen und großer moral den sieg erzwungen, gegen einen gegner, der nen bisschen zu grün war um die offensichtlichen shcwächen der leipziger zu bestrafen. denn dem aufstiegsaspiranten hilft momentan nur der fakt, dass es im fußball eben oft läift, wenns läuft. in der abwehr und im mittelfeld fehlt wirkliche klasse, so deutlich muss mans sagen. die chancenverwertung war dagegen heute relativ gut, das hab ich bei lok schon anders gesehen.
drumherum bliebs erwartungsgemäß ruhig. für nen flutlichtspiel wars bis mitte 2.HZ erschreckend blutleer auf den rängen, da sich auch die "ultras" in ihrem kürvchen nach dem 0:2 vornehm zurück hielten. grausam dagene die versorgungssituation. ich hab mir in der halbzeit den spaß gemacht, mal das rund von gegengerade zur tribüne zu laufen, an allen ständen das gleiche: personal, das im schnitt 2 bier pro minute unters volk bringt. zahlreiche gäste sind wie ich erfolglos abgedreht, weil live-fußball manchmal eben wichtiger ist, als lauer gerstensaft!
ostern gibts endlich wieder richtigen fußball: bezirksklasse DD, staffel 4: friedrichstadt vs coswig!