Traditionsvereine???

  • Zugegeben die Aussage, dass für mich persönlich Dynamo Dresden kein, während Jena ein Traditionsverein ist, kontrovers - aber durchaus gewollt. Jena ja, weil dieser Name schon vor 45 in Analen des Deutschen Fußballs aufgetaucht ist (Gründung 1903 oder 1904), während Dynamo Dresden erst nach dem Krieg als Polizeisportverein gegründet wurde. Aber das reicht natürlich nicht. Fußballfan war ich eigentlich schon immer, aber so richtig erst seit 1980 (da auch mein erster Stadionbesuch Schalke – Stuttgart). Meine erste Erinnerung an den DDR-Fußball verbinde ich mit dem Carl-Zeiss Jena, weil sie bei uns um Ecke in Düsseldorf (ich bin geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet) ein Europapokalendspiel gespielt haben.


    Du hast sicherlich recht, dass die meisten Fußballvereine Traditionsvereine sind, aber ich will trotzdem sagen, dass es dabei sehr viel um Sympathien bzw. Antipathien geht. FC Stahl Brandenburg z. B. ist für mich auch ein größerer Traditionsverein der BSC Süd 05. Alleine aus dem Grund, dass ich Stahl schon seit 20 Jahren kenne, die anderen aber erst seit 3 oder 4 Jahren. Zudem riecht euer Stadion schon richtig nach Tradition.



    Auch richtig, dass es hier im Forum um den Nordosten geht. Trotzdem werde ich nicht aufhören ein Schalke-Fan zu sein, nur weil ich jetzt in Berlin lebe oder die sich ein neues Stadion gebaut haben. Aber kurz zu Schalke: Du hast fast mit allem recht, was Du sagst. Die 30er und insbesondere die 40er Jahre sind nicht aufgearbeitet und so mancher ist treu mit den Braunen marschiert. Ich bin auch nicht glücklich mit der Arena. Meine Jugend war das Parkstadion: Hässlich, total versifft und auch erst 1973 erbaut. Aber wenigstens führen wir noch den Vereinsnamen und heißen nicht AOL oder AWD Arena. Aber die Tradition wird ja nicht nur von den Vereinen gepflegt sondern vielmehr von den Fans. Schalke z. B. (was auch sonst) hat mal locker gegen den Vierten aus Moldawien die Hütte voll, oder 1989: Ausverkauftes Haus (70.000) um den Nichtabstieg aus der 2. Liga gegen BW 90 zu feiern. Leverkusen bekommt noch nicht mal genug Fans zusammen und mit 5.000 Leuten nach ManU zu fliegen (für schlappe 199 Euro inkl. EK) oder Ihr Karten-Kontingent für das Pokalfinale los zu werden. Daher ist Bayer für mich keine Traditionsmannschaft, trotz fast 100jähriger Geschichte.



    VfR Kaiserslautern, VfB Eppingen, Karlsruher FV, Wormatia Worms, OSV Hannover: Das hört sich ein bisschen so an, dass nur unterklassige Vereine Traditionsmannschaften wären. Würdest Du zum Stahl gehen, wenn die in der ersten Liga spielen würden? Würdest Du dahin gehen, wenn Sie ein Stadion hätten wie die BayArena oder das Ostseestadion? Du würdest, genauso wie ich, wenn die Knappen in der Oberliga spielen würden.


    Aber zurück zum Nordostfußball. Der VfB Leipzig und Wismut Aue sind auf jeden Fall Traditionsvereine. Mittlerweile auch der BFC Dynamo, weil trotz der ganzen Scheisse es nicht wenige gibt, die den Club aufrechterhalten haben. Was ist mit Hertha? Klar auch, obwohl mir jegliche Identifikation mit dem Verein fehlt. Oder Hertha 03 Zehlendorf. Der auch? Verein ist alt, aber wo sind die Leute die die Tradition am Leben halten. Die 30 Opis die zu den Heimspielen gehen? Das Alter reicht nach meiner Meinung als Kriterium nicht.


    Und so ist es wie immer, wenn es um den runden Ball geht. Man kann herrlich und kontrovers diskutieren und man kommt in 100 Jahren nicht zu einem Ergebnis.


    Aber mich würde interessieren, wie Du / Ihr die Situation des 1. FC Union seht?

  • Zitat

    Original von Marc 04
    Mittlerweile auch der BFC Dynamo, weil trotz der ganzen Scheisse es nicht wenige gibt, die den Club aufrechterhalten haben.


    WIE MITTLERWEILE??? VOR UNSERER FAHRT NACH WOB WARST DU NICHT DER MEINUNG ODER HABEN DICH MEINE "INFO`S" ERST ZU DER ERKENNTNIS GEBRACHT DAS DER "RUHMREICHE" BFC EIN TRADITIONSVEREIN IST?!?!?! :schlaumeier:



    ZU DIESEM KOMPLEXEM THEMA HABEN SICHERLICH VIELE LEUTE UNTERSCHIEDLICHE MEINUNGEN DIE SICH AUCH HIER NOCH NICHT GEÄUSSERT HABEN UND JEDER DEFINIERT TRADITION ANDERS, SOMIT WIRD JEDER FAN SEINEN VEREIN ALS TRADITIONVEREIN SEHEN UND DASS IST AUCH IN ORDNUNG, DENN WIE SCHON ZUVOR ERWÄHNT SPIELEN DIE ERINNERUNGEN AN HEIM- UND AUSWÄRTSSPIELEN AUCH EINE GROSSE ROLLE SOWIE KLEINE & GROSSE ERFOLGE IN DER VEREINSGESCHICHTE, AUCH WENN ES NUR EIN "KLEINER" KREISPOKAL" ODER EIN AUFSTIEG VON DER 8. IN DIE 7.LIGA GEWESEN IST!!!


    DIE HAUPTSACHE IST DASS DER FUSSBALL NICHT UNTERGEHT UND JEDER FAN SEINEM VEREIN TREU BLEIBT, EGAL OB ERFOLGREICH UND IN WELCHER LIGA DIESER SPIELT!!!

  • @ Marc 04 : Wegen der Traditionsvereine : Nee nicht nur unterklassige Vereine sind für mich Traditionsvereine. Das war auch nur auf die Stadien bezogen, wo man halt die alten Zeiten noch auf jedem Stein spürt. Hab ja z.B. nie Schalke abgesprochen auch nen Traditionsverein zu sein, aber das ist halt irgendwo auch meine persönliche Definition.


    Zu Stahl würde ich natürlich auch gehen wenn wir in der 1. Liga spielen. In guten wie in schlechten Zeiten heißt es so schön. Das wären für mich halt schlechte Zeiten und von mir aus können wir lieber ewig weiter in der Verbandsliga spielen. Aber das ist nen anderes Thema.


    In einer Sache widersprichst Du Dich aber : Die Dresden/Jena-Sache. Akzeptiere Deine Argumente, aber Dynamo-Vorläufer gabs ja ausch schon vor dem Krieg. Und andererseits sagst Du ja auch dasß wir Dich z.B. Stahl und der BFC auch Traditionsvereine sind, und da gabs ja im Grunde auch nix vor dem 2. Weltkrieg.


    Und die Sache mit den Fans : Naja dann dürfte Stahl auch kein Traditionsverein sein. Vor 3/4 Jahren hatten wir echt teilweise Auswärtsspiele da sind nur 5 Mann gefahren. Einmal in Prenzalu waren wir sogar nur zu zweit ! Das ist für mich nicht wirklich ein Kriterium. Aber jedem das Seine. Leverkusen hat sich wie gesagt auf anderen Gebieten schon früher groß Sporen verdient - aus diesem Grund für mich auch eine Art von Tradition, auch wenn ich diese Tradition nicht besonders mag.


    Thema Union : Ist wirklich erst spät gegründet worden soweit ich weiß, hab da in der Vereinsgeschichte nicht so den Plan. Für mich hatte Union immer den Ruf daß man dort asoziale und gewalttätige Fans findet - zu Ost-Zeiten gab es gegen die immer Ausschreitungen, 91 haben sie einen Brandenburger in den Tod gehetzt und 94 haben sie die Schweigeminute für mein Idol Frank Jeske auf perverse Art und Weise gestört. Dies und noch andere Sachen, z.B. hat 96 ein Union-Fan während des Spiels Stahl - Oranienburg dem Schieri nen Stein an den Kopf geknallt usw. - sind für mich auch eine Art von Tradition. Die Tradition meiner persönlichen Erfahrungen mit den Union-Fans. Sind sicherlich nicht alle so. Aber ist - zumindest für mich - auch ne Art von Tradition...

  • Zitat

    In einer Sache widersprichst Du Dich aber : Die Dresden/Jena-Sache. Akzeptiere Deine Argumente, aber Dynamo-Vorläufer gabs ja ausch schon vor dem Krieg. Und andererseits sagst Du ja auch dasß wir Dich z.B. Stahl und der BFC auch Traditionsvereine sind, und da gabs ja im Grunde auch nix vor dem 2. Weltkrieg.


    Ich wollte damit nur klarmachen, daß Kriterien wie Alter der Vereins eine Rolle spielen kann, aber nicht muß. Ich zum Beispiel kenne die Geschichte von DD nur soweit, daß er 48 als Polizeisportverein gegründet wurde. Den DSC (Helmut Schön) gab es aber schon wesentlich länger. Aber da müssen wir uns gar nicht streiten, sicherlich ist Dynamo Dresden ein Traditionsverein. Ist auch immer ein Sache der Empfindung. Bei mir sind halt die Dresdner Anhänger negativ im Gedächtnis haften geblieben. Zudem finde ich das Rudolf-Harbig-Stadion auch keine schöne Arena. Aber das sind persönliche Meinungen.


    Als kleines Fazit: Wie lange kennt man einen Verein? Wenn ich mich an meine Anfänge zurückerinnern, dann sind das Schalke, RW Essen, SW Essen, Westfalia Herne, DSC Wanne-Eickel, aber auch Borussia Mönchengladbach und der Liverpool. Im DDR-Fussball alle Erstligsten, dazu noch z. B. Anker Wismer.... Welche Vereine habe ich bis vor 10 Jahren gar nicht gekannt: LR Ahlen, BSC 05 Süd, Schönberg, TSV Ampfing, TSG Hoffenheim, Greifswalder SC (zum ersten Mal von dem Verein gehört als er gegen Gladbach im Pokal gespielt hat) und und und....
    Das könnte neben Alter, Fans, Stadion, Historie auch noch ein ganz gutes Kriterium sein.


    Die Fragen sind genauso schwer zu beantworten von welchem Verein man Fan sein (Stadt der Geburt oder oder oder....) darf? Darf man zwei Mannschaften geil finden? Gab es zuerst das Huhn oder das Ei? Aber letztlich wollen wir ja auch alle gar nicht einer Meinung sein. Vielleicht ein bißchen....



    BFC Dynamo (@ ALLESFAHRER): Die Meinung habe ich schon immer vertreten. Wenn ich mir VL-Spiele in Berlin ansehe, dann meist wenn der BFC zu Gast ist. Dann ist wenigstens ein bißchen (manchmal auch mehr) Stimmung angesagt. Der BFC ist so ein Fall, daß er letztlich von Fans getragen wird.


    Zitat

    Zu Stahl würde ich natürlich auch gehen wenn wir in der 1. Liga spielen. In guten wie in schlechten Zeiten heißt es so schön. Das wären für mich halt schlechte Zeiten und von mir aus können wir lieber ewig weiter in der Verbandsliga spielen. Aber das ist nen anderes Thema.


    Da bin ich nicht ganz Deiner Meinung: Ich bin neben Schalke-Fan auch noch Fußball-Fan. Rein fußballtechnisch unterscheidet sich die VL von der BL doch ganz gewaltig. Was sind denn das für schlechte Zeiten, wenn z. B. Stahl in Regionalliga gegen Chemie, CFC oder DD spielt? Das Stadion habt, mit dem Verein würde es wieder aufwärts gehen. Und euer Stadt tut das bestimmt auch ganz gut.



    1. FC Union: Dort gehe ich zum Beispiel heute wegen der Atmosphäre ganz gerne hin. Die Vereinsgeschichte finde ich auch ein bißchen unübersichtlich. Aber die Spielstätte finde ich absolut kultig.

  • Zitat

    In einer Sache widersprichst Du Dich aber : Die Dresden/Jena-Sache. Akzeptiere Deine Argumente, aber Dynamo-Vorläufer gabs ja ausch schon vor dem Krieg. Und andererseits sagst Du ja auch dasß wir Dich z.B. Stahl und der BFC auch Traditionsvereine sind, und da gabs ja im Grunde auch nix vor dem 2. Weltkrieg.


    Ich wollte damit nur klarmachen, daß Kriterien wie Alter der Vereins eine Rolle spielen kann, aber nicht muß. Ich zum Beispiel kenne die Geschichte von DD nur soweit, daß er 48 als Polizeisportverein gegründet wurde. Den DSC (Helmut Schön) gab es aber schon wesentlich länger. Aber da müssen wir uns gar nicht streiten, sicherlich ist Dynamo Dresden ein Traditionsverein. Ist auch immer ein Sache der Empfindung. Bei mir sind halt die Dresdner Anhänger negativ im Gedächtnis haften geblieben. Zudem finde ich das Rudolf-Harbig-Stadion auch keine schöne Arena. Aber das sind persönliche Meinungen.


    Als kleines Fazit: Wie lange kennt man einen Verein? Wenn ich mich an meine Anfänge zurückerinnern, dann sind das Schalke, RW Essen, SW Essen, Westfalia Herne, DSC Wanne-Eickel, aber auch Borussia Mönchengladbach und der Liverpool. Im DDR-Fussball alle Erstligsten, dazu noch z. B. Anker Wismer.... Welche Vereine habe ich bis vor 10 Jahren gar nicht gekannt: LR Ahlen, BSC 05 Süd, Schönberg, TSV Ampfing, TSG Hoffenheim, Greifswalder SC (zum ersten Mal von dem Verein gehört als er gegen Gladbach im Pokal gespielt hat) und und und....
    Das könnte neben Alter, Fans, Stadion, Historie auch noch ein ganz gutes Kriterium sein.


    Die Fragen sind genauso schwer zu beantworten von welchem Verein man Fan sein (Stadt der Geburt oder oder oder....) darf? Darf man zwei Mannschaften geil finden? Gab es zuerst das Huhn oder das Ei? Aber letztlich wollen wir ja auch alle gar nicht einer Meinung sein. Vielleicht ein bißchen....



    BFC Dynamo (@ ALLESFAHRER): Die Meinung habe ich schon immer vertreten. Wenn ich mir VL-Spiele in Berlin ansehe, dann meist wenn der BFC zu Gast ist. Dann ist wenigstens ein bißchen (manchmal auch mehr) Stimmung angesagt. Der BFC ist so ein Fall, daß er letztlich von Fans getragen wird.


    Zitat

    Zu Stahl würde ich natürlich auch gehen wenn wir in der 1. Liga spielen. In guten wie in schlechten Zeiten heißt es so schön. Das wären für mich halt schlechte Zeiten und von mir aus können wir lieber ewig weiter in der Verbandsliga spielen. Aber das ist nen anderes Thema.


    Da bin ich nicht ganz Deiner Meinung: Ich bin neben Schalke-Fan auch noch Fußball-Fan. Rein fußballtechnisch unterscheidet sich die VL von der BL doch ganz gewaltig. Was sind denn das für schlechte Zeiten, wenn z. B. Stahl in Regionalliga gegen Chemie, CFC oder DD spielt? Das Stadion habt Ihr, mit dem Verein würde es wieder aufwärts gehen. Und euer Stadt tut das bestimmt auch ganz gut.



    1. FC Union: Dort gehe ich zum Beispiel heute wegen der Atmosphäre ganz gerne hin. Die Vereinsgeschichte finde ich auch ein bißchen unübersichtlich. Aber die Spielstätte finde ich absolut kultig.

  • Tradition ist was feines , wenn man sie pflegt !


    Für mich war der BFC nie ein Traditionsverein , erst mit der Richtigstellung unseres Namens(1999) von FC Berlin in BFC Dynamo und dem Hickhack der letzten Jahre wurde er in meinen augen dieser. " Kult" war er aber schon immer aus tausend Gründen und jetzt auch immer mehr für Leute die nichts mit ihm zu tun haben wollten /wollen .
    Man muss uns nicht lieben , auch Hass ist Anerkennung !

    Tradition im Westen . Mein Onkel spielte beim FSV Frankfurt ( 40er bis 50er Jahre)und der sagte das dieser Verein immer der Große u. traditionsreichere war , siehe Derby´s gegen Offenbach und Eintracht....naja nur mal so.


    Im Osten sehe ich fast alle Oberligisten/ DDR Liga so , mit der Wende haben leider viele die Fehler aus Ostzeiten wiederholt und sich ihrer Tradition(Namen ) entledigt und wollten nichts mehr mit allem zu tun haben , Wismut , Stahl , Turbine , Dynamo u. Chemie findet man heut selten hat aber bei den Alten Fans Klang....
    wrw

    Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät ! :irre:

  • @ Marc 04 : Zu Traditionen haben wir halt z.T. unterschiedliche Einstellungen.


    Wegen Stahl : Sicherlich bin ich auch noch Fußball-Fan. Rein fußballerisch ist das schon nen Unterschied, richtig. Andererseits hatten wir das Spitzen-Niveau früher schon, dazu bei jedem Spiel fünfstellige Zuschauerzahlen. Und heute ? Heute sind die ganzen Erfolgsfans nicht mehr da und wir spielen vor 150. Das ist mir aber viel lieber. Stimmung kann man auch mit 30/40 Mann gut machen. Wegen der Zuschauer : Ich spiele lieber vor 150 und weiß, daß sich diese Leute alle zu 100% mit Stahl identifizieren. Was für nen Wert haben 15.000 Zuschauer wenn man weiß, daß die zu 99% aus Erfolgsfans bestehen und bei Mißerfolg wegbleiben ? Für mich gar keinen. Deswegen verachte ich auch nen Großteil der "Fans" der großen Vereine - Hertha ist das beste Beispiel. Vieles sind halt einfach Erfolgs-Hoschis. Was bei unserem Verein auch noch so besonders ist : Der Kontakt zur Mannschaft. Kann mir kaum vorstellen dass es noch irgendwo anders ähnlich sein könnte. Jeder Spieler kennt jeden Fan, nach jedem Spiel sitzt man zusammen, ich z.B. fahr regelmässig mit nem Spieler von Berlin nach BRB und sowas. Es ist echt schon bei vielen ne art freundschaftliches Verhältnis. Und sowas hätteste in höheren Ligen nicht mehr. Deshalb bleib ich lieber ein paar Ligen weiter unten. Das familiäre Verhältnis (und wir sind ne wirkliche Familie !) ist mir persönlich wichtiger als jeder Erfolg.


    Ob das unserer Stadt gut tun würde, ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Die Stadt wirft uns fortwährend Knüppel zwischen die Beine. Warum sollten wir was für die tun ? Wir sind Stahl Brandenburg, sonst nix. Alles andere ist egal.

  • Zitat

    Original von BRB-Jörg
    Was bei unserem Verein auch noch so besonders ist : Der Kontakt zur Mannschaft. Kann mir kaum vorstellen dass es noch irgendwo anders ähnlich sein könnte. Jeder Spieler kennt jeden Fan, nach jedem Spiel sitzt man zusammen


    doch doch, bei uns ist das ähnlich. Rückreisen von Auswärtsspielen im Mannschaftsbus sind keine Seltenheit, ebenso das gemeinsame Zusammensitzen nach dem Spiel oder ein spontanes Spiel Fans gegen Mannschaft. eben STAHL! *g*
    Mag man unter Tradition verstehen was man will, jeder Verein ist irgendwo KULT, weil jeder Verein für seine Anhänger das Besondere ist.

  • Zitat

    Heute sind die ganzen Erfolgsfans nicht mehr da und wir spielen vor 150. Das ist mir aber viel lieber. Stimmung kann man auch mit 30/40 Mann gut machen. Wegen der Zuschauer : Ich spiele lieber vor 150 und weiß, daß sich diese Leute alle zu 100% mit Stahl identifizieren


    Woher sollen die neuen Fans für einen Verein kommen, wenn Papi sie nicht mit ins Stadion nimmt. Irgendwann seit Ihr 150 auch alle älter und geht am Stock? Und dann? Geht keiner mehr hin...
    Kontakt mit Spielern schön und gut, aber den will ich gar nicht.
    Erfolgsfans gibt es bis zur Regionalliga überall. Nun gut, da muß man eben tolerant sein.


    Ich kann Dir leider wieder nur aus Königsblauer Sicht die Dinge erklären:
    1. Wenn Du Anhänger eines großen Clubs bist, organisierst Du eben in Fanclub. Ich z. B. bin hier in Berlin in einem Schalke-Fanclub, der Fahrten, Turniere etc. organisiert.
    2. Bei den Knappen gibt es einen enorm harten Kern, den Du auf Auswärtsfahrten seit Jahren in den Stadien siehst. Aber natürlich gibt es auch die Erfolgsfans, streite ich gar nicht ab, erst seit dem die Arena da. Da könnte ich Geschichten erzählen, da schlägste die Hände übern kopf...aber nun gut, würde den Rahmen sprengen.
    3. Die Zukunft des deutschen Fußball (gerade die Profiklubs) sieht nicht rosig aus. Bald gibt es nur noch Arenen, kein Bier und keine Stimmung (höchstens vom Band) mehr. Das ist vielleicht auch gar nicht mehr unsere Zeit. Und deswegen schaue ich mir genauso gerne Ober- und Verbandsligafußball an. Habe halt nur keinen festen Verein.


    Aber die Atmosphäre bei euch war wirklich ganz nett. Bier und Wurst noch bezahlbar. Ein Mann im Kassenhäuschen der einem die Karte ermäßigt gegeben hat (ohne, daß man danach gefragt hätte), nur das Spiel war eher mäßig!

  • Mir persönlich sagt das Wort "Traditionsverein" überhaupt nichts. Wird wohl gerne von Journalisten verwendet, wenn ihnen nichts mehr einfällt. Oder von Vereinen, die ausser eines frühen Gründungsdatums nichts mehr haben, keine Fans, kein Stadion und kein Geld.


    Union wurde 1906 gegründet, wenn auch unter anderem Namen. Seit 1910 heisst der Verein Union Oberschöneweide, nach der Übersiedlung der ersten Mannschaft in den Westen ist Union dann mehrmals umbenannt worden und durfte als einziger der 1966 gegründeten Fussballclubs einen Teil des alten Namens benutzen.
    Da Union seit 1920 im Stadion an der alte Försterei spielt, in dem sich in den letzten Jahren 80 Jahren kaum was verändert hat, kann man schon von Tradition sprechen.
    Ausserdem setzt sich das Publikum immer noch aus eher einfachen Leuten zusammen, nicht Schicki und Micki, die sich gerne mal im Fernsehen sehen und null Interesse am Fussball haben.


    Die Tradition, den gegnerischen Fans die Schals zu ruppen oder ihnen die Nasen blutig zu schlagen, ist übrigens auf wundersame Weise vollständig eingeschlafen-ein Glück.
    Wenn allerdings demnächst Cottbuser mit DDR-Devotionalien in Köpenick auftauchen, könnte es schon sein, dass die eine oder andere DDR-Fahne geschändet wird. (kleine Warnung an mitlesende Cuttbuser :fastfood: )

  • Bei uns isses aber so dass die 150 nicht aussterben sondern dass es eher wieder mehr wird. Die Szene erlebt derzeit eine wahre Renessaince, Fan-Nachwuchs kommt nach.


    Den Kontakt zu den Spielern brauchte ich früher auch nicht. Hat sich aber mittlerweile in den letzten Jahren so ergeben. Zur Zeit ist der Verein einfach nur eine geile große Familie wie es sich z.B. nen Schalke-Fan wahrscheinlich gar nicht vorstellen kann. Und wenn Du sowas einmal kennengelernt hast, denn willst Du es als Fan auch nicht mehr her geben. Und auch wenn man mit unseren Spielern redest (da gibt auch noch 1/2 die haben Europapokal gespielt oder DDR-Oberliga und 2. BL) - fast alle sagen sowas geiles, so nen Klima im Verein haben sie noch nie erlebt. Es spricht ja auch Bände wenn Du bei jedem Spiel 10 ehemalige Spieler und mehr auf der Tribüne sitzen, die heute irgendwo Oberliga spielen - und bei den Toren jubeln sie wie Fans. 2 Spieler sind dieses Jahr auch aus der Oberliga zurückgekommen, obwohl sie bei uns ne Klasse tiefer spielen und weniger Kohle kriegen - einfach weil es im Verein so geil ist. Das sagt auch schon einiges aus, und sowas findeste im Profibereich einfach nicht.


    1. Das mit Fanclubs und Fahrten und andere Dinge organisieren geht auch in der Verbandsliga. Außerdem kenn ich die Sachen noch von früher, nen "großer" Verein waren wir ja auch mal vor nicht allzu langer Zeit.


    2. Das mit den Erfolgsfans kenn ich zur Genüge. Habe in meinem Leben genügend Bundesliga-Spiele gesehen. Klar das mit dem harten Kern haste überall. Ist sicherlich auch geil mit tausenden irgendwoanders hin zu fahren. Muss ich aber nicht haben. Muss mich nicht von irgendwelchen Leuten dumm anmachen lassen die den selben Schal tragen wie ich. Hab ich z.B. grad auch auf Schalke erlebt.


    3. Die Zukunft ? Die Gegenwart !

  • Zitat

    Muss mich nicht von irgendwelchen Leuten dumm anmachen lassen die den selben Schal tragen wie ich. Hab ich z.B. grad auch auf Schalke erlebt.


    Soll das heißen, daß Du in GE mit Schalke-Schal warst und dort blöd angemacht wurdest?


    Zitat

    3. Die Zukunft ? Die Gegenwart !


    Ich will, damit sagen, daß es heute in Gelsenkirchen (Halle), Wolfsburg, Hamburg und Rostock diese neuen Stadien gibt. Aber in Zukunft gibt es den von mir so geliebten Bökelberg nicht mehr, das Rheinstadion (wo ich mind. 50 Mal war) ist mittlerweile abgerisssen und und und....in 10 Jahren werden wir uns gar nicht mehr in den Bundesligastadien zurechtfinden. Und wenn ich höre, daß selbst die Alte Försterei total umgekrempelt werden soll, wir mir richtig schlecht.

  • 1. Ich mit Schalke-Schal ?!? Nen verdammt schlechter Witz. Ich war nur in der Turnhalle und habe erlebt wie Leute miteinander umgehen, die sich nicht kennen. Zum Beispiel Pöbeleien wenn man sich mal die Sicht versperrt, ne Schlägerei als einer einem anderen aus Versehen das Bier umgeschüttet hat, Drängeleien und Pöbeleien am Imbiß und die ganzen Grabenkämpfe zwischen Ultras, Kutten usw. - Würde es bei uns in der Szene z.B. nicht geben. Aber Schalke ist ja der geilste Club der Welt.


    2. Das ist halt der Stand der Dinge, der Lauf der Zeit. Der Fussball ist halt mittlerweile in Sphären abgedriftet, die mit Basis und Tradition nix mehr zu tun haben. Rheinstadion und Bökelberg fand ich auch genial. Ist aber nicht mehr zeitgemäß, also wirds abgerissen. Schöne neue Welt.

  • Zitat

    Zum Beispiel Pöbeleien wenn man sich mal die Sicht versperrt, ne Schlägerei als einer einem anderen aus Versehen das Bier umgeschüttet hat, Drängeleien und Pöbeleien am Imbiß und die ganzen Grabenkämpfe zwischen Ultras, Kutten usw. - Würde es bei uns in der Szene z.B. nicht geben. Aber Schalke ist ja der geilste Club der Welt.


    Ich kann verstehen, wenn man sowas sieht, bleibt erst mal der negative Eindruck haften. Tut mir auch echt leid, denn schließlich sollte sich sein Verein auch gegenüber neutralen Zuschauern positiv präsentieren. Ich habe sowas in der Arena noch nicht gesehen. Als Jugendlicher bin ich 2-3 Mal von Schalker Hools angemacht worden. Hielt sich aber in Grenzen. Die Pöbeleien entsprechen eigentlich auch gar der Menschen aus dem Ruhrgebiet. Aber es gibt natürlich solche und solche. Änliches ist mir in Rostock passiert, daß mir einer mein Bier umgestoßen hat und dann er mir wortlos ein Neues geholt. So kann es auch gehen.


    [code:1]Grabenkämpfe zwischen Ultras, Kutten [/code:1]
    Auch leider eine ganz schlechte Entwicklung (siehe Bayern München). Kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Bei "großen" Vereinen sollte für beide Gruppierungen Platz und Raum sein. Ich gehöre keiner von beiden an, nur mal so als Info.


    [code:1]Ist aber nicht mehr zeitgemäß, also wirds abgerissen. [/code:1]
    Kann ich Dir auch nur recht geben. Das Parkstadion war wahrlich keine Schönheit, aber vermissen tue ich es trotzdem.

  • Klingt ja alles sehr verbittert. Hut ab davor daß Du trotzdem zum Verein stehst. Aber bei aller Liebe : Wenn Du als Fan diese Entwicklungen selbst bemerkst kannst Du ja S04 kaum noch als geilsten Verein der Welt bezeichnen oder ? Denn offensichtlich liegt einiges im Argen. Der Verein seid IHR !!!

  • aber jeder Verein ist doch für den jeweiligen Fan "der geilste Verein der Welt", weil man selbst viele, ganz persönliche Erlebnisse mit seinem "geilsten Verein der Welt" verbindet.
    Und ich kann mir schwer bis garnicht vorstellen, daß ich mir irgendwann mal einen neuen, anderen "geilsten Verein der Welt" aufbaue.