Sprache auf dem Fußballplatz

  • Frage ist doch: wenn ich ihn eh nicht verstehe - ist es dann eine Beleidigung ? der im Wald umstürzende Baum auch ein Geräusch, wenn niemand da ist, es zu hören? :D Ein Mann spricht. Keine Frau hört ihm zu. Hat er trotzdem Unrecht? 8) (o.k., ist geklaut ....)


    BTT: wenn ich als Schiri nicht höre, daß er mich beleidigt, reagiere ich nicht. Wenn ein Spieler mich beleidigt, ohne daß ich es richtig verstehe, kann ich ja ebensowenig reagieren.

  • klassische Diskussion hier.
    Schön das einige die Übersicht haben und den allgemeinen Vorurteilen widersprechen.


    mein Senf:


    -Es ist keine Sprache auf dem Fußballplatz vrogeschrieben.
    -Amtssprache ist Deutsch in Deutschland. Damit ist die Sprache vor Gerichten etc. geregelt. So auch für Sportgerichte.
    -Eine Beleidigung erfüllt nur dann ihren Zweck wenn der Addressat sie auch mitbekommt. Eine Beleidigung die in einer Sprache ausgestoßen wird die der Adressat nicht versteht, ist keine Beleidigung da der Adressat fehlt.
    -"Lass" ist wir hier ja schon festgestllet worden, nicht aufgrund der Sprache verboten, sondern aufgrund des Charakters des Ausspruches, das es zu verwechslungen kommen kann und ein Stürmer in der hektik des Spiel sich angesprochen fühlen könnte und den Ball fälschlicherweise lässt. Wenn dies in z.B. serbokroatisch jemand neben mit ruft, kann ich es ja nicht falsch verstehen und den Ball lassen, da ich serbokroatisch nicht verstehe, also ist es nicht unsportlich da ich ja nicht betroffen bin und die Aussage auf serbokroatisch ja dann nur an die des serbokroatisch mächtigen ging.



    Meine Meinung: Lasst die leute doch sprechen wie sie wollen. Wer sich aufregt, das andere einen Vorteil haben weil sie eine andere Sprache sprechen, dem kann ich nur raten sich zu bereichern und ebenfalls eine andere Sprache zu lernen. Desweiteren entwickelt jedes Team eauch seine eigenen Codes und Ausdrücke, die auch dazu dienen miteinander zu kommunizieren. Diese Codes sind u.a. auch in Deutsch und trotzdem kann sie nicjht jeder verstehen.


    Wo liegt nun eigentlich das Problem ?

  • also jetzt nochmal meinen Senf, um die Kritik zu besänftigen : Es ist richtig, dass man nicht beleidigt sein kann, wenn man es nicht versteht insofern kann es kein Rot geben. Insofern gebe ich uwius recht, man kann "nur" bis zu Gelb-Rot gehen. Und zu mavi-beyaz : Das Problem ist nicht das mit dem "Lass". Das Problem ist, dass es Vorfälle gibt (den den ich jetzt beschreibe habe ich selber erlebt), in denen ein türkischer Spieler (ich bin nicht ausländerfeindlich es ist nur ein Beispiel) auf türkisch über den halben Platz brüllt "Ich brech dir die Beine du Penner" und dafür nicht bestraft werden kann, weil es der Schiedsrichter nicht verstanden hat... Das finde ich (und anscheinend auch andre) einfach ungerecht. Und ich denke mal, so falsch liege ich damit nicht.

  • lieber sgblankenburg. Wenn man nicht beleidigt sein kann weil man es nicht versteht, warum kann man dann bis gelb-rot gehen? Dasverstehe ich nicht.


    Zudem von dir beschriebenen Vorfall. Hat der bedrohte Spieler die Bedrohung verstehen können? Wenn nicht, verhallt die Bedrohung ja ungehört. Wenn ja, ist es wirklich ein Problem. Mehr Schiedsrichter mit mehrsprachlichen Background sollten eingesetzt und ausgebildet werden um dieser Unsitte ein Ende zu machen. Es sollten m.E. auch Kurse für deutschsprachige SR geben die fortbilden in Sachen interkultureller Kompetenz und Sprachunterricht in Spachen die auf unseren Plätzen gängig sind. Soll ja nicht jeder SR alle Spachen können, aber wenn er eine paar Brocken einer Sprache versteht verschafft er sich gehörig Respekt über Anerkennung. Naja nur als Idee ...

  • lieber sgblankenburg. Wenn man nicht beleidigt sein kann weil man es nicht versteht, warum kann man dann bis gelb-rot gehen? Dasverstehe ich nicht.


    @ mavi-beyaz


    Jede Art von Reklamation ist verwarnungswürdig (Regel 12). Wenn ein türkischer oder russischer oder tschechischer Spieler (usw.) nach einer Freistoßentschiedung gegen sich oder seine Mannschaft in seiner jeweiligen Sprache, die ich nicht verstehe (sorry, dass ich als Deutscher "nur" der deutschen und englischen Sprache mächtig bin), zu mir als Schiedsrichter etwas sagt (und das vielleicht sogar etwas lauter), dann ist hier von einer Reklamation auszugehen.


    Diese zieht eine Verwarnung nach sich. Wenn der Spieler nicht aufhört, bekommt er Gelb-Rot - ganz einfach. Und zwar eben wegen dieser Reklamation (Unsportlichkeit). Wenn sich hinter seinen Worten - die ich inhaltlich nicht verstanden habe - eine Beleidigung "versteckt", dann hat er mit dieser Bestrafung "Glück" gehabt, denn eine Beleidigung (egal gegen wen sie sich richtet) ist mit "Rot" zu bestrafen.


    Aber eine Vermutung, dass es sich um eine Beleidigung gehandelt haben könnte, reicht für "Rot" natürlich nicht aus.


    Gruß
    Uwius ;)

    Fußball ohne Schiedsrichter? - U N M Ö G L I C H ! -

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  • Kann dem nur zustimmen was Uwius schreibt. Genau so ist es zu Handhaben.
    Ich habe prinzipiell kein Problem damit wenn eine Mannschaft untereinander nicht deutsch spricht. Ich hatte zum Bsp. mal ne B-Jugend gepfiffen, die alle sorbisch waren und Sorbisch auf dem Platz gesprochen haben. Fand ich bemerkenswert, dass so eine junge Generation noch diese Minderheitensprache praktiziert. Mit mir aber haben sie alle deutsch gesprochen.


    So sollte es auch sein. Untereinander können sie sprechen was sie wollen, mit dem SR oder den Gegner sollte dann eine gemeinsame Sprache gefunden werden. Wenn man hier Zweifel hat, muss man entsprechend Uwius' Eintrag damit umgehen.