Quelle HFC-Homepage.
ZitatAlles anzeigen25.08.08 – „Der HFC muss einen Imagewandel herbeiführen!“
Interview mit Herrn Dr. Bernd Wiegand, Beigeordneter der Stadt Halle (Saale)
Nach den verurteilenswerten Vorkommnissen zum Testspiel beim FSV Frankfurt sowie zum DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 gab es zwischenzeitlich mehrere Arbeitsberatungen zwischen Herrn Dr. Bernd Wiegand als Beigeordnetem der Stadt Halle (Saale) für Sicherheit, Gesundheit und Sport sowie Vertretern der HFC-Führungsgremien. Dabei sicherte Herr Dr. Wiegand seitens der Stadt die vollumfängliche Unterstützung unseres Vereins bei seinen Bemühungen um einen schnellstmöglichen Imagewandel zu und stand dem CHEMIKER online für nachfolgendes Kurzinterview zur Verfügung:
Herr Dr. Wiegand, die mehr als unschönen Begleiterscheinungen in den letzten Wochen rund um unseren HFC gingen auch an Ihnen sicher nicht spurlos vorbei?
Dr. Wiegand: Das ist richtig. Einige wenige Personen schafften es, nicht nur die ehrlichen Bestrebungen aller beim HFC haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Misskredit zu bringen, sondern auch das bundesweite Image unserer Stadt und Region Halle (Saale) zu beschädigen. Dies ist umso bedauerlicher, da uns als kommunalen Vertretern die verantwortungsvolle Wahrnehmung seiner sozialen Verantwortung durch den Verein HFC bewusst ist und in naher Zukunft richtungsweisende Entscheidungen hinsichtlich eines Stadionneubaus in unserer Stadt bevorstehen.
Wie empfanden Sie persönlich die eingeleiteten Schritte seitens des HFC-Verwaltungsrates und -Vorstandes, und wie waren Ihre Eindrücke der kürzlichen Zusammenkünfte?
Dr. Wiegand: Zuerst sei mir an dieser Stelle erlaubt, dass ich auch aus eigener Erfahrung einschätzen kann, wie viel Herzblut und Engagement dazu gehört, im Ehrenamt für einen Verein die Verantwortung zu übernehmen. Bei unseren Arbeitstreffen konnte ich mich davon überzeugen, dass die für den HFC handelnden Personen fachkompetent und zeitnah reagierten und sich der im Umfeld des Vereins bestehenden Probleme vollumfänglich bewusst sind. Gleiches gilt für die Polizei. Als Vertreter der Stadtverwaltung und auch für den Sport zuständiger Beigeordneter begrüße ich die kurzfristig eingeleiteten und teilweise sehr drastischen Schritte ausdrücklich. Die Stadt hat nun ebenfalls erste Maßnahmen angeordnet bzw. empfohlen, um den HFC entsprechend zu unterstützen.
Welche Schritte sind dies konkret?
Dr. Wiegand: Als Eigentümer der Immobilie Kurt-Wabbel-Stadion unterstützt die Stadt den Verein bei der Wahrnehmung des Hausrechtes und wird die verhängten bundesweiten Stadionverbote, welche ja an sich nur für HFC-Veranstaltungen gelten würden, auch selbst für die darüber hinausgehenden Zeiträume erweitern. Für zukünftige Heimspiele im Kurt-Wabbel-Stadion wurden unsererseits folgende erste Maßnahmen veranlasst: Das Fanhaus im Sportdreieck bleibt bis auf Weiteres an den Spieltagen geschlossen. Weiterhin werden dort ab sofort keinerlei alkoholischen Getränke mehr ausgeschenkt. Die bestehende Stadionordnung wird zeitnah überarbeitet. Kurzfristig haben wir in Abstimmung mit dem HFC verfügt, dass zu den Heimspielen im Stadion selbst keine unter Alkoholeinfluss stehenden Personen mehr eingelassen werden dürfen. Bis auf Widerruf soll auch der Bereich ´Gegentribüne´ geschlossen bleiben, um zwischen den einzelnen Fanblöcken die größtmöglichen Pufferzonen zu schaffen. Über eine Schließung des Bereichs ´HFC-Fankurve´ wird ebenfalls intensiv nachgedacht. Hier beobachten wir das Verhalten der HFC-Anhänger in den nächsten Partien sehr genau. Weiterhin werden wir im Stadion selbst zu den Heimspielen keine sogenannten Choreografien und Doppelhalter sowie Megaphone mehr zulassen und das Bekunden von Meinungsäußerungen auf Spruchbändern und Transparenten untersagen. Schwenkfahnen sollen die HFC-Anhänger bis auf Widerruf noch mit ins Stadion nehmen und sogenannte Zaunfahnen nur noch bis zu einer Höhe von 1,60 m aufhängen dürfen, sofern damit keine Werbebanden verdeckt werden. In diesem Kontext weisen wir darauf hin, dass bestehende Stadionverbote konsequent umgesetzt werden müssen! Eine personalisierte Kartenvergabe ist bedauerlicherweise aufgrund eines im Kurt-Wabbel-Stadion nicht vorhandenen Ticketsystems derzeitig nicht umsetzbar. Wenn alle diese Maßnahmen nichts fruchten, denkt die Stadt aber darüber nach, dem Verein zukünftig den ausschließlichen Verkauf von Eintrittskarten nur noch an Vereinsmitglieder zu empfehlen. Ebenfalls empfehlen wir dem HFC, zu den Heimspielen nur noch sogenanntes „Light-Bier“ auszuschenken.
Was wünschen Sie sich für die nahe Zukunft in Bezug auf den HFC?
Dr. Wiegand: Ich selbst bin sehr sportbegeistert und werde mir, sofern es mein Terminkalender zulässt, viele Heimspiele im Kurt-Wabbel-Stadion anschauen, um mir in jedem Einzelfall ein persönliches Bild zu verschaffen. Da mir ebenso bewusst ist, welch positives Image und welch großen Werbeeffekt ein erfolgreicher Fußballverein für unsere Stadt und Region erzielen kann, werden wir unseren HFC bei seinen Bestrebungen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Es kann und darf einfach nicht sein, dass wenige Personen die langjährigen Bemühungen der Vereinsführung zerstören und die sich endlich einstellenden sportlichen Erfolge zunichte machen! Kurz: Der HFC muss sich für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt öffnen. So könnte beispielsweise für Familien mit freiem Eintritt für die Kinder ein positives Signal gesetzt werden. Wir dürfen das Stadion nicht den Chaoten überlassen. In diesem Sinne bitte ich alle ehrlichen Anhänger des HFC, ihren und unseren Verein bei einem schnellstmöglichen Imagewandel positiv zu unterstützen!
Herr Dr. Wiegand, wir danken Ihnen für das offene Gespräch.