Saalekreisliga 2007/2008

  • Servus!


    Ich hatte am vergangenen Samstag - den 03.05.2008 - mal meiner alten Heimat Löbejün einen Besuch abgestattet und zufällig fand an diesem Tag ein Fußballspiel in Löbejün statt. Es war der 28. Spieltag in der Saalekreisliga und es spielte TSG Grün-Weiß 1925 Löbejün vs. TSV Schwarz-Weiß Zscherben. Löbejün ging mit einem satten Distanzschuss in der ersten Halbzeit verdient in Führung. Von Zscherben kaum was zu sehen. Löbejün drückte weiter und machte folgerichtig den zweiten Treffer durch einen groben Abwehrschnitzer der Zscherbener. Die Zscherbener nutzen kurz vor der Halbzeit eine kurze Schlafphase der Löbejüner Abwehr und kamen mit ihrer ersten Chance nach ca. 40 Minuten zum Anschlusstreffer. Nach dem Wechsel wieder Löbejün überlegen und legte sofort das dritte Tor nach. Zscherben gab sich jedoch nicht auf und versuchte trotz der Löbejüner Überlegenheit nach vorne zu spielen. Nach einem strittigen Pfiff des Schiris kamen die Zscherbener zu einem Freistoß, welcher aus ungefähr 30m erfolgte. Der Ball kam im Löbejüner Strafraum auf den Kopf eines Zscherbener Spielers und wurde in die Maschen verlängert - 3:2. Die Nordlichter des Saal(e)kreises bündelten nun noch mal alle Kräfte und kamen in Mitte der zweiten Halbzeit zum verdienten 4:2, welcher auch gleichzeitig den Endstand darstellte. Der Endstand hätte für Löbejün eigentlich um mindestens ein Tor höher ausfallen müssen, weil in der Schlussphase eines guten (und vor allem echten) Amateurfußballspiels ein Spieler in grün-weiß im Zscherbener Strafraum rüde von den Beinen geholt worden ist. Der Schiri lies den Pfiff allerdings aus.


    Zum "Drumherum": Löbejün besitzt eine für die Ligaverhältnisse (immerhin 9. Liga) überdurchschnittlich gepflegte Sportanlage, dessen Hauptplatz gar über Flutlicht verfügt. Das Vereinsgebäude ist frisch saniert und teilweise mit angebauten Neubau. Der Sportplatz bietet eine gute Verpflegung der Besucher (an diesem Tag immerhin 200 ... davon träumt man teilweise bei den Viertliga-Vereinen in Dresden-Nord, Pößneck und Eilenburg). Eine 30cm (!) lange und schmackhafte Roster zum Preis von 1,50€ und 0,3l Bier (Köthener)/Cola/Fanta/Sprite zum Preis von 1€. Der Eintritt betrug minimalistische 2€.


    Mein Fazit: Auch Liga 9 ist - zumindest in Löbejün - mal ein Abstecher wert! ;)


    Fotos zum Spiel findet ihr auf hier unter 'Fotos' -> 'Hopping'! ;)

    Franz Beckenbauer: "Ja gut, am Ergebnis wird sich nicht mehr viel ändern, es sei denn, es schießt einer ein Tor."

  • Da muss erst jemand aus Sachsen anreisen, um mal einen Bericht über ein Spiel der Saalekreisliga hier einzustellen! Traurig.
    Aber der Spielbericht: :thumbsup:


    Wie kommst du auf Sachsen? *löl* Meines Wissens nach liegt Halle in Sachsen-Anhalt und Meuselwitz in Thüringen! ;)

    Franz Beckenbauer: "Ja gut, am Ergebnis wird sich nicht mehr viel ändern, es sei denn, es schießt einer ein Tor."

  • Nachholespiel gegen den Tabellenvorletzten


    Eine Feierlichkeit in Köthen (Anhalt) brachte mich am Pfingstmontag mal wieder in die Spur gen alte Heimat. Da die Feier erst gegen fünf Nachmittags beginnen sollte, machte ich mich auf die Suche nach einer Vorbeschäftigung, weil das Wetter war bestens und man wollte ja nicht irgendwo zu Hause versauern. Da kam mir der Gedanke, zu schauen, ob man nicht einen Verein finden würde, dessen Heimstätte meinen Anreiseweg nach Köthen kreuzen würde und siehe da, der TSG Grün-Weiß Löbejün hatte just an diesem Tag ein Nachholspiel gegen den SSV Neutz. Also ab ging die Post auf nach Köthen mit Zwischenstopp in Löbejün.


    Als ich ca. 5 Minuten nach Anpfiff (das muss an dem Wochenende gelegen haben, schon zum Spiel VFC Plauen vs. ZFC Meuselwitz und zum Spiel 1. FC Magdeburg vs. FC Rot-Weiß Erfurt kam man jeweils 15 Minuten zu spät) am Sportplatz in Löbejün angekommen war, gab es schon den ersten Lacher über den Schiri. Nein, keine gelbe Karte, kein übertriebener Pfiff, sondern der Schiri hatte sich einfach der Länge nach auf die Nase gelegt. Kurz geschmunzelt, ging es dann auch endlich für mich los: Fußball. Die Löbejüner, jene welche grün-weiß im Namen tragen und dieses mal aber in meinen Lieblingsvereinsfarben (rot-weiß) spielten, machten schon wie im Spiel gegen Zscherben von Beginn an Dampf und spielten ordentlich nach vorn. Dies sollte als bald auch wieder belohnt werden. Nach gutem Kombinationsspiel stand Schneider am günstigsten, zog ab und schon zappelte das Leder in der 15. Minute in den Maschen der Neutzer - 1:0. Die Neutzer, die in einem ekeligen grünmetallic-Dress spielten, versuchten für ihre Verhältnisse das Tempo Löbejüns mitzugehen. Und in der Sache an sich hatten sie damit in der 19. Minute auch Erfolg: Der erste Angriff der Neutzer brachte die TSG-Abwehr gleich beträchtlich in Not. Der Neutzer Hand kam im 5 Meter-Raum frei zum Schuss und der Löbejüner Schlussmann kam nicht mehr an den Ball - 1:1. Nach dem Ausgleich nahm Löbejün bei der Wärme erst einmal das Tempo aus der Partie und der Lieblingsplatz aller Spieler war eindeutig der Fleck Schatten an der Außenlinie in Höhe der Mittellinie. Nachdem der Löbejüner Trainer an der Außenlinie zusehenst das Mittelfeldgeplänkel seiner Jungs vernommen hatte wurde er immer lauter und wollte seiner Truppe ein wenig Feuer unterm Hintern zu machen. Dies schien auch bei der Mannschaft anzukommen. Nachdem sich die Neutzer bis zur 30. Minute nun schon die zweite gelbe Karte abgeholt hatten wirkten sie nun nur noch als Statisten auf dem satten Grün. Wieder nach guter Kombination in der 34. Minute kam der überragende Löbejüner Götze frei vor dem Neutzer Schlussmann zum Schuss und suchte sich die richtige Ecke aus - 2:1. Bis zur Halbzeit erarbeitete sich Löbejün noch zwei 100%ige, die aber allein durch den Neutzer Keeper zu nichte gemacht worden sind. Halbzeit.
    In der Halbzeit hab ich mir mal die Mühe gemacht die anwesenden und vor allem auch zahlenden Zuschauer zu zählen. Ich kam auf 113. Plus noch einmal gute 20 - 25 Zaungäste. An die gut 200 Zuschauer beim Spiel gegen Zscherben kam das Ganze also nicht ran, aber für die 8. Liga ist das trotzdem sooo schlecht auch nicht.
    Weiter ging es: Nach dem Wiederanpfiff das selbe Bild wie in der ersten Halbzeit. Löbejün am Drücker, Neutz wenig aktiv und wenn dann nur mit Fouls. So kam es eigentlich, wie es sich schon jeder denken konnte: In der 50. Minute gab es für Löbejün einen Freistoß aus ca. 30m Entfernung, welcher in den Neutzer Strafraum direkt auf Götzes Kopf kam und dann musste der Neutzer Keeper erneut hinter sich greifen - 3:1. Götze, der schon im letzten Heimspiel eine sehr gute Figur abgab, hatte aber noch nicht genug vom Tore schießen und setzte in der 55. Minute per Heber über den Keeper nach - 4:1. Und wer sich nun dachte, dass man - der Wärme bezügllich - wieder einen Gang zurückschaltete, sah sich geirrt. Die Fuhnestädter liefen weiter Sturm und hatten so manche gute Chance, die aber glücklich abgewehrt oder festgehalten werden konnte. Erst der Löbejüner Kathe traf in der 63. nach tollen Zuspiel von Götze wieder in die Maschen - 5:1. In der 74. Minute kamen die Neutzer wie die Jungfrau zum Kinde zu einer sehr guten Chance. Bei einem der wenigen und meist wirkungslosen Angriffen der Neutzer wurde ein jener welcher direkt an der Strafraumgrenze etwas unsanft von den Schlappen geholt. Schiri Erbarth pfiff Elfmeter. Dieser Elfmeter ist einer von der Kategorie "kann man geben, muss man aber nicht". Für den gemeinen Zuschauer sah das astrein nach Ball gespielt aus, bei dem der Neutzer halt mit dran glauben musste. Naja, sei es drum, bei dem Spielstand. Ein Neutzer trat an und ... schießt dem Löbejüner Keeper direkt vor die Beine, der somit keinerlei Probleme hatte, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Im direkten Gegenzug (75. Minute) bekam Kathe irgendwie den Ball auf seine Schlappen und zog ab. Keine Chance für den Neutzer Schlussmann - 6:1. Bei den Gastgebern ging es nun aber merklich auch mit den Kräften zu Ende. So agierte die Löbejüner Defensive merklich langsam und teilweise auch unsicher. Neutz konnte aber bis zur 86. Minute kein Kapital daraus schlagen. Erst Neutz' Bromme hatte sich wohl mal ein Herz gefasst und netzte aus ca. 7m in die Löbejüner Maschen - 6:2. Das konnte ein echter Löbejüner natürlich nicht auf sich sitzen lassen, sich hier nach so einem hammer Sturmlauf noch eins einschenken zu lassen. So ging der Ball in der 89. Minute noch mal von Löbejüner Fuß zu Fuß, bis er irgendwann bei Kühnes Fuß ankam, der aus ca. 10m nur noch locker einschieben brauchte - 7:2. Die restlich Spielzeit schlugen die Neutzer die Bälle einfach nur noch planlos aus dem eigenen Strafraum heraus. Schiri Erbarth pfiff pünktlich nach 90. Minuten ab.
    Fazit: Nach 100%igen Chancen stände es 14:3 für Löbejün. Neutz steht wohl nicht zu unrecht auf diesen vorletzten Tabellenplatz. Der Löbejüner Sturmlauf der letzten beiden Spiele hatte es in sich - er katapultierte sie von einem mittleren Tabellenplatz auf einen Aufstiegsplatz in die Landesklasse. Sollten die Löbejüner in den noch folgenden sieben Spieltagen weiter erfolgreich Punkten, so wird man sie in der nächsten Saison wohl in der Landesklasse wiederfinden.


    Statistik:


    Tore


    1:0 Schneider (15.), 1:1 Hand (19.), 2:1, 3:1, 4:1 Götze (34.,50.,55.) 5:1, 6:1 Kathe (63.,75.), 6:2 Bromme (86.), 7:2 Kühne (89.)



    Schiedsrichter / Schiedsrichterassistenten


    Matthias Erbarth (Schlettau) / Horst Schulze, Walter Menschig



    Bilder zum Spiel gibt es auf http://sitzplatzultras-meuselwitz.de unter "Fotos" -> "Hopping". ;)


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    P.S.: Ich muss mal ganz ehrlich andeuten, dass die unterklassigen Schiris gar nicht mal so unterklassig pfeifen. Was ich in den beiden Spielen beim TSG so von den Schiris mitbekommen habe, war eine gute Leistung. Da kann sich manch ein höherklassiger Schiri mal 'ne Scheibe von abschneiden.

    Franz Beckenbauer: "Ja gut, am Ergebnis wird sich nicht mehr viel ändern, es sei denn, es schießt einer ein Tor."