TSG-Trainer vertraut seiner Nummer Sieben
(Nach Nordkurier vom 09.04.2009 - Von Detlef Granzow)
Neustrelitz. Nachbarschaftsduell: Wenn am Sonnabend (Anstoß 14 Uhr) im Warener Müritzstadion Verbandsligist Waren 09 und die eine „Abteilung“ höher kickende TSG Neustrelitz im Viertelfinale des Landespokals gegeneinander spielen, treffen sich gute Bekannte. Bei den Residenzstädtern hat Mittelfeldmann Thomas Duggert eine Waren-Vergangenheit. Zwei Jahre spielte der „Lange“ mit der TSG-Sieben auf dem Trikot im Müritzstadion. „Eine schöne Zeit. Damals war der heutige Trainer der Warener André Schröder mein Kapitän und auch mit dem jetzigen Kaptitän Sven Buschke und auch anderen bin ich weiterhin befreundet“, so Thomas Duggert.
„Dennoch ist das nun keine so besondere Partie. Ich würde das nicht so hoch hängen. Gegen Neubrandenburg in der letzten Runde, das war eine heiße Kiste, weil da eine viel größere Rivalität besteht. Ich glaube den Warener Jungs ist klar, dass sie nur Außenseiter sind. Wir sind Favorit und das wollen wir zeigen“, lässt Duggert keinen Platz für Ausreden. Schließlich habe das Team nach dem 1:1 bei Tennis Borussia auch genügend Rückenwind.
Vor vier Jahren wagte der 1,93 Meter große Mittelfeldmann den Sprung von Waren in die Oberliga – hin zur TSG. „Klar, das erste Jahr war ein Lehrjahr. In der Oberliga war vieles neu – vor allem das Tempo viel höher“, erinnert sich Duggert. In den Archiven ist auch sein erster Oberliga-Einsatz dokumentiert. Am 6. August 2005 lief er gegen Preussen Berlin erstmals im Neustrelitzer Mittelfeld auf. Es setzte eine 2:4-Niederlage. Der Name Thomas Duggert wurde in der Statistik noch einmal vermeldet: Gelbe Karte. Lange her. Eines ist geblieben: Der „Duggi“, wie sie ihn alle nennen, lebt Fußball: Spielmacher, Kämpfer und Wortführer. „Thomas zeigt Emotionen, ist ein Heißmacher – kann das Team wachrütteln. Gemeinsam mit Abwehrchef Dirk Rochow soll er unsere junge Truppe führen“, vertraut TSG-Coach Lothar Hamann dem „Langen“ auf dem Platz und in der Kabine, möchte aber, dass der noch mehr Verantwortung übernimmt. Immerhin der 27-Jährige, der die „Neubrandenburger Fußball-Schule“ von der F-Jugend
bis zu den Männern durchlief, ist bei der TSG der Zweitälteste. „Mit unserem jungen Team stehen wir diese Saison nicht schlecht da“, findet Duggert. Legt aber neue Ziele fest: Pokalsieg und in der Meisterschaft Platz drei. „Na ja, ein wenig sollten wir auch schon noch mit Platz zwei liebäugeln – da könnte noch was gehen“, so Duggert. Dazu müsse man in den nächsten Wochen gegen Teams aus dem Tabellenkeller kräftig punkten.
Trainer Hamann ist mit der Entwicklung seines „Spielmachers“ zufrieden, erwartet aber noch mehr Torgefährlichkeit. Ein Treffer steht bisher auf „Duggis“ Visitenkarte. „Bisschen wenig. Es hätten gut vier oder fünf sein können. Aber das fällt nicht so auf, weil unsere zwei Stürmer einen richtigen Lauf haben“, meint Duggert lächelnd.
Im Moment denkt der Mittelfeldmann bei der TSG nur bis zum Saisonende. Er muss abwarten, wohin die „Reise“ bei seinem Arbeitgeber Webasto geht und wohin es seine Freundin beruflich verschlägt: „Ich möchte das alles unter einen Hut bekommen. Da kann ich jetzt noch nicht viel sagen.“
Allerdings: Die TSG-Fans, bei denen „Duggi“ eher oben auf der Beliebtheitsskala rangiert, können sicher sein, dass er sich in den nächsten Spielen voll reinhängt. Auch im Pokal gegen seine Alt-Kumpels aus Waren. Eine Siegesfeier haben die Neustrelitzer für Sonnabendabend jedenfalls nicht organisiert. „Warum auch, selbst bei einem Erfolg haben wir noch nichts erreicht. Dann stehen wir nur im Halbfinale“, bleibt Duggert Realist.
Quelle: Nordkurier.de
Die Halbfinalpaarungen werden in der Halbzeitpause des Spiels Waren - Neustrelitz ausgelost.