Oberligen Nordost- Nord und Süd wer beantragt eine Lizenz für die Regionalliga?

  • Da fragst du noch?
    Weil der DFB die Anforderungen für die Regionalliga so massiv überzogen hat, ist es fast schon egal wer in den Oberligen der beste ist. Da steigt eine Mannschaft von Platz 5 auf, weil keiner außer den Reservemannschaften das nötige Stadion hat.


    ...ab Platz 5 geht es nicht mehr...


    Nun ja, die Forderungen sind aber vielleicht auch den Kosten angepasst - denn Vereine, die in die Insolvenz gehen, sind auch keine Lösung. Überlegt werden müsste, wie Vereine sich auch in unteren Ligen besser vermarkten könnten - oder die von oben mehr abgeben müssten - schließlich profitzieren sie von der Ausbildungsarbeit der kleinen Vereine erheblich...

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    Wenn euch Freiheit überhaupt irgend etwas bedeutet, dann solltet ihr anderen erlauben, das Recht in Anspruch zu nehmen, euch auch das zu sagen, was ihr nicht hören wollt! Frei nach George Orwell

  • ...ab Platz 5 geht es nicht mehr...


    Nun ja, die Forderungen sind aber vielleicht auch den Kosten angepasst - denn Vereine, die in die Insolvenz gehen, sind auch keine Lösung. Überlegt werden müsste, wie Vereine sich auch in unteren Ligen besser vermarkten könnten - oder die von oben mehr abgeben müssten - schließlich profitzieren sie von der Ausbildungsarbeit der kleinen Vereine erheblich...


    ...das sieht der DFB genauso und gibt den RL-Clubs deshalb auch zur nächsten Saison grosszügig eine "Zuweisung" von einmalig 30.000. :lach:


    Die Beteiligung an den TV-Einnahmen wird hingegen dauerhaft von 162.000 auf 90.000 Euro pro Club gesenkt. Unter den Einflüsterungen der DFL haben sie in der DFB-Spitze wohl eingesehen, dass die ausserirdischen technisch-organisatorischen Anforderungen allein noch nicht ausreichen, die blöden Krautervereine aus der RL herauszuhalten...

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • Is ja nicht nur so, dass der sportliche Wettstreit in den Oberligen in den Hintergrund rückt. Bergedorf war ja anscheinend der einzige Verein aus HH, HB und SH, der es sich gewagt hat einen Lizenzantrag zu stellen. Alle anderen Clubs hatten ja nichtmal daran Interesse. Muss Bergedorf eigentlich dafür Strafe bezahlen?


    Warum schaffen DFL und DFB denn eigentlich nicht alle Ligen unterhalb der dritten einfach ab?

    Die Gesinnung wechselt von Tag zu Tag – den Fußball trägt man ewig im Herzen!

  • Is ja nicht nur so, dass der sportliche Wettstreit in den Oberligen in den Hintergrund rückt. Bergedorf war ja anscheinend der einzige Verein aus HH, HB und SH, der es sich gewagt hat einen Lizenzantrag zu stellen. Alle anderen Clubs hatten ja nichtmal daran Interesse. Muss Bergedorf eigentlich dafür Strafe bezahlen?


    Warum schaffen DFL und DFB denn eigentlich nicht alle Ligen unterhalb der dritten einfach ab?


    Das Amateurwesen leistet bei der Ausbildung und Vorauswahl des Nachwuchses einstweilen recht nützliche Dienste, bevor dann die Scouting-Abteilungen abschöpfen können. Und dass sich die Kids mit dem Leistungs- und Auslesegedanken identifizieren, dafür haben sich Erwachsenenteams als Vorbildinstanz im *eigenen* Verein bewährt.


    Aus der Perspektive des durchschnittlichen Proficlub-Managements ist es aber schon sehr misslich, dass die ganze Planung steht und fällt mit der relativen Unwägbarkeit des sportlichen Auf- und Abstiegs. Wer möchte schon weniger Planungssicherheit haben als so manches Off-Kulturprojekt? Und dann kommt in D ja auch noch die 50+1 Regel dazu, die eine vernünftige Kapitalbeschaffung arg behindert.


    Bislang wird im stetig veränderlichen Kompromiss zwischen DFL und DFB noch an diesen Dingen festgehalten (z.B. Jena, meine ich mich zu erinnern, ist im letzten Jahr die Übernahme durch "russisches" Kapital verweigert worden). Die Tendenz geht aber erkennbar dahin, die Planungssicherheit für einen erlauchten Kreis zu gewährleisten und den Rest auf Länderebene einzufrieren. Als Liga für die Reserveteams, die von manchen im Sinne einer Parallelveranstaltung gefordert wird, schält sich immer mehr die Regionalliga heraus.


    Wenn die DFL könnte, wie sie wollte, würden die Zusammensetzung der oberen Ligen womöglich nicht (auch) sportlich ermittelt, sondern allein durch Lizenzverkauf, wie im nordamerikanischen Profisport von jeher. Aber das wäre im Moment noch ein zu heftiger Kulturbruch.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • Frag mich nach deinen Ausführungen aber grade auf was für ner Ebene wir da eigentlich diskutieren.
    Was hat denn das alles mit Sport zu tun?

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  • Die Beteiligung an den TV-Einnahmen wird hingegen dauerhaft von 162.000 auf 90.000 Euro pro Club gesenkt. Unter den Einflüsterungen der DFL haben sie in der DFB-Spitze wohl eingesehen, dass die ausserirdischen technisch-organisatorischen Anforderungen allein noch nicht ausreichen, die blöden Krautervereine aus der RL herauszuhalten...


    Dafür bekommen die Drittligisten wenigstens etwas mehr Geld. Das für Regionalligisten weniger ausgeschüttet wird, sagt viel über das Interesse einiger ARD-Regionalsender an der RL-Berichterstattung aus.
    (IMO geradezu vorbildlich ist hier der MDR).


    Aber selbst bei der Berichterstattung über die 3.Liga gibt es noch Reserven. Am kommenden Wochenende nutzen zum Beispiel nicht einmal alle Regionalprogramme die Möglichkeit zur Konferenzschaltung über den letzten Spieltag.
    Obwohl 3 Vereine aus dem Bereich NFV in dieser Spielklasse vertreten sind , berichtet zum Beispiel der NDR diesen Sonnabend ab 14.00 Uhr lieber über "Hamburg damals" (u.a. als der HSV Meister wurde) und bringt dann live Springreiten!

    Spielansetzungen mit Ausbildungsmannschaften gelten landläufig als wenig attraktiv, gerade auch in der Regionalliga. Nur bedeutet das nicht zwangsläufig, das bei diesen Begegnungen auch die geringsten Zuschauerzahlen zu verzeichnen sind.
    Schaut man sich z.B. die Heimbilanz an Zuschauerzuspruch der Vereine aus der RL Nord genauer an, dann haben mindestens 2 Vereine weniger Zuschauer als manche Ausbildungsmannschaft. Nebenbei bemerkt, Letzteres gilt auch im Vergleich zu etlichen 1.Mannschaften der fünften Spielklasse!
    Die Begegnung mit dem geringsten Zuschauerzuspruch in der Regionalliga Nord fand ohne Beteiligung von Zweitvertretungen statt.
    Link zum Kicker


    Darum sollten sich Gastgeber von für diese Spielklasse fast als Geisterspiele zu bezeichnender Punktspiele lieber glücklich schätzen, von der Gleichmacherei bei der TV-Geld-Ausschüttung in dieser Spielklasse zu partizipieren.

  • Mit dem Sport? Alles. Es sind handfeste Interessen im Spiel, auch wenn die Hände manchmal bunte Wimpel und Fahnen halten. Oder denkst Du, der Sport hat eine gesellschaftliche Ausnahmestellung?

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • @ Hansestädter: Bei Deiner Fleissarbeit hast Du leider wieder etwas übersehen. Die Zuschauerzahlen haben für den denkenden Betrachter nur beschränkte Aussagekraft über den Zuspruch, den ein bestimmter Verein hat. Die Zahl der jeweiligen Gästefans wird nämlich leider kaum einmal erfasst. Der Kartenverkauf bei Türkiyem (die meinst Du doch, nicht?) wäre ja noch viel schlechter ohne die lieben Reisenden aus Babelsberg, Halle, Plauen usw. Aber mag der Zuspruch Dir auch gering erscheinen - die, die da sind, fühlen sich dafür wohler als in manchem anderen Stadion. ;)


    "Gleichmacherei" - rufen das im Fernsehen nicht immer die mit den 200.000 Steuerabschreibung im Jahr, wenn sie über Hartz IV und den anderen Sozialkram herziehen? Genau.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • @ Hansestädter: Bei Deiner Fleissarbeit hast Du leider wieder etwas übersehen. Die Zuschauerzahlen haben für den denkenden Betrachter nur beschränkte Aussagekraft über den Zuspruch, den ein bestimmter Verein hat. Die Zahl der jeweiligen Gästefans wird nämlich leider kaum einmal erfasst. Der Kartenverkauf bei Türkiyem (die meinst Du doch, nicht?) wäre ja noch viel schlechter ohne die lieben Reisenden aus Babelsberg, Halle, Plauen usw. Aber mag der Zuspruch Dir auch gering erscheinen - die, die da sind, fühlen sich dafür wohler als in manchem anderen Stadion. ;)


    "Gleichmacherei" - rufen das im Fernsehen nicht immer die mit den 200.000 Steuerabschreibung im Jahr, wenn sie über Hartz IV und den anderen Sozialkram herziehen? Genau.


    Wohl fühlen können sich auch die Zuschauer bei Spielen in unteren Spielklassen, keine Frage.
    Zuschauerzahlen sagen sehr viel über Zuspruch von Fussballvereinen aus, gerade auch in der höchsten Amateurklasse. Wem die Zuschauer fehlen, fehlt auch das entsprechende öffentliche Interesse.
    Von einem nennenswerten öffentlichen Interesse, geschweige denn Zuspruch, kann bei einem Besuch von 68 Zuschauern aber kaum die Rede sein.
    Egal wie hoch oder niedrig das Fernsehgeld ist. Wer es bekommt, sollte dafür auch ein attraktives Produkt für den Fernsehmarkt anbieten. De-facto-Geisterspiele in der Regionalliga gehören aber nicht dazu!

  • Und um aufs Ausgangsthema zurückzukommen und damit der Einwurf von Hansestädter nicht am Ende als Plädoyer für mehr Zweitvertretungen stehenbleibt - was wahrscheinlich nicht seine Intention war:
    Als Anhänger sollte man halt zur Kenntnis nehmen, dass man im Fussballkapitalismus ab Regionalliga aufwärts nicht wirklich erwünscht ist, wenn der *eigene* Club nicht sehr potente Geldgeber oder aber wenigstens einen Zuschauerschnitt von mindestens 3.000 hat. Das kann unter gegebenen Bedingungen nicht dauerhaft funktionieren. Diese Einsicht vorausgesetzt, muss man sich als Sympathisant von Türkiyem, Oberneuland, Bergedorf, Plauen usw. usf. dann auch gar nicht erst ärgern.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)

  • Egal wie hoch oder niedrig das Fernsehgeld ist. Wer es bekommt, sollte dafür auch ein attraktives Produkt für den Fernsehmarkt anbieten. De-facto-Geisterspiele in der Regionalliga gehören aber nicht dazu!


    Auch noch ein Plädoyer für "1899" Hoffenheim? :D

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  • Und um aufs Ausgangsthema zurückzukommen und damit der Einwurf von Hansestädter nicht am Ende als Plädoyer für mehr Zweitvertretungen stehenbleibt - was wahrscheinlich nicht seine Intention war:
    Als Anhänger sollte man halt zur Kenntnis nehmen, dass man im Fussballkapitalismus ab Regionalliga aufwärts nicht wirklich erwünscht ist, wenn der *eigene* Club nicht sehr potente Geldgeber oder aber wenigstens einen Zuschauerschnitt von mindestens 3.000 hat. Das kann unter gegebenen Bedingungen nicht dauerhaft funktionieren. Diese Einsicht vorausgesetzt, muss man sich als Sympathisant von Türkiyem, Oberneuland, Bergedorf, Plauen usw. usf. dann auch gar nicht erst ärgern.


    Es war kein Pladoyer für mehr Zweitvertretungenoder und meine Intention war und ist auch nicht dahingehend.
    Das irgendein Verein wegen fehlender Zuschauerzahlen unerwünscht ist halte ich für ein Gerücht. Auch steht es jedem Verein frei, neue Anhänger zu gewinnen.
    Wenn ich Sympatisant von Plauen wäre (bin ich nicht, wünsche trotzdemwie allen anderen NOFV-Vereinen den Vogtländern für den Kampf um den Klassenerhalt alles Gute), würde ich mir eher über eine Aussage im folgenden Interview ärgern: "...Aber ich will nicht durch die ganze Bundesrepublik reisen müssen, nur um in der Regionalliga ein Heimspiel gegen irgendeine Zweite Mannschaft oder den VFC Plauen absolvieren zu dürfen....“
    Link


    Ok, das die Zweitvertretungen nicht besonders beliebt sind weiss ich ja.
    Das man für Heimspiele nicht durch die ganze Republik fahren möchte, ist erst recht nachvollziehbar.
    Aber was aber in dem Zusammehang der Name des vogtländischen Regionalligisten zu suchen hat erschliesst sich mir nicht so ganz...
    Jedenfalls vom Zuschauerzuspruch her könnte so mancher unter Zuschauermangel leidende Amateurverein gern ne Scheibe abschneiden :D

  • Ach, auch falsch?


    Die Diskussion hier nahm, wenn ich nicht irre, an der Beobachtung ihren Anfang, dass durch die Auflagen des DFB der sportliche Erfolg im Amateurbereich entwertet werde - nämlich wenn z.B. die vier bestplazierten in einer Liga nicht die Kohle haben, den Aufstieg auch zu bezahlen, für den die Beteiligten sich die ganze Spielzeit über (irrtümlicherweise) abgemüht haben.


    Langfristig dürften diese als zynisch empfundenen Verhältnisse übrigens zur sicheren Folge haben, dass die Bindung an die Amateurvereine und nicht zuletzt auch der von Dir so gern angeführte Zuschauerzuspruch allgemein in den unteren Ligen merklich erodiert.


    Ich störe mich nicht weiter an diesen vermeintlichen Merkwürdigkeiten im Sport, weil es tatsächlich keine Merkwürdigkeiten sind, sondern die Folge einer fortschreitenden Ausrichtung des Profisports am Interesse der Kapitalverwertung. Wie nicht zuletzt das "Produkt" (Deine Wortwahl) Hoffenheim bewiesen hat, sind Erfolg, Zuschauerzuspruch und sogar "Tradition" käuflich. Man mag das eklig finden in der Fankurve seines "Traditionsvereins", aber dann hat man von dieser Welt noch nicht viel kapiert.


    Du müsstest nur gelegentlich mal begründen, was Dich eigentlich an "TV-vermarktungstechnisch" (Deine Wortwahl) einwandfreien Erscheinungen wie Hoffenheim mit regelmäßig 30.000 Zuschauern stört, wenn Du andererseits Clubs wie Türkiyemspor oder Oberneuland, Victoria, Bergedorf oder Heeslingen eigentlich die Berechtigung zur Regionalliga absprichst, weil sie mit 200 oder 500 Zuschauern nicht so "öffentlichkeitswirksam" seien wie bspw. Plauen mit monstermässig vielen Zuschauern (zwölfhundert), obschon sie sich sportlich ebenso einwandfrei qualifiziert haben/hätten.


    Man will als Traditionalist halt immer wieder auf die angebliche Tradition und die ach so zahlreichen Anhänger bei manchen Vereinen raus, und dann stellt man irritiert fest, wie wenig auch die sich dafür kaufen können, und dann fängt man in seiner Verzweiflung halt wieder an, auf den ungeliebten Vorort-, Kleinstadt- oder Migrantenclubs herumzuhacken. Wenn es sein muss, auch unter Verwendung von ein paar Manager-Phrasen ("attraktives Produkt"), die man genau so aus den Pressemitteilungen kennt, die DFL und DFB herausgeben, wenn sie den "Traditionalisten" mal wieder den Arsch über die Ohren ziehen.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)


  • Das nur die ersten vier aufsteigen können, stimmt so nicht.
    Das laut Medienberichten ein Regionalverband festgelegt haben soll, das ein Bewerber nur bei einer Abschlussplatzierung unter den ersten 4 einer Oberliga in die Regionalliga , sonst das Aufstiegsrecht auf einen anderen Landesverband übergeht, mag so sein. Dem liegen dannaber demokratisch verfasste Beschlüsse zugrunde. Hinsichtlich dem NOFV-Bereich trifft das jedenfalls nicht zu.


    Die Behauptung das durch ein Zulassungsverfahren für die hächste Amateurklasse die Bindung an die Amateurvereine leiden würde, ist angesichts von über 25000 Amateurvereinen un Deutschland und nur einer zweistelligen Zahl von Bewerbern für die Regionalliga, darunter auch etlichen Lizenzvereinen und -kapitalgesellschaften, einfach absurd.


    Das für die oberste Spielklasse als Unterbau des Lizenzfussballs auf Grundlage demokratisch gefasster Beschlüsse erhöhte Anforderungen gestellt werden versteht sich von selbst.
    Man kann bei Detailkenntnis sicher herzlich darüber streiten, welche Forderung richtig, welche zu hoch, welche zu niedrig, welche fehl am Platze ist und welche fehlt, Nur kommt es dabei auf den konkreten Einzelfall an.


    Irgendwelche Ablenkungsmanöver hinsichtlich Hoffenheim sind auch fehl am Platz!, Dieser Verein unterliegt den erheblich schärferen Anforderungen des Lizenzierungsverfahrens durch die DFL.


    Falsch ist auch die Behauptung, ich spreche die Berechtigung zur Teilnahme angesichts ihres vergleichsweise geringen Zuschauerzuspruchs ab. Das sie nicht mehr Zuschauer zum Spielbesuch erzielen haben ist deren Problem.
    Das die Öffentlichkeit im Gegensatz zu anderen Amateurvereinen von ihnen nicht mehr Notiz nimmt, liegt vielleicht auch daran. das andere Vereine vor Ort oder in der Region erfolgreicher waren und sind.
    Allerdings stört schon, wenn ausgerechnet von Anhängern eines der aufgeführten Vereine sich über sinkende Fernsehgelder für die vierte Spielklasse zugunsten der 3.Liga beklagt. Wenn die Fernsehsender nicht mehr zahlen, ist das zwar ärgerlich, aber durch uns auch nicht zu ändern. Mit irgendwelchen Rumgehacke auf bestimmte Vereine hat das nichts zu tun!
    Viel eher Grund zum Klagen haben da Amateurvereine in den wirtschaftlich schwierigen Gebieten des Ostens. Darunter sind mehrere Vereine mit einer zahlenmässigen Anhängerschaft von Bundesligisten, oft deutschlandweit verstreut.


    Die genannte Vereine gehören jedenfalls nicht dazu. Die aufgezählten Vereine müssen sich aber fragen lassen, warum Amateurligisten aus gleicher Spielklasse anderenorts medial präsenter sind als sie.


    Wer ausserdem nach Spielklassenreform trotz von öffentlicher Hand bereitgestellter UEFA-Cup-tauglicher Spielstätte nicht nennenswert mehr Zuschauer zum Stadionbesuch bewegt, hat mit Sicherheit was falsch gemacht. So grauenhaft können die Spiele soch nicht gewesen sein, dass sie den normalerweise üblichen Zuschauergewinn nach "Aufstieg"in die Regionalliga verhindert haben...
    Fehlte ja blos noch, das der Staat auch noch für höhere Zuschauerzahlen sorgen soll :rofl:


    Was die Tradition angeht: Die einen haben Tradition, können auf den ein oder anderen sportlichen Erfolg in der Vergangenheit verweisen und bemühen sich trotzdem um neue Fans. Andere Vereine müssen sich über jahrelange Arbeit die Traditiion erst mühselig aufbauen und erleiden dabei gelegentlich den ein oder anderen Rückschlag.
    Zu Kaufen gibt es die Tradition zum Glück jedenfalls nicht.

  • Die Liebe zur Tradition trägt Dich wieder weit off topic - und die Abneigung gegen Türkiyemspor. Bei welchem Verein hat die RL-Zugehörigkeit zu der von Dir für normal erklärten Zunahme beim Zuschauerschnitt geführt? Die Arbeit spare ich mir gleich, es kann sich, wo überhaupt, nämlich kaum um nennenswerte Zahlen handeln. Weil, es sind ja auch immer die Zweitvertretungen mit drin, und die werden eher mehr, nicht weniger werden. Wobei es gerade unter sportlichen Gesichtspunkten eher eine Gemeinheit ist, sie als unattraktiv abzubuchen; aber das wäre wohl zuviel verlangt von den meisten Traditionsliebhabern.


    Es ist weiter eine von Dir unerwartete Huldigung, dass Du Türkiyemspor und den UEFA-Cup in einem Satz erwähnst; das ändert leider nichts daran, dass der Verein nicht aus freien Stücken in den Jahnsportpark umgezogen ist. Es verfängt deshalb argumentativ nicht recht, wenn Du die Auflage des Verbands zu einer Wohltat des Verbands umstrickst. Vielleicht kannst Du ja mal in Deine Unterlagen schauen und uns einen Verein in der Regionalliga nennen, der mit weniger Geld oder sonstiger direkter oder indirekter Förderung vom Staat, gerade bei der Stadionfrage, sein Auskommen fristet als Türkiyemspor. (Disclaimer: Ich hatte oben schon meine Ansicht kundgetan, dass Clubs wie TS, aber eben auch ganz viele andere, von denen man das jetzt nicht unbedingt denken würde, keine Zukunft in der RL haben sollen, wenn es nach DFL/DFB geht. Ich halte es deshalb für irrig anzunehmen, dass man beim Verband früher oder später auf Korrekturen zugunsten der Amateurclubs verfallen werde, im Gegenteil.)


    Aber zum Thema zurück: Die sarkastische Frage weiter oben war ja:
    "Warum schaffen DFL und DFB denn eigentlich nicht alle Ligen unterhalb der dritten einfach ab?"
    Darauf versuche ich die ganze Zeit die Antwort nahezulegen, dass genau das die ungefähre Richtung ist, in die es geht. Und zwar insofern, als der sportlich-wettbewerbsmässige Zusammenhang zwischen dem, was über, und dem, was unter den Regionalligen sich tummelt, planvoll zerrissen wird.


    Mit der Hoffnung, dass es für den Amateursport in seiner bisherigen Verfassung unschädlich sein werde, wenn dem Erfolgsstreben sehr viel engere Grenzen - und zwar administrativ verfügte - gesetzt sind, bist Du hoffentlich nicht allein.


    Wie dem auch sei: Ich wünsche Dir weiterhin viel Zutrauen in demokratisch verfasste Beschlüsse und den Amateurvereinen, vor allem denen mit der mühselig aufgebauten Tradition und in den wirtschaftlich schwierigen Gebieten des Ostens, viel Erfolg. Bis der sich einstellt, kannst Du vielleicht doch mal erklären, was "Tradition" im bezahlten Fussball Deinem Verständnis nach ist, wie man sie bekommt oder woran man sie erkennt.

    »Wenn jemand von Fußball zu reden beginnt, sollte man sich einfach umdrehen und gehen, dann bleibt einem viel erspart.« (Falko Hennig)